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Dresdner neueste Nachrichten : 07.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193304078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19330407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19330407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-04
- Tag1933-04-07
- Monat1933-04
- Jahr1933
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.04.1933
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I ur>6 o ^lkrsll Kohn, blliolisshionj. rgsi- Ltrsös 4g > «r. «>>»«-»> .) 8 vkr, »r «upo ! «. Zd«n<I!>»«4 vv« «n-im, «ilvdii«, «a«. Vorlksg US llksll a. UI»»,« «I,. varnnu«. »u»u,«u«. I« 0. S.. »I«, u.s.»., «u»»eku,,„ ,ff>k»t(!8ufc», loilon.u«,,. I. üstisslleslz si>r needinil«. l vkr edinil, vor S,PMN lack berrlick s.ll!« NlM »ra tro 1enl« r. 2lien5tr.l^l^ knet Isekvs SU8 sie 1, 1. H^-s »i, gs gsökkoet okoupraxi» mit hekiochd «en «etile »08 ,»««. »» > >70..» . »».-». Wn« »mm ZVteNKa»» N08 listsl lll« «»17 ramm Dresdner Neueste Nachrichten Freitag, 7. Aprtt 1933 41. Jahrgang 7!r 33 i >> t! MMWk «MW M UWW AM« Oie Romreise -er -euifchen Minister - Mac-orrat- fährt nach Washington - Neuorganisation -er französischen Propagan-a Anaeiaenprelser vi» r» m» »«i«, Zen- koste«o,» Deruaevreise: ft*i«3ua«vim,»«» 2 R «M. 2."»'''' slir auchoört« 0^> R.-M.« die Rellamqeil. Seien in« Hau, moaotllch l» Anschluß an redaktionellen Ter«, r» wo, breit, testet 2 für ItlIUvyUNgtgL ^tlgkAAkNUng Postbezug für de» Monat ^<»A^M.tloschIleßllch o^a R..M.P»stg«bl>hreo auswärls 2,50 A^M.» abtligllch SP, Krlsrmabatt. - LI» Drlefgrbühr - . - . . . lohne 3ust«llung«-e»tihr>. ttreuzdandleabungeo: Für dl» Woche mit Handels - und Industrie-Zeitung »,«« ML- redaMon,VerlagimdSailptgeschMsteUe: Dresden.«.,Zerdlnandstr.i * pofiadreffe: Dresden-«. l.pMach «Zernrns: Ott-vettehrSammelnii«mer24S0i,Feriwettehri4isi,2vür4,rrs8i-27«SZ * Telegr.: VeuesteDresden Postscheck: Dresden 20S0 — TIlchtoerlongteEiiiseabungen ohne Rückporto werben weder MÜckgelanbt nochaufdewahrt. — 2« Faste höherer Gewalt, Letttebsstdrun- ober Streik« Haden untre Lqieher keinen Anspruch aus Rechlleserung »der Erstattung de« entsprechenden Entgelts SMOM WIM MMWWlltkll? Römische Osterfahrt tt. « crlin, «. April. sSigcner Drahtbcrichrs Tie in einer Mitteilung des nationalsozialistischen Preussischen Preffedienstes angekiindigtc Einbcru- sung des Preußischen Landtages zum Sonnabend den 8. April ist nach Anssassnng Politischer Kreise ganz überraschend gekommen. In »er konstituierenden Sitzung des Landtages am kk. März ist vereinbart worden, daß der Präsident den Landtag wahrscheinlich zum S. Mai mit der Tagesordnung der Wahl des Ministerpräsidenten wieder einberufen sollte. Allerdings war dabei dem Präsidenten die Ermächtigung erteilt worden, den Landtag auch zu jedem von Ihm für richtig gehaltenen Termin «inznberuse». » Tie Vermutung, daß die iiberrascheudc Ein» derusung des Landtags zum kommenden Sonnabend «ns die Absicht »er Nationalsozialisten zuriickznsiihren ist, doch schon jetzt die Wahl des Minister- Präsidenten vorzrknehmen, wird nnS von einer ScitL die wir gerade stber die preußischen Dinge sür gut unterrichtet halten ßiirsen, bestätig«. Der ossiziclle Ziftungsplan wird noch im Lansc des Tages bekannt gegeben werden, Ter Grund für die Vorverlegung des Termin» dürste in der Tatsachc zu sehen sein, daß es in den letzten Tagen gelungen ist, einen Ausgleich zwischen Rom, t«. April Heute nacht hielt der Große Fascistenrat unter dem Vorsitz Mussolinis eine Sitzung ab, in der