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Dresdner Nachrichten : 25.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-25
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.05.1879
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»«k»s>r«tr I». »d,n- „«„««»nl« »!eN«l,«»v WSW «»Ns^^tooö «I»l. VUr tz«e ««>»„»« «Inv laodltr «»nuscri»!, dte t »tr»»«dUch. yn,-r«lrn<»»nna»mk «>,«» würl» Haateuft«,« und uP»>ikN,e,,»«!,. tl-Ikl. — m »». OI»N« tn Nerlta. Lk>»»i,. «>»n.-»»dur^ tzrankfu« a. M.. «ün. chin. - D«»»« » T». in JranNuil » M. — vurk««I d ..I«»»»»»«, «»,»», ».»»,»«, Tagevlatt für MttiK, Unterhaltung, Geschästsverkthr. Lürstiibkricht, Fremdenliste. Mitredactrur: vr. Linti Druck und Elaentbum der Herausgeber: Verantwort!. Redaeteur. Kür da» -euill.: ^ in Lresoe«. N-Inistol, in LreSde«. Nachk-Lrlearamme. Par! tz. 24. Mat. Präsident Grevy unterzetchnete ein Dekret, wo« durch aberinals 400 wegen den Koinmuneaufstanb Verurthelite begnadigt wurde». m »>»«».» u»e Sonnt««» »V«»,»,» »r m>r 2» N'iäiad» nur an «o«-n- »«nen: »rot« »l»!lrr,o!!e »». L dl« Rachin. 4 U>,r. — Der Raum kiner ctn- Pktittkllr loNel t» P,«-. ikingssaudt di« g-il« M Plac. line »aronlic ,!>r da» »öchino «>«e SU^'inrn d«r Inirrale wird nicht g^„cbon. >u«ivä,»„r »Innonckn- Lln>iroi>k von »»« unbo« konnliu giiu rn nnd Pkl- I«ne» ug'inkn wir »nr »kpkn Pr»>>iiMt>a»»o- 8«I>lu»<> dnrNi Briki- »»rlrn odki Polieiiijah- l»»g. Sicht -iibc» ko>>r» U P!«.'. 7n!tralc illr »t« Moulaq» Äunnner »s»r »ach cinai» Ünnaze dt» v«»>»<ii« LS Ploe. gersalllcS. 24. Mat. In der Kammer führte Cassagnac Klage über die Ausdrücke, welche l» letzter Sitzung aus tbu vom Justiznntersrircti» Gobiet angewcndet wurden und ver langte das« Gobiet die von der Tribüne gebrauchkcn Worte entschieden zurückncbme. Gobiet er klärte. er bcadiichttge nicht. Eassagnac zu belrlvigru. die Regierung verlange indes, respektlrt zu werben. HirrnachTsanb ein itbhatter^wsichcnsall statt, weicher durch BaiidN'dassön'vrranlaßt wurde'. Bandrvkasion wurde zur Ordnung grruien und rrbielt einen Veriocis. oassagnac bestieg abermals die Tribüne nnd verlangte vollständigere Erklärungen von Gobiet und schloß mit aus Goblet provocirenden Ausdrücken. Der Zivischemalt endete damit, daß Cassagnac zur Olbuung gerufen wurde. Später sandte Cassagnac Zeugen an Goblet. «r.1lS7«4. Äähra. 187S7 «»UNI««. Eine förmliche Präsidial-Epidemie gross,rt. „Gesundheits rücksichten" — dieser «lltounva« für alle stürzenden Größen — nöthigen den ersten Vicepräsidenten de» Reichstages, Herrn v. Stauffenberg, gleich seinem College» v. Forckenbeck, auf das fernere Reichütagspräsidiren zu verzichten. Doch ist gern zuzugeben, daß eine ernstliche, nicht eine Schulkrankheit den Entschluß des baierischen Baron» wesentlich mit bestimmt hat. Gichtbrüchig mag sich'» schlecht einen» zerklüfteten Parlamente präsidiren. Der treibende Grund jedoch war für Herrn v. Stauffenberg der Zusam menbruch seiner nationalliberalen Partei. Der Reichstag fand denn auch seinen Verzicht so ganz in der Ordnung, daß sich kein Zeichen der Uebrrraschung oder des Bedauerns vernehmen ließ. Stauffen berg war