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Dresdner Nachrichten : 08.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187109083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-08
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1871
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l- Felder. i». stcr » s.w otrniij.' Seliatlo. ngl. V»r». S irisch. ei„- erme, »»«!«« 4. st Verhält- vrrkaufcn. Neustadt- r, engaffe, Lager von iraren -astend <l>r S u. Fest- r reellster nu 2«; Agr l8Pf. gr. n. >2Ngr n, igr., bei icr. 8tLr»e. «»rt, e ur s im» i». 25 Pf., breit. nßs, > ^-s. tlkl, I^N I« r >r -tcrre. s. » setzt jäten». ! trägt orlbell achsin k«' r jeden hrlich. lineri it stier > stier sowie itticr» iostien stertcn jcltcr aiice« in u ,. dstiese, eiitcnstcc csck'äitS »denö ^ . Fiestel - vor ant. ist aiiiilic» big und U> ver N.sstcreS !. «taste >r. eise cnklei« stadame markt. Erschein!: Täglich srith 7 Uhr. Inserale tverdri, angcnmnmen: bist .Ibcndö st, Sonntags: bis Mittags 12 Uhr Marienstrahki»; in Nkiistadl: B » chd r u ck c r k i von Job. P«s,lcr. gr. INostrrgasse». Anzeige» in dies. Blatte finden eine erfolgreiche Ltlbieiiuug. Auflager Dv,mx» Exemplare. Tageblatt für U»tcrhait,ulg nnd Gcschastööcrkchr. Druck und Eigenthum dr-r Herausgeber: Likpsch L ^tichardl. — Verantwortlicher Nedacteur: ZUtlUS Nkichgrdt. Fivolini'snruf' Brerieljiihrlich 20Ngr. bei urieiltgeidüst erl'ie» scruiig to'S HanS. Lurch die jtönig! Post dierteliiih,i.22- rv.'gr. Einzelne Numn.nu I Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum ein«»... gespaltenen Zeile: II Ngr. Unter „Eingesaiidt" die Zeile 2 »tgr. EIltÄtNritz von unö unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando -Zahlung durch Briefmarken oder PosieinzahlunA aui. zu Silben ko>te» I digr. Anvwärtige könne» die Zahlung auch aus eine Dresdner Firma anweisen. Nr. 251. Techszchiitcr Jahrgang. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Dresden. 8. September. — Der Nittcrgutöpack'ter Earl Heinrich Otto Graser zu Brösa hat daö Ebrenticuz dev AibrechtSordenS erl-alten. — In Leipzig will man wisse», tag der Gel-cime Iustiz- ratb Pro«. Ui v. Gerber zum Nach-olgci dev Herrn Freiherr» v. Falkcnstcin, alS BNnister des EnltuS und öffentlichen Untcr- rtchtö, bereits dciignirt worden sei. — Ucbcr den io plötzliche» !od des Herrn Iusilzminisier I)r. Schneider in Pvntresina (im Engadin) berichtet das „Dr. I.": Se. Erccllciiz ist am st. September gcslorbe», und zwar ohne vorheriges Kranksein und im Begriff, mit seiner Tochter den Plz -c'ailguard zu besteigen. Der Verewigte, geboren im Jahre 1807, war zuletzt Präsident des Appcllationsgcrichls zu Dresden und übernahm die Stelle des Iustizministero i» einer für Sachsen überaus ernste» und schweren Zeit, wenige Wochen vor Ausbruch des Krieges von 1X66. dllö Biltglied der damals bestehenden Lantcscominission, wie durch seine spätere Vcrwal tung deS Justizministeriums hat er >win Vertrauen Sr. Mas. des Königs und den Erwartungen des Landes. die sich an seine Ernennung knöpften, in