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Sächsische Dorfzeitung : 25.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189907252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990725
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-25
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 25.07.1899
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iiliMt VorßeilMA Futtm 93,60 61. Jahrgang Dienstag, dm 25. Juli 1899 a n »s Ut-I Sonn- ittb«»). Aeuilketon. r e 189,60 162^0 161,00 162,00 18^0) 400,00 3«,00 169,90 205,75 161,75 158,50 163^0 225,75 214,00 157,25 234,00 n 1. 1. I. 1 0 >e !e 1. 200,00 136,'59 164,50 234,50 Jnseratcn- Annahmestcllen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvaiidendank, Haasenstcin L Bogles Rudolf Mosse, G. L. Taube L Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., <8. Kohl, Kesselsdorf u. s. w. 78,Oll 269,00 Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Dorfzeitung" für die Monate August und September nehmen elle kaiserlichen Poftaustalteu und Posterpeditiouen, sowie auch alle Landbriefträger gegen Voraus bezahlung von 1 Mark entgegen. Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfjeitung". Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. als sie geredet hatte, sagte er mechanisch: „Danke". Ohne ihre halb hingehaltene Rechte zu ergreifen, eilte er davon. Zu Hause angekommen, polterte er unwirsch auf Frau Teichgräber los, die Perle aller Wirthschafterinnen und schloß sich mißvergnügt in sein Zimmer ein. Wie ander» wäre seine Stimmung gewesen, hätte er ahnen können, was zur selben Zeit im Andree',chen Hause vorging und mit welch' lauter Freude Else seine Werbung begrüßte. Sie sprang erst wie toll im Zimmer herum, dann umarmte sie ihre Mutter und rief einmal übers andere: „Er will mich heirathen! O der gute Mensch! Der liebe Mensch!" Und wie Frau Dorothea, ganz verblüfft über ihre kindische Lustigkeit, sie ermahnte, eine so ernste Sache reiflich zu überlegen, schloß sie ihr den Mund mit Küssen. „Natürlich nehme ich ihn!" erklärte sie. „Und in sechs Wochen muß die Hochzeit sein, ehe ich neun zehn Jahr alt werde. O der gute, liebe Mensch!" Auf alle Einwände wußte sie eine Erwiederung. Zu alt? Keine Spur. Sie hatte immer ältere Herren am liebsten gehabt. Und waS seine bewegte Ver gangenheit anbetreffe, auf die Frau Andree in der Voraussetzung, daß ihr Töchterlein davon nichts wisse und nicht- verstehe, eine sehr diskrete Andeutung machte: „Kenn' ich Alles längst!", rief Else. „Ist mir aber ganz egal! Im Gegentheil! Ich kann Duck mäuser nicht leiden; das sind oft die schlimmsten. WaS vor meiner Zeit war, geht «ich nichts an und wenn ich einmal seine Frau bin, will ich ihn schon im Zaume halten, da sei gar nicht bange, Mama." r, io», md Fest- >r Sorm- rr, S.ro, 0, U.". Politische WeUschau. Deutsche- Neich. Nächst den Hansestädten hat sich neuestens auch das Königreich Sachsen dahin schlüssig gemacht, den Gewerbekammern des Landes die Wahrnehmung der Rechte und Pflichten der im Gesetz vom 26 Juli 1897 geforderten Hand werkskammern zu übertragen. Das Gesetz von 1897 regelt in erschöpfender Weise die Bedingungen, unter denen eine solche Uebertragung geschehen kann, kr müssen vor allem diejenigen Mitglieder der Ge- werbekammer, welche mit der Vertretung der Hand- verksinteressen