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Dresdner Journal : 14.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-14
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- Dresdner Journal : 14.10.1866
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1866 ^239 Sonntag, de« 14. October L»«nm«nt,prk!se: DreMerAonrnal BerantwoMcher Red»cte«r: I. G. Hartmann. SS K trifft, so kann der aufrichtige und aufmerksame Kritiker nicht anders urtheilen, als daß Ne der Ausführung einen edlen und gewaltigen Abschluß gab, wofür denn auch die ernste Andacht der Hörer den besten Beweis lieferte. Hoffen wir, daß die hohe Begabung und das eifrige Streben de» Compouisten ihn noch die schönsten Erfolge ernten lasse. —r. Auf dem am 4. October begonnenen social wissenschaftlichen Kongresse in Manchester ver las in der ersten Section der Abtheilung für Juris prudenz Anthony Trollope eine Abhandlung über in ternationales Verlagsrecht. Dieselben Gründe — bemerkte der Redner —, die für Verlagsrecht inner halb der Einzelstaaten sprächen, forderten auch die Eri- stenz eines internationalen, das eine sei so wünschenS- werth wie das andere. Die Section, welcher der Ame rikaner D. Dudley Field prästdirt, stimmte einmüthig den Ausführungen deS Redner- bei. Au» New-Pork, 22. September, meldet der „Herald": „Das französische Theater und d«S Stadt- theater sind jetzt die zwei hervorragenden Schauspiel häuser der Metropolis und werden an jedem Abend, an welchem die Ristori und Dawtson spielen werden, mit dem intelligentesten und fashionablesten Auditorium gefüllt sein." Die Ristvri wählte für ihr Debüt die Medea, Dawison den Ehake»pear'schen Othello. Die „New-Uorker Handels-Zeitung" schreibt über da» erst malige Auftreten Dawison'»: „Das Etadttheater selbst hatte sür den ersten Dawtson-Abend ein Fest- gewanb angelegt, Alle» in Gala, die Zuschauerräume, die Bühne und selbst die Logenschließer; kein Platz unbesetzt, auch da- Orchester geräumt, bot da» Haus einen großartigen Anblick. Mit der zweiten Scene des ersten Actes begann eine Ovation, wie solche hier zu Philadelphia zu gehen, zum Frühjahr aber hofft er, wie wir aus einem Privatsckrcibcn von ihm ersahen, wie der im „lieben Dresden" einzutreffen. 4 Der größte Meteorstein unter allen bisher in Sammlungen verkommenden befindet fick gegenwärtig im Hosmineraliencabinct zu Wien. Dieses Meteor fiel am 9 Juni d. I. bei heiterm, wolkenlosen Himmel bei Kuyahinya, einem ungarischen Dorfe, mit deftiger De tonation zu Boden, in welchen es sich ein 9 Schuh tiefe- Loch bohrte. Der Stein wiegt 560 Pfund und gehört zu den eisenreichern, deren specifisches Gewicht mit dem von unsrer Erde übereinstimmt. Die Form dieses Me teorsteines ist, wie die fast aller bisher beobachteten, nicht rund, sondern nahezu dreieckig ES sind mit dem Massenstcine gleichzeitig gegen hundert kleinere Stücke bi- zu Loth gefallen, welche alle überrindet sind, woraus geschloffen wird, daß das Meteor beim Eintritt in die Atmosphäre wahrscheinlich zersprang und sich in so viele kleinere Partikelchen zertheilte. 