vollem Matze entsprochen. Von dem Gefühle ticter Religiosität erfüllt nnd von der reinsten und un eigennützigsten Zieste zu König und Vaterland geleitet, war sein stetcd und ernstes Bestreben unter allen Verhältnissen nur auf eine treue und gewincnhaste Pfliä-terttUlimg gerichtet. Er hätte dem Könige und dem Vatcrlande noch viele gute und wichtige Dienste leisten können, wenn nicht ein plötzlicher und ganz un erwarteter Tod ihn, den anscheinend gesunden und krättigc» Man», so frühzeitig dahingcrafst hätte. Halten wir sein An denken in Ehren! Er verdient einen dauernden Platz in der Liebe und der dankbaren Anerkennung Aller. — Seil dem st. d. M. findet die diesjährige Herbst Evu- trol-Vcrsammlung im Dresdner königlichen BczirlS-Eommando statt, die biö znm ltt. September dauern wird. Sämmtliche in vorgenanntem Bezirk aufhältliche Mannschaften des Bcurlanb- tcnstandco haben sich a» den durch DrdrcV bestimmten Control Plätzen pünctlichst einzuuudcn, autzcrdcm noch nicht zur Anmcl duna gekommene Mannschaften sofort bei dem Bezirksjeidwcbct sich zu NleMir. ' — Dessen tl teste Sitzung der Stadtverord neten am (». September. Die erste Sitzung nach den Ferien wird durch den Vortrag zahlreicher Ncgistrautcn Eingänge er öffnet. Der Stadtrath übersendet die Photographie» der beim Truppencinzuge veranstalteten Fcst-Dceorationen mit dem Er suchen, dieselben dem Archiv einzuvcrleiben. ebenso Druckrrcmp- larc dcö Verzeichnisses des Vermögens der Statt Dresden Ende 1870 und der Ucbersicbt dcü commuiilichen HauShaltS aus das Jahr l870. Die Einnahme» betrugen hiernach 77«>,l l'.> Tl-lr.. gegen den Voranschlag 7X.660 Tblr. mehr: die Aucgabcn 657,642 Tblr.. gegen den Voranschlag llll.xo-' Tblr. n-cingcr. TXrö städtische Vermögen bat sich von 2,07',.078 Tblr. aus 2,182,222 Thlr. erhöbt. Die Sparkasse erzielte einen lieber schütz von 25,881 Thlr.. daö Leihhanö einen solchen von 278.', Thaler. — Mehrere Eingaben von Duartierinbabern, die sich durä' daS Vcriahrcn der Einguartlerungsbehörde beiä'wert inst len, werden an den Stadtralh abgegeben unk bezüglich einer grötzcrcn Anzahl von Rechnungen die Zuilirication ansgcspro chen. An Stelle deS in Folge seiner Wahl zum besoldeten Stadtrath auögcschietcncn Herrn -.'ldv. Henbner sollen die Her ren Schuhmacstcrmeister Grund man» als Stadtverordneter nnd Kauiman» Hcrschcl alö ständiger (Ersatzmann cinderuic» werde». — In einem längeren Eommnnieatc beschäftigt sich der Statt rätst mit der Devolvlrung der nach K 2.', der Kirchenvorstands unk Shnodalordiiung dem Kircl-envoislante cingeräuntten Be rugnissc aus de» Gcsammtk rchenvoistand bezüglich der »iä-t i.n Parochlalverbantc befindlichen geislliä)en Stellen. Die Kiel., directlon hat die Ansicht ausgcihioä'en, tatz eine solche Devol dirung bezüglich der Stellen städtischen Patronats itattzufindcn habe, nicht aber bezüglich anderer Stellen, z. B. an der Hoi ktrche. Der Stadtratb ist anderer A»licht. möchte aber die Meinung dcö Eollcgiumö tarüder börcn. In Angelegenl-cit der vom Kricgöininistcrinm angcordnctc» Bcireiang