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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.10.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011009024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901100902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011009
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901100902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-09
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Liefe» Blatt wird de« Lesern von Dresden «d Umgebung am Lage vorher bereit» al» Lerugrgedithr: Abend- Ausgabe «tMcIMrN« , «k. « «,.r »«, Me.D»wd»» «aLrtLten" er»»«di« «er,«»: die «»ieber l» Drelde» und der nückleen Nmaedu»,. wo dt» Hiitroaun, dund «wen« Koten oder KvnimiMonär» ertol-i. erbauen dal klatt an WmderUaae». die nitdt <uii Sonn, oder Seiertaoe Iol,en. W twei »etlauoaadeo »den»« und «»-»-»« «uaetiellt. Uük Nückaabe rinaetandter kcbrltl- Mte keine Verbindlichkeit. Verntdrechonlchlnb! 1 «r. u uni! «r. »0»«. r«Ie,ramm-8drei>«: «>ch»tcht«, Lr»«d«». zngrstcllt. während eS die Post-Abonnenten attt Morgen in einer Gesainl.itausgabc erhalten. Znreigen.carif. Nrrlag von Kiepsrti L Rrirhavdt. VIe Äimadme von Nnkündiou«»« »rwllii in dcrbauoiaeickastdsielle und den orebenannakmeiieklen in Dresden dis 'I.'achmiUaac, SUdr Sonn und fteiertaa« nur Manenstrade 3« von n diLV,i Uiir Die l wawue Grund- «eile ica. s LilbenI A Dia. An- kündiaunacn aui der Privaitcile tzeil» » Pi,.: die 2'valtiae Zeile al» .iLuigeiandt' oder auk Lcriieiir bo Pi,. Lin Nummern nach Lonu> und kkeier- laaen > de». rioalil,e Grundjeilen Sv, so bei so und « Pt,, nach detondcre», Larik. Ludwäriiae AuitrL,e nur ,«,«« vorauddcecUilun,. Lelkilblätler werden mit ta Piz. bcrcauicr. Lodert Lödmv juu. smpüsklt Lloickvrilotto in sröWter.chiGch,!. kvorLplLlr 16. II. ES. I»«p«, sseiorrMlkSixiliillL IIr«8«I«i», AU«rIlL8tr»88v I, kerozpr. 33?v. LvrUvsiLx-, Utivln- unci Ä««vlHVvliiv, 1l«88vrtHvvti>v, Leilcttv«, UvvttsvUv mul tr»i>LÜ8l8vI»v OI»»iup»xiivr. Nr. 28V. Marl: Neueste Dmbtberickte. Hosnachrtchten. Gesammtrathsiitzung. Kolonialgesellschaft. Sächsische Gewerbc- u»d Handwerke,vereine. Schwurgericht. Zur modernen dramatischen Produktion. Mittwoch, 9. Oktober 1W1^ Neueste Drahtmeldungen vvm 8. Oktober. Auerbach. Das Gasthussgebäude in Hiuterhain, das Ilnger'sche Wohnhaus nebst Scheune und das Tiepner'jche Wohn- Haus sind niedcrgebrannt. — In BischosSgrün wurde das Schrever'sche Baurrgut eingeäschcrt. Der herrichende Sturm ver eitelte alle Löschversuche. Bremen. T<e Rettungsstation Rüde» der Deutschen Gesell schaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegravhirt: An, 7. Oktober sind von dem auf dem Peencmunder Haken gestrandeten Schlepp dampfer .Lothar Bücher". Kapitän Schultz, 5 Personen durch das Rettungsboot .Geheimrath Veitmeyer" der Station gerettet 'worden. Graz. Der Zeichenakademiker Franz Hitthaler stürzte M Meter von den Wänden des Psassenkogels bei Stübing o b und war sofort todt. Budapest. Anläßlich der Wahlen kam es in Fiume zu hestiaen Kundgebungen, so dak die Polizei ctngreifcn muhte. 