4 Die gegenwärtig freigegebene Besprechung der Kasseler Kunst schätze hat bereits zwei Schriften ver anlaßt. Die eine ist ein neuer Abdruck des schon vor handenen Katalogs der Bildergalerie, bereichert mit cin- gestreuter Kritik. Die zweite kleinere Schrift: „Die Bildergalerie des Schlöffe« Bellevue zu Kaffe!" ist von Louis Katzenstein mit Sachkenntniß abgcfaßt. 4 In Kefissia, unweit Athen, wurden vor einiger Zeit drei marmorne Sarkophage gefunden. Sie sollen aus römischer Zeit und mit schönen, guterhaltenen Bas reliefs geschmückt sein. * Karl Müller in Prag hat einen Aufruf an Oesterreich- Schriftsteller erlassen, worin er sie zu Bei trägen für da» Jahrbuch „Austria" einladet. Der Rein ertrag de» Unternehmens wird den Witwen und Waisen der in den Kämpfen gebliebenen Krieger gewidmet sein. Tagtsgtschichle. Dresden, 13. October. Verschiedene öffentliche Blätter enthalten seit einiger Zeit Nachrichten über die Frie densverhandlungen zwischen Preußen und Sachsen, die, bei aller sonstigen Verschiedenheit, doch darin übereinstimmen, daß sie die Schuld an der langen Verzögerung de» Friedensschlusses und die dadurch für Sachsen entstehenden Nachthcile ausschließlich den säch sischen Bevollmächtigten und den ihnen exthetltc» In structionen zur Lau legen. Nun haben aber, wie wir erfahren, tue beiderseitigen Bevollmächtigten sich das Versprechen gegeben, über die Verhandlungen, welche »useratrnauunhuee auowana. , CommiaatonL» äs» Drsollose Fouenul», «bnnä»».! tt »01.»», Knau» bo»r, Saindnr, N,rU» Vi«»-^r»»kkart » 14 - Itminn»!» t Vvoi.»» NorU»^ Ononivo'scke Nn^kl, , tinaaur»'» ttnrenu; K. 8om.orr«; Lr«»l»o: 1,. 8-rLna»u'iXnaonv«nbur«»n, i krnnkkurt ». I4.^L»o>i»'»ek» Luvkb., Löw: Xv LLuaaa»; knrw: Lui.e.1»» L Oo., sg, PI»e« 6» I« Looroo); Ku. Luui-io»', üuckb.j »wo: Li.. Ornul.ru. Herausgeber Röntgt Lrpnäiervll äs» Oevoäose ckonruulu, Druoäso, Huriunotr»«« kZ». 7. Tcltgraphischc Nachrichten Wien, Sonnabend, 13. Oktober. (W. T. B.) Der „Reuen freien Presse" zufolge würde General Ue- nabrea, welcher heute zur kaiserlichen Tafel gezogen wirb, al» Gesandter de» König» von Italien nach Wien zurüSkehren. Wciter meldet dasselbe Blatt, daß da» Patent für die Einbrrufung de» ungarischen Landtag» am 24. d. publirirt, der ungarische Landtag selbst aber am 15. November eröffnet werden wird. Die aus Miramare eingetroffenen Nachrichten über das Befinden der Kaiserin Charlotte von Mexiko sollen ungünstig lauten. (Vgl. dagegen die TageSge- schichte unter „Triest".) Triest, Freitag, 12. Oktober, Abend». (W. T. B.) Aus Kandia direkt hier eingetroffene Berichte, welche bis zum 3. d. M. reichen, melden, daß die Insurgenten entschlossen sind, den Kampf in energi scher Weise sortzusetzen. In Athen glaubt man, daß dir Insurgenten sich noch sechs Monate halten kön nen. Koroneos, der Kommandant der Nationalgardrn in Athen, ifi heimlich nach Kandia gegangen. (Vgl. Tagesgeschichle unter „Kandia".) Stuttgart, Freitag, 12. Oktober, Abend». (W. T. B ) Dir Abgeordnetenkammer hat in ihrer heuti gen Sitzung dir allgrmrine Drbatte über den Adreß- entwurf geschlossen. Aus dir Tagesordnung der mor- genden Sitzung ist die Sperialderathung des Ent wurfs der Fünszehnercommission (vgl. den Wortlaut desselben in Nr. 237) gesetzt. Es soll Aussicht aus unveränderte Annahme desselben vorhanden sein. Florenz, Freitag, 12. Oktober, Bormittag». (W. T. B.) PeSchiera, Mantua und Borgoforte sind bereit» vollständig von den Italienern brsetzt. 