aller PHli tärpersonen, auch der nicht aetivcn, von der lSinauartierungslait, hat der Stadtrath. nachdem er sich mit dem Magistrate von Berlin lnS »Vernehmen gesetzt hat. um sich über die dortigen Verhältnisse zu unterrichten, beschlossen, noch einmal beim Kricgö Ministerium vorstellig zn werden, falls tleö nicht iriichtc, aller höchsten Ortv Beschwerde zu sül-rcn und, wenn auch dies er solgloö bleiben sollte, sich beschwerend a» den Landtag, eventuell auch an den »teichStag zu wenden. Eine grötzerc Anzahl von Eingängen ist autzcrdcm a» die Deputationen abgegeben worden, ein eben erst clngcgangcneö ttatträlblicheo Eoannnnicat. betreffend die beim Hcrannahcn der El-olera zu ergrciienten Viatzrcgeln, wird in Verbindung mlt mehreren, sich »nt dcmscibeu Gegen stände beschäftigende» Anträgen des Vicevonicl-erS Nr. VVigard der Flnanzdcputatlbn zur schleunigen Beriä-tcillattung über wiesen. -- Nachdem man ans Vorschlag dcrA.zahldcputalion an Stelle dcö ausgcichicdcncn Herrn Adv. Hcubncr den Stadtv. Nr. Schulze zum Mitalietc der Schultcpntatio», Vicevoritchcr Nr. Schafsrath znm Mitglieste der Deputation zur Prüfung der Malischen Befreiungen von städtischen Anlage» ernannt, die In der Versassungödepiitation und der Deputation zur Berathung des Gcmeintcanlageulutzcs erledigten Stellen hin gegen für dieses Jahr undcsetzt zu lassen deschlossen hat, berichtet Vicevorstchcr Nr. Schaffrath üstcr die Slusslcllnng des Körncrdenkmals unk die Wahl keö Platzes hierzu. Im Jahre 1862 Ist beschlossen worden, cln solches Denkmal zu setzen. Für ein Honorar von 2000 Tl-lr. bat Herr Pros. Hänc! das Modell dwzu hergcstclit, für eine ebenso Hobe Summe ist cö tn der Erzgietzerel von Lenz und Herold tu V.ürnberg in Brouce gegossen worden; daö Postament bat der Stel»- metzmelster Friedrich Mitscher in Häölicht bei Eamciiz für 1202 Thlr. geliefert, setzt ist das Denkmal fertig und soll am 22. September, dem 80. Jahrestag von Körners Geburt, zur Aufstellung gelangen. Der Stadtrath hat den Platz vor dem neuen Kreuz-Schulgebäude für.den angemeffcnltcn gehalten; jedoch sind andererseits Stimmen laut geworden, ivelcste eine Aulstetluna deS Denkmals tn der Neustadt, tn der Nübe von Körners «ev-ttS-ause, alö -wcckmäbig empfahlen; indeM haben die fünf dazu in Vorschlag gebrachten Plätze sämmtlich nicht Stand gehalten vor der Kritik des Herrn Prof. Hänel, der seinerseits den Fcrtinandö-Platz iür den geeignetsten hält. Der Stadtrath hält jedoch an dem von ihm gewählten Platze, namentlich um deswillen fest, weil Körner hauptsächlich ein Vorbild der Jugend, insbesondere der den humanistischen Studie» obliegende» Jugend sein soll. Die VcrsassungS Deputation bat sich gesagt, tatz ein Widerspruch dagegen, selbst wenn er vom Eollcgiinn crbobcn werden sollte, doch Angesichts der Kürze der Zelt erfolglos bleiben mützte, wenn man nicht vb» einer Ausstellung in diesem Iabrc absebcn wollte und eine solche sei doch gerade in dem jetzigen Jahre der nationalen Wiedergeburt Deutschlands sehr erwünscht. Sie schlägt daher vor, die Wahl