Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040623027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904062302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040623
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904062302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-23
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Liest» Blatt wird de» Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe -»gestellt, während e» die Post. Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. er alt» !» Werk lörderst lehriing niltziger t Spiri- rrnde» >iete zu »Hanse», siir den unden lhigen ,rn Be- lnwohl- n Weg t. Der V»r- mittel 'r und egen». davon übrigen v. Ver slehren rrch ge- Posa« lauten: e sagen innere nlosen gehen." verugrgedM: «MEtrit» »,-»«» bei tä,N» N»«t«LU,« kutruaun, durch unlere V«I« und an kann- und Montaaeu nur einmal) »LN »»v>. durcd au»wSrti,eNom« «iMonLr, « »N d«, , Mt. 5» v». v«i »inmuliaer Kuilrlluna durch di« V»il»Mt. «adne Bestell seid!. lmSut- land ml» «llvrechendem Suich>a«e. R «»druck aller »nikrl«. Original. MtUeil»»«« nur mit deutlicher vuellenaniabei.Dredd Slachr ") tuldisi». Nochtrilaliche Lonorar- anivrüche dleiden unberückichtiot: vuvalanat« Manulknvt« werde» vicht auldewadtt. r»l»aram«.»dresl«: »»chrtcht«« »»»«de». Ukevlag von KtepsZi S Urrchavdl. ^nreigen-caM. Annahme von Ankü»dl«»n,en di» nachmittaa» s Mr. Sonn- und Seierla,» nur Manenstrade « von II di» V,l Ulir Die l ivaltiae Vrund ikile »ca. » Silben» ro Via.. An. kil»diau»,cn aus der Prwaiieit« keile re Via : die 2 Ipaltige Zeile aus Tert leite so Pia., al» Emaclandt keile «o Pia. Sn Rümmer« »ach «,n». und S»irrta,e» l ivaltiae ikrund^eil« so Pi,., aus Privalicite « L»z.. 2ivaliiae Zeile aus Terllelte und al» EluaesandlsoPfa. 8u»wLrIi,eLus. trä,e «ur aeaen BorauodeMluna. Beieablütler werden mit tv Ps,. berechn«. kernlvrechanschlvt: «mt I Rr. U und «r. ltOSS. Dl« „Inttlm XicdiMsli" I» lluck E! !opi Ir ILx! li «k rvol MI I invrsxvn« uacl I äured t. ^ 8ol»n (L-Vieäolieb), ILü„l8s»pIatr X». 8. Ni* Atz»»««!' Neueste Drahtberichte. Hosnachrichtrn, Geweibekammrr Dresden. Gettchlsverbandlungen. Russisch-japanischer I SPK tt/tzS All» Lse». vMilkl. Krieg. .Hoffman»« Erzählungen-. Weltausstellung in St. Louis. I 2-UNNcl Slllst, >Le». <sU1lI Neueste Drulitrrreldungeu vom 22. Juni Zum Herero-Aufstand. Berlin. Ein Telegramm vom 21. meldet: Verstorben sind in Otiosondo am Typhus Leutnant Lutz aus Vilseck (Be zirksamt Amberg), früher im König!. Bayr. 16. Infanterie- Regiment, am 18. Juni, Reiter Ernst Heinrich Barufke aus Duchawe bei Militsch, früher im Infanterie-Regiment Rr. 27, am 17. Juni: in Swatopmund an Herzschwäche Unteroffizier der Landwehr Wilhelm Harbecke aus Berge (Kreis Bersenbrücks am 10. Juni. Zum russisch-iavauisttien Krieg Köln. (Priv.-Tel.) Die „Köln. Ztg." erhält ein Peters burger Telegramm, wonach der Streiszug einer russische» fliegenden Streiswache in Korea sehr wertvolle Erkundungen ergeben habe. Die japanische Ärmer am Jaluslnsse soll schwächer sem als behauptet wird. Viele Angaben trügen sehr leicht sinnige Ansichten der japanischen Heerführer, die durch die zeit weiligen japanischen Erfolge einen glücklichen Ausgang des Feld- zuaes mit Sicherheit erwarteten. Die Patrouille hatte mehr- »ach hartnäckige Kämpfe zn besteben und erreichte endlich das ersten Maie seit seiner Erkrankung wieder im Landtage erschien, mandschurische