1,999 Mann Oesterrrichrr haben beim Abzüge nach der Grenze Padua pasfirt. Die Ratifikationen de» Friedensver- tragr» werden heute in Wien auSgetauscht. In der Umgegcnd von Palermo sind noch an hundert, bei den lrtzten Unruhen compromittirtr Individuen fest- genommen worden. St. Petersburg, Sonnabend, 13. Oktober. (Nordisch«» Telrgraphenbüreau.) Dit (in Nr. 234 gc- trackte) telegraphische Meldung, daß 34 in den Hoch- verrathkproceß Karakosoff verwickelte Personen znm Tode verurtheilt worden sind, ist vollständig falsch. Rnr ein Mitvrrsa,worner Karakosoff'», «amen» J«chu- tin, wurde zum Tode durch den Strang verurtheilt. In RrgicrungSkrrisen ist man über die Verbreitung dieser salschen Nachricht erbittert. (Vgl. untcr „Tages- geschichte".) Konstantinopel, Donnerstag, 11. Oktober. (Ueber Wien.) In EpiruS und Thessalien stehen 39,990 Mann Linientruppen; weitere 8 Bataillone wurden von Schumla dahin besördert. — Tas Haupt quartier Omer Paschas ist nach Makedonien verlegt worden. — Aus England sind neugrbaute Panzer- fregatten angelangt. Bukarest, Freitag, 12. Oktober. (W. T. B.) Der Ministerpräsident Fürst Stirbey ist wieder mit einer Mission nach Konstantinopel abgrreist. Der Finanz- Minister Maurojeno ist interimistisch mit den Geschäf ten des Ministeriums des Arußern betraut. NLrN-ck: «Idle—Kxr. Aadrlick« t „ l» „ Üoouttivd:— „ Ib „ Linuoln« Kummern: t „ Amtlicher Theil Bekilmitmilchunz'. Nachttäglich zu der Bekanntmachung der Königlichen Lande»-Commission vom 5. d. M. wegen der Anmel dung der Offiziere und andern Militairpersonen der Königlich Sächsischen Armee, welch« au» Gesund heitsrücksichten oder andern Gründen nach Sachsen beurlaubt rc. find, wird hiermit zur öffentlichen Kennt» niß gebracht, daß Seiten de- Königlich Preußischen Ge neralgouvernement» der sächsischen Lande die Einsen dung der Legitimationen.UrlaubSpässe rc. verlangt worden ist. Alle Beurlaubten oder von der activen Armee seit Ausbruch de» Kriegs Entlassenen, einschließ lich Derjenigen, welche sich bereit» bei der Königlichen LandeScommission angemeldet haben, werden daher auf- gefordcrt, ihre Legitimationen, Urlaub»päffe rc. unver weilt an die Königliche Landescommission einzusendcn, damit solche dem Königlich Preußischen General-Gou vernement der sächsischen Lande »orgelegt werden können. An die Herausgeber von Zeitschristen der in K. 2l deS Preßgesetzes vom 14. März 1851 gedachten Art ergeh« hierdurch Verordnung, die vorstehende Bekannt machung »»verweilt in ihren Blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 12. October 1866. Königliche LandeS-Commission. v. Falkenstrin. I)r. Schneider, v. Engel. G.; Leipzigs B; Wn tank». 'KH E i Angs G; Front iblhßG., stariS MUS. '7-8 G; Louis- ad. G. . Oct. «tsei ische l4«K G i fiotSdam Mag. ettiu l/SH E.; . alte 137 Gi sel Oderb. 50^ Mainz-Lob urger 70 G.; NU G.; ober- österr.-kauzös. lombardisch« Warschau- re: preuh. , do. neue Aul. 83^ß G.; öfter, cdill. «3^ G-, >. 1864er Loose G.; do.Baukn. 88 G : ruff.- i ruff. Bantu, leihe pr. tbse iien: Darm- Dessauer Lau- umandit. 