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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.04.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040421011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904042101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904042101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-21
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.04.1904
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Verugzgebllhr: »««»«. »r1tS«N« utraeun, dun» «uler» , >» und »»>»« an und Montaen, nur etnmav «Vit »0<>. durchaudwdrltaeLom. mllllonL« » Mt. de,. » Mt. »O vt. vei einmaliokr Zulnlluna durch dt« voll »Mt. IpbneBemllikldl. im «tu», lau» mit «itlvrrchrnd«», Sulchla,«. Ka» druck all« »rtlkl u. Ort-tnal- Miitkilun,«, »ur mit deutlicher Ouelltuoneabe i.Dredd. Siachr.') »nloiN«. Nachträiliche Lonorur- onivrüche bleiden unberilltltchttut; unverlangt« Manuskript« werbe» nicht auibewadrt. retraramm-Adress«: ««chrtchtr» »««»de«. »M Wckr Dl>U L ÜMI M kjNlIKI! «Mli„ki>sss I öelilski'oelt Avzwi', ri>»uen8ti'. 7. -auptgelchSstsslelle: Martenstr. 38 t«. /knresgen-carsf. Lnnabme von Ankündiaunaen b>» nachmitla,« s Ubr. Sonn- u»a kcikrtaa» nur Marienlttatze s» von il bis V,t Mir. Die i ipalliaeLrnn'o- «eile ica. s Siibkiii 20 Pia . i!n> tlindiaunge» aus der Privalleile Seile Ls Dia : die L lpalliae Leite auf Ten teile «> Dig.. als Nnaelandt Zelle so Dig All Nummern nach Sou»- und Neiertaae» 1 lpaltiae Grnndieile so Dill., alll Drivalseite so Dia.. Llpalliae Zeile aus Terticile und als Emaciaildl so Di«. Auswärtige A,.! . träge »ur araeu VorauSbeialilung. Belcablätler werde» mit ro Dia- berechnet. Iternlvrechanichlub: «mt l Nr. U und Nr. LOS«. SrS»»t«» V»rrU«ll<:k»r» yuelilti«» »u NuUrltipe»!»» t» »aN»»»r» «i«» r»tt> dumm!, »uel> i» N»ut xixi »,as Gumenlr«. MM un</ Labatt. o^SvkIsuvkv ir«!nksr6t l^vupolt, Orescken.^..^"^",^!.'.',, ?ermLi»ea1e LusrtslLuaj von § ?l'Lllt-KU88tMNg8N ll. rimmsi'-klni'lelltulllisll i» oll«» 8Ul»rl«a m»> Nrvi-ioee». — 2um vosaad« I»>I«t «in »turucliutluti u»»« », » » » LI»»t«-ru I. Urrrtt» r»nU rr»i»N». -W« ß iil tti'ltpi« «üdelksdrll!. . Isaair un.l «tivv «. ^ Lo. i ^vuaon u U/annai'Ik ttokliokorant n. Nal llllkR, 8tr. »8. vfeblinef Vvrmekv1iML8 Lll8taI1 von vtto Vültllvr, ^ M» 8 8 8 Lv,«avl' Rnssisch-japanischcr Krieg. Landtagßverhandliinge», Leipziger AerztestreikT'Geiichtsverhandl.! Mutmaßl Witterung: ! 6D1 il H StzSH 1 ir»t. I I I» Hcrero-Alifitaiid. Theaterumbun i» Leivzig Lottericlist«. ! Kühl, Molkig. ^28» «I4I» It » Der Krieg in Ostaslen. Sebastopol! Aus halb schon verklungenen und vergessenen Zeiten taucht angesichts des Port Arthur bedrohenden Schicksals der Name des russischen Kriegshascns, der im Krimkriege eine für die russischen Waffen so verhängnisvolle Rolle spielte, in der Erinnerung der lebenden Generation wieder empor. In der Blüte seiner Entwicklung befand sich damals der erste Kriegs- Hofen der Flotte deS Schwarzen Meeres, als im Herbste 1951 die vereinigten Streitkräfte der Franzosen, Engländer, Türken und Sardinier die Festung einschlosscn und in einer elfmonatigen Belagerung nach erbitterten Kämpfen, die auf beiden Seiten mit leuchtendem Heldenmute geführt