betraut werden sollen, selbst Handwerker sein und sie müssen auS Wahlen hervorgehen, an denen nur Handwerker theilger.ommen haben dürfen. Die Errichtung eines GesellenautschusseS bei den Sektionen der Gewerbekammer für die HandwerkSangelegenhciten ist nicht ausdrücklich im Gesetz verlangt, wie auch den Negierungen anheimsteht, ob ne verlangen wollen, daß bei solchen Sektionen ein Kommissar der Aufsichts behörde bestellt wird. Inzwischen stellt sich aber der entziltigen Festsetzung ein formales Hinderniß entgegen. Der Theil de- Gesetzes von 1897, welcher die Uever- tragung der Handwerkskammerbefugniffe auf die Ge- verbekammern gestattet, ist noch immer nicht in Kraft. Das Gesetz von 1897 selbst hat nur diejenigen Be- Kimmungen sofort in Kraft gesetzt, welche zu seiner Durchführung erforderliche Maaßnahmen enthalten. Hm Üebrigen war eS der kaiserlichen Verordnung mit Zustimmung des BundeSratheS Vorbehalten, da- Gesetz ganz oder theilweise in Kraft zu setzen. Eine erste solche Verordnung ist unterm 14. März 1898 er gangen, sie erstreckte sich auf die ganze Organisation der Innungen. Der BundeSrath ist aber in diesem Kommer in die Ferien gegangen, ohne sich über die Inkraftsetzung de- anderen, von der Organisation der Romanenthums in Oesterreich m Betracht. WaS gegen- wärtig in Oesterreich still, aber planvoll und nach drücklich durchgesührt wird, ist die Slavifirung deS , Beamtenstandes auch in den rein deutschen Gegenden. Vor kurzer Zeit berief ein Erlaß de« czechischen Finanz. Minister- Katzl mit einem Schlage 500 slavische Beamte in die Wiener BureauS. Im Bozener Bezirke sind fast ! alle Gerichtsbeamte schon Italiener und um noch mehr italienische Beamte zu erzielen, find kürzlich zehn Regierungsstipendien zu je 300 Gulden für italienische ! Juristen in Innsbruck gegründet worden; dabei wirkt in ganz Welschtirol kein deutschcr Richter. In Reichen- t berg sind 40 Procent der Beamten Czechen und andere ! deutsche Städte Böhmen-, wie Aussig, Friedland, Gablonz Tetschen-Bodenbach, Trautenau, werden mit solchen geradezu überschüttet, namentlich im Postwesen. Die Proteste der Stadtverwaltungen von Bozen und Teplitz Schönau waren in den Wind gesprochen. WaS gemischte Gegenden betrifft, bietet Pilsen ein lehrreiche- Beispiel: dem Pilsener Kreisgerichte gehören über 130,000 Deutsche an, von den 39 Gerichtsbeamten aber ist nur ein einziger ein Deutscher. Skotschau in Oesterreichisch.Schlefien hat sich noch deutsche Stadt verwaltung und Schule bewahrt, aber alle Gerichts, beamten sind schon Polen bi- auf einen und diesem ist jetzt auch das VersetzungSdekret zugestellt worden. Natürlich sorgen die slavischen Beamten bald für eine slavische Stadtverwaltung und Schule, die Deutschen müssen sich eine Minoritätsschule gründen und wenn der Allgcmeine Deutsche Schulverein nicht Hilst, geht unserem Volke die Gegend verlorcn. DaS bedeuten die Sprachenverordnungen.' Schon vor einiger Zeit konnte festgestellt werden, daß die Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika einen Grad von Herzlichkeit angenommen haben, der manchen Wider sachern dieses Einvernehmens stark gegen den Strich geht. Diese Ueberzeugung findet Bestätigung in nach folgender Meldung aus Washington vom 21. Juli: Ein Vertreter der „Associated Preß" hatte eine lange Unterredung mit dem deutschen Gesandten