124 Personen wurden verhärtet, -17 aber sofort wieder freigelassen. Ein Polizeibeamter wurde schwer verletzt. Das Militär blieb die ganze Nacht konsignirl, doch kamen keine weiteren Ruhestörungen vor. Nom. Der UnterrichtSministrr Nasi richtete an den Land- wirtbschaftsminister Bacelli vor dessen Abreise nach Berlin ein Schreiben, worin er ihn beauftragt. Virchvw seine Grütze »nd die der italienischen Schule mit dem Ausdruck besonderer Ehr erbietung zu übermitteln. Bacelli überbringt Virchow eine llrkunde. eine goldene Medaille und das Diplom eines Ehren doktors der Universität Nom. Bacelli übersandte Virchow bereits eine Adresse in lateinischer Sprache, worin er ihm ieine Arbeit über die Entdeckung eines Heilmittels über die Maul- und Flaueusenche widmet. Madrid. Von der Grenze in Barcelona eintreffende Reisende tbeiien mit. datz die Bewegung in den nordöstlichen Provinzen eine rein carlistiiche iei. Der Minister des Innern stellt dagegen in Abrede, datz eine carlistischc Bewegung im Gange iei. Der Finanzminister beabsichtigt, innerhalb zehn Jahren die Oktroi-Abgaben stufenweise abzuschaffen. London. Dem .Daily Cronicie" wird aus Washington ge meldet: Die englische und amerikanische Regierung haben sich über die Bedingungen eines neuen Vertrags betreffend den mittel- amerikaniichen Kanal geeinigt. Darnach tritt der Clayton- Bulwer-Vertrag antzer Kraft und Amerika erhält das alleinige Recht, den Kanal zu bauen. Der Kanal soll der Schifffahrt aller Nationen nnter den gleichen Bedingungen offen stehen, aber nur zu FriedenSzriten neutral sein, da Amerika allein die Neutralität garantire» und die Befugnis; haben soll, zu Kriegszeitcu alle zum Schutze seiner Interessen nötbige» Schritte zu Ihnn. Präsident Roosevelt wird für eine baldige Genehmigung dcS Vertrags durch den Senat wirken. London. Die Meldung des .Daily Chronicle" über die Einigung der englischen und amerikaniichcn Regierung hinsichtlich der Bedingungen des neuen Vertrages über den mittel amerikanischen Kanal wird dem „Daily Telegravh" aus Walbingion mit dem Hinzufügen bestätigt, der engliichc Bot schafter werde im November wieder in Washington einkrcffen. Dann werde der Wortlaut des neuen Vertrages festgestellt und der Vertrag unterzeichnet. London. Die .Times" melden aus New Aork: Präsident Rooicvelt ernannte zum Bundesrlchtcr in Alabama den frühere,» Gouverneur von Alabama. Jones, der Demokrat, aber ein Gegner Bryan's ist. Roosevelt toll geiagt baben. er wähle Jones ohne Rücksicht aut die Politik, weil er ihn für de» geeig netsten Mann für jenen Posten halte, und werde auch bei anderen Ernennungen dasselbe Verfahren anwenden. Die .Times" meinen, wenn er dies tbue, werde es große Aufregung unter den republi kanischen Senatoren Hervorrufen. London. Die „Times" melden aus Tokio vom 7- dS. M., es verlaute auS zuverlässiger Quelle, dos nächste japanische Budaet werde einen Ueberschuß der Einnahmen in der Höhe von 21 Millionen Aen ausweisen. welche mit dem gewöhnlichen Tilg ungsbetrag von 10 Millionen dazu verwendet werden sollen, die auswärtigen Schulden zu verringern. Auch die ordentlichen Aus gaben siiio um verschiedene Millionen herabgesetzt worden, um aus diese Weise eine Erhöhung der Gebälter der Militär- und Civil- bcamte» und der Löhnung sür das Militär zu ermöglichen. Petersburg. In Anerkennung der von ihm geleisteten Dienste wurde der Generalleutnant Petrow, Chef des Post- und Telegravhenweiens, zum General der Infanterie ernannt. Monastir. Der türkische Stabsoffizier Halit Nczzcs Bey. welcher wegen einer in einem hiesigen Kaffeehauie gegen den Sultan ausgestoßenen schweren Beleidigung verhaftet werden sollte, erschoß drei Offiziere und mehrere andere Personen, wurde schließlich aber von der wülhendcn Volksmenge getödtet. Oertliches und Sächsisches. Dresden, 8. Oktober. —* Ihre Majestät die Königin besuchte gestern in Begleitung des Hoffräuleins v. Ovpel Emil Richter» Kunstsalon lPrager- straßej. Die Kollektivausstellung der .Glasgow Boys", der Dresdner Werkstätten iist Handwerkskunst, sowie die neuen Original-Lithographien für den Wandschmuck in Schule und Hans (Verlag Tcubner u. Voigtländer) nahmen das besondere Interesse der Königin in Anspruch. —* Die Einweisung des zum DiakonuS an der Frauenkirche gewählten Herrn Archidiakouus Nichter aus Chemnitz ersoigt am 20. Oktober. —* Infolge des aus Gesundheitsrücksichten erfolgten Rücktritts des Herrn v. Watzdorf. Abgeordneten des Leipziger Kreises zur Ersten Kammer, von seinem Mandate fand gestern eine Neuwahl unter dem Vorsitz des Herrn Grasen v. Könneritz auf Loffa statt. Non den 153 Stimmberechtigten, bez. Wählbaren hatten sich 55 zur Vornahme der Wahl cingeiunden. 