wurden, ihren Fall erzwangen. Kein Stein war in der Stadt nach der Niederlage der Russen mehr auf dem anderen geblieben: nur ein nacktes Trümmerfeld nannten die Sieger ihr eigen, und sechs russische Kriegsschiffe, die der Katastrophe zum Opfer sielen, ruhen noch heute auf dem Grunde des Meeres Port Arthur! Wieder hat sich ein feindlicher Ring um eine russische Festung geschloffen, aber dieses Mal weit entfernt von dem europäischen Machtzentrum Rußlands, im fernen asia- tiichen Osten, und nicht weslländische Heere sind es, mit denen die zarischen Truppen sich zu messen haben, sondern Angehörige der bisher so verachteten und gering eingeschätzten gelben Rasse. Wohl hatten die Japaner schon im Kriege gegen China 1895 und bei der allgemeinen ostasiatischen Expedition 1900 Beweise ihrer KricgStüchtigkeit gegeben, indessen war man doch kaum irgendwo darauf vorbereitet, sie so rasche und bis jetzt wenig teuer erkaufte kriegerische Lorbeeren ernten zu sehen, wie im Kriege gegen eine der ersten Militärmächte der Welt. Auch die leitenden russischen Kreise selbst baben sich, wie heute unzweifel- hast feststeht, von der Kühnheit des japanischen Angriffs über- raschen lassen; die Folge davon war, daß Rußland mangelhaft vorbereitet in den Streit gehen mußte, und dieser Fehler, dieser Mangel an rechtzeitiger Voraussicht rächt sich nun schwer, indem die japanische Strategie sich allem Anscheine nach anschickt, den Russen in Ostasien ein zweites Sebastopol zu bereiten. Immer fester, immer unerbittlicher zieht sich die japanische Truppenmacht zu Wasser und zu Lande um Port Arthur zusammen, und das Ziel, daS die Japaner verfolgen, kann kaum mehr zweifelhaft sein. Während die feindliche Flotte in der Stärke von 30 Schiffen von der See aus den russischen Stützpunkt berennt, dessen Fall den Japanern die Bahn frei machen und ihre militärischen Operationen im Rücken sichern soll, vollzieht sich gleichzeitig unter dem Schutze einer so imponierenden Seemacht die Ein schließung der Festung vom Lande aus. Die japanischen Land truppen haben sich bereits am Jaluflusse, der Korea und die Mandschurei scheidet, also im Osten von Port Arthur, konzentriert und die Russen auf daS jenseitige Ufer de- Stromes zurückgedrängt. Zugleich haben die ersten größeren Truppenverschiffungen der Japaner im Westen Port Arthurs begonnen, und Hand in Hand damit geht die Absicht, auch in dem nordöstlich der Festung be- legenen Küstenplatz Pitseno, ebenso wie im chinesischen-Kricge, ein größeres Korps zu landen und alsdann von drei Seiten aus den Vormarsch gegen Port Arthip: zu unternehmen. Zur Ver- wirklichung dieses Planes gehört allerdings die Voraussetzung, daß der russische Widerstand am Jalu zuerst lahm gelegt wird, und deshalb muß man sich bereits in nächster Zeit auf größere Kämpfe zu Lande gefaßt machen, die voraussichtlich auch mit einem erneuten heftigen Angriff gegen Port Arthur von der See aus verbunden sein werden. Die öffentliche Meinung Rußlands steht den schicksalsvollen Wendungen des Krieges, den bereits hereingebrochenen sowohl wie den noch zu ertvartenden, mit einer geduldigen Ruhe und Er gebung gegenüber, die in ihrer unleugbaren Würde nach außen hin den besten Eindruck macht und zugleich einen