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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188709079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18870907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18870907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-07
- Monat1887-09
- Jahr1887
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.09.1887
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WWWMWWM JnsertionSgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige,^ die zwe^spaMge ^Zeile amtlicher 188 «. 206. Mittwoch, den 7. September Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Preis vierteljährlich 1 Marl 80 Pfennige. ErWrb UölksstMMD. Tageblatt für Johanngeorgenstadt. für die königlichen ««d städtischen Behörde« i« Aue, Grünhai«, Harte«- stein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Bekanntmachung. Die Communanlagen pro 3. Termin 1887 sind bis längstens den 15. September dss. Js. bei Vermeidung der sofortigen Zwangsbkitreibung an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Schneeberg, den 31. August 1887. Der Stadt rath. i. v. Geitner. 2 Bttchr. Bekanntmachung Die Bildung einer Zuchtbullengenoffen schuft betr. Nachdem das von der unterzeichneten Behörde ausgestellte und gemäß 8 3 des Gesetzes vom 19. Mai 1886 bekannt gemachte Verzeichniß der Besitzer von Kühen und über ein Jahr alten Kalben hiesigen Ortes vorschriftsmäßig abgeschlossen worden ist, werden die in demselben aufgeführten Mitglieder hiesiger Gemeinde hiermit zu einer am Montag, den 12. d. Mts., Nachmittags 6 Uhr im Saale des alten Rathhauses behufs Berathung und Beschlußfassung über die Be gründung einer Zuchtbullengenossenschaft abzuhaltenden Versammlung unter Hinweis auf die das Stimmrecht und dessen Ausübung betreffenden Vorschriften in tz 4 des gedachten Gesetzes mit der Bedeutung einberufen, daß die Beschlüsse nach Stimmenmehrheit gefaßt und daß die Stimmen von Ausbleibenden nicht mit gezählt werden. Aue, den 5. September 1887. Der S t a d t r a t h. vr. Finck. Hausverkauf. Das Königliche Finanzministerium beabsichtigt, das an der Straße von Geyer nach Zwönitz (im Geher'schen Walde) gelegene Straßenwärter-Wohngebäude mit Zu behör zu verkaufen, falls ein entsprechender Kaufpreis dafür erlangt wird. Kauflustige werden daher hiermit aufgefordert, ihre Preisangebote, an welche sie bis auf Weiteres gebunden bleiben, bis zum 14. dieses Monats! bei dem Königl. Forstrentamte Annaberg schriftlich einzureichen. Annaberg, am 3. September 1887. P Königliche Straßenbauverwaltung. Holz-Auction auf Pfannenstieler Reviere. In der Bleyl'schen Restauration in Aue sollen Donnerstag, den 13. September 1887, Vormittags von 10 Uhr ab, folgende, in den Abtheilungen 1—8, Hirschberg, 10—12, Eichberg, 14, 15 und 17 Gräfinau aufbereitete Hölzer: 128 Nadelholz-Stämme von 10—15 cm. Mittenstärke, 90 s 16—22 - s 26 s 23—51 L - 44 - Klötze - 10—22 S Oberstärke, 2 s 27—39 S 1550 - Stangen s 2—4 - Unterstärke, 1430 s 5—6 - - 800 s 7—9 s 465 - 10—14 - s 31 Nmtr. Nadelholz-Scheite und Rollen, 9 - - Astholz, 48 - Schneidelreisig und 2 Wllhdrt. Nadelholzreisig gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Nähere Auskunft durch Revierförster Zeis in Pfannenstiel. Fürstl. Schänd. Forstverwaltung Pfannenstiel. Tagesgeschichte. Deutschland.. Berlin, 3. September. Wenn es sich bestätigen sollte, daß Fürst Bismarck sich auf Ersuchen der Pforte bereit er klärt habe, eine Vermittlerrolle in der bulgarischen Angele genheit zu übernehmen und die Entsendung des russischen Generals Ernroth den anderen Mächten gegenüber, insbe sondere Oesterreich-Ungarn, zu befürworten, so würde er damit