07^ Geraer Bau! r «K.; uieiuin«. Auth. .; sächs Baut G. Wey- 43 G; Haw- cg lang >k,OH ; italien. ^'/„G.; Wie« vtl. b6.24 G: G-i Breweu etoter. Noch ct. Nat. Aul. ötaaisaulehev lct.d.Creditb. iducaten 6.06; neu: —Thlr. lr. iv Ngr. ls » b Rbl.: :aucs Stücke: ten: — Thlr. u: 3 Thir. d Ort. 8»ro<. kentc 64.85; , —; öftere, lredit^mobi- :-Act. 407,1.0, pr ept.; 2rt. Consols —; italieu 16; Mexic. Ruffeu iv; 186b 28^ß; «2 7IU. - sa" u. „Cilh Baarttachi outhampton Oct. Bauk- 3,lvb (Ab- 16.467,dO6 >e 6,4«8,b7d , «»cuv» ; Goldag«» 37. . Oct. (vt8 ),000 Ball, amcrikau. -holl. ll>4. ddl. Dholl. Uhmra l»»Srft weiß loco öeizeumehl I» tritt poot o 8t«mp«I durou Laibe noch keinem Künstler dargebracht ward. Da» gaaze Publicum wetteiferte im Ausdrucke seiner Freude ükr das Erscheinen des Gastes, und es dauerte ge- ra»me Zeit, bis der Jubel der Menge sich so weit ge- lest, der Blumenrcgen so weit nachgelassen hatte, daß di« Aufführung de» Stückes fortgesetzt werden konnte. Rmschender Beifall folgte jeder Scene und unterblieb n« dann, wenn die Zuschauer zu tief ergriffen wur det, um sich zu erinnern, daß cs die Bieter waren, d«» sie vor sich sahen. Der Abend wird Herrn Dawison ebmso unvergeßlich bleiben, wie Jedem, der da- Glück hLte, Zeuge seines ersten Debüts in Amerika zu sein. R«ch der Vorstellung zum vierten, fünften oder sechsten Ml hrrvorgerufen und mit Lorbeeren bekränzt, die ihm vir weiße Täubchen entgegen trugen, dankte Herr Da wson mit einigen herzlichen Worten für die ihm ge- wirdene Anerkennung und bekannte offen, daß er nicht gmz ohne Dangen vor das New-Uorker Publicum ge- iwtcn war. Bekanntlich sind an den Dawison-Abenden db Eintrittspreise um 190 bis 150 ^k> erhöht; eS stellt d< Kunstliebe unser- Publicum» demnach ein günstige» Zrugniß auS, daß trotzdem und bei sehr schwülem Re- gsrwetter da» Hau» fast überfüllt war und Hunderte VA Personen vergebens Einlaß suchten. Das wird v rau-sichtlich der Hall sein während des ganzen Gast- sßrl» Dawison'S, welcher heute als Narciß und Dienstag atz Shylock auftritt." Dawison hat, wie wir weiter bfsügen können, vorläufig mit der Direktion de» Stadt- tltaters einen Contract auf 18 Abende, an denen er aiftreten wird, abgeschlossen- Er erhält von 15 Vor- Mungen di« Hälfte der Bruttoeinnahme, welche ihm jtze»mal mit 1000 Dollars garantirt ist, während die (tnnahme von drei Abenden ihm nach Abzug der Tages- Vsten ganz allein gehört. Im nächsten Monat gedenkt «r gefeierte Künstler nach Baltimore, Eincinnati und »aseratenpreise: <1«o «iu«r »«»p»It«nen 2«il»! 1 Dutsr äi» 2«>I«: 3 erscheinen: . Uberxi« kirr 4«» iotxrv<ien bekanntlich erst vor Kurzem wirklich begonnen haben, nach außen hin nicht- bekannt werden zu lassen. Hier an» folgt, daß die Verfasser jener Artikel über den wahren Verlauf der Verhandlungen nicht unterrichtet sein können, zugleich aber auch, daß wir nicht in der Lage find, jene Nachrichten durch Anführung der wahren Thatsachen zu widerlegen. — Wir richten daher für jetzt nur die dringende Bitte an unsre Mitbürger, alle jene Nachrichten ohne Au»nahmr nur sür Das anzusehen, was sie wirklich sind, nämlich Vermuthungen und zum Theil Erfindungen Einzelner, die nach der politischen Tendenz des Blatte» eingerichtet werden, in