38 Stimmen enisielen aus Herrn Rittergutsbesitzer Tr. Paul Gustav Leopold Hübel aus «achiendorf. der somit gewählt ist. —* Die Wahl eines Abgeordneten der 2. Kammer der Stände versammlung im 2. Wahlkreise der Stadt Dresden findet Freitag den 1l. Oktober 1901 Vormittags 9 Uhr im Saale des Musenhauics und die Wahl eines Abgeordneten im 3. Wahlkreise zu derselben Zeit im Saale des .Tivoli" statt. —* Mittbeilungen aus der G es a m m t ra ths - sitzung. Der Rath nimmt Kenntniß davon, daß Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Friedrich August cmläßlich der Geburt einer Königlichen Prinzeisin ein von den Vorstehern beider städtischen Kollegien vollzogenes Glückwunschschreiben überreicht worden ist. sowie daß Se. König! Hoheit aus gleichem Anlässe sür die Armen der Stadt dem Rathe 500 Mt. übersandt hat. — Der Rath nimmt Kenntniß von einem Schreiben der Kaiserlichen Obewvstdirekiion Dresden, in dem diese iür einen noch zu be stimmenden Zeitbunkt die Einführung des Nachtdienstes bei den Fc rn s pre chv er m i t t cl n n gsä m tern in Aussicht stellt und von der früher geforderten Gcmäiuleistung hinsichtlich der dasurch erwachsenden Kosten zur Zeit in der Erwartung absieht, daß die Benutzung des ciusgebretteten Fernsprechnetzes in Dresden auch Nachis so häufig stattsindcn wird, um den Mehraufwand dadurch leibst zu decken. — Der Rath genehmigt dnS Eatlasiungsgettich des zum Bürgermeister von Ebrensriedersftori gewählten Natbs- AssessvrS Träger für 15. d. M. und wählt als mristischen Hilfs arbeiter den Assessor Steuer beim Amtsgericht Ehrenfncdersdmf und den Referendar Dr. Arnold in Dresden. — Der Rath ernennt den Stadtrath Lnngwitz zum Verwalter der Eugenien- Anstalt und weist ihn dem Ausschüsse für daS Annenweien als Mitglied zu. Der Rath entläßt die Armenpsleger Adler im 25 und Leutzsch im 29 Pffegervereine aus diesem Amte und wählt in erledigte Pslegerstellen beim 20. Vereine den Kaufmann A. Rein hold Römisch, beim 25. Ken Fabrikant K»rk Oskar Altred Feilgen - Hauer: beim 29. den Kaufmann Jui. Gust. Messerschmidt, den Privatmann Gust. Ad. Kettritz und den Rechnirngsrotb E. Theodor Starke: beim 45. den Privatmann Frau, Louis Höhne, sowie beim neneiiiacrichtetcn 57. Pflegerverein den Geh. Sekretär Tdeod. Jul. Aug. Gebauer, die Bezirlsichullchrer Fried Hermann Brunst und Gust. Edmund Eduard Lehne. — Ter Rath versetzt den Baukomiiiar An seinem Gesuche entsprechend vom l- Januar 1902 an und den Schuldiener Biebrach bei dem Wettiner Gym nasium auf lein Anstichen am 1. November 1901 mit Pension in den Ruhestand. — Die Stadtverordneten hatten entgegen einer aufBramtenvermehruiig im A rmenamte gerichtete» Rathsvvrlnge statt 7 nur 4 Stellen sür Kanzleibeamte und statt einer mit 4000 Mark Jahresgehalt ausaestatlcten Aiseswrenstelle nur eine solche mit :1000 Mk. bewilligt. Der Rath beschließt, bei diejem abweichenden Beschlüsse zur Zeit Beruhigung zu fassen. —" In diesen Tagen werden den Hausbesitzern die Haus listen sürdicEinlchätzung zurStaatseinkvmmcn steuer sür das Jahr 1902 zur Aufzeichnung der ui^ihreni Grundstücke wohnenden steuerstichtigen Personen