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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190904270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-27
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1909
- Autor
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SS. Dienstag, 27. April 1WS, «SendS.«2. Jahr«. Tageblatt ««d A«r»is»r MebM M Aiychch. Telegramm-Adreff«: I Femsprechstell» rag »latt .«t k» Nr. 20. für die König!» AmtShauptmarmschast Großenhain, das König!» Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesq, sowie den Gemeinderat Gröba. La» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Blerlelstlhrllcher Vqn,«prei« bei Abholung tn der Expedition in Nteja 1 Mart b0 Pjg„ durch unjere Träger stet In» Hau» 1 Mart «d Pjg, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poftanstaiten 1 Mark «S Psg„ durch den Briefträger frei in» Hau» L Mark 7 Pfg. Auch MonatSaboimeinentS werde» angenounnen. Anzeigen-Annahme für di« Numm«r dr» AuSgabrtagr» bi« vormitlag 0 llhr ohne Gewähr. Roiatton»druck mch B«rlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Gorthestrahe Lg. — Für die Redaktion vemntwortlich: Hermann Schmidt tn Riesa. Zu der am 1. Mat diese« Jahre« vorzunrhmenden Ardeiterziihliing «erden den Ortsbehörden die Vordrucke rechtzeitig zur Verteilung an die auf diesen bezeichneten Gewerbeunternehmer von hier au« zugeheu. Die letzteren haben diese Vor» drucke am 1. Mat dieses Jahres ordnungsgemäß au«zufüllen, mit ihrem vollen Namen zu unterzeichnen und hierauf ungesäumt an die OrtSbehÜrde zurückzugeben. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß Anlagen, auf welch« die Gewerbeordnung keine Anwen dung findet, und di« nicht unter Ziffer 1—4 de« Vordruck« fallen (z. v. landwirtschaft liche Nebenbetrirbe, wie Branntweinbrennerei), auch wenn bei ihnen durch elementare -rast bewegte Triebwerke zur Verwendung kommen, bet der Zählung nicht zu berück sichtigen find. von den OrtSbebördeu find die au«gesüllten Zählbogen unerinnert längsten« bi« jam IO. Mat dieses Jahre- hierher etuzuseudea. Großenhain, am 14. April 1909. L52v k. Königliche AmtShauptmaunschaft. Da« Gesetz- uud BerorduuugSblatt für da« Königreich Sachsen, 1. bi» 10. Stück, und da« ReichSgesetzblalt, Nr. 6 bis 21, vom Jahre 1909 find eingegange» und liegen im Gemeindeamt« 14 Tage lang zu Jedermann« Ginficht au«. Der Inhalt der Blätter ist au« dem Anschlag« im Flur de« Gemeindeamt«» ersichtlich. Gröba, am 26. April 1909. Der Gemeiu-evorstand. Die in diesem Jahre gemusterten MtlitärpfltGttgeu aus Gröba werden auf- gefordert, ihre Losuugsscheiue binnen 14 Tagen im Gemeindramte, Zimmer Nr. 2, in Syrpfang zu nehmen. Gröba, am 27. April 1909. Der Gemeindevorstand. Freibank Riesa. Morgen Mittwoch, den 28. April ds«. Ihr«., von vorm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof gekochtes Rindfleisch zum Preise von 35 Pfg. pro */, KZ zum Verkauf. Riesa, den 27. April 1909. Die Direktion de- ftSdt. Schlachthofer. Oertliches und Sächsisches. , Nie sä, 27. April 1909. —* I« Stadtpark ist heute früh die Leiche einer unbekannten, 35 bis 40 Jahre alten Frauensperson au« der Jahna gezogen worden. Die Unbekannte hat sich gestern abend, vermutlich in der 10. Stunde, dicht am Üfer der