ein durchaus chrenwerther Mann, aber kein politischer Charakter. Ursprünglich Großdeutscher und guter Baier zugleich, hat er sich nach und nach zum Vertreter de« schwächlichsten National- lideraliSmu» umgewandelt. Der falsche Idealismus, der ihn dabei leitete, ließ ihn glauben, er sei der Mann, der vorzugsweise berufen wäre, die vielen Gegensätze zwischen Süd- und Norddeutsch auszu- gleichen. Sein weiches Gemüth und seine Phantasie spielten ihm dabei eirren üblen Streich. Schon träumte er davon, nationalliberaler Reichtmiuister werden zu können, Arm in Arm mit seinen Gesin nungsgenossen o. Forckenbeck und v. Bennigsen. Letzterer trat, um Alle» mit Bismarck in'S Reine zu bringen, seine vielbesprochene Winteneise nach Varzin an; Forckenbeck erwartete, bald seine Ober bürgermeisterstelle (damals noch inBreLlau) mit einem Ministerhotel unter den Lmden vertauschen zu können; Stauffenberg aber legte sein Mandat als baierischer Landtagsabgeordneter nieder, miethete sich vorläufig eine Privatwohnung in Berlin und leitete seine Naturalisation al» Preuße «in. Wie sind diese goldenen Träume verflogen! Bennigsen in den Genitiv gedrängt. Forckenbeck als halber Revolutionär in Acht und Bann gethan, Stauffenberg gicht- gelähmt und mißmuthig fern von Berlin, al« einfacher Schloßherr von Rißttssen. So zählt der Reichstag nunmehr außer dem Ex- minister Delbrück zwei Expräsidenten Forckenbeck und Stauffen berg und eine Noch-nichr-Excellenz Bennigsen. Daß eS so gekom men, nehmen wir nicht Anstand, als einen Fortschritt zu begrüßen. Jenes vierblätterige Kleeblatt sehen wir viel lieber als Opposition aus den RelchstagSbänken, denn als Minister an den Bundesraths tischen. Jede Veränderung, die Deutschland von der Herrschaft der Nationallideralm befreit, ist eine Verbesserung; denn schlechter als eS geworden, kann eS unter keinem Regiment, welchem immer, werden. Da sitzen nun die Nationalliberalen da, wie die betrübten Lohgerber, denen die Felle fortgeschwommen sind. Und es dämmert bei dm Besseren unter ihnen die Erlenntniß, daß ihr Schicksal nur die Folge eigener Verschuldung ist. Mit welchem unerträglichen Hochmuth nnesen sie bisher alle Warnungen zurück! Immer neue Opfer wurden gebracht, um daS Vcrhängniß abzuwcnden; der Selbsterhaltungstrieb erstickte jede bessere Regung, jedes Mannes- grfühl. „Wenn wir nur mit dabei sind, machen nur Alle» mit" — war ihre Losung. Nun zeigt ihnm Figura, daß e« auch ohne sie und gegen sie geht. Wer Stauffenberg « Stelle al» erster Vicepräsi dent erhalten hat, wird der Telegraph an anderer Stelle deü Blatte» berichten. Geht e« nach Fug und Stecht, so gebührt der Platz einem Mitglied de» Centrum», zunächst den» baierischen Freiherrn v. Fran- kenstein, Zwar toben die Nationalliberalen in allen Tonarten da gegen, aber sie zeigen damit nur, daß sie auch in ihrem Unglück noch nicht gelernt haben, Billigkeit walten zu taffen und eine Pflicht des einfachsten parlamentarischen Anstande» zu erfüllen. Wenn erst die lithographirten Strafanträge, datirt aus Varzin, Friedrichsruhe oder Berlin, die Staatsanwaltschaften und Gerichte gegen die national liberalen Zeitungen in Bewegung gesetzt haben werden, dann kommt dieser Partei gewiß auch da» verloren gegangene Gefühl für Recht, Billigkeit und Sitte zurück. Dafür ist da» Unglück eine gar wunder same, unbezahlbare Schule. Da» Centrum hat sie durchgemacht. Der Kulturkampf hat diese Abgeordneten und ihre Partei auch noch über andere Dinge al» über die Maigcsctze aufgeklärt. WaS dieAbg. Windthorst, Schorlemer, Schröder, Mousang u.A. so oft und mit so beredtein Munde über den Militarismus und Echeinkonstitutio- nalirmu» ausgeführt, war mehr als Phrase. Wenn da» Centrum, da» bisher, aller etymologischen und geometrischen Bedeutung dcS Wortes entgegen, sich außerhalb der Peripherie des ParlamentS- kreiseS gestellt sah, so nimmt es jetzt den ihm schon dem Wortsinn nach zukommenden Platz ein: das Centrum ist jetzt der Mittelpunkt de» Reichstage«. Da in ihm die muthigsten und von ihren Wählern getragenen Vertreter de» BundeSstaatSprinzipS sitzen, braucht man sich von dem Geschrei einer Reaktion nicht in'S Mausiloch jagen zu lasten. Herr v. Frankenstein, der erste Vicepräsident, ist wie der neue Präsident v. Seydewitz, ein entschiedener Gegner des Ein heitsstaats. Die Abstimmung über die Getreidezölle zeigte, wie wenig da» Gespenst der „Brodvertheuerung" Glauben fand. Nur 13 Stimmen fehlten, so wäre der Günthcr'sche Antrag auf 50 Pf. pro Centner Roggen angenommen worden; der 25 Ps-Zoll fand aber ein« stattliche Mehrheit von 117 Stimmen. Fraglich bleibt, ob nach diesem Autgange der Abstimmung über Korn der in der zweiten Lesung beschlossene Roheisenzoll in Höhe von 50 Pf. noch ausrecht erhalten bleibt. Er bliebe cs sicher, wenn auch der Kornzoll aus 50 Pf. erhöht worden wäre. Da da» nicht der Fall, kommt man wahrscheinlich zu einer Herabsetzung des Noheisenzollcs. Bis dahin wird sich in ven ReichStagsfoyerS jenes Schachcrgeschäft zwischen Eisenindustriellen und Landwirthcn über Eisen und Korn wieder holen, daß, wie der Abg. Flügge meinte, man glauben muß, man sei nicht im Borzimmer de« Reichstage», sondern auf dem Trödelmärkte auf dem Mühlendamme. Der dritte Ta-de» Korndebatte «gab Witterung»au»sichlen: Meist trübe, stellenweise Gewitter mit Niederschlägen. nur den Erdrusch einiger neuer Körner. Den Nothstand der Land- AlgbaiMan zufolge Lie Tbäler von Kura», Sibl und Vis.l in wirthschaft leugneten selbst die freihändlerischen Abgeordneten aus. anneltire», sondern nur al» seiner L-erwalkung »ntersieUte Bolen und Vanimern in c5,nrlinski und 3-lüaa^ nicht Le«<teeek und den Uebersg ug aus de» E1»t»»lten an 4w»en uno sommern (v. ^zäumst» unv flügge) mcyk. r-etzrerer ^ ab,obren; demselben sei vorbcbaliiicli der sirittcn Auv- aber schob — und da» ist unbestreitbar — den Nothstand zum.Mruug teö Vertrages ' guten Thcil aus die zu hohen Kaufpreise und Pachten der Landgüter und die persönliche Verschwendung, der viele Landwirthe verfallen sind. Die letztere Bemerkung des pommerschen Abgeordneten sei durch die in Sachsen vielfach gemachte Wahrnehmung ergänzt, daß seit einiger Zeit die jungen Söhne reicher Bauern, nachdem sie sich einiges mehr schädliche Halbwissen haben eintrichtern lasten, um da» Frei- willigen-Zeugniß zu erhaschen, nunmehr als Einjährige sich die Be dürfnisse eine» Luxuslebens angewöhnen, so daß es ihnen gar nicht mehr schmecken will, wen» sie später hinter dem Pfluge hrrgehrn oder eine Dreschmaschine beaufsichtigen sollen. Der Betrieb der Landwirtschaft erscheint ihnen schaal. Die Subhastationen vieler Landgüter beruhen auf anderen Gründen al« den niedrigen Getreide preisen und die Kornzölle werden den verschuldeten Landmann keinen Tag über Wasser halten. Trotzdem ist dem westfälischen Abg. Schröder Recht zu geben, daß mäßige KornMe dem Prinzip der auch der Landwirthschast ihr Thril gebenden Gerechtigkeit entsprechen. „Ihr Nationallibcralrn", ironisirte Schröder diele Partei. ..sprecht von nailvualem Mltnzsvstcm, nationaler Wissen,cbalt. ia sogar nationaler Kirche, aber von einer nationalen Wiridschaits- reiorm wollt Jbr Nichts wissen. In uns Verirrten» lener echt deutschen Stämme, die zwischen Elbe unv Weser wobnc», lebt seit tausend Jahren ungebrochen der echte Nelchogetanke und der ist ein anderer als der künstlich von b'askern construirte Reichs gedanke. Wir können ganz gut einige Tausend HandelSlcutc c»t- j bebrcn, aber nicht die LandwiNbschast, in der zwei Drittel der .. eine Jabrcöreiite von 120,000 Psunv Sterling garcmlirt werden. London, 24. Mai. Die deutsche Kaiserin Ist gestern Abend abgcrrlst; dieselbe bat in Dover übernachtet und wird beule Morgen ihre Reise sortseben. Nation beschäftigt sind. Nirgends lst der Zwischenhandel so and geartet wie in Deuischlcmd. Der Bauer ist heute mcht mebr «m Stande, sein Getreide preiswert!) zu verlausen. Die Stellung de» kleinen Gutsbesihcrs unv des Bauern einer- und die des vändlers cmdcrcrscilü ist eine durchaus verschiedene. Jener muß verkamen, dieser kaust nach seine»»Belieben hier oder auswanv." Di« Erlenntniß, daß die Landwirthschast unter der Spetula- t»on«zufuhr fremden Getreide» so leidet, daß ihre üble Lage sich auf den ganzen Staat überträgt, bettachten wir als da» hauptsächlichst« Grgebniß der dreitägigen Debatte. Au» derselben ziehen wir aber nicht die Lehre, daß die Kornzölle so »seit zu erhöhen sind, daß den Landwirthcn auf Kosten des Ganzen Steuerpräscnte gemacht we'den müßten. Fürst Bismarck hat behauptet: die Landwinyschaft sei mit Steuern überbürdet. Er hatte dabei nur seine engere Heimath Preußen im Auge und auch bezüglich diese» Staate» bestreiten Fach kundige das Zutreffende seiner Bemerkung. Jedenfalls paßt sie nicht auf ganz Deutschland. In Sachsen z. B. sind infolge deö Ein kommensteuergesetzes die früher gehörten ähnlichen Klagen der Land wirthe verstummt. Es wäre gegen die nicht preußischen Bundes brüder ungerecht, Korn- und Viehzölle für ganz Deutschland so zu erhöhen, daß die partikularen Schmerzen Preußens auf Kosten des Rcichasäckels gestillt werden. Am Schlüsse der zweistündigen Rede Bismarcks wurde so anhaltend wie noch nie gezischt. Man braucht nicht mitzuzischen und lann doch die angelündigten Steuergeschenke für die preußischen Landwirkhe übertrieben finden. Reueste Telegramme der..Lre-daer Nachrichten." Berlin, 24. Mai. Kaiser Alexander von Rußland trifft hier am Iu»t zu vier- bis iünstägigei» Aufenthalt ei», er wird von den drei iüngstc» Großfürsten beglcicct sein und sich mit dem Etlnvurgbcr Hcrzogöpaar tLochler nnd Schwiegersohn, hier ein Rendezvous geben. Sämmtliche russische Gäste werden im rus. st,che» Bok'chastohotcl adstclgcn. Der Großsürst Thronlolger hat sich entschieden geweigert, a» der Grcmliattonovliite sich zu bc- tbciligen. Dcr .gar hatte einen Spezialgcsaiihken zu seinem Lohne geschickt, um dielen zu bewegen, ihn nach Beul» zu begleiten. Der General ,keilte schließlich dcm Thronfolger vor. daß Vössen Weigerung den leidenden Zar amö Kranklnbcit werfen könnte. In seiner Aulregung soll dcr Zriaremitsch auögermen haben: „Schließlich wäre cs koch besser, daß der Zar am dein Kranken bette liegt, alS — Rußland.' Damit batte natürlich die erregte Unterredung mit dcm Boten des Zaren und dessen Sohne ihr Ende. Berlin, 24. Mai. In der heutigen Sitzung teö Reichs tags stand zunächst aus dcr Tagesordnung die Wahl deö ersten Vice-Präsltcnten (an Stelle des Fr»»n. v. Staufsenberg). ES wurden lm Ganzen abgegeben :M Stimmzettel, darunter tt,:r unbeschriebene und eS bllrbcn daher lW gtttlge Stimmen; davon erhielten: Frpr. v. Fra rieten steln tEentrnm, lK2, Abg.Völk 25, die Abgg. v. Bcnda undOr. Lucius je 3, Abg. I),.Befeler2, die Abgg. v. Bernuth, v. Kardorff und Gral B"" ' '' 1 Stimme. Der Flhr. v. Franekenklein Ist somit gewählt unv nimmt tankend, sowie unter Zusicherung einer gerechten und unparteiischen GeschäMührnng die Wahl an. — Hierauf setzte der Reichstag die zweite Lesung der Tarlsvorlaar bei Po sition st (Getreide und andere Landbau-Erzeugnisse) svn. Abg. Rickeri rechttcrtlgt seinen Antrag, betreffend die zollamtliche Behandlung deö zur Durchs»» r dcllarlrtcn Getreides und betreffs Erleichterungen für Tran,Mager von Getreide. Fürst B iSinarck hebt hervor: dcr Bnndcdralh habe bereits die Befugniß, Erlelchtei ungcn tür den Transit clntrctcn zu lasten und werte gegebenen Falles dieselben gewähren, schwerlich aber sich einem gesetzliche»» Zwange füge». Jedenfalls bedürfe eS der Re Vision der Zollgesetzgebung von in«'.), wozu er iBlömarek) gern die Hand biete» weide. Gegen die Erledigung der Tramitkrage bei jetziger Gelegenheit in dcr Tarii-EommIjston müsse er sich ent schieden erklären. Man seve den finanziellen Schwerpunkt außer Auge. Woher solle er die Mittel zur Entlastung der Eincel- staaten nehmen, wenn er bei ledem scinanzzoll Schwierigkeiten finde? Abgeordneter von Karborli wünscht, man solle über die Rickrrt'schcn Anträge zur Tagesordnung übergehen. Abg. Delbrück begründet scinen. taü Transitgetrride betreffen den Antrag, der kaü Zvllveriahien dcr »«er Jahre wieder verstelle und vcn bestehenden Gesetzen nicht widerspreche; den Osticettädten seien Tranitterleichterungen unentbehrlich. BundeSkoiiniiissar Burcharbt in gegen die Anträge Rictert'S und Delbrücks; er bittet die Entschcidung über Erleichterung dcS Transits dem BundeSrathe zu überlassen. Das HauS überwieö die von Ricke« und Delbrück gestellten Anträge der Tarikommission. London. 24. Mai. Nach einer Mtttbeiiuna rer „TimeS" würde England den Bestimmungen bcö FriedenovertrageS mit Locale« and Sächsisches. — Der seitherige Vostlnspektor in Kassel, T e ch e n, ist zum Postinspettor für den Bcckrk der kaiserlichen Ober-Pott-Direktion in Dresden ernannt norde». - Der Waldarbeller und Lohnbotc Finke In Golk hat daS allgemeine Ehrenzeichen erbaltc». — Von den sächsischen Abgeordneten haben. dem „Dr. Journ." zusoige. für einen Getreldezoll von 50 Ps. und nach besten Ablehnung für einen von 25 Pf. gestimmt: Ackermann, Dieve, 11r. Frege, Grützner, Günther, v. König. Reich, vr. Rcnpsch, Richter. Schmiedel. Vopel, gegen beiöcs die Abgg. Bebel, Eysoldt, Holtzmann, Kastscr, Landmann, Lieb knecht. vr. Stephani, Streit und Vahlteich. Gegen den 50-Ps.- Zoll stimmten anch die prcnß schen Minister vr. Faik und vr. Friedcnthai (Minister iür Landwirthschast,; doch »immten sie für den 25-Pf.-ZoU. Gegen Irden Kornzoll stimmte dcr frühere Präsident von Forckenbeck. Sein Erscheinen im Reichstage er regte Aufsehen. - Fürst Alexander I. von Bulgarien ist gestern Morgen mit dem Konricrznge aus Wien hier eingctroffcn und im Viktoria-Hotel abgesticgen In seiner Begleitung befand sich der preuxlschc Or.reles-äu-oorps-Lculnant Frü. von Riedeirl und sein Privaisekretär und Dolmetsch. Vr. Noiloff aus Svpbia in Bulgarien, bisher dort AppeliationSrath. Die Herren brachten zwei prachtvolle Blumensträuße au» Wien mit, die mit breiten, goldkranzigen Seltcnbändcrn iu den bulgarischen Natio nalfarben geschmückt waren, und die ihnen in Wien vornehme Bulgaren durch Frau Großhändler Panizza batten überreichen lassen. Fürst Alcranter ist eine schlanke Figur, Lie Uniform eines russischen General» stand ihm. der noch vor wenig Jahren die dunkle Uniform der sächsischen Kadetten getragen hatte, iebr gut. An Stelle des kleinen Paradedegenö iüvrte er einen statt lich» Kavalerleiäbel. Fürst Aierandcr stattete gestern Mittag Sr. Majestät dem Könige in Strehlen einen Besuch ab. wurde um 4 Uhr zur königlichen Tafel gezogen und reiste am Abende nach Berlin. Von dort bcgicbt sich dieser jüngste europäische Fürst nack' Paris, »m sich dort mit der Tochter dcS russischen Fürsten Boussupow zu verloben; eS ist dies eine der reichsten Erbinnen Rußlands. Die Wahl fiel gerade auf diese Dame, well die bulgarische Verfassung vorsctwelbf. daß die Nach- kommcnschast teö Fürsten im Glauben der griechisch-orthodoxen Kirche erzogen »verden soll. — In Bezug aus unsere neniichc Notiz wird uns mitgethciit, daß allerdings im Verlage von Jul. Reichel hier vom Juli d. Z. ab unter dem Titel „Sächsischer Volkoireund" ein Wochenblatt (AbonnementSpreiö vierteljährlich l Mark» berauö- acgeben wirb, dem raö doppelte Ziel gesteckt ist, die Annäherung und den Gedankenaustausch unter den einzelnen conservaiivcn Lvtalvcrelne» Sachsens zu fördern und die Agitation für die eonierpative Sacke in weitere Kreist nnserco Volkes zu tragen. Für die Mitarbeiterschaft sind u. A. die Herren Pastor Hickmann, GcricbtSratb v. Mangoldt, Handelökammer-Secretär vr. Roscher, Oberstaatsanwalt Rumpelt, Proieffor vr. Strau- mer. Freiherr v. Unger-Sieniberg. vr. Waenitg, Docent am Pottstechnikum, und ReglerungSratv Wittgenstein gewonnen. DaS Blatt „möchte nicht nur ein lieber, gern gclebener Gast für ledcö Hauö. ein belehrender und unterhaltender Gesellschafter, sondern auch ein „VolkSstcund" im wahren Sinne dev WoneS werden". Ob es Ihm gelingen wird. dieie Ausgabe In der von den „Dresdner Nachrichten" angedeuteten Richtung zu löst», dürste sich ia nach dem Erscheine» dcr ersten Nummer» bcurthcl- len lassen. — Zur GebnrtStagSstier des Herrn Staatöministcr v. Fa dul ec, Ere., brachte vorgestern iröh Herr Kapellmeister Wagner mit dem Trompeterchor des Gardercitcr-RegimentS in der Som merwohnung des Herrn Ministers ln der Nähe der Mordgrnnd- brücke eine Morgrnmustk. — Gestern ist ein Postbeamter gefänglich cingezogen werden, welcher bei der Beraubung elneSGeidbrieseö ertappt worden sein soll. — Wegen der beschlagnahmten Biertöpfchen mit laSciven Deckel bildern (Ind beim hiesigen Bezirksgericht, Abthcilnng für Strassachen, nickst weniger als 335 Strafanträge gestellt worden, am welche nun Strafverfügungen auf Grund K I84 des Rcicho- Strasgesttzbuched erlassen werden. - lieber der Iehannsiadt machte sich gestern Nachmittag kurz vor 4 Uhr eine Raucbansammlung bemerkbar. Es ergab sich, daß an der Fürstenstraßc eine Partie Holzgerülie in Brand gekommen war. - Aid das ncucrbaute Dainpsick, isf „Dresden" an» Freitag Nachmittag zum ersten Male von Blaicwitz ihalakwärtS fahrend das städtische Waffeiweck vasslite, wurde etz von den Salutschüssen zweier Haubitzen begrüßt, welche dcr Pächter der Saloppe. Herr Müller, für solche und ähniiche Zwecke er worben bat. — Landpartien. Einer der lohnendsten SluSNüge für einen Nachmittag Ist unsireilig ein Besuch der prachtvollen Höhe bei »'Raren, dcr FInkciisang oder Picußncr'S Linke genannt. Dieser reizende Punkt ist 90 Fuß höher aiü die Festung Könlgstcln und gewährt eine Rnndsicht von we nigstens 40 50 Meile». Im Gasthoi in Maren findet man treffliche Bewirthung, gute, billige Speisen, erccllcntc Biere und neu Vorgerichte«' ZInnncr mit einem Instrument Zu cmpschien ist jedem Touristen dcr Weg von Weesenstein über den Raben horst und die herrschaftlichen Parkanlaacn nach Maren; von da ins Kreffchacr Bad, von wo auö man AbcntS mit Omnibus bis Station »Niedersedlitz fahren kann. — Wiederholt sri auch auf Tharandt und seine Umgebung hing.wiesen. Gerade jetzt, wo daö helle leuchtende Grän und die aller Orte» hcroorguel- lende Fülle von Blüthen weißer. rotbcr und gelber Farbe sich unvergleichlich schön von dem lästigen Dunkel dcr Nadciwaikungen abhcbc». ist diese an Schönheit säst übcrreicn gesegnete (Hegend ein wck'rcs Paradies. Und man ist in diesem Paradies nicht ickert'S und Delbrück'o; er bloö aui Frückste angewiesen — wir können l ler nickst alle Re staurants auizghlen. die da in solider, guter Weise Trank und Speise und Bcgucmlichleiten biete». aber cö gicbt deren noch allen Richtungen hin; auch in den umliegenden reizenden Dör- Bethusy - Huc je it gcwäh' lern sinket man »eistgute Bewirthniig. - Ais lohnende Pi ingst- vart leset u.A. wiederum elnAuöflug aus das Mückeuthürmchen
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