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Der sächsische Erzähler : 19.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192512195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19251219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19251219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-19
- Monat1925-12
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.12.1925
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DerSSMcheLrMer WischosÄweröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Blau enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaupt- Mannschaft, der Schultnspedtion und de» Haupt-ollamt» zu Bautzen, de» Amtsgericht», de» Finanzamtes und de» Stadttat» zu Bischosswerda. »«ich tuungomeis«: Jeden Werktag abend, tür den totgend. Tag. Bsrugoprsi» iir dle Zett eine, halben Monat«: Frei ins Hau, halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle wöchentlich So Psg. Einzelnummer lS Plg. — Alle Poktanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen . jederzeit Bestellungen entgegen. Poftschrck.Kont»: Amt Dresden Nr. 1521. Gemeinde« verbandsgtrokass, Bischofswerda Konto Nr. «4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung dr» Betriebe« der Zeitung oder der Besörderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lirjerung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. k --.'.77. 77-r -"L - Anzeigenpreis (in Goldmark): Die 43 mm breit« einspaltig» Gruiidschrlstzetle 25 Psg., örtliche Anzeigen 20 Psg, di« »0 mm breite Reklamezeile (im Tertietl) 7V Psg. Zahlung in Dapiermark zum amtlichen Briefkurs vom Zahltag, jedoch nicht niedrig« al» zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Tarif. Fü» Sammrlan,eigen tariim. Ausschlag. — ErsüllungsortBischossweid». Nr. 2S4 Vonnabe rd, den IS. Dezember 1925. 80. Jahrgang Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt mi. Land. Dichteste Verbreitung in allenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilag, Geschäftsstelle Bischosswerda, Altmarkt. 15. — Druck und Verlag von FriedrichMaq G.m.b.H. in Bischosswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 44k ' Em Programm zur Gesundung unserer Wirtschaft. Die Industrie fordert Senkung der Staatsausgaben um 20 v. K. Berlin, 17. Dez. Der Reichsverband der Deutschen In dustrie überreichte heute bei einer Zusammenkunft mit Pressevertretern der Oeffentlichkeit eine Art Wirtschafts- und Finanzprogramm, das in einer ausführlichen Denkschrift mit umfangreichen Berechnungen und Zahlenangaben zusam mengefaßt ist. Nach den einleitenden Worten des Vorsitzenden des Reichsverbandes Geheimrat Duisburg hielt der stellver tretende Vorsitzende des Wirtschaftspolitischen Ausschusses der Jndustrieorganisation Geheimrat Castell, eine Rede, in der er die Bildung und die Hauptgesichtspunkte dieses Wirtschaftsprogramms unterstrich. Er betonte, daß der Reichsverband der Deutschen Industrie auf Grund eingehen der Berechnungen zur Erkenntnis der Notwendigkeit gekom men sei, grundsätzliche Vorschläge für eine planmäßige Gestaltung der öffentlichen und Privat wirtschaft zu machen. Er habe dabei, um die wesentliche Frage gründ lich behandeln zu können, wichtige dieser Komplexe, wie die Transferfrage, den Zahlungsmittelumlauf usw. beiseite lassen und sich auf das Wesentliche beschränken müssen. Zu nächst hat der Wirtschaftspolitische Ausschuß, der die Unter suchung führte und die Denkschrift ausarbeitete, umfang reiche Berechnungen über den gesamten Stand der Wirt schaft und Finanzen ausgestellt. Auf Grund dieser Berech nungen ist er dann zu Vorschlägen für die Finanzwirtschaft