Jahna durch «inen Schuß in die rechte Schläfe getütet, worauf ihr entseelter Körper in die Jahna gestürzt ist. Die Aufgesundene war gut gekleidet. Gin schwarze« Jacket und einen schwarzen Hut hatte sie vorher abgelegt. Beide« wurde heute früh in der 5. Stunde von einem Schutzmann am Ufer der Jahna gefunden. In einem eienfall« mit aufgefundencn Handtäschchen fand sich ein Portemonnaie rr.it über 20 Mark Inhalt, ein Fahrschein der Letztger Straßenbahn und «in Wechselformular vor. Auf der Rückseite de« Wechselformular« hatte die Aufge- fimdene mit Bleistift einige Aufzeichnungen gemacht, worin st« von ihren Angehörigen, deren Namen sie aber nicht urnnt, Abschied nimmt Und sie wegen de» von ihr unter nommenen Schritte« um Verzeihung bittet. Gin gleich- fall« tn dem Handtäschchen vorgefundene« Taschentuch war mit den Buchstaben IV. k. gezeichnet. Die Aufgefundene ist von untersetzter starker Statur, hat volle« Gesicht und dunkelblonde Haare. Gekleidet war sie mit einer grün braunen Bluse und Hellem Einsatz, dunklen Rock, einem braunen und einem grauen Unterrock, sowie mit einem roten varchenthemd. An den Füßen trug sie braune wollene Strümpfe und schwarze Schnürschuhe. Die Leiche wurde nach der hiesigen FriedhosShalle überführt und dort, da über ihre Personalien keinerlei Anhaltspunkte vorltegen, photographiert. — Wie uns noch mttgeteilt wird, soll di« Aufgefundene bereit« gestern nachmittag in der 6. Stunde auf dem Friedhof einen Versuch gemacht haben, sich zu töten. Gin wahrscheinlich vorzeitig loSgegangenrr Schuß scheint aber dort ihre Absicht vereitelt zu haben. — Der Gesamtvorstand de« Hausbesitzer» er- ein« wählte in seiner gestern abend stattgehabten Sitzung Herrn Oberlehrer Johne al« ersten Vorsitzenden. —* Der hiesige Verein für Gesundheitspflege «öffnet am 1. Mai da« Licht-Luftbad (Eingang vom Poetenweg au»), besten Besuch jedermann besten« empfohlen sei. Für die Damen ist jetzt ein besonderes Bad geschaffen, ba« jeden Lag ununterbrochen von früh bi» abend«, wie bisher da« Männerbad, geöffnet ist. Nähere« ist au« der Ankündigung im Inseratenteile diese« Blatte« zu ersehen. Zu wünschen wäre noch, daß recht viele oft da» Licht-Luft bad besuchen, um den Körper im valsamstrom der Lüfte zu stählen und zu kräftigen. ! —* Da« Wasser der Elbe zeigt noch immer einen ziemlich hohe« Stand, der nun schon seit zirka sünf Wochen anhält. Die Schiffahrt ist zwar noch immer recht lebhaft, doch würde sie sich talwärt« von Aussig au« sicher «och reger gestalten, wenn dort nicht die Verladungen durch dm intensiven Kahnmangel ungünstig beeinflußt würden. In den letzten Wochen wurden tn Aussig 3651 Wagen Kohlen und 524 Wagen ander« Güter umgeschlagen. —* Auf dem Uebung«platz Zeithain traf gestern da« Feldartillerle-Regiment Nr. 77 au« Leipzig ein. —88 Kronprinz Georg wird sich vorau«stchtlich Ostern 1S12 in Gemeinschaft mit seinen Schulkameraden dem Abiturtentrnrxamen an einem vom Kultusministerium zu -«stimmenden Gymnasium unterziehen, die beiden jün geren Prinzen dementsprechend Ostern 1913 bezw. 1916. Die Prinzensöhne werden mit mehreren mit einer Au«- nähme dem evangelischen Glauben angehörenden Alters- geyoffen, Söhnen von Offizieren, Beamten, Geistlichen und Aerzten gemeinsam, unterrichtet. Die Prinzenschule unter steht dem MtlitärgoUverncur der Prinzensöhne, der in bezug auf schultechnische Fragen von dem Hofrat Prof. Dr. Jakob vom Neustädter Gymnasium unterstützt wird. D«- Kgl. Kultusministerium führt durch die Person deS portragenden Rate« Geh. Schulrat Prof. Dr. Geeliger die Oberaussicht. Die Zensierungen erfolgen nach den Grundsätzen der säch sischen Gymnasien. — Die vom Landesverein für Innere Mission der eo.