nach dem Staude vom 12. Oktober zugcstellt. Da diese Listen die Unterlagen zu den Einkonnocnsteuerkalastern bilden, liegt es im Interesse eines jeden Steuerpflichtigen die Angaben recht deutlich und den Thal fachen entsprechend zu machen, zumal falsches Einschreiben des Standes z. B Privat« kür Untervcrmietherin, Werkmeister sür Vorarbeiter. Bahn- und Postbeamter sür Bahn- und Postarbcitcr. Ingenieur für Techniker und Werkmeister u. bergt, mehr sehr leicht den Mitgliedern der Einschätzungskommffsioneii Veranlassung zu höheren Einschätzungen geben kann. Tie verbreitete Annahme, daß das Einkommen Ausnahme in den Hauslisten zu finden habe, ist eine irrige. Das Einkommen ist nur bei Dienstboten und Gehilfen :c.. welche die Wohnung der Herrschaft bezw. des Arbeitgebers theilen, in die Hauslisten zu schreiben, w allen anderen Fällen nicht. —* Die Abthcilung Dresden der Deutschen Kotonial- gesellschaft begann gestern Abend im Weißen Saale der .Drei Raben" die Tkätigkeit ihres Winterhalbiahrcs mit einem Vortrag dcS Herrn Oberleutnants v. Rcstorfs über „die wirth- schattliche und militärische Erschließung Kameruns" nach seinen eigenen Erfahrungen bei der Südkamcrun-Grcnzexpcditwn im Kamvogebiet. Das Wort Bismarck's: „die Politik müsse dem Kaufmann folgen" habe, so meinte der Vortragende, iür unsere koloniale Bewegung die Bedeutung eines Programms gehabt Tie ersten Ansiedler in .Kamerun waren Hamburger Kausteute und zwar Karl Wörmann. Jansen und Tbormählen. Tie 1884 erfolgte Bcfitzergreiiung Kameruns durch Generalkonsul Dr. Nachtigall bedeulete einen weiteren Schritt. Zwar fit Deutschland bei der Austhcilling Afrrka's etwas zu kurz gekommen, doch stehca wir. was der 'Arcalumiang der Kolonien anbelangt. an 4- Stelle, während wir hinsichtlich der Scestreilkräftc erst in 7. Reibe kommen Ausführlich wurden die Bewohner Kameruns geschildert, die zu Aufstände» sehr geneigt gewesen seien und nur durch Waffengewalt »icdergekalten werden konnten. Ans der niedrigsten Stufe stünden die Buichiieger. die zu meuchlerischen und nächtlichen licbcrfällen immer bereit leien. Die Landwege bildeten schmale Negclpsade. die oft nur mühsam zu Paisiren seien, und auch die Hauvtslüsie seien insolae ihrer starken Stromschnellen nur auf kurze Strecke» schiffbar. Wesentliche Erleichterungen würden durch die Anlage von Klein-Eisenbahnen geschaffen werden können. Ter Vorsitzende. Herr Fabrikbesitzer Kretzschmar sprach dem Vortragenden den Tank der Veriammlung ans. —* Verband sächsischer Gewerbe- und Hand- werkervcreinc in Glaucha». Die Gewerbevcrcine zu Bautzen. Bernstadt. Bcrtsdors. Ober- und Niederkumiersdors, Ebcrsbach. Eibau. Großschvnciu. Hainewalde. Kamen;. Leutersdorf. Ncuialzci. Neustadt. Ostritz. Sebnitz und Stolpe» beauftragen den Verbands- j Vorort mit der Einreichung eines Gesuches an daS Ministerium des i Innern, damit bei Nachaichung bereits gcaichtcr Maße, Ge ! Wichte, Waagen und Meßwerkzeuge a) die NachaichungStaie ande: ! weit herabgesetzt, bi die Nachaichung nur aller fünf statt aller drei ! Jahre vorgenonimcn und es sür die bei der Nachprüfung in i"rd liiuiiq befundenen Stucke eine Gebühr nicht erhoben werde De» ! 