unzweifelhaft der russischen Politik den denkbar größ ten Dienst erweisen. Nur auf diesem Wege erscheint es möglich, eine für Rußland einigermaßen ehrenvolle Lösung der bulgarischen Wirren herbeizuführen. Bekanntlich bestand die russische Regierung bisher hartnäckig darauf, daß die gegenwärtige Sobranje ihres verfassungswidrigen Ursprungs wegen, zunächst aufgelöst und durch eine neugewählte ersetzt werde, die ihrerseits die Fürstenwahl vorzunehmen habe. Nicht minder hartnäckig bestanden aber die bulgarischen Regierungskreise darauf, daß die gegenwärtige Sobranje zu Recht bestehe und vollständig befugt sei, die Wahl eines Fürsten zu vollziehen. In diesem Zirkel bewegte sich die ganze bulgarische Frage bisher und es schien kaum möglich, einen Ausweg zu finden. Jetzt eröffnet sich wenigstens die Aussicht auf die Möglichkeit einer Lösung. Freilich möchten wir noch bezweifeln, daß Fürst Bismarck sich wirklich schon bereit erklärt haben sollte, die ihm von der Pforte angetra gene Vermittlerrolle zu übernehmen. Er hat in diesem Punkte mit Rußland allzu unangenehme Erfahrungen gemacht und eine Wiederholung dieses Versuches dürfte denn doch wenig verlockend erscheinen. Der „ehrliche Makler" ist seit dem Berliner Congreß die bevorzugte Zielscheibe aller pan- slavistischen Angriffe gewesen und mußte es erleben, daß man ihm die Fehler anrechnete, welche die russischen Diplo maten begangen haben. Schon aus diesem äußeren Grunde erscheint uns vorläufig die Uebernahme einer Vermittelung durch den Fürsten Bismarck als überaus zweifelhaft. Aber mehr noch spricht ein schwerwiegender innerer Grund dage gen. Fürst Bismarck würde sicher nicht die Entsendung eines russischen Generals nach Bulgarien befürworten, wenn er nicht vorher die Gewißheit von dem Erfolge dieser Sen dung hätte. Dazu gehörte aber, daß nicht allein die Groß mächte, sondern auch Bulgarien selbst sich mit dieser Mission einverstanden erklärten. Welche Mittel hätte man denn, die Bulgaren zu zwingen, den russischen General in ihr Land einzulassen und seinen Anordnungen zu gehorchen? Das einzige wirksame Mittel, nämlich dein General ein entspre chendes Heer beizugeben, will man ja eben allseitig vermei den. Schon wird aber aus Sofia gemeldet, daß ein unter dem Vorsitz des Prinzen von Coburg abgehaltener Minister- rath die Ansicht ausgesprochen habe, daß die Entsendung des Generals Ernroth, selbst wenn die Mächte sie billigen sollten, von Bulgarien nicht zugelassen werden dürfe. Wird dieser Anschauung Geltung verschafft, woran kaum gezweifelt werden kann, so ist nicht abzusehen, wie alsdann die Mission durchgesetzt werden sollte. Demnach darf man annehmen, daß trotz aller Blättermeldungen Fürst Bismarck vorläufig nicht daran denkt, die Entsendung eines russischen Generals nach Bulgarien zu befürworten. Eine indirecte Bestätigung findet diese unsere Ansicht durch die eben aus Brüssel ge meldete Auslassung des russisch-offiziösen „Nord", der rund weg erklärt, es sei nicht die Rede davon, einen russischen General nach Sofia zu senden, während es doch eine unbe strittene Thatsache ist, daß ein dahin zielender Vorschlag von Rußland der Pforte gemacht worden ist. In Petersburg muß man sich also wohl inzwischen überzeugt haben, daß dieser Vorschlag augenblicklich nicht ausführbar ist. — Große Heirerkeit erregt in unseren militärischen Kreisen die stolze Ankündigung des Pariser „Figaro", daß in seinem Depeschen saal das „amtliche Modell" des deutschen Repetirgewehrs ausgestellt sei. Natürlich handelt es sich nicht um das Mo dell, sondern einfach um ein jetzt leicht zu beschaffendes Exemplar eines deutschen Repetirgewehres, das wahrscheinlich aus