-luth. Kirche im Königreich Sachsen ein berufenen VereinStage für Innere Mission, die, wie wir schon gestern berichtet, am Sonntag nachmittag im Eo. Ber- einShause zu Dresden mit einer Versammlung de« Bundes der ev.-lutherischen Männer- und JünglingSoereine begann, wurde abend« 8 Uhr mit einer öffentlichen Abendversamm- lung, der u. a. auch der Vorsitzende des LandeSverein« für Innere Mission, Ee. Ex,. 0. Graf Otto Vitzthum v. Eck- städt, beiwohnte, fortgesetzt. Vereinsgeistlicher k. von der Trenck hielt hierbei die Begrüßungsansprache und der Vor steher der Brüderanstalt Moritzburg, ?. Rühle, sprach über da« Thema: „Vom Arbeitsfelde der männlichen Diakonie." Im zweiten Teile de« Abend«, der ebenfalls von musika lischen Vorträgen umrahmt war, sprach sodann der HauS- geistliche am eo.-luth. Diakoniffenhaus« in Leipzig, Herr k. Große über da» Thema: „Vom Arbeitsfelde der weib lichen Diakonie." —* Bon R. Fritzsches Kursbuch für Sachsen, da« übrige Mitteldeutschland, Böhmen und Schlesien rc.-rc. ist die SommerauSgabe vom 1. Mai 1909 erschienen. Der Inhalt de« allbekannnten und beliebten grünen KurSbuche« ist abermals um 16 Seiten (hauptsächlich durch Aufnahme aller Fahrpläne der schlesischen Bahnen rc) vermehrt war- den. E« enthält auch neben der Uebersicht der Fahrpreise für jede Entfernung und alle Klaffen einschließlich der Fahrgeldsteuer eine Tabelle ausgerechneter Gepäckfrachtsätze für alle Entfernungen und Gewichte, sowie da« Verzeichnis der im Sommer verkehrenden Sonderzüge zu ermäßigten Fahrpreisen. Die direkten Verbindungen mit deutschen Stationen und Belgien, Frankreich, England, Niederland, der Schweiz, Oesterreich, Italien, Skandinavien und Rußland bieten «tn gute» Hilfsmittel zur Orientierung bei größeren Reisen. Das Buch ist zu dem alten Preise von 50 Pfg. an allen Fahrkartenschaltern der Königl. Sächs. Staats- bahnen, in allen Buchhandlungen rc. zu erlangen. : —88 Man schreibt un«: Da« vom sächsischen Land- tage beschlossene neue Stempelgesetz ist am 1. April in Kraft getreten. Wenige Tage vorher erst ist di« AuS- führungS-Verordnung dazu erschienen. Seltsamer weis, war aber bislang im Buchhandel keine autorisierte AuSgab« de« neuen Gesetze« und der AuSführungS-Verordnung zu haben, sodaß noch nicht« Bestimmte« hierüber mitgeteilt werden konnte. E« wird vielmehr noch eine Spezial verordnung erwartet, welche den jetzt noch bestehenden Zweifeln über die Auslegung de« Gesetze« und der Au«- führungS-Berordnung ein Ende machen soll und ebenso befindet sich ein Kommentar tn Vorbereitung, der angeblich noch im Lauf« diese« Monat« erscheinen soll. Au« dem Tarife, der übrigen« all« Verträge Über vermögensrechtliche Gegenstände der Stempelsteuer unterwirft, sei nochmal« heroorgehoben, daß Miet- und Pachtverträge über sächsische Grundstücke, Wohn- und andere Räume, auch