'Abschnitten a und o wurde zugestimmt. Nach Rlchtigivrcckning de, - Vcrbandsrechiiuiiacn wurde der vom Vorsitzenden des erzgcbirgffcheu Gnuverbandes Herrn Müller-Werdau begründete Antrag besprochen „der Landesverband wolle den Bunvesrath ersuchen, dem Reichs tage den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen, durch das die Bei sicherungsvstichtigkcit nach dem Jnvaliditäis- und Alters versicherungsgesetz aus alle Gewerbetreibenden und sonstige» Bctriebsunicrnebmcr ohne Rücksicht auf die Zahl der von ihnen beschäftigten Personen bezw. unter Beschränkung auf die Personen, deren gewerbliches Einkommen einen bestimmten Betrog »ich: übeischreitet, ausgedehnt wird, wicrn aber eine solche Geictzes- Kruift und Wissenschaft. Im Königs. Schauspielhaus oieizes . „ , ^ sollen im Lause der Spielzeit Shakespeares Königsdramen (von König Johann IiiS Heinrich VIII.) neu einstudirt und in neuer Bearbeitung zur Aus führung kommen. Donnelstag, den 10. Oktober, geht — außer Abcmnement — zunächst .König Johann" in folgender Besetzung in Scene: König Johann : Herr Wiene: Prinz Heinrich: Herr Gebühr: Arthur: Frl. Pölitz: Pembroke: Herr P. Nenmcinn. Salisbury: Herr Äauer: Bigot: Herr Leichert; Hubert: Herr Müller: Robert Faulconbridge: Herr Walther: Philipp Faul- conbridge: Herr Blankenstein: Peter v. Pomsret: Herr Ricken: König Philipp: Herr Winds: Louis: Herr Deimer: Herzog von Oesterreich: Herr Froböse: Kardinal Pandulphv: Herr Eggertl,: Melun: Herr Gunz: Chatillon: Herr Grosse: Eleonore: Fr. Hildebrandt: Constaiue: Fr. Csillng: Bianca: Irl. Serda. s* Siidennann's „Ehre" dankt Men außerordentlichen Pariser Erfolg vornehmlich der den bedeutendsten Panier Mustern nachgebiidclcn, freilich selbstständig angewendetcn Technik des Dramas und der de» Parisern bekannten, echt parfferiichen Figur des Grasen Traft. Henri Fonguier, der Kritiker des „Figaro", schreibt: „Was mir durchaus nicht mißfällt, ist, seststruc» zn können, das; dieses Schauspiel eines Fremden vom Marke »niereö eigenen Theaters genährt ist. Man findet darin die Kunslsiückc d'Ennery's. die Debatten über Ideen, wie sie Dumas aus die Bühne brockte, und den ironischen Humor, von dem das moderne französische Drama »ns die kräftigste» Proben gegeben hat, bis zum Railonneur in freund der Frauen" und der schon etwos veralteten Figur des DcSaenais von Barriere, der die Philosophie und Moral des deutschen Autors auseinanderietzt." — Der Kritiker des .GauloiS" nennt die Figur des Grasen Traft einen .liebens würdigen Skeptiker, einen Rniionneur i» der Art des allen Theaters". — Das hindert natürlich die Pariser erst recht nicht. Sudermlinn's Schauspiel z» toben. Die Theater- und Redekunst schule Scnff- Georgi veranstaltet auck in dickem Winter sechs große Auf- sührunacn im hiesigen R es idcnz t h ea t cr. von denen die erste nächsten Dienstag Nachmittags V»4 Ubr stcittfindet. Diese Aufführung ist die 367. seit Gründung der Anstalt (1894) und die LS. im Restdenzthratci.. 7* Die merkwürdige Konkurrenzbehandlung des Hamburger Brahms-Denkmals scheint auch daS Komitee zu verstimmen: mehrere Mitglieder sind bereits ausgetreten. Bekannt lich hatte die J»n; den Entwurs des Berliner Bildhauers Reinhold Felderhoff als zur Ausiührung am geeignetsten gewählt. Nach träglich wird ober Klinger genannt als der Schöpfer des Bialnns- Denkmals. der thatiächlich Aussicht zu baben scheint, den Autirag zu erhalten. Ein bündiges Dementi dieser Nachricht, das dem preisgekrönten Felderhoff lein Recht und die TeiikmalSausführung zuspricht, steht noch zu eiwarten. Zur oroderneu dramatischen Produktion. „Man darf es ruhig aussprecheii. daß wir uns seit Leising in einer größeren Konslnsion und Zerfahrenheit der dramatischen Pro duktion und der ästhelüchen Grundbegriffe des Dramas kaum jemals befunden habe» wie gerade jetzt", schreibt Albert Geiger in einem lehrreichen Auiiatz über das Äillensdrama. Die Bühne sti zu einem „Ervrrimcntirralim" geworden, in dem man „nach un endliche» Rezepten daS Widrige zuiammeiigießt." An dramatischen Quacksalber», die sich den stolzen Namen.Rcsoimatorcii" beilegen, fehlt