des Reiches, der Länder und Gemeinden übergegangen. Hinzugekommen sind Untersuchungen auf dem Gebiet der öffentlichen Betriebe, wie Eisenbahn und Post, auf dem Ge biet der sozialen Abgaben, der Arbeiterentlohnungen und Arbeitszeit, des Bank- und Kreditwesens und der Handels politik. Zu diesen Untersuchungen und Vorschlägen zur all gemeinen Finanz- und Wirtschaftspolitik kommen beson- dere Vorschläge auf dem Spezialgebiet der Industrie, der Gütererzeugung und Güterverteilung. Hier ist das Prob lem der Rationalisierung der Konzentration der Betriebe, der Kartelle und der Güterverteilung behandelt. Aus den Erklärungen des Redners, wie aus der Denkschrift selbst er geben sich als wesentliche von der Industrie empfohlene Leitsätze für die wirtschafksreform. Reich, Länder und Gemeinden erheben heute zusam men Steuern von 10,2 Milliarden, hinzukommen soziale Abgaben von 2,2 Milliarden und Reparationslasten von zunächst 720 Million'n, so daß sich eine Gesamtbelastung von 13 Milliarden ergibt. Das heutige deutsche Volksein kommen wird demgegenüber auf 43 bis 48 Milliarden be rechnet (33 bis 36 Milliarden Arbeitnehmereinkommen, 8 bis 10 Milliarden Einkommen aus Handel, Gewerbe, Land wirtschaft und Industrie, U bis 1 Milliarde Kapitalrente und 1 Milliarde sonstiges Einkommen). Sind diese Berechnungen richtig, so würde die össeut- llche Belastung des Volkseinkommens 25 bis 30 v. h. be tragen, deshalb wird eine Senkung der Haushalte von Reich, Ländern und Gemeinden um mindestens 20 v. H. gegenüber 1924 verlangt, außerdem zweckmäßige Umgestaltung der Steuersysteme und Steuererhebung, Abstoßung der nicht unbedingt notwendi gen Kommunal- oder Länderbetriebe. Die Eisenbahn soll eine Tarisermäßigung, beginnend mit der Ermäßigung der Kohlentarife, vornehmen, die Reichspost die Gebühren im Telegraphen- und Fernsprech wesen herabsehen; die sozialen Lasten sollen sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeit der Wirtschaft halten und in regelmäßigen Abständen amtlich überprüft werden, oh die ses Verhältnis richtig ist. Eine Senkung des Reichsbankdiskonte» wird verlangt als Voraussetzung für die Erleichterung der Bankkonditionen, sowie der eventuelle Erlaß eines Sperr gesetzes für die Kapitalanlagen der Sparkassen, um in erster Linie Landwirtschaft und Baugewerbe zu versorgen. Auf dem Gebiete der Privatwirtschaft wird das Mittel der Typisierung und Normalisierung empfohlen, aber nur, soweit sie nicht die Spezialproduktion hindern. Sehr ent schieden wird die Konzentration in der Industrie nahegelegt, um den Einschrumpfungsprozeß in organische Bahnen zu lenken. Die Kartelle sollen unbedingt ausrechterhalten wer den. Ihre Auflösung würde nur vorübergehende Preiser mäßigungen bringen, aber die dauernde Vernichtung eines Produktionsmittels bedeuten. Zur Ordnung der Verhält nisse auf dem Weltmärkte schließlich werden internationale Kartelle empfohlen. Es kam schon bei dieser ersten Besprechung der Denk schrift zu einer Diskussion, und man muß annehmen, daß sie in der nächsten Zeit um so mehr ein Gegenstand eingehender Erörterung in der Oeffentlichkeit werden wird, als sie dem Reichskanzler überreicht worden ist und die Grundlage einer besonderen Fühlungnahme mit dem Reichspräsidenten dar stellen soll. Tagesschau. * Der Rel<h»kaa und der Sächsische Landtag sind am Donnerstag in die weihnachtsferlea gegangen. Die näch sten Sitzungen finden am 12. Januar statt. * Der Reichsverband der deutschen Industrie unter- breitet der Oeffentlichkeit ein Programm zur Gesundung der deutschen Wirtschaft. * Der Reichspräsident wird sein« weiteren Entscheidun gen in der Frage der Neubildung der Reichsregierung erst nach den Feiertagen treffen. * Die Jenlrumsfroktion de« Reichstage, bringt in einer Entschließung zum Ausdruck, daß sie auch weiterhin an dem Ziel der Koalition mit der Sozialdemokratie sesthalten werd«. * Der französische kolonialminister hat in der Abgeord netenkammer betont, daß Frankreich keinen Zoll von seinen Kolonien wieder an Deutschland zurückgeben werde. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- führliches an anderer Stelle. Das Scheitern -er großen Koalition. Als auf Wunsch des Reichspräsidenten Abgeordneter Dr. Koch den Versuch unternahm, die große Koalition zu bilden, hieß es, daß die sozialdemokratische Partei sich bei der Kabinettsbildung beteiligen wolle. In diesem Falle, wo es sich darum handelte, die Voraussetzungen für das Zu sammenarbeiten-von sechs Parteien zu schaffen, mußte selbst verständlich ein gemeinsames Arbeitsprogramm aufgestellt! werden und es ist ebenso selbstverständlich, daß die verschie denen Parteien ihre Sonderwünsche im Rahmen des irgend Möglichen berücksichtigt haben wollten. Nun hat Herr Dr. Koch aber das Schicksal erlebt, daß sein, den Fraktionen übermitteltes, endgültiges, verbessertes Programm, von den Sozialdemokraten nicht genehmigt worden ist. Dis Folge davon war, daß am Donnerstag vormittag Herr Dr. Koch sich veranlaßt sah, den ihm erteilten Auftrag zur Kabinetts bildung in die Hände de« Reichspräsidenten zurückzulegen. Noch diesem Ausgang liegt die neue Entschließung wieder beim Reichspräsidenten und es ist als gewiß anzusehen, daß nunmehr eine neue Betrauung Dr. Luthers erfolgen wird. Die gleichzeitig veröffentlichten Richtlinien Dr. Kochs sür ein Arbeitsprogramm der großen Koalition sollten die nunmehr hinfällig gewordenen fachlichen Voraussetzungen sür eine neue Mehrheit im Reichstag bilden. Daß die deutsche Volks- partei anscheinend gegenüber dem letzten Vorschlag Dr. Kochs kein« prinzipiellen Bedenken geltend gemacht hat, wird in der offiziellen Regierungskundgebung ausdrücklich betont. Es bedeutete ein weitgehendes Entgegenkommen und dürfte vor allem, soweit es sich um die Regelung der Sozialpolitik in den aufgestellten Leitsätzen handelte, um ein gewisses Ab- rücken von den eigenen Parteigrundsätzen, die in einer sol chen Zustimmung der deutschen Dolkspartei ausgesprochen wurde. Denn Dr. Kochs Vorschläge über die Ratifikation des Washingtoner Arbeitszeitabkommens, der Ausgestaltung paritätischer Arbeitnehmervertretungen In den unteren In stanzen sowie das Eingehen aus die Gewerkschaftswünsche hinsichtlich der Arbeitslosen-Versicherung mußten sür die deutsche Dolkspartei schwerwiegende Bedenken bilden. Kenn zeichnend genug bleibt das Verhalten der Sozialdemokraten, die bei der Schwierigkeit der innerpolitischen Situation sich nicht gescheut hatten, einfach ein ganzes Programm des all- gemeinen deutschen Gewerkscbaftsbunde« zu übernehmen und von der Annahme dieses Programms durch die bürger lichen Parteien ihre Mitwirkung abhängig zu machen. Nun ist natürlich die alte Uebung der Sozialdemokratie, aus einem Nichtkönnen ein Nichtwollen zu konstruieren. Hier mit wird sie den Versuch machen, die Ablehnung sogenann ter Arbeiterforderungen al« «inen arbeiterfeindlichen Akt der bürgerlichen Parteien darzustellen. Ob man eine wei tere Belastung mit sozialen Abgaben der Wirtschaft über- Haupt noch zutrauen kann, wird von dieser Seite au« gar nicht in Rechnung gezogen. Die sozialdemokratische Reich«, togssraktlon läßt sich ihre Haltung zur Frage der Teilnahme eben einfach von den Partelausschüssen diktieren, was ge wiß für eine 9 Millionen-Partei, wie