er zu den außenpolitischen Ereignissen der lebten Wochen Stellung nahm. Ter Tczt der am Ende der Sitzung gesagten Eutschlicftung lautet: „Der Große Fascistenrat erklärt, daß die Grund gedanken des Mnffolinj-Plancs nnangetastet bleiben mästen, da sic allein die notwendigen Vorbedingun gen sür einen Frieden schassen können, in dem die Interefscn aller gleichmäßig berücksichtigt «erden. Ter Große Rat gibt der Ueberzengnng Ausdruck, daß dank der jetzt begonnenen Klärung die Vor schläge »es Duce bei »en Staatsmännern »as Verständnis finden, das schon im Geist »erBiilker vorhanden ist, damit eine neue politische Atmosphäre geschaffen und auch auf »em Gebiete »er Wirtschaft eine neue internationale Zusammenarbeit herbei- gcsührt werte.* Gerade im jetzigen Zeitpunkt ist dieser Erklärung des Groben Fascistenrate« die grüßte Bedeutung znzu- mciien. Roch isi die Stellungnahme der sräuzösiichen Negierung zn dem Plan Mussolinis und Macdonalds im einzelnen nicht bekannt, qber.bie Besprechungen, die in diesen Tagen in Paris abgehalten werden, schließen sür Deutschland große Besah» reu in sich. Soviel ist heute schon deutlich sichtbar: wenn -er sranzösischc Botschafter in Rom, der Senator de Iouvcnel, bei seinem augenblicklichen Aufenthalt in Paris der französischen Regierung rät, in großen Züge» dem Mussolini-Pla» zuznstimmen und In den „Fricdensklub" der vier Großmächte einzutrete», so tut, nach römischer Ansicht, de Ioupenel das — wie in den „D. N. N * schon vor einigen Tagen betont wurde — nur deshalb, uni dem Plan des italienischen Aegicrnngschrfs die sür die Aufrechterhaltung des Versailler Frieden» gefährlichen Gedanken zu nehmen, d. h. um den Masiolini.Plan zn verwässern. D a » i st die große Gefahr, dis trns Paris der deutschen Politik droht. Italic» hat sich bis- der jeder «eußcrung zn den augenblicklichen Pariser Vorgängen enthalte«.. Die italienische Presse hat bis heute keinen Kommentar zn de» Unterredungen der srauzösischen Staatsmänner gebracht. Di« Ent schließung, dl« der Große Fascistenrat heute nacht faßte, ist die erste große Erklärung Atlgliem» über «ein« Stellungnahme in -en nächsten Wochen. ES läßt die Hoffnung zu, daß auch Rog, die Äetwästcrnng' des Mustolini.Plane» nicht lnld«n wirß»tind. daß Deutsch. der dcutschnationalcn und der nationalsozialistischen Aussastung über die Ministcrpräsidcntcnwahl herbei, zusührcn. Wie cs heißt, ha« man aus die ursprüngliche Absicht zurückgcgrisscn und wird den Reichskanz ler H i t l c r a u ch z u m p r c n ß i s ch c n M i n i st c r- präsidcnt en wählen. Seine ständige Vertretung wird der Vizekanzler v. Papcn übernehmen, dem da mit die Leitung der prenßischen Regierung <Ie kacto zusällt. In der Zusammensetzung im Kabinett dürsten weitere Aendcrungcn nicht zu erwarten sein. Hitler wird lediglich die bisherigen Ncichskommiffarc zn plan mäßige» Ministern ernennen. Man erörtert verschiedentlich auch die Möglichkeit, daß dem Landtag am Sonnabend ein Ermächti gungsgesetz durch einßn Initiativantrag der RLTAP. oorgelcgt werden wird. Allerdings haben noch keine Verhandlungen zwischen den Regierungs parteien in dieser Krage stattgcsunden. Aus Grund des Gleichschaltungsgesetzes der Reichsregiernng, wo nach die Länderk'egt4r»tzqop vtp^weitgchende« Um sange zu gesetzgeberischen Maßnahmen auch mit ver« sastungsändernden« Charakter ermächtigt sind, würden im übrige» die preußischen Rcichskommissare anch in der Lage sein, ohne ein besonderes, vom Landtage an genommenes Ermächtigungsgesetz entsprechende Maß nahmen durchznsührcn. land bei iciner