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Dresdner Nachrichten : 28.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192305281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-28
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.05.1923
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Mo»1a,, 28. «ai 1« Gegründet ISS« «nchdmschrll»! «echrnzi«, Dr-«»«,. 0«ms»r«d«.Sammeln,unmer 28 2^1. «or Mr Nacht,-Ip-8ch«: 20011. ^orniL.Kiosn'Uzr ^ Juda»», «n Lmadm, »»« 8»ch dt» v°« MMEH ». öroa.->L -vezugs-lveouyr M. roo.-» m»..«.»»». M. soo.-^L Anzeigen-Preise. SchrtfN-Nunc, «nd «avvlgesch Vst»»« »«rianfbmtz« SS/^O. Dncitc«. verlas »an vlepsch v veichartl In Dreeke». PoMch-itc-Aanto 1008 Dr»,»«». «achdrv» mn «N dmLlcher VueUenan»,», l.Dmadner vachr.") M«Wp> — SchrlMI», werden nXH« -mft-ewudrt. Frankreichs Doppelspiel beim Kommunislenaussland. Die Schutzpolizei soll -es Aufslands allein Äerr «erden. — Degouttes Verbot -er Enlfen-un- von Polizeikräfien an Brau-her-e -<» Aufruhr». — Feuergefechle mit AuMn-ifchen in Bochum. — AnerhSrler franzSsischer Iuslizmor- in Düsseldorf. — Ausräubung -er Reichsbankstelle Essen. — Türkisch-griechische Einigung. — Pariser Verstimmung über Baldwin. — Rücktritt Sikorskis. Der Aommunislenaufslarid als mnerdeuische Angelegenheit. P««tS, bk. Mai. Die Agcnce Havas vcrösscntliHt Mp«-« Dq»es«he a«S Düsseldorf: Man habe angekiindigi, dt« VesvtznngSbehörden wollten um jeden Preis bei de« setzt»«» Zwischenfällen im Rnhrgrbiete neutral bleiben. L» sei >»1, sestznstelle«, bah die Nnhrbesctzung niemals den Zweck gehabt habe, die Verwaltung dentschcn Gebietes z« übernehme«. Di« französischen Truppen hätten sich bis jetzt abseil» gehalten, weil das nicht tu der Absicht der alliierten Negierungen lieg«» sichiudieinnerendeutsche «An gelegenheiten eiaznmischen. Sie feie» der Ansicht, daß der dentschcn Polizei allein die Aufgabe -»fall«, die Ordnung wieder herznstcllcn, aber man müsie hinznfüge«, daß eS sich nicht um eine Neu tralität m» jode« Preis handelt, und daß die Truppen ein« greis«« «»erde«, wenn ihre Sicherheit bedroht wird. Eine unverschämtere französische Herausforderung ist wobl Am« benkbarl Erst werden in allen größeren Orten de« Ruhr. gebietS förmliche Verfolgungen der deutschen Schutzpolizei an- gestellt mit dem Erfolge, daß die meisten Ortschaften tatsäch- ttch schon seit Wochen über keinerlei Polizcimannschasten mehr verwge« und daß Bürgeroraanisationen und Feuerwehr die Wahrung der öffentlichen Sicherheit ans sich nehmen mußten «ud dann soll eben dieser verfolgten, dezimierten und zum grobe» Delle ausgewiesenen deutschen Polizei „allein die Auf. gab« ansitllen, die Ordnung wieder herzustellen". UeberdieS »raucht mau sich nur das eben erst erfolgte Verbot des »«eralS DenvtgneS, Schutzpolizei ans größeren Städten an die von Sommnntsten bedrohten Punkte zu werfen, vor Augen « halten, «m die ganze Niedertracht der HavaS-Meldung ent. sprechend »» würdigen. 