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Naunhofer Nachrichten : 19.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190609194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19060919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19060919
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-19
- Monat1906-09
- Jahr1906
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- Naunhofer Nachrichten : 19.09.1906
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vlwnhickr UachrillM Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DirnStag, DonnerStaq und Lonnobend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tages Lchluü der Anzeigenannahme: Vormittag« 11 Uhr am Tage deS Erscheinens. 17. Jahrgang Mittwoch, den 19. September 1906 Nr. 113 bei. I glauben fest, daß dieses Vertrauen auf sicherem s" Mit einer vierseitigen Illustrierten Sonntagsbeilage vetugSpreis: Frei inS Hauß durch Austräger Mk 120 vierteljährlich Frei inS HauS durch die Post Mk 1 30 vierteljährlich. AnkAndigunge«: Für Inserenten der AmtShauptmanN' schäft Grimma 10 Pfg. die fünfge spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt Verlag und Druck: Günz L Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Vünz, Naunhof. Französische Urteile über die deutsche» Kaisermanöver. Major Driant, der Berichterstatter des „Eclair", schreibt über die ausschließlich aus Reservisten gebildeten drei Bataillone der 41. Division: „Ich muß der Wahrheit gemäß ge stehen, daß ich keinen Unterschied zwischen diesen und den aktiven Bataillonen festgestellt habe. Schon bei der Revue von Gandau hatten sie vortrefflich defiliert. Auf der Straße bewahren sie eine vortreffliche Marschdisziplin. Die Reihen sind in ihren Abständen, die Offiziere und Unteroffiziere auf ihrem Platze und tiefes Schweigen wird gewahrt, weil der Feind nicht mehr weit ist. Der Schritt ist gut geregelt, die linke Seite der Straße wird streng frei gehalten, um den Verkehr der Wagen des neuen Automobilkorps zu ermöglichen. Ich betrachte aufmerksam die Mannschaften der ak tiven Bataillone; sie sehen alle blühend gesund aus, was mich nicht weiter überrascht, da die Armee von dem Jahreskontingent von 570 000 Stellungspflichtigen kaum die Hälfte braucht und deshalb wählen kann. Sie sind heiter und sehen intelligent aus. Ich weiß überdies seit gestern, daß es unter allen Rekruten des letzten Jahres im ganzen nur 135 Analpha beten gegeben hat, und will dieser Ziffer nicht diejenigen gegenüberstellen, die ich kenne, weil der Vergleich denn doch gar zu grausam wäre. In Deutschland muß jedes Kind bi» zu 15 Jahren in die Schule gehen. Beim erste« Fehlen werden die Eltern benachrichtigt, beim zweiten erhalten sie eine Buße und beim dritten Gefängnis. Deshalb können fast alle Sol daten eine Karte lesen und ich habe sogar mehrere Gefreite gefunden, die etwas Franzö sisch sprechen, das man sie an der russischen Grenze in der Schule lehrte. Ich habe nicht einen einzigen Mann ohne Tornister gesehen und, wie es scheint, gibt es hinter den Ba taillonen überhaupt keine Wagen, um die Tor nister der Ermüdeten aufzunehmen. Das ist vielleicht das deutsche Mittel, um die .Drücke berger" zu entmutigen, so wie es Leute gibt, die durch die Unterdrückung der Aerzte die Kranken zu vermeiden vorgeben. Der deutsche Infanterist scheint unter seiner Last nicht zu leiden und marschiert aufrecht, die Waffe auf der einen oder der andern Schulter und nicht am