berechtigten Forderung nach Gieich- bercchtigniig und Revision auch weiterhin von der italienischen Politik nicht im Stiche gelassen werden wird. Der Gedanke des kooperativen Staat- Gespannt« Aufmerksamkeit in Rom Telegramm nnsrcS Korrespondenten Rom, 6. April Die italienische Orssrntltchkeit verfolgt mit gro bem Interesse die ersten Schritte, die die Neichsregie» rung hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung der Arbeiter- und G c we r k i ch a s t s s r a gc n unternimmt. Man nimmt in Italien allgemein an, daß die Neuordnung dieser Organisationen sich an das fgsctsttschc Vorbild des KooperativstaatcS anschließen wird. Sv schreibt das offiziöse „Giornalc d'Jtalia" zn der Errichtung einer gemeinsamen Vertretung der gesamtem L a n d w i r t s ch a f t s v e r - bände Deutschlands: „Der Nationalsozialismus be schränkt sich nicht mehr daraus, den politische« Wegen des FasciSmns zn folgen, sondern er scheint anch ans der Straße der WtrlschastseNtwicklnng vorwärts gehen zn wolle», die der Fasclsmnd geöffnet hat. ES leuchtet ein, daß die angekündtgte Gründung einer gemeinsamen Vertretung der deutschen Landwirtschaft -euslich auf de» KoopcrativiSmus htnweist." Auch die Nachricht, daß das ReichSkabtnctt eine Verlängerung aller bestehenden Tarifverträge bi» zum Herbst plant, nm Lohnkämpfe zn vermeiden, wertet man in poli tischen Kreisen Roms als den Versuch, eine Ruhepause sür die Neuorganisation der Gewerkschaften zu ge winnen. Sinigung -er Akies-opferver-än-e . ' Berlin, st. April Laut Mitteilung des Reichsverbanbes Deutscher Kriegsopfer habe» sich die „Nationalsozialistische KriegSopferversorgung" und der „ReichSverband Deutscher Kriegsopfer* zn einem „Nationalsozia listischen ReichSverband Deutscher Kriegsopfer, E. v.*, zusammcngeschlossen, der nunmehr die führend« Stelle ,in der deutschen Krteglopstrbewegung eingenommen hat» Wir sichen vor einem diplomatisch sehr bewegten Ostersc st. Zn Beginn der Kar woche trcssen der Vizekanzler v. Papcn nnd Minister Goering in Rom ein. Am Ostersonnabend reist Mae- donald ans Einladung de» amerikanischen Präsidcnien Roosevelt nach Washington, um in der Woche nach Ostern durch eine direkte Aussprache eine Klärung in der Frage der Kriegsschulden nnd der Wcliwiriichasts- kvnsercnz zn erreichen. Diele Klärung wurde, wie erinnerlich, bei den Verhandlungen mit dem Abge sandten Rvoievclts, Norman Davis, in London nicht erzielt. Maedonald will nnnmehr einen letzten persön lichen Appell versuchen, nm die Weliwirtschaslslon- serenz, deren Aussichten sich von Woche zn Woche ver schlechterten, doch noch zn reiten. Gleichzeitig wird bei den Besprechungen zwischen Rookcvell nnd Maedonald selbstverständlich auch die Abrüstnugssrage eine große Rolle spielen, die ja wieder innerlich eng mit der Kricgsschuldcnsrage znsammeniiängt. Damit steht auch der römische Gedanke eines europäischen Viermachlc- paktes in Washington znr Diskussion. Offiziös wird nichts davon gesagt, daß die Reise Goering» nnd v, Papens mit diesem Vierm.ichtevalt in Zusammenhang steht. Man deutet vielmehr ledig lich au, Goering werde mit dem italienischen Lust- sahrtministcr Balbo Fraget» des Lnstvcrkchrs be sprechen und Herr v. Papcn wolle vor altem dem Papst einen Bestich abstattcn und in diesem Zu sammenhänge anch über die zukünftige Stellung des Katholizismus in Deutschland sprechen, die ja durch das Einlenkcn der Bischöfe gegenüber der national sozialistischen Bewegung eine andre geworden ist. Aber selbstverständlich wird die Frage des Vicrmächtc pattes, wenn auch nicht in