die mündlich abgeschlossenen Verträge mit vom Hundert des JahreS- mietzinseS zu versteuern sind. Erfolgt die Vermietung durch Austausch schriftlicher Mitteilungen, so wird durch diese die Steuerpflicht begründet, da nach der Berkehrssttte über Mietgeschäfte Urkunden errichtet zu werden pflegen, die nach dem neuen Gesetz stempelpflichtig sind. Borau»- sktzunz ist hierbei, daß bei den Parteien die Absicht be steht, durch solchMbindende schriftliche Mitteilungen den Mietvertrag zu ersetzen. ES werden aber nicht die Miet urkunden selber durch Verwendung und Entwertung von Stempelzeichen verstempelt, sondern die Ge-ieindebehörde hat über alle schriftlich oder mündlich abgeschloffenen Miet verträge, sofern der Mietvertrag 400 Mark übersteigt, all jährlich mit Benutzung der HauSlisten für die Staatsein- kommen- und Ergänzungssteuer Mietoerzeichnisse auszustellen Und darnach die Steuer vom Mieter gleichzeitig mit dem ersten Termin für die staatliche Einkommensteuer für Rech- nung deS Staates zu erheben. Die Vermieter haften nur für die dem Staate infolge von ihnen verschuldeter un richtiger oder unvollständiger Angaben in den HauSlisten entgehenden Beträge. Nur bei Mietverträgen, die tn Sachsen über nicht in Sachsen liegende Grundstücke ge schloffen werden, wird der Mletstempel zur Mieturkunde selbst kassiert, zu welchem Zwecke solche Mietverträge einer Gteuerstelle einzureichen sind. Schließlich sei noch darauf aufmerksam gemach», daß für die Bewilligung der Ein tragung von Hypotheken, Grundschulden und dergl. 0,3 der in Betracht kommenden Beträge als Stempelsteuer zu entrichten sind, doch tritt Grmäßigung auf 0,1 ein, wenn e« sich um Sicherheitshypotheken oder um Eintragungen im Zusammenhangs mit gleichzeitig erfolgenden Grund stück-Veräußerungen handelt (Kaufgelderhypotheken), ebenso auch, wenn für die einer Hypothek zugrunde liegende Schuldverschreibung bereit« der zugehörige Stempel von 0,2 °/g entrichtet ist, — Am 1. Mai erscheint ein neues Fahrschein verzeichnis in alphabetischer Reihenfolge nebst ileber- sichtslartc; beide Drucksachen werden an das Publikum zum Preise ton zusammen 1 Mark abgegeben, die Karte allein wird nicht terkauft. Als wichtigste Neuerung ist die Einführung eines durchgehenden Fahrscheines von Tvtschen oder Bodenbach über Prag—Linz nach Triest hertorzuhebcn. — Der tausendste beladene Kahn ist am Tdn- nerstag, den 22. April, über die Grenze nach Lachsen ein gefahren. Vom Januar bis 24. April sind insgesamt 1049 befrachtete Schiffe und 76 Flöße talwärts vorüber gefahren. In der vorigen Woche wurden 210 Schiffe ge zählt. — Im Jahre 1908 sind im Königreiche Sachsen 985 Katholiken evangelisch geworden, die fast gleiche Zahl wie im Jahre 1907. Seit 10 Jahren sind in Sachsen durchschnittlich alljährlich 1000 Katholiken, zur Landes kirche übergetreten. — Die Einführung ton Eisenbayn-Schreib- wagen wird neuerdings angeregt, damit Reisenden wäh rend der Fahrt Gelec-enheit zur Erledigung von Schreib arbeit Geboten wird. Der Schreibwagen ist gedacht in Form! der D-Zugwagen mit Jaltenbalg - Verbindung und seit lichem Durchgang gebaut. Ter Arbeitsraum ist gegen den Durchgang gebaut. Ter Arbeitsraum ist gegen den Durch-
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