dcö Platzes diesmal ausnahmsweise lediglich dem Stadtrath zu üdcrlassen. Das Eoltcgium erklärt sich ohne Dcstattc damit einverstanden. — Schon seit längerer Zeit liegt der Stadtrath mit dem Blciwcitz - Fabrikanten August Friedrich Wolfs wegen eines demselben entzogenen WasscrdcnutzungSrcchtcS i» Streit. Letzterer hat sich neuerdings in einer Eingabe an daö Collegium mit der Bitte um Inter vcntion zu seinem Gunsten gewendet. Dasselbe beschließt icdoch, als dazu incompetcnt, die Eingabe an den Stadtrath adzugcbcn und denselben bei dieser Gelegenheit um tl-unlichste Bcschlcu- nigung d<r Erledigung der früheren Beschlüsse zu ersuchen. — Schon oit bat die Frage wegen Ncorganisation dcö Jahrmarkt wescnö aus der Tagesordnung dcö Eollcgiumö gestanden; Ver anlassung zu der heutigen Bcratl-ung glcbt der Vorschlag dcö Stadtraths, den wegen der unpassenden Jahreszeit weniger be suchten Fastenmarkt auizuhcdcn und den Ncustädtcr Iobauniö- markt unmittelbar nach Schluß der Leipziger Messe alö Ean- talemarkt al-balten zu lassen. In dem diesen Vorschlag motl- pi'rei'.tci: Eomnnmicate wirk daraus bingewicien, tatz die Poli- zciürect o» stets aus Durchführung des Grundsatzes gedrungen stabe, daß die Straßen von dem Iabrmarktsvcrkchr frei zu hal ten seien. In Folge testen bade der Stadtrath schon früher vorgeschlagen, die Jahrmärkte in Alt- und Neustadt zugleich aus den öffentlichen Plätzen abhaltcn zu lassen, der Vorschlag sei jedoch von den Stadtverordneten zurnclgcwicsen und in der Fvlae auch von ihm alö unpraktisch erkannt worden. Noch neuerdings bade aber die Pollzeidircction die Verdrängung deS Iah-cmarkiverkel-is von 8 Straße», die jetzt noch mit Buden besetzt worden, angcortnct, Die VcnastlmgSdeputation hält eine solche Anordnung der Polizcitireclioii iur ungerechtfertigt, weil die Benutzung öffentlicher Plätze lcklglich Suche der städti schen Eollegicn sei, und beantragt daher, Widerspruch gegen ein derartiges Verfahren zu erbeten. den stadträtl-lichcn Bcicvlutz wegen Vermiiitciinig der Jahrmärkte aher abziilelmen. weil dieselbe» nicht nur eine tirccte Einiiahine der Ltadtkassc zu'übrcn, sondern auch durch den Zustutz der Landbehölkerung ii. s. w. vielen Gewerdtreidenken, von denen Viele mit ihrem Erwerb allein aui die IabrmäMc angewiesen seien, Verdienst gewäbren. Außerdem icblägt die Deputation vor, den Statt iatb zu ersuchen, tatz die Anistcliung und Wegräumung der Buten noch rascher alö bisher bewerkstelligt werde. I» der hieraus folgenden Debatte cmpstcblt Stadtv. Zeidler cmstö Wärmste den Dcputationsanttag nnd vcantragt zugleich, den Fastenmarkt aus die Zeit kurz vor Beginn oder nach Schluß der Leipziger Blesse zu verlegen. Stadtv. Tcucher dringt tca Ne'oclstant zur Sprache, daß während des Ncustätter Jahr markts die Leinwantl-äntler aui dem AntenSplatze scill-alten mutzten und schlägt vor, den Stadtrath zu ersuche», den Lcin- waudhävdlcm wieder, wie früher, Plätze in Neustadt anzuwci sen Nachdem »och die Stadtt-. Stcver und Naicstke gegen, Friedrich und Jordan für die DcputationSanträge