Jalu-User, wobei sie im Rücken der japanischen nachdrücklich gegen den Antrag Wagner, den die Regierung nicht Armee große Demoralisationen anrichteten. Alle Telegraphen- anncbmen rönne. Er legte nochmals die absolute Notwendigkeit Armee große Demoralisationen anrichteten. Alle Teiegraphen- linien, sowie zwei große Brücken wurden zerstört, Waffennicder- lagen, sowie Pulvervorräte vernichtet. In der Mandschi große Empörung gegen die Japaner herrschen. churei soll BrunSbütteker Hafen. Der Kaiser ist beule früh 8l/4 Uhr an Bord der Jacht „Hohenzollern" hier cingetrosfen und nach 10 Uhr nach Kiel wcttergesahren. Die ganze Flottille folgte hinterher. Hamburg. Der König von England wird einer Einladung des Senats Folge leisten und am 30. Juni Hamburg ernen Besuch abstatten, insbesondere außer dem Senat auch der Handelskammer und der Börse. Hamburg. Bei der gestrigen ziemlich stürmisch verlaufenen Unterelde-Regatta des Norddeutschen Regatta Vereins, die zum erstenmal seewärts ging und an der der Kaiser aul „Meteor", Prinz Heinrich aus .Orion- und der Kronprinz auf „Iduna- teilnabmrn, erhiette» nach Festsetzung der berechnete» Zetten folgende Jachten die Klassenvrrlle: ^.-Klasse (Srhooner- neuzer von 82 einschließlich bis 26 Segellängen), Ehrenpreis der Freien und Haniastadt Hamburg: „Meteor- Erster. „Hamburg" Zweiter. „Jiigoma" Tritte. „Iduna- Vierte: L-Klasse tSchooncr- ireuzer-Jqchten van 25 bis über 2t Segellängen) Ehrenpreis „Klara- Erste. 1. Klasse (Schoonerkreuzer-Jachten von 21 bis über 1.6 Segellängen) Ehrenpreis. .Susanne ' Erste. — L.-Klaffe (Rennjachten von 32 bis einschließlich über 26 SegeUängen) Ehrenpreis des Kaisers.- „Orion" Eiste. L-Klasse (Kutter- »nd Kreuzerjachten von 26 bis einschließlich über 21 Segellängen) Ehrenpreis. „Navahoe" Erste. 1. Klasse (Kutter- »nd Kreuzer- lachten von 2l bis über 16 Scgellängen) Ehrenpreis. „Kommodore" Erft». 2. Klasse (Kreureriachtkn von 16 bis über 12 SegeUängen) drei Ehrenpreise. „Olga" Erste, .Hubertus" Zweite. „JriS^ Dritte. 3. Klasse (Renniachten von 12 bis über 10 SegeUängen) Ehrenpreis. „Alice" Erste. 3. Klaffe (Kienzerjachten von 12 bis über 10 Segellänge») Ehrenpreis. „Werda" Erste. 4. Klasse (Kreuzer- jochten von 12 bis über.8 SegeUängen) „Ette Nr. 3" Erste. Die Tchoonrr- und Kreuzerjachten der )1-. L- und 1. Klaffe siegten für die Klassenpreile ohne Takelungvergütung. Berlin. (Priv.-Tel.) Im Abgeordneten Hause -c gründete heute Aba. Krebs ikons.) seine Interpellation betreffend den Ausbau des Masurischen Kanals. Er wies darauf hin, daß der Ausbau dieses Kanals schon in der Thronrede von 1900 Iprochen worden sei. Unterstaatssckretär Schulz bestritt, daß immteZusichcrungen gemacht worden seien: erst seitdem das Pro- . 1 des Masurischen Kanals durch das eines Tieswerk-Kanals er gänzt worden sei, sei in der Provinz die Stimmung dem Plane günstig, aber auch jetzt seien die Interessenten noch nicht zu beß jeN Mühen noch Kosten scheuen. Berlin. (Priv.