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Sächsische Volkszeitung : 24.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190408245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-24
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.08.1904
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Mittwoch, de» 24. Angnst 1VV4. S. Jahrgang. »r)ch»int «-»Uch »ach». a-it Ilu»nah«e brr «-m>- und j ll»LdbS«gi-er cagrvlan Nr ivadrdett. steedi u. Kreide». Juserat« «erden di» »«elpaliene Petil,,ile oder deren «au« « 18 Pf. berechnet, bei Wiederholung bedeutender Rabatt. «achdraaerei. Stedakttaa uud «»schüft-fte«»! Dr»«d«» Pillnitz,» Straft» 48. — gernlprrcher Ami I Rr. Die 5 L. Generalversammlung der Katholiken DeutMartds in Regensburg. Bon Jos. Grunau. III. Regensburg, den 22. August IVOS. Die internationale Beachtung, welche man den deutschen Kattzolikenversammlungen zollt, ist wohl nie so in die Er scheinung getreten wie in diesem Jahre. So ist es nicht allein bei einzelnen Vertretern anderer Länder geblieben, sondern besondere Beauftragte und Deputationen aus Frank- reich, England, Spanien und Ungarn, deren Vertreter Erz bischof Graf Mailath, auch am gestrigen Begrllßungsabende gesprochen, sind gekommen, um zu bezeugen, daß die katho lische Liebe keine Grenzpfähle kennt, daneben ist Holland und die Schweiz ansehnlich vertreten. Der gestrige Sonntag mit feinem Riesenbesuche hat bewiesen, daß Regensburg sich trefflich auf alles gerüstet hat, denn niemand ist unbefriedigt von dannen gegangen, eine mustergiltige Ordnung hat, trotz des Menschenandranges, überall geherrscht. Angesichts der obwaltenden Verhältnisse muß es wohl besonders hervorge- boben werden, daß der katholische Adel in einer Stärke er schienen ist, wie kaum je zuvor. Dieses Zeugnis, daß er mit dem kath. Volke eins und einig will bleiben in seinem idea lem Streben, wird man in allen katholischen Gauen mit Freuden begrüßen, während die Gegner sich wieder einmal sagen müssen, daß die Trauben zu hoch hingen. Bemerkt sei noch, daß in dem gestrigen Arbeiterfestzuge der ehrwür dige Fürst Löwenstcin an der Spitze eines Vereins mit- marschierte und überall mit brausendem Beifall begrüßt wurde. Mittlerweile ist das gesamte Rednerprogramm für die kommenden Tage veröffentlicht worden, wobei bemerkt sei, daß Herr Abgeordneter Trimborn im letzten Augenblicke ab- sageu mußte und Herr Generaldirektor Dr. Pieper (M.- Gladbach) in die Bresche getreten ist. Die Aufstellung lautet wie folgt: 1) Die Erneuerung der Welt in Christus; Professor Dr. Esser-Bonn. 2) Das Papsttum und der Ultramontanis- mns; Geheimer Justizrat Roeren-Köln. 3) Die christliche Charitas; Msgr. Dr. Werthmann-Freiburg. 4) Sicherheit und Wcitherzigkeit katholischer Gottes- und Weltanschauung; Kanonikus Dr. Meyenberg-Luzern. 5)Die Pflichten des katholischen Mannes; Justizrat Dr. Thaler-Würzburg. 6) Wissenschaft und Katholizismus; Prof. Dr. G. Schnierer- Freibnrg i. Schw. 7) Die moderne Belletristik; Schriftsteller Dr. Huppert-Köln. 8) Die katholische Presse und ihre be rechtigten Ansprüche an das katholische Volk; Gymnasialpro- fesfor Dr. Bernhard Barth-Straßburg. 9) Kräftigung der Autorität: Landgerichtsrat Adolf Gröber-Heilbronn. 10) Grundsätze der christlichen Sozialpolitik; Generaldirektor Dr. A. Pieper-M.