einer Berliner Waffenhandlung stammt. Wenigstens kann man hier in den Schaufenstern derartiger Handlungen auch Repetirgewehre neuester Construction sehen. Der Zweck der pomphaften Ankündigung des „Figaro" ist leicht erkenn bar. Das Boulevardblatt, das durch seine vorzeitige Ver öffentlichung des französischen Mobilmachungsplanes unwill kürlich verrathen hat, wie jämmerlich schlecht im Pariser Kriegöministerium die wichtigsten Geheimnisse bewahrt wer den, will damit offenbar den Beweis erbringen, daß cS in Deutschland nicht besser bestellt sei. Der Beweis ist natürlich gänzlich mißglückt. — In Königsberg, wo seit Wochen die umfassendsten Vorbereitungen für den Empfang des Kaisers getroffen wurden, wird die Nachricht, daß der greise Monarch die beabsichtigte Reise aufgegeben habe, gewiß überaus schmerzlich empfunden werden. Ganz unerwartet kommt sie aber nicht, denn die Königsberger Behörden wa ren sofort davon verständigt worden, daß alle Reisebestim mungen nur vorläufiger Art seien und nöthigenfalls noch im letzten Augenblick eine Abänderung erfahren würden. Das Befinden des Kaisers ist übrigens an sich nicht besorgniß- erregeud, seine Leibärzte folgten nur dem Gebot einer großen Vorsicht, als sie zum Aufgeben des Königsberger Reisepla nes riechen. Berlin, 5. September. Die „Nordd. Allg. Ztg.", den jüngsten „Deutschland und Rußland" betitelten Artikel der „Kölnischen Zeitung" besprechend, sagt, der deutschen Politik sei im Interesse des Reichs und seiner Würde die Aufgabe der Erhaltung des Friedens gestellt, so lange der selbe mit Ehren haltbar sei; der Ausgangspunkt dieser Thä- tigkeit könne nur auf dem Boden der von Deutschland ge schlossenen Verträge gesucht werden. Daß die sonst erfolg reiche Friedensarbeit der deutschen Politik seit drei Sommern durch Bulgarien und seine Fürsten gestört werde, könne das Wohlwollen der deutschen Politiker Bulgarien nicht zuwen den; es entspreche den Interessen der ebenso friedliebenden, wie wahrhaften deutschen Nation, daß Deutschland sein vol les Gewicht im Rathe Europas dafür einsetze, daß Europa den ehrgeizigen bulgarischen Fürsten und die Minister, welche geneigt seien, Feuer in Europa anzulegen, zur Ruhe verweise. Deutschland halte an den durch den Koburger und den Bat tenberger gebrochenen Verträgen fest, nicht aus der Gefähr lichkeit gegen andere Mächte, sondern aus Achtung vor der eigenen Unterschrift. Für die Frivolität, womit der Friede Europas durch das OrleanS-koburgische Unternehmen aufs Spiel gesetzt werde, fehle auch jeder Schein der Entschuldi gung. Das Unternehmen des Koburgers sei nur erklärlich, wenn man den Koburger als den Träger ausschließlich orleanistischer Politik auffasse. Die Interessen des Hauses Orleans seien derartige, daß ein dauernder Friede st« nicht fördere; ein europäischer Krieg würde zunächst das Bestehende in Frage stellen, nach dessen Sturz Wege vorhanden seien, um für den Wechsel der Zustände in Frankreich Raum zu schaffen. Berlin, 5. September. Heute Nachmittag schoß eine Schildwache der Gardepionniere bei den Schanzen am Kreuz bergs auf einen Arbeiter, welcher den Posten trotz wieder holter Warnung provozirte. Der Arbeiter soll seiner Ver wundung erlegen sein. Berlin, 4. Sept. Wie aus Hofkreisen verlautet, hätte sich der Kaiser sehr schwer entschlossen, der dringenden Vorstellungen der Aerzte entsprechend die Reise nach Königs berg in Preußen aufzugeben; der Kaiser hätte diese Reise seit dem Entwurf der Manöverpläne im Frühjahr mit ganz besonderm Interesse ins Auge gefaßt und der Umgebung das lebhafteste Bedauern geäußert, daß der Plan nun nicht ver-
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