dem sie er scheinen. Die Verhandlungen werden, nachdem sie nun wirklich begonnen, hoffentlich bald zu einem Abschluffe führen, und davon darf jeder Sachse fest überzeugt sein, daß Er. Majestät der König, wenn Er in die Lage kommt, über Ihm »orgelegt« Forderungen eine Ent schließung zu fassen, Sich vor allen andern Rücksichten von der auf tas Wohl des Lande» und von dem Wunsche bestimmen lassen wird, den Druck, der jetzt auf ihm lastet, möglichst abzukürzen und zu erleichtern. Dresden, 13. October. Alle Beurlaubten der sächsischen Armee oder von derselben seit AuSbruch de» Krieges Entlassenen werden von der kgl. Lande»- commisston aufgesordert, an diese ihre Legitima tionen, Urlaubspässe rc. unverweilt einzusenden, damit solche dem kgl. preußischen Generalgouvernement der sächsischen Lande, einem von letzterm gestellten Ver langen entsprechend, vorgelegt werden können. (Die betreffende Bekanntmachung befindet sich im amtlichen Theile unsers heutigen Blatte» ) * Berlin, 12. October, Abends. Der „St.-Anz." publicirt das vom 28. September datirende Gesetz, betreffend den außerordentlichen Geldbedarf der Militär- und Marinevcrwaltung und die Dotirung deS Staatsschatzes. Der Inhalt derselben ist aus den Land- tagsvcrhandlungen bekannt. — Gestern sind bier die Ratificationen des zwischen Preußen und Reuß ä. L. unterm 26. September abgeschlossenen Vertrags aus- gewechselt worden. Der Vertrag lautet (mit Weglassung dor Einleitung) nack der „N. A. Z." wie folgt: „Art. 1. Ihre Durchl. die Fürstin-Regentin, mdem Sie die Bestimmungen des zwischen Preuven und Oesterreich zu Rilolsburg am 2ü. Juli 188» abgeschlossenen Prälnmvarver- trages, soweit sic sich auf die Zukunst Deutschlands beziehen, «erkennt und accevtirt, tritt Ihrerseits sür das Fürstenthum Rrutz ü. L. deu Art. 1. bis VI. deS am 18. August d. I. zu Bvrli« zwischen Sr. Majestät dem Könige von Preußen einer- seit- und Sr. töniglichen Hoheit dem Großherzog von Sachsen- Weimar und andern norddeutschen Regierungen andererseits geschlossenen Bündnisses bei und erklärt dieselben sür Sich und das Fürstenthum Reuß ä. L. verbindlich, sowie Se. Majestät der König von Preußen die darin gegebenen Zusagen aus das Fürstenthum Reuß ä. L. ausdehnt. Art. II. Se. Majestät der König von Preußen verspricht alle militärischen Maßregeln gegen das Fürstenthum Reuß ä. L. sosort auszuheden und genehmigt die ungehinderte Rückkehr des in Rastatt befiodttchcn fürstlich reußischen Contiugcnts mit Waff,u in die Heimalh. Art. III. Ihre Durchl. die Fürstin Regentin verpflichtet Sich, binnen sechs Monaten nach erfolgter Auswechselung der Ratificationen dieses Vertrages zu dem auf Beseht Sr. Maj. des Königs von Preußen gebildeten Fond zur Unterstützung der invaliden Offiziere und Soldaten der preußischen Armee, >owie der Hinterbliebenen Witwen und Waisen die Summe von „Ein hundert Tauseud Thalern" zu zahlen. Art. IV. Die zwischen den hohen coutrahireuden Iheileu vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten bestandenen Verträge un) Uederelnkünfte bleiben io Kraft, soweit sie mchl durch die im Art. I. erwähnten Bestimmungen und den Zutritt zu dem demnächstigen Norddeutschen Bunde berührt werben. Art. V. Die