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Dresdner neueste Nachrichten : 15.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193809156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-15
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.09.1938
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September De» «nglifch« Mtnisterpräfident ist auf dem Wege zum Führer. Mestern abend ließ Neville Chamberlain dem Führer die Mitteilung »«kommen, daß er Vorschlag«, sofort zu Adolf Hitler herUberzutommen, und bitte, Zeitpunkt und Vrt der Zusammenkunft festzusehen. Der Führer hat geantwortet, daß er gern bereit sei, fich heute mit dem britischen Premierminister zu treffen» und der Mintsterprüfident ist heute morgen auf dem Luftweg von London nach dem 0b«rsalzb«rg abgereist, wo er heute nachmittag erwartet wird. 2« Downing Street Nr. 10, dem Sause des Ministerprüfidenten, zeigten verschiedene bereits in de« frühe» Morgenstunden hell «rleuchlete Zimmer an, dqg de» -aushalt des englischen Premierminister« emsig bei der Arbeit war und all« Dorbereitungen für den Flug »um Reichs- kanjler traf. Polizei hqtt, all« Vorfichtsmatz- nahmen getroffen, um Clementen, di« die <Le- legenheit zu Dem»nst»«tio« benuhen könnten, gleich hntgegrnzutreten. Di« Komm«, nisten hatte« nüfnlich Flugblätter verteilt. Nur solch« Leut«, Hs« über gültig« Ausw«ispapiere verfügt««, wuchw« dah«, von d«r Polizei in Downing Strrrs zug«lafs«n. Kur» vor 8 Uhr zeigte sich der Ministerpräsident an der Tür, wo er einen Augenblick lächelnd ver weilte und sich offensichtlich Über die frische Morgen luft und den für Londoner Verhältnisse selten blauen Himmel und dir heretnbrechenbe Sonne freute. Preisephotographen benutzten den Augenblick zu einigen Bildaufnahmen. Chamberlain bestieg dann -en Wagen und suhr, von AbschiedSgrüßen der in der Downing Street und Whitehall wartenden Menschen begleitet, zum Flughafen Heston. Dort hatte sich der deutsche Geschäftsträger Bot schaftsrat Dr. Korbt in Begleitung mehrerer Bot- schastSbeamter und deutscher Pressevertreter als erste zur Verabschiedung des Ministerpräsidenten ein gesunden. Kurz daraus traf auch Außenministex Lord Halifax in Begleitung seiner Gemahlin Lady Halifax und dem ständigen Unterstaatssekretär Cadogan qtlf dem Flugplatz ein. Ministerpräsident Chamberlain unterhielt sich eifrig mit Außenminister Lord Halifax, Botschaftsrat Dr. Sordt und den andern Boischastsbeamten. Bevor Chambersain das Flugzeug bestieg, sagte er: „Fch befind« mich ans dem Wege zum deutschen Reichs, kanzlcr, weil eS mir scheint, Last die Lage so ist, das, persönlich« Besprechungen zwischen ihm und mir mög licherweise nützliche Folgen zeitigen könnten. Mein« Politik ist stets die gewesen, den Frieden zu sichern, und die bereitwillige Annahme meiner Anregung durch den Führer ermutigt mich in der -ossnuug, daß mein Besuch beim Führer nicht ohne Erfolg sei« wird." Oer Empfang in München Telegramm unsres Korrespondenten »IO München, 18. September Wie stark die Anteilnahme de» bentschen Volkes an -en groben Sreiguifir» dieser bewegten Tage ist, be wies deutlich der Cmpsang, de« München heute dem englischen Ministerpräsidenten aus seinem Wege zum Führer bereitete. Obwohl eö der Vormittag eines Werktages war, standen schon lange vor 1L Uhr über all die Mensche» an den Straßen vom Flugplatz zum Hauptbahnhos bereit. Biele Hnnderte hatten sich aus -em Klngdahnhof. selbst versammelt und ohne Unter, brechung rollte« sh-^Hggxn Owch pon auswärts an, deren Strom auch danü noch aühlelt, als Chamberlain, -er etwas srüher al» erwartet «ingetrosse« war, bereits im Hanptbahnhos den Sonderzug nach Berchtesgaden bestiegen hatte. Gegen ir.ro Uhr etwa erschienen in Begleitung des englischen Botschafters Henderson und des Chefs des Protokoll», Frhr. ». Dörnberg, ReichSaubenminister v. Ribbentrop ans dem Flugplatz, wo sich auch der eng lische Generalkonsul in München, der Oberbürger meister der Hatzptstadt der Bewegung und andre füh rende Persönlichkeiten ^ür Begrübüng der englischen Gäste eingestellt hatte«. . Genau 12.28 Uhr erschien dann, als nach dem Ge witterregen des Vormittags die Sonne gerade