-Gladbach. 11) Die Schulfrage; Prälat Dr. Schädler. Eine imposante Feier war das feierliche Pontifikalamt heute früh, das Weihbischof von Ow in dem ehrwürdigen Dome hielt. Etwa 100 Fahnen unserer katholischen Stu- dentenkorporationcn umkränzten den Altar. Ein erhebendes Gefühl, denken zu dürfen, daß viele tausend Studenten hin ter diesen Fahnen stehen, bereit, dereinst im Leben dem ka tholischen Volke Führer und Berater zu sein. Jur ersten geschlossenen Versammlung um 10 Uhr vor mittags füllte sich der große Saal des Velodroms bis zum letzten Platz. Der Präsident des Lokalkomitees. Kommer zienrat F. Pustet, eröffnete die Versammlung mit dem Wunsche, daß Gottes Segen bei den Verhandlungen weilen möge. Der zweite Vorsitzende Professor Link schilderte alsdann den Feuereifer, der die Regensburger Katholiken ergriffen, als ihnen die Aufgabe zufiel, der 51. Generalver sammlung eine Heimstätte zu bieten. Unter Gottes und der unbefleckten Gottesmutter Schutz haben wir unser Werk ge stellt, der Heiligen Fürbitte erflehend, die hier gewirkt und die ganz Deutschland mit ihrem Wirken erfüllt, insbesondere des seligen Petrus Canisius, eines echten deutschen Mannes und Jesuiten. Möge unsere Arbeit nicht vergebens sein, die Aussichten sind die besten, denn aus allen Gauen sind die deutschen Katholiken erschienen, und Grüß Gott euch allen in Regensburg, im schönen Bayerland! Feinde ringsum, Unglaube und Egoismus auf allen Gebieten kämpfen gegen uns an. Männer, die berufen wären, die Aufgaben der Kirche zu unterstützen, sie stellten sich in die Reihen der Geg ner. Und doch wie glänzend steht die Kirche in ihrer Hoheit da, umgeben von dem Strahlenglanze ihrer verdienstvollen, die Menschheit stets beglückenden Vergangenheit! So er wächst auch uns die Pflicht, der Väter Gut zu hüten in wahr lich schlimmer Zeit, wo überall der Sturm gegen die Kirche losbricht: Voltaires Geist: „Zermalmt die Infame, die Kirche!" er zeigt sich an vielen Enden. Seien wir auf der Wacht, scharen wir uns um unsere Bischöfe, halten wir treu zu unserem Zentrum, bleiben wir einig im katholischen Volke. Nehmen wir Christi Kreuz auf uns und folgen ihm nach zum Segen uns allen und zum Siege. Wer die Welt regieren will, braucht Liebe. Diese Liebe wird siegen, sie sei unsere Waffe, mit ihr und dem Glauben wird der Welt Genesung ihrer tiefen Wunden werden. Ein herzliches Schreiben Pius X. spendete der Versammlung den apostoli schen Segen. Es folgte nunmehr die Einsetzung des Vorstandes. Das engere Präsidium, bestehend aus den Herren Dr. Porsch, Graf Droste und Freiherrn von Pfetten haben wir bereits in unserem letzten Berichte bekannt ge geben. Als Schriftführer wurden bestellt die Herren Chef redakteur Held- Regensburg, Dr. Burguburu -Straß burg, Rektor Brück, Vorsitzender des katholischen Lehrer verbandes Bochum, Landtagsabgcordneter Giehrl-Mün- chcn. Für die vier bestehenden Kommissionen hat man nicht nur Vorsitzende, sondern auch Stellvertreter und Schrift- sichrer, also ein vollständiges Bureau ernannt. Es wurden hierzu berufen die Herren: 1. Ausschuß (Römische Frage, Formalien usw.) Ober- landesgerichtsrat Roeren-Köln, Dr. C. Bachem, Reichstags- abgcordneter-Berlin, Dr. Rings, Verleger-Augsburg. 