20 Aufrührer in Wanne verhaftet. v«»«e, S7. Mai. Gestern mittag drangen kommunistische Demmchranten ans den Platz der Zeche Pluto, Schacht Thieß, «rh «ra«a«gen dort die Nieberlegnnq der Ar- stet t. Sie plünderten dann die Gerätebndc und bewaffneten mit de« dort befindlichen Hacken- und Schtppcnsticlen. sie auf dem Schacht Wilhelm der gleichen Zeche dasselbe »che« wollten, schritt die Polizei nach vorheriger War- «uug mit blanker Waffe ein. Einige kleinere franzö sische Patrouillen befanden sich auf den Straßen. Um 11 Uhr übend» war die Ruhe wiederhergestellt. Zahlreiche Personen, die mehr oder weniger schwer verletzt waren, darunter auch ein Pvlizetbcamter. mußten ins Krankenhaus ausgenommen werden. Z wa nz i g A u s rü h r er. die mit Dolche». Schlag ringen und Revolvern bewaffnet waren, konnten verhaftet werden. jW. T. B.j Wettere bluttge Unruhen in Bochum. Bochum, 27. Mai. Gestern abend kam eS hier wieder zu größeren Unruhen. Die Demonstranten zogen, zum Stadtpark und orangen in die Villa craes Kaufmanns ein, den ste Mitnahmen. Tie zu Hilfe gerufene Feuerwehr bereite den Gefangenen und vertrieb die Unruhestifter, woi-'i es Tote nnd Verwundete gab. 4ie> einer Razzia durch die Feuerwehr wurden etwa Ist!i Gefangene ejn- gcbracht, die zumeist mit Revolvern nnd Karabinern 1 c»>a!s!,el waren. In der Nacht kam cs zu einein Zusammenstoß in der Nottstraße, wobei einige Personen verwundet wurden. Früh gegen b Uhr wurden die Posten der Feuerwehr von einer Eisenbahnbrttcke auS mit Gewehren beschossen. Gin Feuerwehrmann wurde dabei durch eine» Kopfschuß geltet und zwei schwer verwundet; einer von ihnen liegt im Sterben. Im Innern der Stadt ist die Feuerwehr Herr der Lage Die Gefahren -es Kommunifienaufstands für Frankreich. Dr. Lutterbeck an General DcnvigneS. Der Stellvertreter des Negiernngsvräsidcnten von Düssel dorf, Oberregieruugsrat Dr. L u t t e r d c ck, hat in einem ein drucksvollen Schreiben an General Denvigncs die Un umgänglichkeit der Verwendung von Schutzpvlizeiaufgeboten auS größeren Städten des besetzten Gebietes zur Unter drückung der kommunistischen Unruhen in den von aller Polizei entblößten Ortschaften begründet. Das Schreiben, dem leider Erfolg versagt blieb, entrollt ein klares und ein dringliches Bild der Gefahren, die die Kommunisten - Auf stände indirekt auch für Frankreich bilden, und verdient be sonders aus diesem Grunde allgemeines Interesse. Wir geben es no.ci'ßehcnd im Auszug wieder: Seit dem Augenblick der zwangsweisen Entfernung der § Schutzpolizei aus den Städten des Industriegebietes ist dort j eine wachiendc Zunahme der öffentlichen Un sicherheit scslzustcllen. Zunächst mar eine erschreckende > Zahl von Einbruchsdicbstählen zu beobachten. Die staats- dcr Kommunisten und Syndikalisten ihrem Vorteil aus und konnte» un- n den Eingängen der Stadt stehen rstc Wachen, die > >c>'^'!ichrn Elemente die Straßenbahnwagen und NutoS anhaitrn und die Insassen! nutzten die Lage zu ans Waffen untersuchen. Seit gestern sriih sind in den gehindert Krankenhäusern weitere vier Tote nnd 8b Verwundete ein-l die sogenannten Hundertschaften geliefert worden. Die Verwundeten schwebe» zum Teil in bilden. Als erstes Zeichen einer r<chr orel iveitergchenden Lebensgefahr. Außerordentlich schwer wird es empfunden. - Gefahr sah man dann die Ereignisse in Mülheim-Ruhr, daß der Fcrnspr e chb e tr ieb, der seit Monaten von den > Tort war es möglich, daß unter den Augen der Besatzung Franzosen gesperrt tst, auch jetzt nicht s r e i g e g e b e n I a,,s,..h.er.schc Elemente sich bewaffneten, daS Rathaus be- blutigen Vorfällen können die