gesprochen haben, werden dieselben angenommen, ebenso der Tcucher ichc Antrag, während der Zcidlcr'sche abgelchnt wird. — Die A»- stellung eines Hilst-erpetientc» bei der Dircction des Ltadt- kran' nt-anies wird gencbmigt, ebenso die Gewährung einer clninaligcn Unterstützung von äo Thalern a» die Wittwc des vci der gruppen - EinzngSscicr am ll. Juli dieses IabreS ver unglüctlten Zimiuermannö Btüllcr. — Dem bei der Hauvt cauZlci ncu angestelltcn Boten werden die geforderten Bezüge seines Voraängcrs bewilligt; der vom Stadtrath bean tragten Pcnsionirnng dcö StadtstcuereliniehmerS Seiicrt wird die Zustimmung ausgesprochen. Bezüglich der schon vor den Ferien t-civrechenen Nacht-ragSIianidatioii des Bcnnath Henoch für Vorarbcste» i» der -Arasscrvcrsorgungcangelegcnl'eit bat sich hcranvgcstcllt, tatz derselbe die gedachte» Arbeiten im besonderen Aufträge ausgcsübrt l-at; daS Eollcginm dcschlictzt tal-cr aui Antrag der Fi»anzkcv»ta!ion, der Berichtigung der Lignikation zirzustimmcn. Lci-en mehrmals ist die Frage wegen Hcr- nellinig von g'lnsgängcn naä' tee Mariendrücte behandelt wor den; ans Vor>cl'laa der Finanzdeputat-on wird I-cnte beschlossen, bcl-uis der Herstellung eines wiche» Aufganges der Fußgänger von der altstädkcr Seile den Stadtrath um Antnüvnmg »euer Verhandln».»'» mit der EIsei>l.-ahnr>rcctio» z» eriiiä-en and die z» Herstellung cineö Fußweges entlang der Maricnhrückc an der ncustättcr Seitc geforderten 2100 Tbalcr auf den Haus haltvlan für 1^72 zu bewilligen. - ä'kacl'tem man stä' noch damit einverstanden erklärt bat, die zu den ErweiterungSbautc» dev Stattkrankcnhauses aus der Sparkastc cntlicl-cncn tt>,E>o Tl-alcr aus dem -Anl il-ciont zurü.fzuzavlen und n-eitcrc 'AEli Tbalcr demselben Fond zn entnehmen, ferner den berichtigte» Hanshaltvla» pro 1^71 zu den Acten zn nebmen nnd dem fflcgistralor bii dem Stadtbauamt den Gebalt hon 25» Tl-alcr jährlich bom l. Juli d. I. ah auf ^Ivttci zu crl-ohcn, berichtet Stadtverordneter Jordan über die zum Schutze vor der hcranuahciitc» El-olera zu treffenden Maßregeln. Der Stadtrath beabsichtigt, sobald rin Eholciatall in Dresden bor kommt, svwrt eine allgemeine Deslincction sämmt'lchcr -lborte, Grube» und Schleußen ans städtische Kesten vornehmen z» lassen; autzcrdcm will er schon jetzt iür unbemittelte Eholcra kranke die Acrzte in den verschiedenen Bezirken ernenne». Z,u der DcSinlcction verlangt er, irüberen Erfahrungen gemäß, ein BcrechnimgsgZd von to.ooo Teiler. Die Finanzdcv'ttation empfiehlt, diesen Anträgen znzustimmcn. gleichzeitig beantragt sic icdoch aus Vorschlag des Vicevorttci-elv 1>r. Attgard, den Freitag, 8. September 1871. lassen, ferner die Leibwäsche von Eholerakranken, die während der Krankheit verunreinigt werde, verbrennen zu lassen und denen, die einen solchen Verlust auö eigenen Mitteln nicht z» tragen vermögen. den Werth der Wäsche ans communl>cl)c> Mitteln zu ersetzen. Das Eollcginm erklärt sich damit einver standen. — »Nach Erledigung mehrerer Vorträge der Petitionö- tcputation komme» noch mehrere selbstständige