2. Ausschuß (Soziale Frage) Oberbürgermeister Anto nis-Fulda, Professor Dr. Schnürer-Freiburg (Schweiz), Pfarrer Neumann-Elberfeld. 3. Ausschuß (Charitas) geistlicher Rat Dr. Werthmann- Freiburg i. Br., Kommerzienrat Cahensly-Limbnrg, Präses Dr. Scherer-Regensburg. 4. Ausschuß (Literatur, Kunst, Presse) Redakteur Dr. Huppert-Köln, Professor Dr. Schlecht-Freising, Gymnasial direktor Dr. Vach-Straßburg. Zum Schluß der Versammlung schlägt der Präsident Dr. Porsch vor, an den Heiligen Vater Pius X., an den Kaiser, sowie an den Prinzregenten ein Huldigungstele- grainm zu senden, deren Wortlaut mit lebhaftem Beifall auf- genommen wurde. Das Telegramm an den Kaiser lautet: .Eurer Kaiserlicken und Königlichen Majestät sendet die St. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands aus dem Orte ihrer Tagung, der altchrivürdigen Donaustadt Regensburg, wo 150 Jahre hindurch die Geschicke des Deutschen Reiches »beraten und entschieden wurden, den Ausdruck ihrer ehrsurcktsvöllsten Hul digung Folgend dem Befehle deS göttlichen Heilandes, dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist, ebenso wie Gott, was Gotte« ist. geloben wir von neuem freudigen Herzen», daß alle unsere Ver handlungen der Ehre und dem Wähle des deutschen Vaterlandes dienen sollen, indem wir nach dem Beispiele Eurer Majestät dahin arbeiten, die Ehrfurcht vor Gott und der Religion und die Achtung vor den Gesetzen zu erhalten und zu stärken." Al-, erste praktische Arbeit nahm nach einer Begründung durch Herrn Reichs- und Landtagsabgeordneten Dr. C. Bachem die Versammlung folgende Resolution zur römischen Frage an: Die 51. Generalversammlung der Katholiken Deutsch lands kann es. wie alle ihre Vorgängerinnen, nicht unter lassen. Einspruch zu erheben, gegen die Lage des heiligen Stuhles in Rom seit dem Jahre 1870. Die deutschen Ka tholiken wie alle übrigen Katholiken der ganzen Welt können nicht das Verlangen aufgeben, daß ihr höchstes Oberhaupt, der Papst, einer vollen und wirklichen Unab hängigkeit und Freiheit genieße, welche die unerläßliche Vorbedingung für die Freiheit und Unabhängigkeit der katholischen Kirche ist. Sie können diese Freiheit und Un abhängigkeit erst dann als verbürgt anerkennen, wenn ein Zustand k ergesrellt sein wird, welchem auch der Papst selbst seine Zustimmung hat geben können. Am heutigen Abend sprechen der Präsident, Weihbischof Dr. non Ow, Universitätsprofessor Dr. Esser-Bonn über die „Erneuerung der Welt durch Christus", Reichs- und Land- tagsalgeordneter Roeren-Köln über „Papsttum und Ultra- n.ontanismus". Leider geht die Post zn früh von hier ab. um dieselben heute noch bringen zu können. (Gewerbliche Sonniagsrnhe nnd Zentrum. Just zur rechten Zeit hat uns Domvikar Wenzel in Bamberg, der frühere Zentrumsabgeordnete, mit einem dankenswerten Buche erfreut, das sich „Gewerbliche Sonn tagsruhe und Zentrum" (Verlag I. P. Bachem in Köln. Preis 4 Mark) betitelt. Wir sagen znr rechten Zeit, weil eben jetzt im Neichsamte des Innern die Vorarbeiten für die Neuregelung der Sonntagsruhe getroffen werden; es steht somit in sicherer Aussicht, daß in den allernächsten Jah ren sich der Reichstag mit der Sonntagsruhe eingehend be fassen muß. Deshalb ist es sehr dankenswert, daß Tomvikar Wenzel sich der mühevollen Arbeit unterzogen hat und die Geschichte der gewerblichen Sonntagsruhe schrieb. Auf Grund der Parlamentsakten arbeitete er diese aus und bie tet somit das zuverlässigste Material das es auf diesem Ge biete gibt. Die Geschichte um Herbeiführung der gewerblichen Sonntagsruhe ist ein Trinmpf für das Zentrum, sie ist der fortlaufende und durchschlagendste Beweis dafür, wie das Zentrum die Sozialpolitik in dem deutschen Reichstag ein führte. Wir sehen daraus, wie unter unsäglichen Mühen immer wieder das Zentrum für den Arbeiterschutz cintrat, es scheute nicht Spott und Hohn, es schreckte nicht zurück vor kalter Abweisung, es kümmerte sich nicht um die Gegner schaft der anderen Parteien, weil es eben für das Gute, das Heilige stritt, für die Freigabe des Sonntags. Und dieser energische und ziclbewnßte Kampf um die Sonntagsruhe führte endlich zum Siege. Die Zentrumspartei hat die Ge Germanische Erntegebräuche. Kulturgeschichtliche Plauderei von Dr. Hans I. Lerch. (Nachdruck verboten.) Man sollte meinen, wenn irgend etwas international auf Erden wäre, so müßten das die Erntegebräuche sein, denn die Bodenbestellung an und für sich variiert für Ruß land kaum von der Irlands, in Schweden kaum von der Italiens und in Dänemark kaum von der Portugals. Das mag für die Art der Bodenbestellung Geltung liaben. Dock) nicht für die Gebräuche, die sich Mysterienhaft seit altersher mit Aussaat und Ernte verknüpfen. Hier scheidet sich scharf germanisches Volkstum vom slavischen und romanischen. Deshalb können und müssen wir auch von germanischen romanischen und slavischen Erntegebräuchcn sprechen; und nur die ersteren von diesen dreien sollen in den folgenden Zeilen behandelt werden. Einer von den vielen Erntegebräuchen ist das „Anbin. den", das der Schweizer in der Züricher Gegend „i d'Halm' nehma'" nennt. Kommt der Gutsherr oder irgend ein An gehöriger der Gutsfamilie — es kann auch ein Fremder sein — auf das Schnitterfeld, dann wird er von den Schickt- tcrn umfangen, und der keckste und kühnste bindet ihm einen Strohhalm um einen Rockknopf. In Niederbayern erwei tert sich der Strohhalm zum Strohseil, mit dem dem den Acker Betretenden der Weg versperrt wird. Mitunter be kommt das „Anbinden" auch einen gefährlichen Anschein, so z. B. in vielen Gegenden Pommerns und Mecklenburgs. Hier rücken dem Besucher die Schnitter und Schnitterinnen mit geschulterten Sensen und Rechen entgegen, daß es hier den Anschein hat. als wollen sie dem Fremden den GarauS machen. Aber dem ist nicht so. Kurz bevor die Schar in Aktton tritt, werden die Sensen mit dem Schaft in die Erde gesteckt, die Mützen daran gehängt, und um den Besucher ein Kreis geschlossen. Jetzt tritt der Vorschnitter aus diesem Kreise heraus, nachdem er seine Sense wieder aus der Erde genommen und spricht den Besucher, sich ihm gegenüber stellend, also an: Wir wollen den Herrn bestreichen Mit unserni blanken Schwert, Womit man Felder und Wiesen schert: Wir scheren Grafen und Fürsten. Arbeitsleute tut's oftmals dürsten. Schenkt der Herr Bier und Branntewein. So kann der Spaß bald beendet sein. Ist dieser Wunsch nicht recht. Ist doch der Streich ein Schwcrterrecht Jetzt werden die Sensenklingen von den umstehenden Schnittern mit denStreichmessern taktmäßig bearbeitet, was oft einen Höllenlärm verursacht. Ist