Rückschluß auf die zäh« Widerstandskraft gestattet, die der Bevölkerung des Hundertmillionenreiches eigen ist. Wohl ist man betrübt über die schweren Verluste an Gut und Blut, die der Krieg bereits ge fordert hat, wohl empfindet man „mit dem Knirschen des ganzen inneren Menschen" die Einbuße au Prestige, die mit dem raschen bisherigen Siegesläufe des japanischen Gegners für die russischen Waffen verbunden gewesen ist. aber entmutigt, nein, entmutigt ist der Russe nicht. Begeisterung herrscht zwar nicht für den ausgezwungenen Krieg, weil die ganze ostasiastsche Aus dehnungspolitik überhaupt nicht eigentlich volkstümlich in Ruß land ist. Gleichwohl begreift die Nation als solche, daß cs sich bei dem Kriege gegen Japan um eine russische Ehren- und Jnter- essenfrage ersten Ranges handelt, und daß deshalb das Zaren reich bis zum bitteren Ende kämpfen muß, um sein Ansehen in der gesamten asiatischen Welt zu behaupten. In dieser Erkennt nis macht sich die russische Presse auf einen „langen entkräften den Krieg" gefaßt, den siegreich zu Ende zu führen, die Pflicht, Ehre und Würde Rußlands gebieten. „Wie anders als mit Seelengröße," schreibt ein Petersburger Organ, „kann man di« Schicksalsschläge beantworten. Die Vorsehung, deren Wege un- ersorschlich sind, hat beschlossen, uns zu prüfen. Demütig wollen wir die Prüfung hinnehmen und heiß zu Gott für die Secken derjenigen beten, die sür daS heilige Vaterland gestorben sind, und keinen Augenblick daran zweifeln, daß das Vaterland neue, ebenso ruhmvolle Söhne zum weiteren Kampfe aussendcu und in ihnen eine unversiegliche Kraft zu dessen würdiger Be endigung finden wird."' 1 Inzwischen beginnt sich der am Kriege nicht unmittelbar be teiligten Mächte mehr und mehr ein Gefühl der Unbehaglichkeit zu bemächtigen, das sich zum Teil aus wirtschaftlichen Befürchtungen und zum anderen Teile aus der Besorgnis vor einem Weitergreifen des Brandes erklärt. Im ersten Augenblicke mag ja in wirtschaftlicher Hinsicht ein gewisser Vorteil für die fremden Industriestaaten durch die verschiedenartigen Bestellungen an Kriegsbedarf von seiten der kämpfenden Parteien erwachsen. Bei längerer Dauer des Krieges aber wird Rußland genötigt sein, sich an den ungedeckten Notenumlauf zu aalten, und das wäre dann gleichbedeutend mit einem Sinken des Nubclkurses bczw. für Deutschland mit einer Verminderung unseres Waren absatzes in Rußland. Zollpolitisch gesprochen, heißt das, soviel wie der Rubelkurs sinkt, steigt verhältnismäßig der russische Tarif von selbst in die Höhe, und gegen diesen tatsächlichen, natürlichen Zwangsschutzzall würde selbst ein noch so vorteilhafter Handels vertrag uns keinen Schutz zu gewähren vermögen. Weiter erscheint in bereits erkennbaren Umrissen das drohende Gespenst des Rassenkrieges am Horizont. Die Gefahr, daß japanische Waffenersolge auch die Chinesen aufreizen und zum Anschluß an Japan bewegen könnten, ist gleich imAnfange des Krieges im Berliner Auswärtigen Amte richtig erkannt und erwogen worden, und der deutschen Diplomatie gebührt das Ver dienst, auch rechtzeitig die praktische Folgerung aus ihrer Einsicht gezogen zu haben. Von Berlin aus erging nämlich nach Washing ton die Anfrage, ob man dort vielleicht, als