-Tel.) Die wasserwirtschaftliche Kommission des Abgeordnetenhauses begann heute die Beratung des Rhein-Hannover-Kanals, oder, wie er richtiger heißt, Ryein-Weser-Kanal mit Stichkanal bis Hannover. Dstscr Teil des Mittellandkanals gliedert sich in drei Teile: 1. den Rhein-Hcrne-Äanal, der von Nichrort bis zum DortmundGms- Kanal bei .Herne geht, mit dem Lippc-Seitenkanal Datteln-Hamm, 2. die Ergänzungsvanten an der benutzten Strecke des Dort- mundKLms-Kanals, 3. den Kanal Bevergern-Hannover, einschließ lich der Kanalisierung der Weser Minden-Hameln. Nr. 1 zvird auf 70,50 Millionen, Nr. 2 auf 6,15 Millionen, Nr. 3 aas I20ch0 Millionen Mark veranschlagt. Als Bauzcst nimmt man 8 Jahre au. M ül> lhausen i. Th. Die Stadt Döbel» i. S. ist zum Festmt drS 22. Mitteldeutschen Buiidcsjchießrizs 1905 gewählt worden. München. Bei der fortgesetzten Beratung des Artikels 4 ' ' " '' ' Wagner wendet sich :, der heute zum Landtage erschien, der durch den Artikel 4 verlangten Erhöhung des Lokalbahn- tarifes dar. Nach längerer Debatte wird der Antrag Wagner gögen die Sozialdemokraten, Banernbündler und die Mehrheit der Liberalen abgelehnt und Artikel 4 in der Fassung der Re gierungsvorlage mit 112 gegen 29 Stimmen angenommen; ebenw wird das ganze Gesetz angenommen, durch das 30 neue Lokal bahnen mit cmem Gcsamtaufivande von 38700000 Mark be- willigt werden. Stendal. Gelegentlich einer gestern abend veranstalteten und großartig verlaufenen Bismarckscier, an der niehr als 2000 Personen teilnahmen, wurde, wie der ..Altmärker" meldet, eine Bismarck-Gesellschaft für Deutschland mit dem Sitze in Stendal begründet. Die Ziele der Gesellschaft erstrecken sich vor allem auf Mehrung der Bestände des Bismarck-Ärchivs und -Museums m>t der Schaffung eines monumentglen Pracht gebäudes in Stendal zur Unterbringung der BiSmarckschätze usw. In den Vorstand wurden u. a. gewählt: Oberbürgermeister Werner. Landgerichtsvräsident Chuchm und Dr. Segelken. Nam hafte Beiträge von Korporationen wurden bereits zugesagt. Köln. (Priv.-Tel.) Ein amerikanischer Geistlicher ist doS Opfer eines geriebenen Bauernfängers geworden. In der Dom kirche schloß der Gauner, der sich als Amerikaner vorstellte, Freundschaft mit dem Geistlichen, und verpflichtete sich. 10000 Pfund Sterling für die amerikanischen Armen zu stiften. Er händigte dem Geistlichen gefälschte Banknoten ein, wo gegen dieser 3000 Mark als Sicherheit dem Gauner anvertraute. Später gab der Geistliche die gefälschten Scheine zurück, woraus der Bauernfänger verschwand. Die Kriminalpolizei ist eifrig ans der Suche nach dem Spitzbuben, der auch in anderen rheun- schen Städten Fremde um grünere Beträge geprellt hat. London. 'Das Geschwader, das den König nach Kiel begleitet, ist in Shcerneß versammelt und bat die Vorbereitungen für die Reise beendet. Das Geschwader besteht aus den Kreuzern „Bedford", „Essex", „Dido". „Juno" und sechs Torpedobooten. Konstantinopel. Gelegentlich eines gestrigen Besuches beim Großvczier erhielt der rumänische Gesandte bas Versprechen, daß dem Bau der provisorischen Kirche in Mona st ir kein Hindernis mehr werde bereitet werden, sowie neue formelle Versicherungen bezüglich einer günstigen Erledigung der Dünsche der Kutzowallachen. Konstantinopel. Die russische, die englische und die ^anzösi^e. Botschaft setzen ihre Schritts bezüglich der Lage im Flüchtlinge gesagt. Die Hilfeleistung wird jedoch genügend befunden. Die Pforte versichert, daß die vollste Ruhe im Sandschak Musch -ingctreten sei, was die Konsuln teilweffe bestätigen, sie melden jedoch andererseits, daß Klagen vorlicgen, daß bei Recherchen nach armenischen Führern in den Dörfern noch immer Plünderungen und Mordtaten verübt werden. OertUcheS und Tritt,sistt,eS. Dresden. 