offiziellen Verhandlungen, so doch in den privaten Besprechungen der Minister in Rom ausführlich erörtert werden. Schon spricht man wieder von einer europäischen Vicrmächte- lonierenz in Rom, und in englischen Blättern er wartet man von dem Erfolg einer solchen Konferenz einen wesentlichen Einfluß aus die Haltung der Amerikaner i» der Kriegsschnldcnsrage. * Wir haben bereit» dieier Tage daraus hingewicien, welche Gefahren dem Plane Mussolinis ans Paris drol-cn. Ob der Vorschlag des italienischen Minister präsidenten in seiner ursprünglichen Form sür Deutsch land annehmbar war oder nicht, entzieht sich der all gemeinen Kenntnis, da der Inhalt des Paktes noch niemals im einzelnen verössentlicht ivorden ist. Daß aber das.Kommen und Gehen der Emissäre der Kleinen Entente in Parts lediglich darauf abziclt, den Plan überhaupt zn Fall zu bringen, ist selbstvcrstäird- lich. Bereits scheint England in seinem Memorandum vor bestimmten französischen Forderungen weit znrück- gcwiawn zn sein. Wir Haden schon dieser Tag« erklärt, -ab eins Teilnahme aller europäischen Kleinstaaten an einen» vierußtchte^Direktorium de» Gedanken Mussolinis völlig totschlagen müßte. Dann brauchte mau überhaupt keinen neuen Plan, sondern könnte den bisherigen völterbundsmechanismus in etwas modi fizierter Form ruhig auircchtcrl-alten. Tie lln- zulänglichkeit dieses Mechanismus aber ist zur Ge nüge bewiesen. Das französische Memorandum, das nunmehr gestern vom KabinettSrat gebilligt morden ist, dürste dem italienischen Wein wahrscheinlich noch mehr Wasser znsetzen als deL englische Plan. .Diese d i piho m a t i s ch e Weinpanscherei in Paris kann sehr ernste Folge» haben. Alle Mächte der Finsternis sind ausgestandeu, um jeden zaghasten kleinen Lichtstrahl, der in die Nacht von Ver sailles hinrinzudringtn versucht, abznwehrrn und ans- zuschließcu. Der französischen nationalistischen Presse ist selbst die formale Annahme der Vorschläge Musso linis als DisknssionSgrnndlage durch das Kabinett Paul-Boucour viel zu weit gegangen. Gleichzeitig dritten die Minister der Kleinen Entente direkt und indirekt ans die französische Regierung, da ihnen Tala- üier nnd Panl-Boncour nicht fest genug zn sein schefneu. Angesichts dieser Situation ist die Position Paül-ÄoneourS nicht besonders stark, und da anch Her«ot, der Kühr,er der stärksten Mirlamentarischrn Fraktkon, hie Gedanken Mussolinis von vornherein rundweg ablchnt, ist es sehr fraglich, ob der Mussolinis Pakt selbst in der verwässerten und verdünnten, für Deutschland natürlich völlig unannehmbaren Form eine Mehrheit in der sranzösischen Kammer sinken würde. : . F Ujigeftcht« dieser Situation ist e» vom deutschen Standpunkt au« ganz besonder» zu begrüßen, daß, wie Tagung des Großen Jascistenrats Telegramm unsres Korrespondenten unser römischer ----Kvreipvndcnt heute berichtet, der Große Faseifte nral in der vergangenen Nacht in einer scharfen Resolution sich gegen alte versuche ge wendet bat, die große Friedensivassc, die der Tnec ge schmiedet hat, schleunigst wieder slnmvs zn machen. Die römischen Gespräche in der Osterwoche werden Ge legenheit geben zn einer eingehenden Behandlung aller Deutschland nnd Italien berührenden Fragen. Das Terrain eines eventuellen gemeinsamen Vor gehens kann abgcsicctt werden. Man wird erkunden, wieweit und in welchen Dingen man Zusammengehen kann nnd welche Ergänzung ein italienisch - deutsches Einvcrnctzmcn durch den Anschluß au andre Staaten finden muß. In dieser Beziehung wird selbstverständ lich -er Haltung E ngland s eine ganz besondere