die in Ostasien am wenigsten Politisch interessierte Macht, geneigt sein würde, bei den Kabinetten die Neutralisierung Chinas anzurcgen: andern falls würde Deutschland selbst den Vortritt in der Angelegenheit übernehmen. Die Washingtoner Negierung stimmte der deutschen Anregung sofort zu und cs kam dann die von den Mächten gemein sam entworfene und in Peking akzeptierte Erklärung über die Neutralität Chinas zu stände. Leider hat indessen die damit verbunden gewesene anfängliche Beruhigung über die Lokalisie rung des Krieges nicht allzu lange vorgehalten, da neuerdings über die Lage in Peking bedenkliche Nachrichten eingelaufcn sind. Man darf allerdings annehmen, daß die chinesische Re gierung in ihren einsichtsvolleren Elementen von vornherein bestrebt gewesen ist, die Neutralität tatsächlich zu beobachten, zumal nach den jüngsten Erläuterungen des Grafen Bülow über das mächtige Schwergewicht der diplomatischen Bemühungen, die auf die Erreichung dieses Zieles gerichtet waren. Inzwischen aber ist der geheime japanische Einfluß in Peking, gestützt auf die bisher errungenen militärischen Erfolge, nicht untätig geblieben und das Ergebnis besteht anscheinend in einem allgemeinen be drohlichen Anwachsen der japanfrcundlichen Bewegung in China, die mit der fremdenfeindlichen Strömung gleichbedeutend ist. Daß auch die amtlichen Kreise vielfach von demselben Geiste beseelt sind, zeigt die Entlastung zahlreicher fremdenfreundlicher Staatswürdcnträger in Verbindung mit ausfälligen Truppen konzentrationen an der mandschurischen Grenze und einer höchst verdächtigen geheimnisvollen „Inspektionsreise" deS chinesischen Oberkommandierenden Generals Ma nach der Großen Mauer. Von offizieller chinesischer Seite sucht man zwar das Bedenkliche der Lage durch die Erklärung abzuschwächen, daß cs sich bei den militärischen Maßnahmen, die übrigens auch die Mongolei be treffen, lediglich um Vorkehrungen zur „Wahrung der Neutrali tät" handle. Auf derartige Versicherungen ist jedoch, zumal wenn sie aus asiatischem Munde kommen, nicht viel zu geben. Alle sonstigen Meldungen aus Peking, sowohl aus russischer wie aus englischer Quelle, stimmen darin überein, daß die Lage dort als kritisch aufgefaßt wird: von der deutschen Gesandschastsschutz- truppe insbesondere wird mitgeteilt, daß sie als erste umfangreiche Vorsichtsmaßregeln zum Schutze der deutschen Kolonie getroffen habe. Das würde dann allerdings der ganzen Situation eine fatale Ähnlichkeit mit derjenigen deS Jahres 1900 verleihen. Die nächste Frage ist daher, wie lange die offenbar recht schwache chinesische Negierung noch im stände sein wird, der japanfreund lichen Volksströmung zu trotzen und ihr wenigstens im Punkte eines direkten Neutralitätsbruchcs die Heercsfolge zu verweigern. Das wirksamste Mittel, Europa von dieser Sorge zu entlasten und das Gespenst einer allgemeinen Erhebung der gelben Raffe zu beschwören, würden offenbar baldige Landsicge der Russen über die Japaner sei», von solcher Tragweite, daß sic die Chinesen cinzuschüchtern und sie zu zwingen vermöchten, Gewehr bei Fuß zu behalten. Neueste Drahtnieldnngen vom 20. April. Zur Kaiser-Reise. Cattania. Der Ausflug deS Kaisers nach Nlcolosi war von piächtigem Wetter begünstigt. Der Anblick von oben über den Halen und znm Aetna hinanf war gioßartlg. Der Empfang deS KailerS durch die Bevölkerung war annerordeinllch Allenthalben spielten Musikkapellen. Tausende „Evviva !" rufender häudellatichen- der Menschen waren am Wege, darunter in geschlossenen Re hen die gesamte Geistlichkeit und die Seminaristen der unteiwegs be rührte» Kirchen und Anstalten. In den Dörfern läuteten dm Glocken. Ter Kaiser empfing die Spitze» der Behörden. Die .Hoheiizollelli" war von vielen Booten umlagert. Tie Insassen brachten Ovalionen bar. Paris. lVriv.-Tel.s Mehrere Blätter wollen wissen, daß in amtlichen Kreisen ein Zusammentreffen Kaiser Wilhelms mit dem Präsidenten Laub et auf hoher See erwogen, aber wegen der Schwierigkeiten fallen gelassen worden sei. Eisenbabnerftreik in Ungarn. BudaPest. Vor dem Beginn der Sitzung des Abgeord netenhauses veuammelten sich Abgeordnete sämtlicher Parteien im Bureau des Präsidenten, um die durch den Eisenbahner- streik gelchaffene Lage zu besprechen. An der Versammlung nahmen teil der Ministerpräsident, der Finnin- und der Handels- minister. Ter Ministerpräsident erklärte, die Regierung könne mit den streikenden Elememeii nicht verhandeln. Sie habe Maßregeln getroffen, um durch Hcranziehnng von Militär die Ordnung wieder hcnilstrlle» und durch Verwendung des Eisenbahn- und Tele- graphen-Regiments die Wiederaufnahme des Verkehrs zu ermög lichen. Es müsse ein Exempet statuiert werden. Gegenüber den verleiteten Elementen wolle die Regierung Nochsicht walten lasten Bis jetzt sind 450 Eilenbahnangestellle verhaltet. — Bei Eröffnung der P l e» arsitz una des Ahgeordnetenhauses herrschte eine große Erregung. Der Ministerpräsident wurde beim Betreten des Saales von der Rechten mit braulendcn Eljen-Rusen, von der Linken mit stürmische» Protestrusen empfangen. Budapest. Im Abgeordnetenhaus« erklärte Handelsmiriister Dr. v. Hreronymi in bezug aus den Ausstand der Eisenbahnangestcllten, die erste Pflicht der Regierung sei, de» Verkehr ausrecht zu erhalten. Man ser desbalb bereit, die Aus- ständischen, falls sie unverzüglich zu ihrer Pflicht zurückkehrten. wieder anftunehmen. Sollten sie jedoch nicht geneigt sein, den Dienst wieder anfzunehmen. werde die Regierung Mittel finden, den Betrieb nichtsdestoweniger ohne «Störung adzuwickeln. (Beifall rechts.) Budapest. (Priv.-Tel.) Der Bahnverkehr ist auf einer ganzen Reihe von Strecken eingestellt. Aus der Provinz treffen Delegierte der Eisenbahiiangestellten zu einer hier geplanten Versammlung ein. Ein Teil derselben wurde bei ihrem Eintreffen verhaftet. Die Bahnhöfe werden von Militär nnd Polizei hcwacht, um eine etwa beabsichtigte Zerstörung des Bahiigeiändes zu verhindern. Die Ausständigen haben eine Ab ordnung zum Ministerpräsidenten entsandt und machen ihr weiteres Verhallen von der Antwort abhängig, die sie von ihm erhalten werden. Die Lebcnsmiltet steigen im Prelle. Eine weitere Meldung besagt: Weitere 500 Eiienbahnangeslelltc sind aus Fiume eingctroffen. Die Arbeiter in den Wcrkstältcn des Westbahnhofes erklärten sich mit den Nnsständilchen solidarisch. Nach einer polizeilichen Mitteilung bemächtigten sich 750 Angestellte in Biator-Bagh eines Zuges und leiteten ihn hierher. Bei ihrer Ankunft wurden sie von der Polizei in Empfang genommen. Ein Strafverfahren ist eingeleitet worden. Die Drahtverbindung zwischen den Stationen Budapest—Marchegg und Budapest—Zsolna rit unterbrochen, da die Ausständischen die Telegraphentaster zer stört baden. Budapest. Der allgemeine Streik der Eisenbahn-! an gestellten ist durch die Enttäuschung herborgerufen worden, welche der vor einigen Tagen dem Avgeordnetenhanse vorgeieglc Gesetzentwurf über die Gevaltsiegulirrung der Elicnpahubeamten bei diese» verursacht hat. Die Ausständigen verlangen eine Ge haltserhöhung. wie sie sie in ihrem Memorandum angegeben baben. Falls ihnen dieses Zugeständnis gemacht und den Führern des AuSsrandes GenekalamnesUe erteilt wird, sind sie bereit, den Ansstand zu bcenden. Wie verlautet, hat sich der Präsident der Staatsdahnen an de» Rektor des Powlechnilnms mit dem Eiiuchcn gewandt, der Verwaltung Potplechniker zur Vcuügnng zu stellen, die das Examen bestanden habe» und als Lokonwtivsnhrer ver wendet weiden können. Tie Orientexpreßziige Paris—Konstant- nopel sind in der Nacht nach beiden Richtungen, wenn auch mit großen Verspätungen, abgegangen. Budapest. Nachdem die heute cinberuscne Landesver- sammlung verboten worden war, verhinderten 600 Eisen bahner am Rakoser Rangierbahnhose dos Einlaufen der Züge i nach Budapest, sodaß der Orrent-Expreßzug, der Bei sl in er Eilzug, sowie sämtliche Züge, die am Westbahnbofe an kommen sollten, auf den einzelnen Stationen stehen bleiben mußten. Dien. tPriv.-Tel.) Die österreichisch-ungarische Staais- bahn stellte infolge des Eisenbahnerausslandes die Güteraus nahme nach Ungarn, ebenso alle Eilzüge ein. Der Personen verkehr Wien—Ungarn ist nur auf der Donau möglich. Zum russisch-javanischen Krieg. Nagasaki. Die japanische Flotte hat drei Kontakt- minen, die sie 40 Seemeilen vom Vorgebirge von Schantung entfernt auf See treibend fand, , erstört. Petersburg. Die Russische Tclegraphen-Agentur teilt zu der Reutermeldnng von dem Rücktritt des Statthalters Alerejcfs mit, daß offiziell nichts bekannt sei. Petersburg.' sPriv.-Tel.) Bei Port Ärtbnr wurde eine ! Anzahl Leichen russischer Offiziere ans Land gespült, darunter, j wie bestimmt gemeldet wird, auch die Leiche des Admirals M a k a r o m. Newyork. sPriv.-Tcl.) lieber den angeblichen Verrat des japanischen Feldzugsplans an die Russen werden der „Evcning Post" aus Tokio folgende Einzelheiten gekabelt: Der Hauptgrund für die Langsamkeit der Japaner in der Land- kampagne ist die Entdeckung des Verlaufs der japanischen Pläne an Rußland durch den Oberstleutnant Hanzonku, der sich im japanisch-chinesischen Kriege ausgezeichnet hatte. Der Verkauf der Pläne erfolgte durch Vermittlung des russischen Militär attaches in Tokio, der mit Oberstleutnant Hanzonku von der ge meinsamen Studienzeit beider in Deutschland der befreundet ist. Oberstleutnant Hanzonku wurde, nachdem man ilm seiner Schuld überführt batte, kriegsgerichtlich abgcurteilt. erschossen und im Gelände des kaiserlichen Palastes in Tokio begraben. London. iPrio.-Tel.j Dem „Standard" wird ans Tschffu telegraphiert: Sonntag nacht habe man dort schweren Geschütz- SS
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