Mumm v. Schwarzenstein. Letzterer äußerte sich dahin, daß zur Zeit am politischen Himmel Deutschlands und Amerikas keine Wolke stehe. Die vollständige Re gelung der Samoafrage sei gesichert. Diese Frage sei nicht werth, einen Faktor der Uneinigkeit zwischen den drei Nationen zu bilden. Seine Instruktionen gingen dahin, die allen freundschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu pflegen, welche in Berlin durch den allgemein geachteten, klugen und erfahrenen Bot schafter White und durch den beliebten und gut in- formirten Diplomaten Jackson so glücklich vertreten Die Sünden der Väter. Roman von Osterloh. (Nachdruck verboten.) (10. Fortsetzung.) „Mein Mann hat über solche Dinge nie mit mir tztspkvcben", bemerkte sie hart und kurz. „Ich leugne eS auch gar nicht", fuhr er, ihre Wchenrede überhörend, fort, „aber Strich d'runter! ^Junggeselle war ich Niemand Rechenschaft schuldig; ilt Ehemann ist daS selbstverständlich anders. Ich tia doch ein ehrlicher Kerl!" Er hatte ihr Auge vermieden; saß sie doch so kühl, I» unnahbar neben ihm, daß ihm die Worte im Halse » erstarren drohten. Plötzlich hörte er einen unter« nückten Seufzer, au- der Tiefe eine- schwerbeladenen Herzens. Er blickte auf. Hatte er sich getäuscht? nein MuSkel in Dorothea'- Gesicht bewegte sich; die Lippen waren fest geschlossen. Womit hatte er diese Kane Zurückhaltung verdient, er, der so viel für diese Hraa und ihre Kinder gethan hatte! Nur daß sie »icht- davon wußte. „Ich bin doch ein ehrlicher Kerl!" wiederholte er wch einmal, den großen, schweren Körper reckend, wie da- Unbehagen der peinlichen Unterredung abzu. schütteln. „Und die Else würde ich auf den Händen tragen." Frau Andree erwiederte noch etwa- in wohl- en, glatten Worten. Aber merkwürdig! er ver« sie gar nicht. Er hörte nur den kühlen Ton und 2,ro, l, konr -1,"(v), Serktag»), »0, 4,5», Dorothea in ihrer schüchternen, zaghaften Weib lichkeit erschrak förmlich über da- fertige Urtheil, die kecke Sicherheit ihrer Tochter. Nicht weniger betroffen war Martha. Wohl hatte sie die Schwester besser gekannt und durchschaut, als die Mutter, aber diese offen ausgesprochene, grenzenlose Nüchternheit der Auf fassung empörte sie geradezu. „Liebst Du denn den Rechtsanwalt?" fragte sie und diese Frage kostete sie einige Ueberwiodung, denn sie Pflegte mit ihrer Schwester nie über ernste Dinge zu sprechen. „Natürlich!" antwortete Else ohne Zögern. „Seit ich denken kann, hab' ich ihn immer für einen höchst gemüthlichen Onkel gehalten." „DaS mag sein", begann Martha noch eimoal, „aber da- ist doch nicht die rechte Liebe, wie sie sem muß, wenn man sich sürS Leben —" „Papperlapapp!" fiel ihr Else übermüthig iuS Wort. „Nein, mein Kind, Deine Sorte Liebe ist'S nicht, mit Mondschein, Blumen und Gedichten und so weiter; eine ganz altmodische Sorte Liebe. Und waS dabei herauLkommt, hat man ja gesehen. Du kannst nur gleich Nonne werden. Der kommt nicht wieder." „Schweig!" rief Martha gebieterisch. Mit zornig blitzenden Aug:n trat sie auf die Schwester zu, die so unbarmherzig ihr Gcheimniß, den ewig nagenden Schmerz, der ihr an der Seele fraß, an- Licht zerrte. „Wenn Du übrigens denkst, daß ich Olaf noch liebe, so irrst Du Dich gewaltig. Geschmerzt hat mich sein Benehmen und mehr noch geärgert; aber jetzt ist eS längst vergessen." Handwerkskammern