die der E. P. D., mit ihrer sahrzehntelangen Tradition und dem durchgebildeten Parteiapparat an sich äußerst beschämend erscheint. Noch- dem nun aber die sozialdemokratische Entscheidung dahin getroffen worden ist und sie durch ihr Verholten zu erkennen gegeben haben, daß sie sich ganz offen der an sie herangetre tenen Verantwortung entzogen haben, bleibt eben keine Möglichkeit eine« Ztt'-ü^senkens auf den Koalitianskur« mehr bestehen. Das künftige Kabinett wird daher ein aui die Minderheit sich stützendes Beomtenkabinett sein, das für die Durchführung einer Politik der mittleren Linie den nötigen Rückhalt suchen muß. Reichskanzler Dr. Luther beim Reichspräsidenten. Berlin, 17. Dez. (T.-U.) Der Reichspräsident hat im Laufe de» heutigen Abend nur den geschästssührenden Reichskanzler Dr. Luther empfangen, irgendwelche andere Empfänge haben nicht stattgefunden. Besprechungen des Reichspräsidenten mit den Parteiführern kommen vorläufig nicht in Frage. Uorlttufig keine Schritte des Reichs präsidenten. Berlin, 17. Dezember. (W. T. B.) Im Hinblick auf die heute vom Reichstag beschlossenen Weihnachtsserien de, Par lament» ersuchte der Reichspräsident den Reichskanzler und die Reichsminister, die Geschäfte auch fernerhin weiterzu- führen. Der Reichspräsident wird seine weiteren Entschei dungen in der Frage der Neubildung der Reichsregierung rechtzeitig vor dem am 12. Januar 1926 erfolgenden Wieder zusammentritt de, Reichstage« «ressen. Da» eigensinnige Zentrum. Obwohl es längst die Spatzen von den Dächern pfeifen, daß die Große Koalition eine überlebte Sache ist und nicht mehr zu neuem Leben erweckt werden kann — Parteiegois mus geht vor Staatsgesinnung — hält das Zentrum eigen sinnig an dem Luftgebilde der Großen Koalition fest. Da mit wird nur die Bildung der einzig möglichen Regle- rungsform, einer Deamtenrenierung, unnötig erschwert. Die verbohrten Parteifanotiker der Zentrumssraktion geben fol genden Bericht beraus: ... „Die Zentrumsfraktion hält einmütig an ihrer bis herigen Auffassung fest, daß die Große Koalition allein den Erfordernissen der Gegenwart entspricht und wird dieses Ziel auch weiterhin mit aller Entschiedenheit ver folgen. Auf Wunsch der Reichstagsfraktion wird der Vor sitzende der Partei, Reichskanzler a. D. Marx den Partei vorstand und die Vorstände der Zentrumsfraktionen des Reichstages und des Landtages vor dem Wiederzusom- mentritt des Reichstages zu einer Besprechung über die zu unternehmenden Schritte einberufen." Die Sehnsucht nach der Zusammenarbeit mit den ge liebten Brüdern der religionslosen Sozialdemokratie ist ossenbar bei der Zentrumssraktion sehr stark. Der.Meist von Locarno". — Frankreich gibt keinen Zoll der aeroubten Kolonien zurück. pari«, 18. Dez. (T.-U.) Die Kammer hat gestern nachmittag die Aussprache über da» Kolonialbudget wieder ausgenommen. Bei Beginn der Sitzung kam es zu einem Zwischenfall. Der Berichterstatter verwies aus gewisse im Auslande verbreitete Gerüchte, nach denen geplant sei, Deutschland nach der Ausnahme in den Völkerbund Logo und Kamerun zurückzugeben. Er hasse, daß England nicht in dieser Beziehung ein Beispiel gebe, dem Frankreich folgen müsse. Die Abgabe des französischen Kamerun an Deutsch land halte er für ein Ding der Unmöglichkeit. Der frühere Kolonialminister Andrea Hesse wie» darauf hin, daß aus kei nen Fall der Eindruck entstehen dürfe, daß auch nur eia Zoll breit von dem Gebiet abgetreten würde, aus de« die französischen Fahnen wehen. Der Kolonialminister ver sicherte darauf hin, Frankreich werde an keine ausländische
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