Anträge von Mitgliedern dcö Eollcgiumö zur Sprache. Der Antrag dcö Stadtverordneten Dr. Schulze, den Stadtrath zu ersuchen, die Schuldirektoren zu ermächtigen, an den Tagen, wo die Hitze Vormittags beim Schluß der Schulstunden die Höhe von 2«> Grat Neaumur erreicht, die NachmittagSschulstundcn auö- fallen zu lassen, wird abgelchnt, dagegen der Antrag desselben Stadtverordneten, die Anfrage an den Stadtrath zu richten, warum der Bau am Stattkrankcnhause seit mehreren Monaten unterbrochen sei, und ein Antrag des Stadtverordneten Klipp- gen, den Stadtrath um Auskunst über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen in Angelegenheit der Pserdeeiscn- bahn zu ersuchen, angenommen. Schluß der Sitzung ist/r Uhr. — Wie wir hören wird demnächst auch die diesige kdnigl. Kreisbirection in die Lage kommen, in der AuSweisungS- Angelcgcnhcit gegen Uscrt zu entscheiden, indem Letzterer, wie zu erwarten stand, bei dem Auöwcistmgöbcschlussc der hiesigen Polizeibehörde sich nicht beruhigt, sondern dagegen Einspruch er heben soll. Bekanntlich hatte die kdnigl. Krcistlrcetion in Zwickau, die aui UicrtS Einspruch wider seine Ausweisung aus Ebcmnitz zu entscheiden gehabt. den AuöwcisungSbcschlutz der Polizei behörde in Ebemnitz bestätigt. — Vergangene Mittwoch starb zu Leipzig der Redacteur der Allgemeinen Tbcatcr-Ehronik, Victor Kölbel, im 60. Lebens jahre. Mehr denn 26 Jahre lang leitete er die pon A. v. AlvcnS- leben im Iabr l8;n z» Leipzig gegründete Tbcatcr-Ehronik, und cs ist wol-l kein deutscher Schauspieler oder Sänger von einiger Bedeutung, der nicht mir dem Verstorbenen in Verkehr gestanden hätte. Seine Rechtlichkeit erhob ihn weit über die vielen, späterhin awgctauchtcn Theater-Agenten, und seine Theatcr-Ebronik ist in der That eine Ehronik für die Bühnen welt. Kölbel stammt auö Freiberg, wo sein Vater Stadtrichter war. Aul dem Gymnasium zu Frciberg gcbitdel, bezog er tm Jahr 1820 die Universität zu Leipzig, wo er einige Jahre lang der Jurisprudenz oblag und dann die Redaktion detz genannten Blattes übernahm, welches sich im Besitz der Buchdrucker Sturm und Koppe befand. Erst nach deren Tode wurde er, nach vikisachen Entbehrungen und Kämpfen mit so manchen Widerwärtigkeiten des Lebens, Eigcnthümcr dcs BlattcS, welche- wohl unter allen Theaterzcitungen die weiteste Verbreitung hat. — In Tcplitz ist, wie unö berichtet wird, ein schaudcr- haiteS Verbrechen entdeckt worden. Ein dortiger Stellmacher, wohnhaft am Vichmarkt daselbst, hat wegen ErbtheilnugShin- tcrzichinig seine beiten bejahrten Schwestern, nach seinem eignen Gcstäntnitz. 