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Sächsische Dorfzeitung : 30.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188408301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840830
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-30
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 30.08.1884
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ächsische D orh kilung 46. Jahrgang Sonnabend, den 30. August 1884 Feuilleton Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische TorfMung" r den Monat September nehmen alle kaiserlichen -staustalteu und Pofterpeditionen gegm Voraus» kzahlung von 5V Pfg. entgegen. Die Verlags - Expedition. Inserate werden bi» Monier Mittwoch u. Freit», , Mttlag angenommen und kosten: dietspalt ZeilelbPf. Unter Eingesandt: 30 Pf. tz. ». NedaMo» »den'UenUavt keiduer Oafse 4. Zeitung erscheint Dienstag, mnerstag und Gennnbend internationalen Konferenz zur Erörterung der Kongo frage bislang nicht erfolgt ist, allerdings aber sollen vertrauliche Anfragen bei den Kabinetten stattgefunden haben, welche die Absicht Deutschlands, die Initiative in dieser Angelegenheit zu ergreifen, außer Zweifel stellen. Die Nachricht, daß erst die Berichte deS Or. Nachtigal abgewartet werden, u.n dm officiellen Schritt zu thun, ist alS vollkommen zutreffend anzusehen. Die erste An regung zur Konferenz ging vom Könige der Belgier auS, dessen Idee in Berlin sofort freundliche Aufnahme fand. In englischen Kreisen ist man von der neuen Konferenz nicht eben erbaut, obwohl man kaum so weit gehen dürfte, ihre Beschickung zu verweigern. Dagegen ist es sehr wohl möglich, daß da- englische Kabinett seine Zustimmung eventuell an eine genaue Begrmzung deS Programmes knüpfen wird. Sollte sich übrigens be wahrheiten, waS gerüchtweise verlautet, daß Fürst Bis marck selbst daS Präsidium dieser für den Spätherbst in Berlin zu vereinigenden Konferenz zu führen ent schlossen ist, so wird man in London wahrscheinlich mit etwas beklommenem Herzen in dieselbe eintreten. vr. Nachtigal hat nunmehr auch daS Ge biet südlich von Eamerun und Bimbia biS Batanga hinunter unter deutschen Schutz gestellt. Somit be herrscht Deutschland daS ganze Mündungöterrain deS Camerun-FluffeS; die Längenausdehnung der in Besitz genommenen Küstenstrecke beträgt etwa 300 Kilometer. Zur Beurtheilung deS regen Handelsverkehrs, welcher Europa mit Westafrika, insbesondere auch mit jenen oben genannten Gebieten verbindet, besagt eine Statistik über die Einfuhr nach Westafrika im Jahre 1881j82, daß der Gesammt-Jmport sich auf 65 Millionen Mk. belaufen hat. Davon entfielen auf England etwas über 26 Mil lionen, auf Deutschland nahezu 22^ Millionen Mark, während sich in den Rest die übrigen seefahrenden Mächte theilten und zwar Holland mit 6'/,, Nordamerika mit 4, Frankreich mit 3 Millionen Mark u. s. w. Von den unter englischer Flagge versandten Waaren dürsten übrigens noch manche Posten deutschen Ursprungs sein, die nur über Liverpool verschifft worden sind. Hiernach zu urtheilen ist allerdings der deutsche Handel nach jenen Zonen schon heute ein ganz bedeutender und steht ein weiterer Aufschwung desselben für die Folge umsomehr zu erwarten, als das deutsche Reich von jetzt an sicherlich den Handeltreibenden jeden nur möglichen Schutz gewähren wird. — Nach den neuesten Nachrichten hätte nicht viel ge fehlt, so wären die Engländer noch in der letzten Minute den Deutschen in der Besitzergreifung von Eamerun zuvor- gekommen. Die deutschen Kaufleute hatten die ihnen be freundeten Negerkönige der Küstenstämme dazu gebracht, daß sie die Oberherrschaft des deutschen Reiches nachsuchen sollten. Inzwischen redeten jedoch die englischen Kaufleute Politische Weltschau. Deutsches Reich. Am Hofe deS Schahs zu Te-eran in Persien soll eine deutsche Gesandtschaft michttt werden und zwar wird daS hierzu be stimmte Personal bereits Mitte September von Perlin nach dorthin abgehen. Ursprünglich lag eS in der Absicht, einen höheren Militär an die Epitz« der Gesandtschaft zu stellen und eS war auch bereits eine Persönlichkeit inS Auge gefaßt worden; man ist jedoch davon zurückgekommen und hat nunmehr den früheren Generalkonsul in Sofia, von Braunschweig, zum Sesandten defignirt. Denselben wird Professor Brugsch - wir meldeten bereits in der vorigen Nummer unseres Plattes, daß derselbe zu einer wichtigen Mission auS- ersthen