dies vorbei, dann kom men die Binderinnen an die Reihe und die Prozedur des Anbindens geht jetzt erst nach dieser verhältnismäßig lan gen Einleitung vor sich. Angebunden wird mit einer Aehre oder einem farbigen Bande. Der Spruch, der dabei her- gofagt wird, variiert sehr. Einer von derartigen Sprümen, der jedoch nicht in Pommern und Mecklenburg, sondern in der westlichen Mark heimisch ist, möge hier Platz finden: Wir haben vernommen, Daß der Herr ist angekommen. Wir wollen ihn binden Mit lieblichen Winden. Mit lieblichem Lachen. Viel Komplimente kann ich nicht machen. Hieraus folgt eine Flasche Wein, Eine gebratene Gans und ein halbes Schwein, Darüber wird der Herr nicht böse sein! Jetzt beginnt wieder das Sensenwetzcn. Bevor der Fremde das erbetene Trinkgeld gibt, hat er noch über ein Sensenmesscr hinfort zu steigen. Und gerade dieses letztere erklärt den ganzen Brauch. Man betrachtet den Fremden als den unheilbringenden Erntedämon, der festgebunden wird, um dann mit der Sense niedergemäht, gelötet, un- schädlich gemacht zu werden. Das Wogen der Sensen illu- striert dies am besten. Und nur durch ein nicht allzu kurz bemessenes Trinkged (Lösegeld) kann er sich von dem Sen- seickodc loskauften. Aehnliche Bräuche finden sich in fast ganz Deutschland, Oesterreich und der Schweiz — natürlich mit Variationen — verbreitet. Dieser Erntedämon spielt unter dem Namen Noggen- männleiii, Noggenhnnd nsw. in der Erzgebirgsgegend, im Fränkischen, in Westfalen, in der Lüneburger Gegend eine große Rolle. Im Korn, das sich im Winde wellt nnd be- wegt, glaubt man diesen bösen Geist des Ackerfeldes zu sehen, und unter allerlei Beschwörungen und geheimnis vollen Zeichen sucht man ihn zu bannen nnd ihn unschäd lich zn machen. Natürlich geht man ihm am liebsten mit der Sense zn Leibe, dem Erntegerät, das zugleich zur Ern- tewaffc wird. Mitunter hört ihn auch der Schnitter, dessen Sense durchs Korn singt, laut anfstöhnen oder weinen, wie ein kleines Kind weint. Dann ist der Acker von dem bösen Plagegeist endgiltig befreit nnd das Korn kann, ohne daß es Schaden erleidet, hcimgefahren werden. Schon die Namen, die die erste oder letzte Garbe, die dem Sensenmesser fällt, tragen, ist charakteristisch. Ta fin den wir die Bezeichnungen Wode oder Wodel. Namens- gcber ist hier der alte Wotan, der Göttcrvater der Äsen. Mit der Christianisierung der germanischen Lande über nimmt St. Peter einen guten Teil von Wotans Funktionen. Und in überraschendem Einklänge hiermit sehen wir, daß ans dem Wodel ein Peterbült wird. Auch der Name „Alte", „Olde" findet sich hänfig für die letzte Garbe. Die Puppen aus Roggenstroh, die man heute noch viel fach nach Abschluß des Erntegesckiäftcs macht, deuten gleich- falls auf einen uralten heidnischen Brauch hin. Sie sind im wesentlichen nichts anderes als Personifikationen der die Ernte beschützenden Gottheiten. Diese Schntzgotthcitcn sol- len den Erntedämonen entgegenwirken. Sie sollen gegen Mutterkorn schützen und auch das Wcgmähen der besten Halme durch kleine an den Füßen des Erntcdämons be findliche Sicheln verbinden,. Auch den Tauschleppern gilt es Abbruch zu tun, Erntedämonen, die den Acckern den Tau abfangcn usw. Konnte man sich doch die Knoten- und
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