Acrüe nicht 'a-crien nnd beschossen und in anderen Stadtteilen gemeine zu Hilfe gerufen werden. Die Angehörigen Kran.er lenn"n j Verbrechen an Eigentum, Leib und Leben friedlicher Bürger von den Krankenhäusern auS nicht benachrichtigt werden, nnd' »wlffihrtcn. In Geilenkirchen haben sich sodann dir ununterbrochen irren Eltern und Angehörige von Vermiß.cu, Toten oder Verwundeten in der Stadt umher, um zu er fahren, wo ihre Lieben sich befinden. Gerüchtweise verlautet, daß sich gestern auch in Witten Nnruhen ereigneten, bei denen angeblich zwei Personen getötet und dreizehn verlegt wnrden. fW. T. B.) Aommunistenübersall avf Polizelautos in Dortmund. Münster, 37. Mat. In Dortmund tst gestern nachmittag ein von Hörde kommendes, mit Polizeimannschaften besetztes Auto von Aufrührern überfallen, beschossen und mit Hand granaten beworfen worden. Dabei wurde eiu Polizeiobcr- wachtmeister getötet, einer durch Schaffe schwer verletzt. Zwei zur Hilfe herbeieilende Autos mit Polizeimannschaften wurden ebenfalls in der angegebenen Weise überfallen. Französische Blutsaat in Düsseldorf. Schlageter hingenchlel! Düsseldorf» L8. Mai. Die Hinrichtung des vom svv»»östfch«« Kriegsgericht wegen Sabotageaktes zum Tode »ernrteilte« Kaufmanns Albert Leo Schlageter ist heute früh 8 Uhr a« Rande des Nordsricdhvses von französischem Militär dnrch Erschieße« vollstrcckt worden. Wie verlantet» ist Schlageter, dem erst «m 8 Uhr Mitteilung von der »«vorstehende« Hinrichtung gemacht wnrde, völlig gefaßt i» de» Dod gegangen. Anwesend bei der Hinrichtung waren sei» Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Seng stock und zwei kachoAsche Geistlich«. Die Leiche wurde von den Franzosen «Ü de« Düsseldorfer Nordsriedhofe in aller Heimlichkeit ein gescharrt. sW.T.B.) Der Prozeß gegen den Kaufmann Albert Leo Schlageter- Berli» and seine Genossen fand am 8. und ». Mai vor dem französische» Kriegsgericht in Düsseldorf statt. Die Anklage warf ihnen vor, im März und April dieses Jahres im Nuhr- aedtete Nachrichten gesammelt, Berichte und Schriftstücke an dentsche Behörden übermittelt, Anschläge gegen Angehörige -er französische» Besatzrrng und Beamte der Alliierten verübt, «tue« Bahnkörper Lurch Sprengstoffe zerstört zu haben. Sämtlich« Angeklagten stellten die ihnen zur Last gelegten Handlungen in Abrede und be- -«wteten, daß entgegenstchcnde Aussagen ihnen von den fran zösischen Kriminalbeamten abgeprctzt worden seien. Be weis« wurden seitens beS Kriegsgerichts nicht »«»rächt. Gleichwohl lautete da» Urteil gegen Schlageter «af Erschießung, gegen den Kaufmann Sabowsky auf lebenslängliche Zwangsarbeit» gegen den Studenten Becker ans LS Aahre Zwangsarbeit, gegen den Schlosser Werner «ü üv Jahre Zwangsarbeit, gegen andere Angeklagte auf k T «vd 10 Jahre Gefängnis. Schlageter wandte, da eine rg d«S Urteil» angesichts des bisherigen französischen I im Rlchrgcbicte nicht z« erhoffen war, daS letzte und reichte et« Gnadengesuch ein. Dieses wurde Das Todesurteil wurde ohne Aufschub vollstreckt. Für ewig unvergessen. Der stellvertretende Regierungspräsident von Düsseldorf OverregierungSrat Lutterbeck hat gegen die Vollstreckung de» Todesurteils an Schlageter bei General DenvtgneS folgenden Protest eingelegt: -Diese Nacht hat die französische Militärjusttz