sei — alS erster Rath der Gesandtschaft be gleiten; ferner wird derselben noch ein LegationSsekretär md alö Militärattache der Hauptmann v. Brandis vom Harde-Füsilier-Regiment beigegeben werden. Der Kaiser hatte am Montag, alS er am späten Nachmittag im Parke von Babelsberg einen Spazierritt aaternahm, daS Unglück, daß daS Pferd in einen fast mifichtbaren Sperrdraht gerieth; infolge dessen verlor der greise Monarch das Gleichgewicht und kam auf de« Rasen zu Falle. Er erhob sich jedoch sofort wieder und kehrte zu Fuß nach dem Schlosse zurück, ohne, ab gesehen von leichten Muskelquetschungen, irgend welche Perletzung davongetragen zu haben. — Die Prinzessin Wilhelm, welche, wie wir bereits meldeten, am Scharlach- steber erkrankt ist, hat nach dem am Donnerstag ausge- gebenen Bulletin eine etwas bessere Nacht gehabt und fühlt sich weniger schwach; auch ist eine allmälige Ab nahme der Krankheitserscheinungen bemerklich. In Berliner parlamentarischen Kreisen hält man daran fest, daß der neue Reichstag spätestens anfangs November berufen werden wird, da der preußische Land tag nicht später, als am 15. Januar k. I. zusammen- treten kann und es im dringenden Interesse der Regierung liegt, biS dahin wenigstens einen erheblichen Theil der Lerathung über den Reichshaushaltsetat erledigt zu haben. So viel scheint festzustehen, daß ein officieller kchritt Deutschlands in Betreff der Einberufung einer i,«»t»ent»» drei»: kljthrl.M 1,5k , kjiehen durch ^erlichen Post« Hen und durch chere Boten. stAer Lieferun- erbebt die t »och eine Ge- je »en 2b Pfg. „Frei zu leben?! Vergraben wie ein Dachs in seinem Baue; umgeben ringS von feindlich gesinnten Nachbarn; geistig niedergehalten und eingezwängt in das leere Formenwesen deS Ritterthums! Nennen Sie das frei?" Verwundert schauten die Beiden auf zu dem Major. Von einem Grafen hätte Rainer diese Sprache am wenigsten erwartet und auf der hohen Waldwiese klang es damals auch ganz anders. „Sie sind erstaunt, diese Ansichten von mir zu hören? — O ich leugne nicht, auch ich bin durch Ge burt und Erziehung ein Kind meines Standes und bereit, für die Interessen desselben, so lange sie der gesunden Vernunft nicht in'S Gesicht schlagen, einzu treten. — Sie waren frei, meine Vorfahren?! Werfen Sie Ihre Blicke ringSumher, dies AlleS gehörte den Ebersteinern! — Und war jener Luitbert frei? Welch' fröhliches, glückliches Geschlecht könnte hier blühen und leben! Nicht im alten, finsteren Gemäuer der Burg auf einsamer Höhe, sondern friedlich im Thale neben anderen Menschen. — Warum führte er seine Marie nicht ein in diese Mauern alS Herrin und wurde glücklich und machte glücklich? Weil er eben gefesselt war durch die ehernen Bande deS Vorurtheils! Gram und Jammer waren seine Begleiter; den Tod suchte und fand er, während daS Mädchen seine- HerzenS vielleicht still und traurig hinter den trüben Scheiben ihres Stüb chen- langsam dahin welkte. — Nein, nein, ich lobe , mir unsere Zeiten! Auch unS umfassen feste Schranken deS VorurtheileS, doch nicht mehr unzerreißbar! Sollte j mir daS Glück werden, von solch einem Mädchen geliebt ' zu werden mit der ganzen Kraft einer jungen Seele: Inseraten» «nnadmestcvenr Die Aruoldische Buchhandlung, Jnvalidendant, H a asenstein LBogl«, Rudolf Mosse, E L. Daube L T». in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. s. w. w,nn sie unter Deutschland kämen, den Negern vo , „ . Soldaten werden und in den müß«» fi« s-mm. u"d Un.-rstü«. -Ech lid-i-I- Kmg,«g«n F „ui da« ni-d-r- Volt dadurch so k"Ld «sch, daß - sich S",'" s-w> König- auf- "hn^ und aL? D-u.sch'n um,ubring.n droht- Sinig. -I ku "d«k'di^ L d.n B-mühung-u d-r B-r- " r d-u,L?r Sirm-n g.I°°«. «k.rr-uaen daß qar kein Kneg mtt Frankreich bestehe und daß si- für d-u-sch-° Schutz nichts ,u d-,°h,.n d-b.u würd'». In- G-wich'si-'b« d'n N--NU -uch, daß ih»-n v-rfpr°ch-n ward-, ^-u-sch'and ro-ch- k-m- »k gad-n °d«r Zill« von ,d--m H-nd,' -rh-b-n, wSbr«nd die Engländer erdrückende Zölle fordern. Um die Sache noch plausibler zu machen, wurde «n Vertrag aufgesetzt, in welchem die König- sich bereit erklärten, ihr Ge biet nicht an Deutschland, sondern an die deutschen Kaufleute, die Firmen „Woermann" und Jantzen und Thormählen" abzutreten und diesen die Souveränetät zu übertragen, wogegen diese den Schutz Deutschlands versprachen, wozu sie autorisirt zu sein erklärten. ES scheint auck in der