zum erstenmal wieder durch die Wolken kam, die silber graue zweimotorige Lockhcad über dem Rollfeld, über deren Führcrstand die englische Flagge wehte. Elegant und leicht setzte die Maschine vor dem AnkunftS- gebäude auf. Als erster entstieg ihr, aus den ersten Blick von allen erkannt, die hohe Gestalt des englischen Premierministers. Mit einem frischen herzlichen Lächeln schritt. Chamberlain aus Ribbentrop zu, der ihn mit einigen wenigen Worten freundschaftlich begrüßte. Kurze Begrüßung auch zwischen den andern Herren von beiden Mite«, ritz paar Ausnahmen sllr die Presse noch unh dann bestieg Chamberlain mit Ribbentrop den berettstrhendcn Wagen, der sie in rascher Fahrt zum Hauptbahnhof brachte. Als sie an den Reihen des Publikums um das Flughascngelänbe vorbei kamen, grüßten sie von allen Seiten langanhaltende Heilrufe und auch Hände klatschen. Die Reise «ach dem Berghos word« vo« München mit einem Sonderzug sortgesetzt. Der britisch« Premierminister wirb mit seiner Begleitung im Berchtesgadener Grand-Hotel Wohnung nehmen. Die Besprechungen auf dem Berghos werben im Lause de» Nachmittags beginnen. Avlwchrrecht für SudrlendevWe Gegen den unerträglichen Terror - Feierliche Feststellung der Sdp. X Asch, 1». Septemb«». (Durch Funkspruch) Di« in Asch v*rfamm«lte« Hauptleitrr ber SbP. stellen In VPllßm Deranttvoetnngsbewußtsein vor aller Welt s«str Di« tsch«chtsch« Demokrati« läßt nun ihr« heuchlerisch« Maske endgültig fallen. Wehrlos« Frauen und Sind«», Hunderte von Toten und Lchw«rverl«tztost Nagen an. Unter dem Deckmantel Humanitär«» Phrasen wird gemordet und geplündert. Was hevtb im -«rzland Europas vorgeht, kau« nur »»»glich«« w«rd«n mit den bolschewistischen »r«»«lu sn Spanien. Das Sudetendeutschtum stellt vor aller Welt durch seine Volksführer fest, daß es bi« zum lehten Augenblick um «ine friedlich« Lösung be- müht gewesen ist. Di« tschechisch« Regierung lehnt« jedoch alle Forderungen Konrad Hen leins ab. Bet diesen Zustünden im tschechischen Staats gebiet ist es selbstverstündltch, datz jede» Sudeteu- deutsche sein Leben und da« seiner Familie mit allen Mitteln g«g«n di« mord«üd«n und plün dernd«« -ord«n verteidigt. , Wir wollen heim ins Reich! X Eger, 15. September. (Durch Funkfpruch) Der Führer der Gudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, erläßt an da« Sudeten deutschtum, an das deutsche Volk und die gesamte Welt folgende Proklamation: Meine Volksgenossen! Als Träger eures Vertrauens und im Bewußtsein meiner Verantwortung stelle ich vor der gesamten Weltöffentlichkeit fest, daß mit dem Einsatz von Maschinengewehren, Panzerwagen und Tanks gegen das wehrlose Sudetendeutschtum das Unter« drückungssystem des tschechischen Volkes seinen Höhepunkt erreicht. Dadurch hat das tschechische Volk aller Welt vor Augen geführt, daß ein Zusammen leben snit ihm in einem Staat endgültig unmöglich geworden ist. Oie Erfahrungen einer zwanzigjährigen Gewaltherrschaft und vor allem die schweren Blutopfer der letzten Tage verpflichten mich, zu erklären: 1. Im Jahre 1919 wurden wir bei Vorenthaltung des uns seierlichst zugesicherten Rechtes auf Selbstbestimmung gegen unfern Willen in den tschechischen Staat gezwungen. 2. Ohne jemals auf das Selbstbestimmungörecht verzichtet zu haben, haben wir unter schwersten Opfern alles versucht, im tschechischen Staat unser Dasein zu sichern. Z. Alle Bemühungen, das tschechisch« Volk und seine Verantwortllngsträger zu einem ehrlichen und gerechten Ausgleich zu hewegen, sind an ihrem unversöhnlichen Vernichtungs willen gescheitert. In dieser Stunde sudetendeutscher Rot trete ich vor euch, das deutsche Volk, und die gesamte zivilisierte Welt und erkläre: Wir wollen als sreie deutsche Menschen leben! Wir wollen wieder Friede und Arbeit in unsrer Heimat! Wir wollen heim ins Reich! Sott segne uns und unsern gerechten Kampf! Konrad Henlein. „Wirwollen heim ins Reich!" Mii diesen schlichten und tief erschütternden Worten Hot Konrad Henlein in der ernstesten Stunde, die das Sudeten- deutschtum seit 1V18 erlebt, zum Ausdruck gebracht, was unsre deutschen Volksgenossen drüben auf der andern Seite der hcntigen Grenze bewegt. „Heim ins Reich!" Nach