handelnden Theile- schlüssig zu machen. Dadurch find nun auch diejenigen Bundes staaten, welche die Organisation nicht erst neu zu schaffen brauchen, sondern in Anlehnung an vorhandene Körperschaften leichter vollenden können, im Abschluß ihrer Arbeit gehemmt. Aus Baiern wird geschrieben: Tine harte Probe wird das Centrum bald nach Zusammentritt deS neuen Landtages zu bestehen hüben. Die Social demokraten werden so wenig Rücksicht auf die neuen Bundesgenossen nehmen, daß sie als ersten Antrag in der Abgeordnetenkammer eine Interpellation einbringcn werden, durch die von der Regierung verlangt wird, sich über ihre Haltung in der Anaelegenheit deS Gesetzes um Schutze der Arbeitswilligen zu rechtfertigen. Die socialdrmokratische Fraktion wird vom Ministerium fordern, daß es ausführlich die Gründe darlegt, die die Regierung dazu veranlaßten, im BundeSrathe für daS bezeichnete Gesetz zu stimmen. Der Antrag dürste dem Centrum sehr ungelegen kommen, da eS ihm nicht angenehm sein kann, in einer Frage, wie der in Rede stehenden, mit der Socialdemokratie gegen die Regierung zusammenzugehen. Aus Nordschleswig wird geschrieben: DaS vor einigen Wochen gemeldete Gerücht, eS habe sich in Dänemark eine Vereinigung gebildet mit dem Brauer Karl Jacobsen an der Spitze, die hier im Lande durch dänische Kapitalien hindern wolle, daß dänischer Besitz in deutsche Hände ginge, wird jetzt durch ein paar positive Beispiele von der Grenze her der „Tond. Ztg." bestätigt. Kürzlich verlautete von dem Ankäufe eine- größeren Besitze- auS der Hand eine- Optanten für 129,000 M. — mindestens 15—20,000 M. zu theuer. Sicherem Vernehmen nach find die letzten 20,000 M. von einem dänischen Geldinstitute in Hadersleben ein geschossen worden. Die Mittheilung der „Tond. Ztg." geht darauf hinaus, daß in Meilby ein Düne (preußischer Unterthan) eine Landstelle für 29,000 M. erstanden hat, mit 10,000 M. Anzahlung, die ihm von einem dänischen Agenten für 1—2 Procent zur Verfügung gestellt wurden. Im Dorfe Ranning, auch an der Grenze, erhielt ein Mann zur Anzahlung in einer kleineren Stelle 1800 M. zu '/, Procent auf 5 Jahre. Der Berichterstatter ist bereit, Namen und Einzelheiten beim Ankäufe anzugeben. Durch diese pekuniäre Unter stützung mit dänischem Gelde wird die Opposition gegen die Verdeutschung der Nordmark wesentlich gestärkt, denn der Käufer solcher Stelle ist für immer abhängig und zur Theilnahme an der Agitation gezwungen. Für die Beurtheilung der Polenfrage im Deutschen Reiche, besonders aber in den Ostmarken, kommt vor Allem die Entwickelung deS Slaven- und , io,vr-, g» dir DE eisnig), ,»5 bi» (8 bis 9, ', 12,ir, iS Ev»- Sonn- »Sonn- ), s.v», nds bi» nabend» 8,41 (tz -N. jpz. Würg), i), 7,», 0,»o ab ritzburg, irnberg) 71. 7,4», r Sonn- -r.olf, , 11,»ost ", 9,u, ro, 3,u, i.), S, 11,4» 12,»0, Inserate werden biS Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt, geile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. hptd. u. Redaktion LreSdrn-Neustadt kl. Meis,ncr Gasse 4. Li« Zeitung erscheint Dienstag, Lennerstag und Lonuadend früh. Abonnements- Preis: »Intel jährl. M. 1,50. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- vchallcn und durch unsere Boten. hei steter Lieferung w» Haus erhebt die «ost noch eine Ge- Mhl von 25 Pf.
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