cs in der That nicht, und man begreift, daß der Laie, dem der Ariadenfadcn iür dies ästhetische Labyrinth fehlt, sich darin verirrt »nd ede llcbersicht verliert. Vielleicht gelingt cs mir im Folgende», ihm jenen Faden zu verschaffen. Ende der siebziger Jahre vesucdte ich in Paris den berühmte» Dramatiker Emil Augier. der damals auf der Höhe seines Ruhmes stand. Das Gespräch lenkte sich natürlich auch auf seine eigenen Werke und insbesondere aus seine» .Schwieger!ohn des Herrn Polster", dessen Charakter, wie ich mir zu bemerken erlaubte, kräf tiger gezeichnet, plastischer als die seiner anderen Stücke seien. Das mache meinem Urtheil Ehre, erwiderte der galante Franzose, denn in der That knüpfe er in der Zeichnung lener Charaktere an sondern er besitzt auch andere Charaktcreiaenthümlichkeiten. Moliürc brgnüglc sich mit der eine», sodaß seine Figur wie aus einem Guß erscheint. Die Modemen — schon zu Augier's Zeiten ! — verkehrten den bekannten lateinischen <satz m sein Gegentheil, sie forderten mul tu. nicht multum. Natürlich litt darunter die Plastik der Charaktere, für die das bunte 'Allerlei ihre Zuiammcn ietziiiig nur niwollkommcii entschädigte. Tie Kunst der dichterischen Menichendaritellung trat hinter jene andere zurück, welche die Beschränkung des menschlichen Willens durch soziale Gesetze. Bräuche und Vorurthcile zu veranschaulichen für ihre vornehmste Ausgabe erachtet. Das Sittcndrama des jüngere» Dumas — und auch die spätere» Werke Augier s, wie die leichter gezimmerten eines Victorien Sardou aebören dahin! — erscheint uns zwar beute veraltet, aber es enthält, ein wesentlicher Fortschritt gegen über der Scribc'ichcn Kunst mit ihrer verwickelten Jntriguc. in primitiver Form gleichwohl alle icnc Elcmeme, welche sür das e-> verdrängende naturalistische bezeichnend sind. Bedeutet doch vor Allem die licure so beliebte Milieukuust nur eine Forteutwickeluiia der Tendenz, de» Sckwerpnnkr der dramatische» Darstcllungskunst von den Cbarakiern ans die Einstimc zu verlege», die diele modi ffcircn. Wir stehen diesem Neuesten noch zu nabe, um ein völlig unbefangene-? Urkbeil haben zn können, aber ich bin überzeugt, dal; der küiistiac Litterarlustoriker darüber minder, günstig urkheilcu wird. alS Fanatiker wähnen. Er wird Nachweisen, datz diele sich einer Täuschung bingcben. wenn sie glauben, daß die neueste dramatische Erzeugung „wahrer" als die frühere geworden ist, denn einmal wird der Einsius; dcS Milens aus die Charakterentwickelmi'. aus Koste» des viel bedeutsameren VererbuiigsgesetzeS erheblich überschätzt, alsdann ist cs mit der Kunst der Ehcirakterzeichiiuiig entgegen dem, waS man in so vielen Theaterkritiken liest, iiiuner mehr bergab gegangen. Nach dem, was weiter oben über de» „einfachen" Charakter aewgt ist. in dem sich — von keiner ver wickelten Handlung beeng: — Leidenschaft und Temverament frei auslebcn können, ist das auch gar nicht Verwunderlich. Tic bei Meliere »nd vor 'Allem bei Shakespeare so kräftigen Charaktere werden durch immer schwächere abgelöst, die Chcrrakterzrichmiiig verblaßt immer mehr und die durchaus willensunlräftige» Gestalten Gerbart Haiwtmnuii's bilden gewissermaßen den äußersten Tief punkt einer beständig absteigenden Linie. Bei diesem Führer der deutschen naluraiistiicheir Schule kann man wirklich sagen: es ist erreicht! Bei ihm ist das nebenbei bemerkt ganz einleilia mit den Farben des Pessimismus ausaemnlte Milieu 'Alles, die Charaktere sind nichts. Nur die Verblendung des Fanatikers kann sich darüber täuschen, daß die Hauplmann'schcn Figuren genau io gur
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