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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.07.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330731025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933073102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933073102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-31
- Monat1933-07
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«»nias, z>. guli iszz kll Gegrünöet 1ZSH »ejuglgetühr sei ILoNch iweimanger Au- steliung monaNIch RM. z.ro <e!nIchiiebNch 7» Pia. I»r TrSoeelohni, durch Postbk,ug NM. 3.20 elnlchtttbllch »S Pia. P-staediihr <ohne Posl4ustkiluna«a«bühr> bei siebenmal wbchenilichem verland. iHnzelnummer lo Psg. «njelaenprelle: SO mm beeile «nmdrelke sr Psg., auimarl« eo Via- Nrilenablchla« u. Raballe nach Tarif, sfamiiienan,eigen und Ltellengeluche er- mLbigie Preise. Lss.-Gebühr 30Psg.— Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichicn. Unverlangie Schrisisiücke werden nlchi ausbcwahrt Druck u. Verlag > Liepsch L Bricharbt, Vresden-A. l, Marlen- straße-S/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto 1SSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und des Schiedsämte« beim Vberversicherungsamt Dresden Begeisterter Empfang -er ZungfaMten Deutsch < Italienisches SreundschaMekennlnis Heil -er faschistischen Augen-! Kein gewöhnllchcr Ferienbcsuch ist cS, der heute mit der Vorhut der italienischen Jugend in Dresden cintraf, auch nicht ein offizieller Staatsbesuch, sondern eine Gesandtschaft ganz neuartigen Charakters, wie er nur in den besonderen Beziehungen des faschistischen Italiens und des national sozialistischen Deutschlands möglich ist. Beider Staaten Schöpfer, Mussolini und unser Führer Adolf Hitler, sehen in der Jugend das kostbarste Heiligtum ihrer Nation, und wenn uns der Duce einen Sturmtrupp seiner besten Jungmannschaft schickt, so ist cS über einen HöflichkeltSakt und Freundschaftsbeweis hinaus das Zeichen seines Vertrauens, das; diese ValillajungenS im neuen Deutschland Eindrücke gewinnen können, die sie mit Nutzen auch in ihrer Heimat verwerten können. In diesem Sinne, als Ausdruck der bc- sondern Geistes- und Seelcnverwandtschast, die beide Länder verbindet, hat darum Deutschland den Besuch der Avan- guardisten bcgriistt. Nachdem sie in München in den histo rischen Stätten des Nationalsozialismus geweilt und in Leipzig eine deutsche Geistes- und Handelsmetropole kennen gelernt haben, ist cS für Dresden eine besondere Freude ge wesen, sie auch in der sächsischen Landeshauptstadt zu empfangen, deren Beiname „Elbslorcnz" la ans die Be ziehungen zu Italien hinwcist, die nicht nur in der äuberen Aehnlichkcit mit der Kunststadt am Arno liegen. Die 111 Avangnardifte« Ud^Bne anserwählte Man«, aus der grosten italienischen Jugendorganisation der Baltlla. Zuerst steigen die Führer aus dem Zuge und am nächsten kommt. Sie werden geführt von 27 Offizieren und begleitet von 10 Journalisten, die die grössten italie nischen Zeitungen vertreten. Dresden hat sich in Erwartung der Gäste festlich ge schmückt. Die Strasten, durch die sich der Zug auf dem Weg zum Adolf-Hitlcr-Platz bewegen soll, bieten das bekannte Bild der grosten nationalen Festtage: wehende Fahnen des neuen Reiches, geschmückte Hguscr und Auslagen. Schon lange vor der Ankunftszeit säumte eine erwartungsvolle Menge die Strasten und besonders der Hanptbahnhof «ar dicht umlagert, so das, die Polizei immer wieder Mühe hatte, um Lust zu machen. Auch die Bahnhofshalle selbst war reich auSgeschmlickt mit grüne» Girlanden und Fahnen, die die deutschen und itglic- nischcn Farben in bunter Folge vermählten. Am Bahnsteig hatte sich -um Empfang der Stcllvertr. des Polizeipräsidenten, ObcrrcgierungSrat Pfotenhaucr, neben den diensttuenden Persönlichkeiten der NSDAP, und Vertretern der Hitlerjugend, auch der Kgl. italienische Generalkonsul, Graf Ponzone, in Begleitung von Schwarzhemden der Dresdner italienischen Kolonie ein gefunden. Um st,50 Uhr fährt der Sonderzng von Leipzig ein, begrübt von den Klängen der Giovinezza. Aus -en Fen- slern die Abteile sieht man schon von ferne Hakenkreuz sahnen hcrauShängcn und dahinter dicht gedrängt die Köpfe mit den herabhängenden Schlapphüten der italienischen Balltla. Zuerst steigen die Führer ans dem Zuge und werden von den am Bahnsteig Wartenden mit kräftigen Rufen: „Evviva l'Jtalial", „Evviva Mussolini!" empfangen. Inzwischen eilen nationalsozialistische Helferinnen an den Wagen entlang und reichen den durstigen Avanguardistcn Erfrischungen und Kasscc in den Zug. Dann kommt das Kommando zum Aussteigen: Im Nn ist der Bahnsteig von den schwarzgrauen Scharen gefüllt. Da stehen sie, warten und ordnen sich in ihrer eigenartigen, aber kleidsamen Uniform, grosse, herabhängende schwarze Hüte, Schwarzhemden mit meisten Schnüren, graue Knie hosen, Wickelgamaschen »nd Schnttrstiesel. An die Spitze tritt die Banda, die Musikkapelle, die sich die Italiener selbst mitgebracht habe». Unter den Führer» sieht man auch ei»cn katholische» Geistlichen in römischer Tracht. Inzwischen ist aus dem Wiener Platz alles -nm Empfang fertig gemacht morde». Neben der Hitlerjugend mit ihren Fahnen ist ein Ehrcnsturm und die Kapelle der SS. aus marschiert. Hinter dem abgcsperrtcn Raum marlet in un übersehbaren Massen das Publikum. Genau zur scstgeictzten Zett hört man Marschklänge der italienischen Musikkapelle, daun kommt der Zug der Avanguardistcn aus der BahnhosS- halle heraus und marschiert mit Front znr Hitlerjugend aus. Schwarz und braun, die Bewegungen, die Europa neugestalten, stehen sich Auge in Auge gegenüber. Deutsche und italienische Kommandos ertönen, die Fronten erstarre», und die Führer -er beide» Verbände schreiten die Front ab. Der GcbictSführer der Hitlerjugend von Sachsen, Franz Schnädtcr, bcgrüstt die Gäste mit kurzen Worte», in denen er auf die Gleichheit der Gefühle hin ansstellen. Wieder schwirren deutsche und italienische Kommandos durcheinander, wieder stehen die Legions wimpel der Avanguardistcn der nationalsozialistischen «tan- darte gegenüber. Gros, ist die Zahl der Ehrengäste. Anwesend ist die gesamte sächsische S t a a t s r c g i e ru n g, ferner der MchrkreiSbcsehlohabcr Generalleutnant Freiherr v. G i c - n a n t h, der Landeokommandant Generalmajor B oltze, der Stadtkommandant Oberstleutnant Seifert, dann der Gruppenführer der SA., Hann, Brigadcführer Dr. B e n n e ck c, Standartenführer Major a. D. K o b, -Standar tenführer Schrocdcr und die Landcöführcr des Stahl helms Oberstleutnant a. D. Brückner und vauptmann a. D. Hauff e, der Präsident des Sächsischen Militar- vereinSbundeS Sanitätsrat Dr. Hops, Bürgermeister Dr. Bührer und Mitglieder beider städtischer Körpersclnisten, LandtagSpräsidcnt D ö n t ck c, Ministerialdirektor KreiS- hauptmann Dr. Schettler und viele andere mehr. Die Musik wechselt Grub und Gegcngruß, und dann tritt weist, von denen beide Organisationen erfüllt sind. DaS „Sieg-Heil" der Hitlerjugend entbietet den Avanguardistcn den ersten Dresdner Willkommcngrnst, dann spielt die italienische Kapelle das Horst-Wesscl-Lied, während die nationalsozialistische Musikkapelle mit der Giovinezza dankt.. Nach Abschlnst des NegrüstungSakteS vor dem Bahnhof formieren sich die Abteilungen zum Abmarsch nach dem Adolf-Hitlcr-Platz durch die Prager, See- und Schlvstsirastc. SS. voraus, dann in Schwarzhcmden mit der italienischen Fahne die Dresdner italienische Kolonie, hieraus der Zug der 411 Avanguardistcn, die in Drcicrrcihen mit weiten Ab ständen zwischen jedem Glied marschieren. Den Abschlnst des Zuges bildet die Hitlerjugend. Nicht zu zählen sind die Massen, die ans beiden Seiten in dichtgedrängten Reihen den Marschweg säumen. Schwer zu schildern die Freude und die Begeiste rung, mit der die italienischen Gäste von der Dresdner Bevölkerung ausgenommen werden. Aus den Fenstern fliegen Blumen in die Reihen der Schwarzhcmden, der deutsche Hitlcrgrust löst sich immer wieder ab mit den Rusen: „Evviva l'Jtalial". „Evviva Mussolini!" Bis in die Fahrbahn hinein steht die Mcnschcnmaucr, in den Fenstern der Häuser hängen Trauben von Menschen, Ttra- stenbahnen und AutoS sind aus den Fleck sestgcnagclt, an dem sie daS Eiiitrcsscn des Zuges überrascht hat. Trotzdem ist kein Zeichen von Unordnung zu merken, alles wickelt sich in vollkommener Ruhe und Disziplin ab. Auch der A d o l s - H i t l e r - P l a tz hat wieder sein fest liches Kleid angelegt. Die weite Runde ist wieder von Menschcnmasscn belagert, vor der Oper haben die Ehren gäste, darunter viele Reichswehr- und Polizciofsiziere, Aus stellung genommen. Zwischen den vielen Hakenkreuz- und schwarz-welft-roten Fahnen grübt tn der Mitte eine grobe rot-wcist-grüne Fahne mit dem italienischen Hoheitszeichen. SA. hat in weitem Raum den Platz für die Gäste abgcspcrrt, die nun >n tadelloser Ordnung cinmarschicrcn und sich zur Ministerpräsident v. Kittinger an den Lautsprecher, um die Gäste im Namen der sächsischen Negierung in der Landeshauptstadt willkommen zu heißen: ES ist uns eine besondere Freude, das, Sie aus Italien zu unS gekommen sind, Menschen des gleichen Schlages wie wir. Unsere Freundschaft basiert auf gegenseitiger Achtung. Wir lieben in der gleichen Weise unser Volk und Vater land über alles, und wir Nationalsozialisten achten und ehren in Ihnen vor allem die Helden, Kämpfer und Soldaten. Diese Gedanken unserer Bewegung haben sich für unsere beiden Völker gleich segensreich erwiesen. Keine Internationale wird den Frieden so garantieren, wie ihn unsere Frennoschast sichert. Ich habe aus früheren Reisen Ihr schönes Land kennen und lieben gelernt, und ich hofsc, das, nun auch Sie unser deut sches Vaterland kennen und schätzen lernen werden. Ich bitte Sie, unsere Grütze Ihren Landsleuten mit heim» Begrlißung »urch die MM» Regierung Einzug der italienischen Avangnardisten in Dresden
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