mit uner klärlicher Beschleunigung das von ihr in unzuständiger Weise ausgesprochene Todesurteil an dem Kaufmann Schlag et« vollziehen lassen. Dieser Justizmord an einem »aterlandsliebenden, wenn auch in der Wahl seiner Mittel imsseleiteten Man« wird nicht nnr die ganze Bevölkern»«, sondern auch die übrige Knlturwclt mit Abscheu und Erbitte rung erfüllen und im Rheinland dem französischen Volk für ewig unvergessen bleiben. Es gibt kein Recht der Welt, das einer fremden Macht gestattet, mitten im Frieden über Leben und Tod eines Angehör'gen et »ec anderen Nation in dem Gebiete dieser anderen Nation zu entscheiden. Gegen die völkerrechtswidrige Er schießung deS Kaufmanns Schlageter erhebe ch hierdurch ausdrücklich Protest und dehalre meiner Regierung alle weiteren Schritte in dieser Angclegcnbrtr vor " Lin TNärtyrer für die deutsche Sache. W. T. B. meldet amtlich: Die Nachricht von der Voll streckung des Todesurteils an dem Kaufmann Schlageter wird in ganz Deutschland und darüber hinaus bei allen menschlich Denkenden und Fühlenden tiefe, schmerzliche Em pörung Hervorrufen, ivclche Vergehen der französische An kläger dem Erschossenen auch zur Last gelegt haben mag. Schlageter hat nicht aus unedlen Motiven gehan- delt, und deshalb gilt von ihm dasselbe, wie von der langen Reihe der Opfer des französischen Einbruches. Anch er ist ein Märtyrer für die deutsche Sache. Versuche, durch Einwirkung ans die französische Regierung das Leben Schlageter» zu retten, sind vergeblich geblieben und mußten vergeblich bleiben, weil die Franzosen bewußt darauf anS- gehen, durch brutale Anwendung des kriegsgerichtlichen Ver fahrens die Bevölkerung in den besetzten Gebieten einzu schüchtern nnd auf die Knie zu zwingen. Aber «veil dieses System der Brutalisierung einer aufrechten Bevölkerung so deutlich tst, müssen alle dies« kriegsgerichtlichen Verfahren und Verurteilungen gerade die entgegengesetzte Wirkung haben. Sie können die Bevölkerung nur in dem Widerstande gegen eine« Gegner bestärken, der tm Mißbrauch seiner Macht keine Grenze» kennt. Feiger Überfall aus -le Essener Reichsbanksielle. Rand von 7V -iS 7» Milliarden Mark. Esse«, >7. Mat. Die Franzose» beschlagnahmt«» bei Ihrer Besetzung der Essener RetchSbank etwa Tst »iS 78 Milliarde« Mark. Bet der Beschlagnahme dieser Riesen» summe ginge« die Franzosen außerordentlich vor sichtig ,« Werke. Bevor die Soldaten erschiene«, nähert«« sich französische Kriminalbeamte den am Eingang der Reichs» bank als Wache gegen sranzbstsche Ueberfäste anfgestellt«» Be amten und hinderte« si«. Alarm ,« schlage«. Daraus rückte» die sranzöstsche« Soldaten in das Innere der RetchSbank bis zn den Tresors vor. Dt« ReichSbtMkbcamten wurde» längere Zeit seftgehalte«. proletarischen Hundertschastcn mit Gewalt der Stadt bemäch tigt, die öffentlichen Gebäude besetzt, das Polizeipräsidium demoliert, geplündert und in Brand gesteckr. Die letzten Reste der kommunalen Polizei sind außer Gefecht gesetzt ,nid ver trieben. In Nachbarorten zeigen sich Nnrul-en, die eine Aus dehnung des in Gclscnkirchci, bestehenden Zustandes aus weitere Teile des Jndnstricbezirkcs befürchten lassen. Ebenso wie anläßlich der Miilhenncr Unruhen hat am 24. Mai der tzkneral Dcgoutte die von mir beabsichtigte Entsendung der Schutzpolizei auS DniSbnrg und Hamborn nach dem bedrohten Gebiete verboten. Ich kann es bei dieser Ablehnung aber nicht bewenden lassen, ohne auf das schwerste die mir obliegende Verant wortung zu verletzen. Ich halte es vielmehr für meine Pflicht, meine Ausfaffuna der Dinge offen zu äußern. Erfolge, wie die in Gelsenkirchc«. müssen die staatsfeindlichen Elemente er mutigen, nene Versuche werden unternommen werden, und so droht der Ordnung, dem unentbehrlichen Untergrund von Kultur und Produktion, eine Erschütterung, non der inan voransschen muß, daß sie sich zu einem Dauerzustand auS- wächst. ES ist ei» gefährliches Spiel, wenn Frankreich etwa glauben sollte, in: gegebenen Augen blick mit Leichtigkeit die normalen Zustände wicdcrherstcllen zu können. Das Industriegebiet ist zu eng ineinander ge wachsen, als daß nicht der Funke von einer Stadt auf die andere überspringt und ein Flammenmeer entfacht, dessen keine bewaffnete Macht mehr Herr werden wird, und das n.cht mehr am Rhein nnd an der weiter tm Westen gelegene» Grenze Deutschlands Halt machen wird. Diese Nefürch-- tnng hegt im Augenblick die ganze Welt, und wenn daS französische Oberkommando dnldet, daß ungtsstrast der Aufruhr um sich greift, so kommt es nur allzu leicht in den Verdacht, als ob Frankreich di« Schwächung der dentschlrn Antoriv tat im Rnhrgebiet« nm jeden Preis, selbst «m de» PrelS der die gesamt« europäische Zivilisation bedrohende» Ausrichtung einer Pöbelherrschast, herbeiführe« will. DaS Spiel, das hier gespielt wird, hat seine Gef-ah rv« für Frankreich selbst. Die Besatzungsarmee ist mchb nur eine Sammlung von Gewehren, Geschützen, Tanks und! anderen leblosen KrtcgSinstrumenten, sondern diese Instru mente werben bedient von Menschen, die Augen und Ohren für die Ereignisse in ihrer Umgebung habe«. Sie werde« eine Saat von Lehren mit nach Hante nehmen, die anch ans französischem Boden verhängnisvoll anfgehe« Knw» ten. Angesichts solcher Gefahr weise ich auf die schwer« Ver antwortung hin, die daS französische Oberkommando in dev Duldung anarchistischer Zustände ans sich läd. Wenn eS selbst nichts dagegen unternimmt, so ist eS feine Pflicht, doch wenig stens de» deutschen Behörden in der Erfüllung ihrer Pflicht frei« Hand zu lassen. Der Herr Ministerpräsident Poincars hat in den letzten Tagen dem sozialistischeu Abgeordnete« «uriol erklärt, baß Zwischenfälle bet einer Besetzung keine»« ^vegS unvermeidlich seien, ». B. seien im Jahre 1871/73 Ar Frankreich keine Zwischenfälle vorgekomureu. Aus btHevr Anlaß muß ich daran erinnern, daß damals bet dem Svmmnneanfstand das dentsche Oberkommando den französischen Behörden. iedeV Entgegenkommen zum Zwecke der Rieder-- werfang deS AnfstandeS in verständnisvollster Weise gezeigt hat. Da» gleiche muß ich auch hier fordern, wenn Zwischenfälle gefährlicher Art in Zukunft nicht mehr möglich sein sollen. Ich ersuch« deshalb um grundsätzliche Billigung jeder Entsendung von Schutzpolizei aus den Städten Düsseldorf, DirtSburg und Hamborn nach gefährdeten Stellen beS JndustricbeztrkS. Ich muß den Herrn General Degoutte darum ersuchen, eS meinem freien und pflichtgemäßen Ermessen zu überlassen, wo der Eitx jatz t y, Linz eisall am zsveckmLßjqsteu.ertolat. tW- LcäLt
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