Riemen, zweifellos wegen der Nähe der Feindes. Die Last ist übrigens geringer als oie unserige, obwohl sie das kleine Zelt mit seinen drei Stützen umfaßt. Was am meisten Osr LirotisuvorstsvU 1». Lsrbrig, Vornitrsväsr. WI MK 8eIMeiibMK einen treuen Nitsrbeiler »U8 urmerm Xrsibs nbßsrnksn. ^ust 20 3»dre lang bat er sl8 lUitgiivd, dis letzten 6 Fadrs nl8 stellvertretender Vorsitzender dee XirokenvorstLndse mit treuer Hingebung «sine Itrukt mid rsiotis Lrfntrrung in den Dienst unserer Xirodsoxsmsiuds gestellt und damit unseren dsrrliodstso Dank siok ver dient. V'ir ruken ikm dsnootben «obmorrliod bewegt in dis Ewigkeit oaob. am 18. 8eptswbsr 1906. von Prittwitz-Gaffron Chef der Marinestation I trauert vier Wochen, sämtliche Offiziere der Kiel. Das 1. Geschwader erhielt Konter- I preußischen Armee legen auf vierzehn Tage admiral v. Holtzendorff und die Aufklärung?- I Trauer an und bei den Regimentern, deren schiffe (Kreuzer) Konteradmiral Pohl. — Hans I Ehef der Verstorbene war, dauert die Trauer v. Köster ist 1844 zu Schwerin geboren und I drei Wochen. gehörte der Marine seit seinem 15. Lebens- I * Gerüchte von einem geplanten Anschlag jahre an. Seine hervorragende Tüchtigkeit ließ I auf den Kaiser in Breslau werden auch von ihn schnell vorwärts schreiten und die höchste I amtlicher Stelle für unbegründet erklärt. Die Stufe in der Marine erreichen, ja die Stelle I in Breslau vorgenommenen Verhaftungen sind eines Großadmirals wurde extra für ihn ge- I vom Kaiserbesuch ganz unabhängig. Seit Mo schaffen. Sieben Jahre lang mar er General- I naten schon war, wie die „BreSl. Ztg." be- inspekteur der Marine und seit drei Jahren I richtet, die Polizei einer geheimen anarchistischen Chef der aktiven Schlachtflotte, die in dieser I Vereinigung auf der Spur, wo Gelder gesam- Zeit einen hohen Grad von Schlagfertigkeit I melt und anarchistische Blätter gelesen wurden, erreicht hat. Mit dem Schwarzen Adlerorden I Kürzlich wurden vier daran teilnehmende AuS- nach dem Seemanöver 1902 erhielt Köster, I länder ermittelt und verhaftet. Drei Oester- Bedauern darüber auszudrücken, daß Ihr vor- I geschrittener Lebensalter und die Folgen Ihrer I Rundschau, langjährigen körperlichen und seelischen An- I * Der Kaiser wohnte am Montag strengungen als Flotteaführer mich zwingen, I Beisetzung des Prinzregenten Albrecht auf Ihre weiteren Dienste in dieser Stellung I Braunschweig in Kamenz in Schlesien zu verzichten. Sie wissen, wie hoch ich Ihr I Die Leiche des Prinzen ruht in der Uniform I Grunde ruht." persönliches Wirken in der Flotte stets einge- I seines Schwedter Dragonerregiments in dem I * DaS Walten des „neuen Herrn" in schätzt habe, und wenn Sie Ihre Flagge nieder- I Sarge, der geschloffen und in der Kirche auf- I der Kalovialabteilung übt bereits seine Wir- holen, so können Sie es mit dem stolzen Be- I gebahrt worden ist. An der Beisetzung nah- I kung aus. Man denke, so wird der „Köln, wußtsein tun, daß Sie diese Flagge immer der I men zahlreiche Fürstlichkeiten und militärische I Volksztg." aus Berlin mitgeteilt, die" neue Marine zu Nutzen und Ihrem Kriegsherrn zu I Abordnungen teil. Zur Leichenparade waren I Exzellenz steht schon morgens um 9 Uhr mit Dank geführt haben." o. Köster bleibt einst- I die Breslauer Leibkürassiere und das Füsilier- I dem Automobil vor der Kolonialabteilung und weilen zur Verfügung des Kaisers. An Stelle I regiment Sir. 38 kommandiert. Auch eine I fordert — zum Hohn auf die