Be deutung zukommcn. Deutschlands nnd Italiens Position weist ganz sicher eine gewisse Aehnlichkcit aus. Ter Unterschied liegt nur darin, daß Italien alle außen politischen Fragen nm sein Rardinalproblcm: die Be herrschung des M i l t e l m e c r b c ck c n s, grup pieren muß, während Deutschlands Hauptproblem die sreic Entfaltungsmöglichkeit in Mistel- nnd Süd osteuropa ist. » Wir müssen ans der Wacht sein. Große außen politische Entscheidungen bereiten sich vor. Jede Woche kann ernsteste Ucberraschnngcn bringen. Tas hat man anch in Paris sehr deutlich erkannt, wie der heutige Bericht unsres Pariser, Ii.-Korrcspondcntcn über die N c u o r g a n i s a »i o n der sranzösi s ch en Pro paganda in der Welt beweist. Es ist unter diesen Verhältnissen gut, daß wir durch die Griindnng des Propagandaminisierinms und seinen zweifellos ans dem Gebiete der Propaganda ganz außergewöhnlich begabten Minister diesmal besser gerüstet sind, der sranzösischen Propaganda gegennberzuireten als vor dem Kriege nnd während des Krieges. Frankreich macht sich geicchtsbercit. Auch Deutschland ist bereit. Die große diplomatische Auseinandersetzung und die Revision der europäischen Zustände kann beginnen. 'Ist. Seil. Frankreich macht sich fertig Tclcgram m n n sreS .Korrespondent« n «Ii. Paris, n. April Der Kammcransschuß sür answärligc Angelegen- heilen bcschästlgtc sich gestern mit der Frage der Neuordnung der sranzösischen Propaganda und einem Bericht der Regierung über diese Tinge, den die Regierung in den nächsten Tagen dem Parla ment zulriten wird. Tas umfangreiche Schriftstück behandelt sehr eingehend die Ncngcstaltttng der sran- zösischcn AnSlandprvpaganda. Der Bericht geht davon ans, daß die gegenwärtige sranzösischc Propaganda in und außerhalb Europas „vollkommen unge nügend" sei. Es wird daraus hingewiescn daß Frankreich im verflossenen Jahr nur 71 Mill. Fr. sür Propagandazwccke verausgabt habe, während Deutschland mit 25» 1?» und Italien mit NN Mill. Fr. an erster und zweiter Stelle standen. Ans diesem Grunde wird eine wesentliche Erhöhung des Propa- gandasvnds verlangt. Der Bericht bcsqßt sich sehr ein- gehend mit der deutschen Propaganda und greift bei dieser Gelegenheit die detuschen RevisionSansprüche scharf an. Auch yngarn.wird, wegen seiner angeblichen Ausgaben sür revisionistische Propaganda in Frank reich scharf kritisiert. Der Bericht teilt ferner mit, daß »er Schwerpunkt der sranzösischen Propaganda nach »en Bereinigte« Staaten verleg« w«r»eu soll. Zn diesem Zweck beabsichtigt die Regierung, nicht allein eine Verstärkung -er Prcsieabteilnng der sranzösischen Botschaft in Washington vorznnehmen, sondern auch alle andern französischen Stellen, Konsulate, Handels kammern nsw. in den Vereinigten Staaten mit Pro» pagandakrästen ausznstatten. Die in Nord- nnd Süd amerika lebenden Franzosen werden als sogenanntes LlimmttngSelemenl in die Bceinslnssungsarbeit ein gefügt werden., Wedör Diplomaten noch Konsulats beamte kommen sür diese Tätigkeit in Frage. Man will vorwiegend Journalisten und international ge bildete Franzosen >mit diesen wichtigen Posten be- trauen. «z Die Bildung Bues ^Hohen Propgg«n»ar«tt*, der ähnlich dem sranzösischen obersten Verteidigungsrat gestaltet werden soll, wird in Vorschlag gebracht. „Auch außenpolitisch ist di«, Osfcnsivtaktik ziveckmäßig*, so heißt es in dem BrxM, der die, Unantastbarkeit der Friedensberträa« niMdaS Scheitern alGr sogenannte» Annäheruugtb«,trcW>gen Frankreichs an Deutschland proklamiert. «
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