That, daß di- Reichsrrgierung um dir Sache wußte und ihre Einwilligung zu diesem Vor gehen im Voraus ertheilt hat. Mittlerweile riefen die Engländer eins ihrer Kriegsschiffe herbei, welches am 17. Juli ankam und dessen Kapitän sofort den Neger königen den Schutz England- versprach unter der Ver sicherung, ein hoher Beamter werde alSbald kommen und die britische Annektion vollziehen. Alle Negerkönige, die mit den Deutschen paktirten, würden dann abgesetzt werden. Nun bekamen diese Angst und forderten von den Deutschen Schutz vor Englands Rache. Die deutschen Kaufleute beschlossen, wenn daS bereits erwartete deutsche Kriegsschiff „Möwe" nicht bald käme, die deutsche Flagge auf eigene Faust aufzuhiffen. Mittler weile wurde ein deutscher Handelsdampfer, der gerade in Eamerun lag, auSgesandt, um die „Möwe" zu suchen und zur Eile anzuspornen. Am 20. Juli endlich kam daS heißersehnte deutsche Kriegsschiff an und anscheinend schon im Laufe des 21. Juli wurde die deutsche Besitz ergreifung vollzogen, während daS englische Kriegsschiff thatloS dabei lag. Es hatte sich sofort nach der Ankunft der „Möwe' ein anderes englisches Schiff nach Cap Coast Castle, dem Sitz des britischen Gouverneurs, auf gemacht, anscheinend um Instruktionen für ein weitere- Vorgehen zu holen. Dieselben kamen für die Engländer aber zu spät. Schweiz. DaS italienische Kabinett ist von dem peinlichen Eindrücke in Kenntniß gesetzt worden, den in Bern die Entdeckung hervorgerufen hat, daß der Das Grab an der Kirchhossmauer. Eine Erzählung von Wilhelm Appelt. 7. Fortsetzung. Da hieß eS nun vorsichtig sein. Während Rainer mühselig empor stieg, war der Major Anna behiflich, sie sicher über die gefährlichen Stellen zu geleiten. Wie durcbschauerte es sie, als er ihre Hand erfaßte. Da einmal ihr Fuß auf einem glatten Steine ausglitt und sie schwankte, faßten sie seine Arme und ruhte einen Augenblick darin. Dann, je weiter sie hinaufkamen, wurde der Weg weniger steil und wieder besser. Nun traten sie durch ein stark verfallenes Thor in daS Innere der Burg. Dieselbe war in mächtigen Verhältnissen er baut Außer zwei theilweise erhaltenen Thürmen lag sie vollständig in Schutt und Trümmern und Epheu und andere Schlinggewächse umrankten die morschen Steine. Rainer war von dem ungewohnten Steigen müde geworden und setzte sich ausruhend auf einen Baum stumpf. Der Plwtz, wo sie sich befanden, war der ehe malige Burghof und von der Stelle auS, an der man jetzt stand, konnten die Blicke weit hinausschweifen. k- war ein herrliches Stück Land, da- man von hier au- übersah. .Co ständen Sie denn auf dem Boden, Herr Graf, den einst Ihre Vorfahren ihr Eigenthum nannten. ES muß doch auch schön gewesen sein, hier frei zu leben und zu schalten und zu walten alS Herr!" von mir wälzen wollte ich Alles, was mich hält und bindet und mein müßte sie werden, geehrt und hochge halten alS daS theuerste Kleinod meines LebenS!" Tief erregt und mit verhaltener Leidenschaft hatte er die letzten Worte gesprochen und voll und strahlend fielen seine Blicke auf daS Mädchen, daS befangen vor ihm stand. Rainer glaubte den Gedankengang deS MajorS auf einer andern Fährte suchen zu müssen und meinte, denselben schmerze der Verlust dieser herrlichen Landschaft, die durch Schenkung an daS Kloster für sein Geschlecht verloren gegangen war. Rainer hatte sich wieder erhoben und eS ging nun zur näheren Besichtigung der Burg. Auch den einen Thurm hatten sie erklettert, wa rm schweres Stück Arbeit für den Lehrer gewesen. Einen f^erlichen Schwur that derselbe: Einmal und nie wieder! Was gäbe ich darum, wenn ich jetzt eine Ziege wäre! Obm bin ich, wie ich wieder hinunter komme, daS steht m GotteS Hand!" Leichter wurde es mit den beiden Andern. AlS „S wieder heruntergeklettert und dann eine kleine We,le gerastet, ging eS weiter und nicht lange dauerte eS so standen sie vor einem steilen, zerrissenen und zerklüfteten Felsen, auf dem der andere Thurm erbaut war, der sogenannte Hungerthurm, bei dessen Er- vllcten Ramer auSrief: alle Kaiserkronen bringt man mich da hmau^trotzdem eme wunderbare Aussicht mich erwartet!" und d,e Augen deS MajorS, alS er leicht und fröhlich zu Anna sprach: „Frisch auf! Vertrauen sich mir, leicht und sicher führe ich Sie!" Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verlege Kerrman« Müller in Dresden. _
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