zwanzigsährigcr Unterdrückung, nach der beispiellosen Verhöhnung aller Gefühle, der sie von seilen der Tschechen ausge setzt gewesen sind, nach dem Terror der letzten Tage, der nicht mehr oder höchstens von Tschechen zu über bieten ist, kommt die Sehnsucht nach dem deutschen Volk, zu dem die Sudetendcutschcn gehören, mit ele mentarer Wucht zum Durchbruch. Nach zwanzig Fahren völkischer Not haben die dreieinhalb Millionen Deutschen nur einen Wunsch: auf immer geborgen und geschützt zu sein vor den Verfolgungen eines Volkes, das sich die Herrschaft über sie angemaßt und durch Lug und Betrug erhalten hat, um sie mit GPU.» Meihoden gegen Recht, Moral und Vernunft aufrecht- -zuerhaltem : Mit bewundernswerter Geduld hat das Sudeten deutschtum zwanzig Fahre Fremdherrschaft ertragen, und der Tscheche glaubte, daß diese Geduld keine Grenzen habe. Heute stehen die Prager Machthaber von fremder Mächte Gnaden vor den Trümmern ihres Lügengebäudes. ,LBir wollen als freie deutsche Men schen lebe n." So schreit der Mann, den die Sudeten deutschen einmütig zu ihrem Sprecher erhoben haben, hinaus in die Welt. Es ist der Aufschrei eines bis auss Blut gcgüälten Volkes. Und eö ist mehr. Es ist der Wille und der Entschluß von dreieinhalb Millionen Deutschen, über den niemand in der Welt sich heute noch hinwcgsctzen darf. Und wenn man heute überall, wo man um die Lösung der sudctendeutschen Frage sich bemüht, von Abstimmung spricht: Hier liegt daS Ergebnis schon vor. Klarer, eindeutiger, ergreifender kann der Wille eines Volkes nicht zum Ausdruck ge bracht werden, als es durch Konrad Henlein geschah. Sein Ruf an die Welt ist ergangen, sie kann ihn nicht mehr überhören. Vries Mussolinis an Rimciman Der plan des Oure - „Mut, Herr Runciman: Schlagen Sie Benesch Volksabstimmung vor!* Internationale Kontrolle wie an der Saar X Mailand, 18. September. Mussolini verössentlicht lm „Popolo d'Ftalia" unter der Ueberschrist „Brief an Runciman" folgenden Artikel: Als Sie vor einigen Wochkn London verließen, um sich nach Prag zu begeben, hatte die Welt keine klare Vorstellung davon, weshalb, in welcher Eigenschaft und mit welchen Verantwortlichkeiten Sie dorthin gingen. War Fhre Mission offiziell? War sie nicht offiziell? Alles dies blieb wie in einer Art Londoner Nebel verhüllt. Bestand Fhre Aufgabe nur in der Vermittlung oder sollten Sie in einem gewissen Augenblick als Schiedsrichter austreten? FebensallS stiegen Sie in Prag mit einem Stabe von Mitarbeitern ab, und auf Sie konzentrierte sich die Aufmerk samkeit der ganzen Welt. «Ne mußten den Eifer bewundern, mit dem Sic sich der beschwerlichen Mühe unterzogen. Sie werden in diesen Wochen Dutzende von Denkschriften und Hun derte von Briefen gelesen, Dutzende von Personen empfatzgen >Nid mit den Führern aller Nationalitäten verbandest haben, denn es besteht nicht nur rin Problem der Sudetendeutschen, sondern auch «in» der Ungarn, eins -er Polen, eins der Slowaken: so viele Probleme als es Nationali täten gibt, mit denen in Versailles die Republik Be, neschS „inflationiert" wurde. Der künstliche Staat an der Moldau Fch glaube, 'daß Sie in Fhrem Inneren bereits zu folgendem Schluß gekommen sind: So wices keine tschccho-slo malische Nation gibt, so be steht auch kein tschccho-slomakischer Staat. Sic, Herr Runciman, sind nicht in eine Fa milie geraten, in der ein Mindestmaß von Herzlichkeit und Verständnis wie unter Fnblviduen des gleichen Blutes herrscht. Nein. Die „Komponenten" der tschccho-slowakischen Familie bestehen a»S verschiedenen Rassenstämmen, die sich nicht auöstchcn können. Sie sind nicht von einer zum Mittelpunkt hinstrcbcndcn, sonder» von ihm weg- fliehenden Kraft beseelt. Nur der Zwang hält sie zu sammen. Wenn dieser Zwang aufhören würde, wäre das Phänomen des AuSeinanderfallcns der Tschecho» Slowakei unvermeidlich und unaufhaltsam. Ja Versailles hätte mau ein Böhme» — historische Bezeichnung — mit einer einheitlichen tschecho. slowakische« Bevölkerung schasse« sollen. Ma» wollt« indessen ein« Tschecho-Slowakei — «ine Einheit, dl« niemals existierte — ansblähe», nud man schuf eine»
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