7 bis 8 Jahre lang, vollständig entblößt in einem kleinen Raum versteckt gehalten. Gestern ist nun von Prag, wo jedenfalls ticscö Verbrechen zur Anzeige gebracht wurde. Bclchl gekommen nach den zwei Schwestern zu forschen und hat man sic auch in il-rcin elenden Versteck lebend ausgefunden. Wie lange die bciecn unglücklichen Personen darin geschmachtet, konnten sie selbst nicht aus lagen und cmS Furcht vor etwaiger Ltraie. bic ihnen seitens ihres unmenschlichen Bruders ange- brohl worben war, hatten sie auch jcbwcdcn Hilicrus, der viel leicht auch vergeblich, unterlassen. Die beiden unglücklichen Schwester», bic natürlich schrecklich ciuSsal-cn, wurden sofort in das Teplitzer Spital gebracht, der Bruder aber wunderte vor läufig in taS Geiängnitz nnd der gerechten Strafe entgegen. Wir crcähltcii neulich von einem Beamten, der auö seiner in der Wilsrn»'cr Straße gelegenen Wohnung seit mehreren Tage» vermißt werte und innerhalb dieser Zeit auch nicht mehr aui sein Bureau gekommen sei. Jetzt erfahren wir. daß derselbe an sich zum Sctt-stmörber geworben, sein Leich nam auch b-crctts vom königl. Gerichtsamt DrcStcn vor einigen Tagen auigehet-cn worben ist. Auch heißt cö. daß kleinere llntcrschleifc entdeckt woroen seien. die er in seiner tiensllichen Stellung verübt hat und tie ihn voraussichtlich zum Selbst-- mort getrieben haben. Eine gute Idee dev Herrn F. Päbrisch in Nenlöbtan kommt jetzt zur Ausführung. ES errichtet beileibe nämlich aus. dem Grundstück dir. 22 der Tvaranttcr Straße eine „Allge meine Speisenistalt", die ven tcn ärmeren Familien mit Freu den begrüßt wirb. Die Eröffnung verleiben ist auf den 22. Sep tember festgesetzt und dürste wohl geeignet sein, der Armulh eine Erleichrcrniia zu verschaffen. Einen mühsamen Diebstahl nntcrnal-m ver Kurzem ein Ilnb-ckaniiker i» Vorstadt Nendorf, indem er von einem tasigen Fclbe gegen zwei Scl-cnci Zwievelii entwciikctc, bic icbenfallö später am dem Altmarkke zu den Füßen der Germania alö Vertaussarlilel in ebrlicl-stcr Weise varabirtcn. Znr praktischen Ausüvnng iür Bauleute, Steinmetze und taS Santsteinweien stnt bei Dillcr mit Sohn in Pirna ..Tahcllen zur Berechnung sächsischer, rheinlänbiscl-cr mit Wuner- odcr österreichischer Längen und Euhikmatze in solche nach dem neuen Bieter oder Stabmatz und umgekcl-rt" erschienen, die in, guter Uehcrsicht eine schnelle Dricntirmig mlasscn. Daö kleine' Herrchen sä 2 Ngr.» enthält >2 solche Tabellen. - Ein in einem stromabwärts gelegene» Drte in Dienst stehendes Mädchen ging vorgestern Morgen gegen 4 Uhr mlt Hinlerlassmig eines Brieses, worin sie angab, sich wegen un glücklicher Liede dasLcdcn nehmen zn wollen, bis an de»Gürtel' in die Eibe. DaS Wasser mochte ibr abcr doch zu tief crschle-, ncu sein, denn sic retirirtc wieder zum liier in daö nahe ge legene Holz, hielt sich den Tag über darin nul. und erschien Abends, zmn Entsetzen ihrer Bekannten, alö greifbarer Geist in Lebensgröße wieder. Blau hört allgemein Lamentationen von Seiten vieler Schänkwirti-c ic. in Bezug am' die Verordnung, die Schank- gläscr betreffend, laut werden, namentlich will ihnen daö neue Maatz nicht gefallen nnd somit auch die Einlührung neuer Gläser. Unterm 4. k. M. bat nun der Dresdner Rath Fol- geudeil..Mknurt^.Vam i. ,H»mi»av':Ui7rllNn,Kiur ally tT chclnk« jgläser. welche mit Aichstrictxn nach a n d e r e rwHlU«ißtz-ÄI»ö dem nach brr «Ich- und Scwtchtö - Ordnung vom N. AugnM s/I ' ll Ist, a« !,ß ll ri nMU W 'L
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