22. Juni. —* Das Wohlbefinden Sr. Majestät des Königs ist, wie uns aus Ems gemeldet wird, ein fortschreitend gutes. In dem .Kurlogier- und Badchaus „Zu den 4 Türmen" steht das ganze erste Stockwerk zu seiner Verfügung, ebenso eine Reihe Zimmer im dritten Stock, lieber die Ankunft des Königs an; 20. d. M. meldet man uns noch: Tic Ankunft erfolgte mit dem Personenzug Nr. 401, der eine viertelstündige Verspätung halt.. Der Zug hatte zwei Lokomotiven und wurde von Herrn Ne- gierungs- und Baurat Klimberg aus Limburg geleitet. Zum Empfang auf dem Bahnhof war Herr Kur- und BadekoulMissar Oberst a. T. v. Tresky erschienen. Der Monarch betrat durch den Fürstensalvn den Bahnhossplatz, bestieg hier den bereit stehenden Wagen und nahm einige ihm daraebotene Blumen- spenden von den dort weilenden sächsischen Untertanen durch Damen aus Döbeln und Zittau in Empfang. Ter König be ehrte beide Damen durch eine längere Ansprache. Tann setzte sich der Wagen unter den lebhaften Hochrufen des zahlreich an- gesammelten Publikums, für welche Se. Majestät durch Hand- beweguiigen sichtlich erfreut dankte, in Bewegung. König Georg hat die Trink- und Jnhalationskur begonnen. Gr unternimmt täglich Ausfahrten, die noch immer vorhandene Mattigkeit ge stattet jedoch noch nicht längeres Spazierengehen. Die katarrha lischen Beschwerden haben etwas abgenommen. Heute vormittag 8 Uhr ist Prinzessin Mathilde zum Besuch ihres Vaters in Ems eingetroffen. —* Erbprinz Bernhard von Sachsen-Meinin gen, der als Generalinspckteur der 2. Armeeinspektion zu Truppenbesichtigungen hier weilen wird, trifft morgen nachmittag in Dresden ein und nimmt im König!. Residenzschloffe Wohnung. In seiner Begleitung werden sich, wie bereits erwähnt, befinden Major im Generalstab Graf v. Pfeil und Klein-Ellguth und der Ordonnanzoffizier Major Marschalck v. Bachtenbrock. —* Generalleutnant d'Elia, der, wie gemeldet, an Stelle des in -den Ruhestand tretenden Generalleutnants von Rabenhorst Kommandeur der 24. Division in Leipzig geworden ist, war bisher diensttuender Generaladjutant des Königs. Er ist im Juli 1870 kurz vor Ausbruch des Krieges Leutnant im Grenadier-Regiment Nr. 101 geworden und hat dann mit Aus- eichnung am Feldzuge teilaenommen. Er war nach dem Kriege ' jutant, dann Adjutant der 45. Brigade und Kadetten- osslzier, wurve 1881 Hauptmann und Kompagniechef im Grena- d-cr-Negiment Nr. 100 und 1687 Adjutant beim Generalkom mando des 12. Armeekorps, rückte >n diesem Kommando 1889 mim Major auf und wurde 1892 Kommandeur des 13. Jäger- Offizieren von der Armee. E'nen Monat später trat er an die Spitze der 48. Infanterie-Brigade in Leipzig, die er im März 1902 mit der 64, Brigade in Dresden vertauschte. Im Sep tember 1902 ernannte ihn König Georg zu seinem diensttuenden General L In snita und am 23. April d. I. zum Generalleutnant und diensttuenden Gcneraladjutanten. Der jetzt in diese Stel lung berufene Generalmajor v. Altrock befehligte bisher die 63. Infanterie-Brigade m Bautzen. Er ist Offizier sei; Oktober 1870 und in seinem jetzigen Dienstgrade seit Januar 1903. Kommandeur der 63. Brigade ist der Generalmajor von Lafsert geworden, der bisher bei den Offizieren von der Armee stand, nachdem er bis April d. I. das Infanterie-Regiment Nr. Ml m Chemnitz kommandiert hatte. Er gehört dem sächsischen Om- zierkorps At März 1871 an. —* Donnerstag, den 7. Juli, vormittags 9 Mir, findet in Dresden die 50. Sitzung des Eisenbahnrats statt. Knust und Wissenschaft. -s* Unmittelbar nach dem 1. Juli werden wir im Abend- Feuilleton