seitherige Praxis des Admirals Prinzen Heinrich, der nunmehr I Abordnung des Linienschiffes „Braunschweig" I — Vorlegung des gesamten Einlaufs. Der die Schlachtflotte führt, wurde Vizeadmiral ' war in Kamenz eingetroffen. Der Kaiserhof I gelinde Schrecken solcher Geheimräte, die sich Nachruf Oott dsr Dorr Kat mit llvrru Avxvlvldssitrvr der bürgerlicher Herkunft ist, den Adel. Er I reicher sehen ihrer Ausweisung entgegen; ein besaß das uneingeschränkte Vertrauen der Ma- I Italiener wurde wieder freigelaffen. rine. — Der neue Flottenchef Prinz Heinrich I In einer längeren Auslastung tritt die ist als zweiter Sohn Kaiser Friedrichs 1862 I Norddeutsche Allgemeine Zeitung den kritischen geboren und ein Seemaun durch und durch, I Kommentaren entgegen, zu denen die BreSlauer wie man sagen darf, ohne ihm zu schmeicheln. I Kaiserrede mit ihren gegen die Schwarzseher Auf seinen eigenen Wunsch diente er „von der I gerichteten Worten einem Teile der Presse Pike" an und in jeder Stellung ausreichend I Veranlassung gegeben hat. In dem Artikel lange, um sein »Geschäft", wie er es in I heißt eS: „In allen wahrhaft patriotischen Amerika nannte, gründlich kennen zu lernen. I Kreisen wird man mit lebhaftem Danke die Große Reisen haben ihn die Welt sehen lasten I kaiserlichen Worte vernommen haben, aus und seinen Blick erweitert und geschärft. Immer I denen das Volk die frohe Gewißheit schöpfen war er auf Schiffen tätig und nur einmal im I darf, daß auch in der Gegenwart dem läh- Admiralstab in Berlin zu seiner Information. I menden Hauch pessimistischer Anwandlungen Er führte das deutsche Kreuzergeschwader in I ein starker Wille gegenübersteht, der ihn zu auffällt, das ist, daß die Zahl der tragbaren I Ostasien und bis vor einigen Jahren das 1. I bannen entschlossen ist. Seltsamerweise hat Werkzeuge einer Kompagnie viel bedeutender I heimische Geschwader. Beliebt bet seinen I sich ek Teil der Presse bemüßigt gefühlt, über ist als bet uns, wo man sie mit Unrecht ver- I Untergebenen, paart er Milde mit Strenge, I die Breslauer Kaiserrede Betrachtungen zum ringert hat, da die Befestigung des Schlacht- I wo sie angebracht ist. Man darf ihm getrost I besten zu geben, die nicht ganz saisonmäßtg feldes mit jedem Tage an Bedeutung gewinnt." I das Zeugnis großer Tüchtigkeit ausstellen und I waren, da sonst das Thema „Reichsverdrossen- Major Driant schließt seine Ausführungen mit I darf hoffen, daß er unsere Schlachtflotte auf I heH" mit seinen Abwandlungen den stoffarmen einem enthusiastischen Love des Generals Gra- I ihrer hohen Stufe erhalten und daß er stets I Hundstagen vorbehalten zu bleiben pflegt, fen Haeseler, der trotz seines hohen Alters den I bestrebt sein wird, sie für den Kriegsfall zu I Dieselben Leute, die sonst bet jeder paffenden Manövern mit der grüßen Aufmerksamkeit folgte I einer gefährlichen Waffe für den Gegner zu I oder unpassenden Gelegenheit zu gunsten der und der sich ganz anderer Mittel, als der ehe- I machen. I freien Meinungsäußerung den Mund «G voll malige Kriegsminister Andree bediente, um die I I nehmen, wollen dieses Recht jedem zugchehen, Armee auszubilden und schlagfertig zu machen. I Zur Lage in Rußland. I dem Kaiser allein soll er verschränkt werden! -- Paul Belon, einer der bekanntesten fran- I Petersburg. In Peterhof wurden nachts I Wie vor vierzig und mehr Jahren sind sie zösischen Militärberichterstatter, schließt seinen I Haussuchungen vorgenommen und 14 Personen I auch heute noch in der Doktrin vom Schein- Bericht im „Journal": „Von dem heutigen I verhaftet, darunter der frühere Duma-Depu- I königtum befangen, das sich mit der Rolle Tage verzeichne ich nur eins, die Stärke und I jierte des Kreises Peterhof Pawlow, sowie ein I eines dekorativen Schlußstücks am Staatsbau Geschmeidigkeit der deutschen Kavallerie, deren I Student der Petersburger Universität und ein I zu begnügen hätte. Aber diese Doktrin wur- Regimenter durchweg mit der Lanze ausgerüstet I Hoflakai. I zeit nicht im Boden der Wirklichkeit. Glück ¬ sind. Ihre Manövertüchtigkeit wird sich später I Riga. Der Mitchef der Firma Gebrüder I lich können wir uns schätzen, daß in Preußen in den Kämpfen gegen die Infanterie bekunden, I Busch, Adolf Busch, wurde im Kontor seiner I und in Deutschland überhaupt die Monarchie allein sie hat bereits ihre Ueberlegenheit in I Fabrik von Revolutionären überfallen und er- I auf das eigene historische Recht gegründet ist, dem Ausforschungsdienste bewiesen. Es war I mordet. Bedeutende Barsummen wurden aus I sich als sehr lebensvoller Faktor im nationalen geradezu wunderbar, mit welcher Raschheit und I dem Kaffaschranke gestohlen. Ein Bote der I Dasein geltend zu machen. Der beliebte Kunst- Genauigkeit die Führer der beiden Parteien I Firma Herminghaus, der eine größere Bar- I griff, den Stimmungen enger Kreise durch unterrichtet wurden." I summe zur Auszahlung der Arbeiterlöhne bei I Berufung auf das „Volk" größere Äedeutung ! sich ha"*' wurde auf offener Straße erschaffen I beizultgen, vermag bet keinem Kundigen zu Der Wechsel in der Führung I und beraubt. I verfangen, der weiß, wie wenig untrüglich der unserer Flotte I Loado». Aus Warschau wird folgende I Geist der Herren als Spiegel des Zeitgeistes ist vollzogen, Großadmiral von Köster ist zu- I Statistik für die erste Hälfte des Monats Sep- i sich erwiesen hat. Eben dieses Volk, dessen rückgetretcn und Prinz Heinrich von Preußen, I tember gemeldet: 45 Polizisten gelötet, 55 l Phantom als stumme Hilfstruppe ins Gefecht der Bruder des Kaisers, zum Chef der aktiven I Polizisten verwundet, 6 Bomben geivorfen, I geführt wird, Hal dem Kaiser immer wieder Schlachtflotte ernannt worden. Großadmiral I 18 Branntweinbuden vernichtet, 98 Brannt- I begeistert zugejubelt, wo es de- Herrschers an- von Köster verabschiedete sich nach Schluß der I weinbuden ausgeplündert. I sichtig wurde, und damit einen bündigen Gegen ¬ großen Seemanöver am Freitag von der Flotte I Frankfurt a. M. In Bad Soden in, i beweis geliefert. Und nicht nur bei fest- und verlas dabei das folgende kaiserliche Hand- I Taunus wurde am letzten Sonnabend ein I lichen Anlässen gelangt das Vertrauen zu Kaiser schreiben: „Indem ich Sie hiermit Ihrem I russischer Student, namens Rosenberg, unter I und Reich zu beredtem Ausdruck. Erblicken Wunsche gemäß von der Stellung als Chef I dem Verdacht, ein Attentat auf den früheren I wir nicht allenthalben emsiges Wirken und der aktiven Schlachtflotte enthebe, drängt er I russischen Premierminister Grafen Witte geplant I Schaffen? Sehen wir nicht Tag für Tag mich, Ihnen mein von Herzen kommendes z -u haben, verhaftet. I große wirtschaftliche Unternehmungen mit weiten I Sichten erstehen, die ganz undenkbar wären, I wenn die Männer der werktägigen Arbeit nicht der I voll Zuversicht auf das Gedeihen der Nation von I in unbegrenzter Zukunft bauten? Und wir
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