Ratification des gegenwärtigen Vertrags soll birneu 14 Tagen von heute ab erfolgen." Das zu diesem Vertrage gehörende Protokoll lautet: „In Bezug auf den unter dem heutigen Tage abgeschlosse ner und unterzeichneten Friedensvertrag find die unterzeichne- ter Bevollmächtigten noch über folgende Punkte übereinge- konmen: Gleichzeitig mit der Auswechselung der Ratificationen des ernähuteu Vertrags wird feiten der Regierung Ihrer Durch- laucht der Fürstinregentin von Reuß ältere Lmie durch Hin- teregung einer eutsprechenden Anzahl von Werthpapicren Ga- rattie geleistet für die Bezahlung der im Ariikel III. des Frie- der»Vertrags stipulirten Einmal Hunderttausend Thaler. Es werden aber dabei fürstlich reußische 4procentige Lan- deÄbligattooen ä 80 Proc., Greiz-Brünner Eisevbahnacllen b 20 Proc-, preußische Staatspapiere 5 Proc. unter dem Bör- sencourse, andere feste Zinsen tragende Papiere, welche an den Börsen von Berlin oder Leipzig Cours haben, 10 Proc. unter dem Course, Eisenbahn -Stammactien, welche an den Börsen von Berlin oder Leipzig Cours haben, 10 öO Proc. untcr dem Course, bei der Annahme diesseits zu bestimmen, angenommen werden. 2) Die fürstlichen Bevollmächtigten versprechen ferner na mens Ihrer Durchlaucht der Fürstin rcgentin, daß kein fürstli cher Untcrthan wegen etwaiger Acte der Kundgebungen in Be zug aus die Verhältnisse zwischen Preußen und der fürstlichen Regierung, oder überhaupt wegen seines politischen Verhaltens während deS Kriegszustandes polizeilich oder perichilich verfolgt werde, und daß etwa bereits eingcleitete Verfolgungen der Art niedergeschlagen werden sollen 3) Die Ratification der vorstehenden Ucbcreinkunst soll als mit der Ratification des Friedensvertrags vom heutigen Tage erfolgt angesehen werden." Bei dem Austausch der Ratificationen ist unterm 11. October noch in Bezug aus das Post- und Telr- graphenwesen ein Protokoll ausgenommen, wel che» wie folgt lautet: „Die fürstliche Regierung erklärt sich im Voraus mit den Abreden einverstanden, welche Preußen mit dem fürstlichen Hause Taxis wegen Beseitigung des Thurn- uud TaxiS'scheu Postwcsens trifft. Infolge besten wird da- gcsammte Postwe sen im Fürstenthum Reuß ä. L. an Preußen ubrraehen. Die fürstliche Regierung räumt der preußischen Regierung in allen Gebictsthellen des Fürstenthums das Recht zur unbe schränkten und ausschließlichen Anlegung und Benutzung von Telegraphenlinien und Stationen eiu. Vorstehende Abreden sollen als mit der Ratification des Friedensvertrags ratificirt angesehen werden " — Di« „N. A. Z." schreibt: Im Laufe dieser Woche hoben zwischen der diesseitigen Centralcommission für die Pariser Ausstellung und Vertretern der deutschen RegierungenBerathungen stattgefunden,deren nächster Zweck eine Auseinandersetzung wegen deS Raumes war, welcher den deutschen Mittel und Kleinstaaten von der kaiserlich französischen AuSstcllungscommission gemein schaftlich überwiesen worden ist und an welchem infolge der Umgestaltung der politisckcn und territorialen Ver hältnisse Preußen nunmehr Theil zu nehmen hat. Von den bctheiligten deutschen Staaten waren dabei vertre ten: Bayern durck den Ministerialrath Braun; Sachsen durch den Geh. Rath Oe. Weinllg; Württemberg durch den Präsidenten der Centralstelle für Gewerbe undHandel, Or. v. Steinbeis; Baden Lurch den geh. Referendar vr. Dietz; Hessen durch den Commcrzienrath Fink; Braunschweig durch den Prof, ve Varrcntrapp; Meck lenburg-Schwerin durch den Ministerialrath ve. Dippe; Sachsen Koburg-Gotha durck den Staatsrath Brückner; Oldenburg und Bremen durch den Syndikus der Han delskammer zu Bremen, Oe. Böhmert; Anhalt durch den Regicrungscommissionslath Oe. Lange. Mit der Ver tretung von Sachsen-Altenburg, Meiningen, Schwarz burg-Rudolstadt und Waldeck war die preußische Cen tralcommission betraut. Die Verhandlungen haben durch allseitiges bereitwilliges Entgegenkommen zu einem be friedigenden Ergebniß geführt. Die Regierungen der norddeutschen Staaten, einschließlich Sachsen, welche an der Verhandlung Thetl nahmen, werden ihre Ausstellungen der preußischen Ausstcllung einsügen, und ist dcr ihnen zustehende Raum in unmittelbaren Anschluß an die preu ßische Abtheilung gelegt worden. Die Vertreter der süddeutschen Staaten haben von dem preußisckcn AuS- strllungsplane eingehende Kennlniß genommen und ihre Bereitheit zu erkennen gegeben, ihre Ausstellung mit demselben möglichst in Einklang zu setzen. Auch in Be treff der Kunstgalerie hat eine Vereinbarung stattge- funden, und baden sich dre Ansichten hier dann begeg net, daß nickt eine örtliche Abgrenzung des Raume» nach den einzelnen Ländern, vielmehr ein Austausch der Räume nach dem sachlichen Bedürfniß in Aussicht ge nommen werden müsse. — Ueber das Befinden des Grafen Bismarck wird der ,,N. St. Z." aus Putbu» vom 8. d. M. geschrie ben: Von den Anstrengungen der Reise erschöpft und überdies von einer Unpäßlichkeit befallen, hat Graf Bismarck gestern das Zimmer hüten und die Hilfe de» hiesigen Arzte- l>r. Hohnbaum in Anspruch nehmen müssen. Heute ist das Befinden befriedigend und der Graf aus dem Hotel in das schön gelegene Gärtner häuschen übersiedelt, welches der Fürst zu Putbu- nach Nichtamtlicher Theil. llebersicht. Telegrnphisckc «atzrtchten. T»-t»gtschiqte. Dresden: Die FriedenSvcrhandlungkn mit Preußen. Die Legitimationen der Beurliubtcn der sächsischen Armee an die k. Landcscominission ein zusenden. — Berlin: GesetzeSpublication. Der Ver trag mit Rcuß L. L. Einigung bezüglich der Pariser Ausstellung. Graf Bismarck auf Rügen. — Leob- schütz: Die ungarische Legion. — Hannover: Mi litärzüge erwartet. — Kassel: Erlaß des Admini strator- betreff» der Organisation der Verwaltung. Landtag-Wahl angeordnct. — Wiesbaden: Vei- sügung des CivilcommissarS. Da» ConscriptionS- »ersahrrn wieder ausgenommen. Reversangelegen- heil. — Meiningen: Vom Landtage. — Hamburg: Die Militärlcistungen. — Wien: Kö- niggräher Deputation beim Kaiser. Tagesbericht. — Prag: Kaiser Ferdinand erwartet. Verzicht de» Grasen Rothkirch auf Erstattung von Kriegsschäden. Eisenbahnangelegenbeit. — Triest: Die Kaiserin H.von Merico. — Stuttgart: Verhandlungen des Abgeordnetenhauses. — Karlsruhe: Kammervcr- handlungen. Herr v. Roggenbach auf ein Kammer mandat verzichtend. Abzug reußischen Militärs vorz Rastatt. — Parrs: Marqurs Lavalette nach Biar ritz. Hinrichlung iir Brest Zur Hinterladungsgc- ß^wehrfrage. — Haag: Rcchtsgutachten über die r Kompetenz der Zweiten Kammer. — Florenz: ^Militärverluste in Palermo. Der FriedcnSvertrag ^.mit Oesterreich. — St. Petcr-durg: Vcrur- ^thcilung der Mitschuldigen Karakosoff's. — Kon- ^stantinopel: Unterhandlungen wegen Rumänien und Montenegro. — Kandia: Niederlage dcr Lgyp- Misch-türkischen Armee. — Kalkutta: Au» Birma und Kabul. HungerSnoth. «nltnnuugen, Versetzungen rc. iw iiffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Ergänzungen und Berichtigungen zur sächsischen Ver lustliste. (Fortsetzung.) Prnvinztuinachrichtrn. (Leipzig. Zwickau. Roßwein. Großenhain. Schneeberg. Lößnitz.) vermischte». Eingrsandtes. Statistik und BolkSwirthschaft. Keniirtou. Inserate. Tageskalender Bärseuuach« richten. FeuUleton. Dreiden. Mittwoch, den 10. October fand in der Frauenkirche eine von Herrn C. A. Fischer veranstaltete, dem inner» Ausbau der Annenorgel gewidinete geistliche Musikaufführung statt, welche manmchfachen musika lischen Genuß bot; das wundervolle Präludium de» Con- certgebersverfehlte nicht, dieHörer in die rechte Stimmung zu versetzen. Von der Dresdner Singakademie, unter Leitung deS Herrn Pfretzschner, hörten wir recht wacker au-führen: Choral auS der MatthäuSpasston von S. Bach und Hymne von Mendelssohn: „Hör' mein Bitten rc." für Chor, Sopransolo und Orgel. Die Solopartie wurde von Frl. Zeibig mit ansprechender Stiinme und recht correct gesungen, nur müßte genannte Dame sich bestreben, ihren Vortrag auch mehr zu vergeistigen. Herr Organist Rißmann bewies sich durch die Ausfüh rung der beiden zwar gut gearbeiteten, aber das Pro gramm etwa» überfüllenden Piecen: Fuge von Berthold uud durchgeführter Choral von Merkel al» braven, so liden Orgelspieler. Herr Brun» documentirte sich durch die Ausführung einer Tenorarie au» dem Stabat mater von Rossini auf der Posaune und einer Phantasie von Belke für Posaune (beide Nummern mit Orgelbeglei- 'si-d al» vorzüglichen Posaunisten. Schmelzende, sym- »<nh,,che Töne entzückten in der Arie, kräftige Tiefe, schön ansprechende Höhe, gepaart mit virtuoser Technik imponirten in der Phantasie und ließen deren sonstige Werthlofigkett al- Compofition vergessen. Besondere Anerkennung erwarb sich der Concerlgeber selbst, durch die wohl hinreichend bekannte Meisterschaft auf der Or gel, tyelche er in dem Arrangement der chromatischen . Phantkfie und Fuge von S. Bach und seiner eignen Comp, ckton: Phantasie über den Choral „Wachet auf -c." an betrag legte. WaS die letztere Compofition be- 03tz, pr. fl pr. Ctr. «nd 1 4H Hafer loco . Oelsaa- > — 83 G. B. Svi- ine, ohne y schön. . Pro- -8«TbIr. r.-Novor. .-Januar Ä« r. 1b'/,„ Rübvl :- 13'7.., ittc ^ru )o ten- « U: 00 64 ; Gerste Erbsen 70 «0 khlr.«. b Drall. Trauung» u. toseuhagcu tburv», tt«s«. t INvroinss 8«, - 8«r ,«< k«r ou kolb N ». Wegen Sbhal- von Hrn Pre- I memde zu Lei,- xr Gottesdcevsi 1 ttnoktrchr: ak. Schubert. DD Diak. Döhner W iftadt Drr»»ea s ak Riedel. :chid.1-io Clauj U BO" unter 0. 12. Oct. 10« «I achrichtea. I Oct. Liwt-ö. I 31s» «l E I 'k G-i do ». W Li do. v. !8„ rin. läcks schlrs, G.; Len) ff Ltlrobw» > B.i Lcipu,- giltao 3b U; lbürinaOche ttactteu: Mq
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