unseres Blattes mit der Veröffentlichung einer humo Mischen Militär-Novelette „Der Rottenschufter" von Ireiherrn Dietz Zedlitz und Neukirch in Wiesbaden beginnen. Tie ungemein temperamentvoll vorgetragene, über- aus lustige Geschichte ist auf den diesjährigen Kölner Blumen spielen als die beste Humoreske preisgekrönt und bisher noch nicht veröffentlicht worden. Der Autor der amüsanten Novelle wird unsere Leser besonders dadurch interessieren, daß er früher in sächsischen Diensten stand, zuletzt als Major bei einem hiesigen Grenadier-Regiment. -f* Küittgl. Hofover. Die gestrige Aufführung von Offen- backs phantastischer Oper „Hofs mannS Erzählungen" ver mittelte die Bekanntschaft mit einem neuen Tenor. Herrn Hensel vom Stadttheater in Frankstnt a. M.. der sich in der tragenden Partie des »och immer zugkräftigen Werkes — das Haus war auch diesmal verhältnismäßig gut besucht — alles in allem recht befriedigend elnsühite, Die Stimme des KünstteiS ist rin ziemlich Heller Tenor von ausgesprochen lyrischer, sehr stimpatbsicher Klang farbe. ausreichender Tragkraft, namentlich in den mittleren Ehordcn. »nd gediegener musikalischer Durchbildung, die es dem Sänger mit Leichtigkeit ermöglicht, die sterblichen Stellen seiner nicht sonderlich großen stimmlichen Mittel geschickt zu „verschmili- ten". Der für einen Tenor doppelt schätzenswerte Vorzug einer nicht unbeträchtltchen darstellerischen Begabung, die gestern vor nehmlich im zweiten Aufzuge der Oper zur Geltung kam. erhöhten den aünsttgen Gesamteindruck. den während des ganzen Abends chmackvolle Leistung des Gastes blnterlteß. der auch mit udlikum rasch Fühlung gewann, und an den einzelnen Akt- n lebhaft applaudiert wurde. Ein erschöpfendes urteil über änger und — was die Hauptsache ist — seine Veiwend- im Enlemble unserer König!. Hofoper allein nach der Partie des Hoffmann zu fällen, die in ihren Spitzen ja leicht in da» Operettengenre hinübergreift, dürste nicht geraten sein: dazu müßte man Herrn Henlel unbedingt noch kn einer oder der anderen lyrischen Partie de» klassische» Repertoire hören. — Im übrigen vollzog sich die Vorstellung, mit den Damen Wedekind, Abendrorh, Nast, v. Chavanne und Schäfer, den Herren Greder, Jäger. Rain» und Nedutchka in der bekannten trefflichen Weile besetzt, durchaus programmäßig, bis auf eine kleine szenische Kollision am Schluffe des zweiten Aktes, die aber so rasch korri giert wurde, daß sie dem Publikum kaum zum Bewußtsein ge kommen lei» dürfte. 1'* Ein falscher Schiller? Das „B. T." hat sich wegen er Echtheit der im Fremdenbuch der Wartburg über Nacht entdeckten EharadeSchillers an Erich -Schmidt, der Univer- antwortete ... . . , die Rohrpost gestattet mir nur das bündigste Votum. Abgesehen von der bedenklichen Provenienz sind Form und Inhalt so un- ischillerisch, daß -ch einen von Hermann Grimm im Streite gebrauchten Licblingsansdruck anwenden möchte: ich lasse mir darauf den Kopf abhacken. Erich Schmidt.' — G Ansicht! öanz unsere Ttrcifzügc durch die Weltausstellung am Mississippi. Von Paul Lindenberg. 1 lll. (Nachdruck verboten.) Es lag nahe für die Ausstellungsleitung, die Indianer als Schaumittel heranzuziehen. Häufig begegnet man ihnen, wie sie langsam herumschlendern oder mit gespanntester Aus- ' it dem Krächzen eines Phonographen lauschen, welch Die Häuptlinge rn "g merkiamkeit rkic Wunderding ihr lebhaftestes Erstaunen erregt, vollem Kriegsschmuck. eine Reihe von Adlersedern im öligen, W .» » r W , , einnngen mit kühnen Mienen und von stolzer Haltung, wäh rend die Frauen, welche meist ein oder zwei „Papusen" auf dem Rücken bezw, an der Hand haben, abgearbeitet und verkümmert aussckauen. Die Niederlassung dieser Indianer, die den Sioux, PuebloS, Pawnees und WichitaS sowie anderen Stämmen ange- hören, befindet sich auf einem Hügel nahe dem Administrations- gebäude. An 250 Männer, Frauen und Kinder sind hier in zwei Zeltlagern untergebracht, die einen malerischen Anblick ge- währen; zwischen den aus Tjeller Leinelvand ober bemalten Büffelhäuten hergerichteten Wohnstätten lodern Feuer, an denen die Squaws daS Mahl bereiten für die „Krieger", die faulenzen und rauchen oder die Knaben im Bogenschießen und Ponyreiten »unterrichten, und in beidem erlangen die kleinen Schlingels, welche sich an Stelle eines echten Skalpes einen aus rotgesäroten Pferdehaaren bestehenden falschen an ihren Haarschopf gebunden > haben, schnell große Gewandtheit. Hinter diesen Lagern erhebt sich die Jndianerschule, ein zweistöckiges Gebäude, dessen Inhal! uns mit den zivilisatorischen Emilüsstn der Bleichgesichter <utt die Rothäute bekannt machen soll. Groß sind sie nicht, was niemanden Wunder nimmt, der die ungeheure Ueberhebung der amerikanischen Bevölkerung gegenüber andersfarbigen Raffen kennen gelernt — finden doch beispielsweise die Neger, unter denen es sehr gebildete und wohlerzogene Leute gibt, aus dem ganzen AusstellungSgcbiete kaum einen Ort, wo sie Hunger und Durst stillen können, sic werden als verachtete Ausgcstoßenc angesehen und demgemäß behandelt! In jener Schule nun sehen wir in durch niedrige Gitter getrennten Abteilungen eine An zahl Jndianerfamilien bei „hallswirtschaftlicher" Beschäftigung, erart, daß die Frauen Wolle zupfen und Matten sowie Decken ' ^ ^ ' ste Vergnügen zu be- t'indern, die in höchst „ , . . „ . l henimkrabbcln oder in buntbemalten Holzgestellen unterqebracht sind, welche, sobald die Mütter irgend einer Tätigkeit nachgchen, an die Wand ge lehnt werden. Die zur Schau gestellten Schularbeiten beschränken sich aus sehr mäßige Schriftproben, auf kleine Stickereien und aus Zeichnungen nach der Natur und Vorlagen. In demselben Gebäude hat man auch einige Aino-Familien einlogiert, jene Ureinwohner Japans, dre gleichfalls aus dem Aussterbe etat der unterdrückten Völkerschaften stehen. Die Männer haben starkes Kopf- und Barthaar, ihre Hautfarbe ist dunkler wie die der Japaner, die Augen stehen nicht so schief, dagegen ist die Nase flacher und breiter, ihr Wesen ist gutmütig und zutrau, lich. Sehr drollig sehen die Frauen aus mit den oberhalb der Lippen tätowierten Schnurrbärten, mit welch anmutendcr Sitte sie religiösen Vorschriften Nachkommen. Mehrere afrikanische Zwerge werden noch erivartet — wenn sie nur nicht den An- schluß versäumen! Ein naheaelegener origineller Bau enthält die Alaska- Ausstellung. Vor dem seitlichen Eingänge wurden große, grell- bemalte Baumstämme mit fratzenhaften Götzen oben errichtet; von dem niedrigen Kulturzustande " völkerüna ' ' er dortigen eingeborenen Be mängelt Indianer, tum des Landes veranschaulichen uns Gold, Silber, Platina. Kupfer, Kohlen, daneben Petroleum, Holzarten und Pelzwerk, wahrend eine Reihe vorzüglicher Photographien uns die an Nor wegens Felsen- und Klippenwelt gemahnenden landschaftlichen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite