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Dresdner Nachrichten : 08.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189503085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-08
- Monat1895-03
- Jahr1895
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- Dresdner Nachrichten : 08.03.1895
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I>o„i«,nlk«» uuk ollow> « ZVuuckoo. 75 I'tx. »»<> 50 I'fzs. «Zlrnintnin,-,»,»,- z;vxvu »7 uut8l>-'i>ruii^«'llo klaut, I AK. 25 Lstr uncl 75 Lk^. U UszPM. IrM kkWeilsM. --- - -"-l-'w t n-lk lvlO« IlvI» - lilck« In n -Ullukekoii -!^«linln I»«n ä> AM. Ml»ck.Ä Z L. »eiliilell vsillikl I^utx- NN«I ^1o<1o>r'nrrr6nkkru8 OTr° fff/riinclo! I.-t>,7 "Mc ziieNkeilepn uinl *» M>n»I,t>> Iiil'-ti« in i^Il'N I'n i>I.>L.' »iii>-Ii,-HIt <!,-> 7- ZxeeiLl-^eLeliLkt vo>> Julius -Mak > .' La äee Nsuer 3 KB il-ii. Lcilv SeestrLsse. ' Wli-x« n« 81» «»I>b»«n»8ii »Ia. kü<»«>« 18«. III. 3390. Nr. «7. M«el: Judmdebatte im Reichstage. .'dofnncknchtl'n. Amtliche Befnonini^chiinarn. Murtin-LiiNier stiemcindc. r'ril'.iqer! ^ermiilklich«' 2tritt>'r>i!i^ ^ Vatrrl. Perrin dein, pursten Bieniarck. Ltnatsbaiinr», Oicrichtsveiliandlunac» Cmuert Clvtildr Klerb.r,t , Troctc». lirikrr. knll. «> r ^ II > »» e^I I >» Politische». k?S wnr ein richtines Epektakelstück, das die Ilidentrilptnwde unter des ExrektorS Ahlwardt Kommando am Quatemdermittwoch im Reichstage auszusühre» beliebte. Möglich, das; der Bundesrath mit der den kotieren Regionen eigenen Tivinationsgabe die sich vor bereitenden Ereignisse voransgeirlien hat: möglich auch, das; die „Gc- beimräthe" einen Wink bekommen hatte», fern zu bleibe», damit sie nicht wieder durch »höhnisches Mienen und Gebcrdrnipiel", wie bei der Berathung des Währungseintrages ihrer entgegengesetzten An schauung verrätherischen Ausdruck verleihen könnten. Jedenfalls stand der Beginn der Sitzung, in der in zweiter Lesung über die verschiedenen Anträge aus Verbot der Judeneinwandernng ver handelt werden sollte, unter dein Zeichen einer gähnenden Leere auf den Sitzen des B»ndcsratl»S, während das Haus eine unge wöhnliche Fülle zeigte. Zuerst ließ sich die Sache ganz „sraats- männisch- an. Abg. Tr. Hasse begründete den nationallibcralen Antrag, der eine Erschwerung des Erwerbes der deutschen ReicbS- und Staatsangehörigkeit bezweckt. Der Redner hielt sich streng innerhalb der sachlichen Grenzen. Um so grössere» Eindruck wird es im Lande machen, daß er dem Antisemitismus ohne Rückhalt eine »gewisse Berechtigung" znerknnnte vom Standvunlte des nationalen und wirthschastlichcn Egoismus. Wenn diese Begriffs bestimmung auch das Wesen der Sache bei Weitem nicht erschöpft, so bildet sie doch den glücklichen Anfang einer Erkenntniß. deren weitere Verbreitung innerhalb der hier in Betracht kvn»ncnden Kreise nicht anfznhalten sein wird. Gleich als hätte die Rede des Abg. Hasse dem Bundesrath das Vertrauen ans die guten Manieren des Hauses zurückgegeben, erschien, als der Redner lanm geendet hatte, wie ein Gott aus der Maschine Herr v. Bötticher im Saale Der Minister kam dadurch freilich in die üble Lage, daß er alsbald die Traufe einer Rickcrt'schen Indenschuhsalbaderei über sich ergehen lassen mußte. Zeitgeist, Humanität, Eivilisation und sogar das ..Nationalbewußtsein" mußten herhalte», »m die Verwerflichkeit des Antisemitismus in Bausch und Bogen zu erweisen. Herr v. Bötticher ließ das Alles mit stoischem Gleichmut!) zu dem einen Lhr hinein- und zu dem anderen wieder hinauSgchen und ant wortete dann Herrn Rickcrt zwar furchtbar höflich, aber'sachlich doch so wenig entgegenkommend, daß Herr Rickert sich wohl oder übel mit deni Gedanke» vertrant mache» muß. Herr v. Bötticher werde gegebene» Falles auch eine antiscmitilche Maßregel vom Bundesrathstische aus zu vertheidige» im Stande sein. Rach Herrn Rickert sprach noch Herr Tr. Lieber, der trotz der von ihm zn- gesiandenen „Brutalität und Bosheit" der Inden in der Zeit des Kulturkampfes nur dle bisherige Parole des EentrumS in der Iudcnfragc „Wir sind zu gar nichts zu haben" wiederholte. Damit wnr der ernste Thcil der Verhandlungen erschöpft und nun begann das Satvrspiel. Eingclcitct wurde es von dem Abg. Hermes, der mit dein ganzen Feuer einer von sachlichen Kennt Nissen nnbeschwrrtcn Raivctät die „armen" Inden hcravsns;. Rach Herrn Hermes sind die Inden selbstlose Wohlthätcr der Menschheit. Nothständc eristiren nur da, wo cs keine Inden giebt. In Berlin giebt es nur ganz wenig Juden, sodaß man sie kaum bemerken kann. Diese Wenige» erfreuen sich aber einer ganz »nbändigen Beliebtheit. Ebenso ist es überall im Lande. Und diese lieben Kinderchen sollte man hindern, sich in noch größerer Zahl bei uns anznsiedeln? Das wäre eine Schmach des Jahrhunderts! Also sprach Hermes, der Gölterbote dcS Indcnthnms und Beifall klaschtcn ihm die Freunde Rnnmehr trat der Frhr. v. Langen ans den Kampfplatz und legte gegen Hermes die Lanze ein. Wir er sich aber auch mühte, den Gegner ernst zn nehmen, immer wieder ;ogen die tragikomischen Ausfälle seines Partners, die kläglichen Bloßen, dir er sich gegeben hatte, die Satire mit Macht berbci. und so hatte das Hans vollauf Gelegenheit, den ihm gebotenen Ohrenschmaus durch die Würze frrnndlicher Heiterkeit z» versüßen. Nachdem das Haus hieraus über den von der antisemitischen Fraktion gestellte» Antrag zur Tagesordnung übergegongc» war. begann der »Haupt spaß" des Tages, die »Rede" des Abg. Ahlwardt. Auf Betreiben Herr» Richter s, der erklärt hatte, die Sache fange an. »langweilig" zu werden, war kurz vor diesem kritischen Moment ein Schluß- antrag gestellt worden. Das Hans hielt aber dafür, das; der zu erwartende HoknspvknS nicht lang-, sondern im Gegenthcil recht kurzweilig sein würde und lehnte daher den Antrag ab. Run war also die Bahn für Herrn Ahlwardt frei. Mit der fettigen Selbstgefälligkeit, die ihm eigen ist. erhob sich der antisemitische Stobstrvmpeter a. T- F. (außer Diensten der Fraktion», von einer schallenden Lachsalve begleitet, und schritt zur Tribüne, um seine Leibfanfaronnadc dem Hanse vorznblascn. »Wenn dieser Sieges marsch an dos Obr mir schallt. — halt' ich das Lachen zurück nicht mit aller Gewalt", dachte» die Reichsboten nnd lachten, daß eS nur so eine Art hatte. Herr Ahlwardt »war aber auch damach". Er übcrlraf sich in grobkörniger Ansdruckswessc gewissermaßen selbst und schlug so derb und nngenirt darauf zu. als ob er nicht vor dein hohen Rathe der Ration, sondern aus einer Tenne mit dem Dreschflegel stände. Jedes Vergnügen hat indes; einmal ein Ende, und so kam auch der Augenblick, da Herr Ahlwaidt das Haus bat, durch Annahme des Antrags der Judcncinwanderung gegenüber »die Klappe" znzumache». nnd da er diese Manipulation auch an seinem eigenen Sprechorgan vollzog. Die „Rede" Herrn Ahlwardt'S sollte aber noch ein unerwartetes Nachspiel haben, das in der Geschichte des Reichstags bis setzt einzig dasteht. Kaum hatte die Unruhe, die Herr Ablwardt im Hanse erzeugt hatte, sich einigermaßen gelegt, da erhob sich Herr Richter nnd vermaß sich, unter dem Deckmantel der Geschü'tS-- ordnnng dem Präsidenten eine Vorlesung über seine Pflichten zu halten, die er durch sein nachsichtiges Verhalten gegenüber dem Abg. Ahlwardt verletzt haben tollte. Ter Präsident wies diese I Von Lolniptn'chcrci ist abo gar leine Tpnr. unnachahmliche Dreistigkeit mit gebührender Schärfe zurück unter reit, dn wo r - notl, .thitt. den Landwirthe» zu a,„i.-„c, Wenn rin Zug e.ntchneit, ,n den, Lir sitzen, dann w> de» Loh» anlangt, so mag dieser 'ür die beur'aiibten Li ld.ue etwas niedriger gewesen sein als bei den Eivilerbeite-.n, ab » dürfe» doch auch nicht vergessen, das; die Landwirtl e dass:, die Reisekosten bezahlt haben. Wenn es in der Ernte regnet, dann j haben die Landwirthe von den Soldaten gar keine» Rußen gar leine -pur. wir sind nur helsin. wollte ich dem oslentnliven Beifall der gesammten Rechten des Ha»icn>. ,>he„' was Sie sagen würden, wenn ich Ihre Bitte n.n Daran, erhob Herr Richter seine Dreistigkeit in s Quadrat, indem 1 Soldaten zu», Ane-schanieln nhlchiien wollte. He-,<-u,.-i, er abermals den Präsidenten durch dir Entgegnung zn bnisliren Abg. v. Maiiteuisel «kons.» bestätigt, du. den LandwiUhen di' wagte, daß ihm. wenn nicht das formelle, so doch jcdeniallS das Soldaten in der Feldarbeit gar nicht bu'.' U'r z» flehe» kommen, sittliche Recht bei seinen Ausführungen zur Seite flehe. Im An schluß hieran erhob dir Linke einen Höllenlärm, mit dem sich die Proteslruse. der Rechte» vermischten, sodaß in dem Hause für mehrere Minuten alle Bande der Ordnung gelost waren. Als end lich die Ruhe soweit hcrgestellt wnr, daß das Haus zur Ab stimmung schreiten konnte, wurden beide Anträge, erst der national- liberale. darauf der konservative mit 107 gegen 5t Stimmen ab- gelehnt. Tic antisemitischen Abgeordneten Ahlwardt. Vöckcl nnd Liebermann v. Sonnenbcrg hatten cs vorgezvgen, sich an der Ab stimmung überhaupt nicht zu betheiligen. Sie hatten offenbar an dem „Jux" der Debatte genug gehabt. ' Und der Eindruck, den Alles das im Lande hinterläßt, in Kreisen, in denen die Rohheit der Demagogie, möge sie nun Ahl- wardt'schen oder Richter'scheu Schlages sein, als eine der schwersten moralischen Gefahren für unser Volk erkannt nnd gewürdigt wird? Brrrr! Man möchte sich schütteln vor moralischem Katzenjammer darüber, daß es so weit mit unserem einst so herrlichen Reichstage gekommen ist. „Schlechter kann der parlamentarische Ton nicht werden!" rief Herr Richter aus. Allerdings kann er das nicht. Wer aber ist Schuld daran? Nicht blrs Die um Ahlwardt sondern ebensosehr Die um Richter. Wenn cs noch eines Beweises nach dieser Richtung bedurft hätte, so wäre er am Mittwoch durch das Verhalten Herrn Richter s und seiner ihm Beifall brüllenden Freunde bis zum Ansschluß jedes Zweifels geliefert worden So weit sind wir denn doch noch nicht, daß der Präsident des Reichs tags sich von Herrn Richter vorschreiben ließe, was er in Ans- als andere Arbeiter. Was die Lohne au. c/.gt. so möchte d: Linke doch helfe» höhere Getreidepreiie zu »chassen, dann werden auch höhere Löhne gezahlt werden. — 'Abg. v. Vvllmar bemängelt noch mals die niedrigen Löhne, die selbst den Soldaten von den Gnts besilrern gezahlt würden. — Minister Broniar! v Schellcndorii crwiedcrt, rrclnsivc Reite. Unlertnirjt und Geschirrlicicrnng Ucl. ' sich der tägliche Dnrchschnittslvh» aus 2 Marl 29 Psg. Nach weiteren ÄnScinandcrsetznngen hierüber, an denen sich noch Abg. Holtz «Rcichsp. und Herbert iToz.) bethciligten. wird das Kapitel genehmigt. — Zn demselben liegt noch eine von der Kommission beantragte Resolution vor: die Regierung zn ersuchen. Bestimm nngcn zu treffen, daß der erfolgreiche Besuch eines Lehrerseminars die Berechtigung znin Dienste als Eimälirig Freiwilliger in sich schließt. Ein Antrag Weis; will diese Resolution noch dahin er ganzen, daß durch die in Aussicht stehende Einsühnliig des Ein jährigen Tienstes der Vvlkssclnillehrer nnd Kandidaten dcS Volks hauptsächlich darum, ob die Lcbrer alle Rechte der Einjährig-Frei willigen haben sollen, oder ob sie in der Kaserne wohnen müssen »nd grundsätzlich von der Erlangnng des Rcscrcvcotsizicr-Ranges a»sge>chlossen sein sollen. Tn Lehrplan der »reisten Seminare sehe dir Erlernung fremder Sprachen vor. auch sonst entsprächen die Kenntnisse der Lehrer jenen der Gnmiiasial-Einiährigen. — Ltaatsiekrctär v. Poctlichcr: Das Wohlwollen, mit dem der Herr Kriegsministcr die voriähriacn Wünsche bezüglich der Volksschul- lehrer eiitgcgengcnommen hat. habe ihn veranlaßt, im Staats- »linisterinni aus die Erwägungen über dicic Frage liinziiwirken und das Gewicht der Stimmen. welche sich im Staalsininistcrium bereits dafür ausgesprochen haben, lasse hoffen, daß die Entscheid ung im Sinne der Resolution fallen könnte. Die Resolution ist nicht obne formelle Bedenken, den» darnach soll gewissermaßen Übung seines Amtes zu tbnn und zn lassen habe. Wohin es führen j der Reichstag entscheiden, ob die Vorbildung der Seminarlehrer müßte, wen» man Ablwardt im Reichstage keine niiciiigcjchränktc aleiclwertliia ist mit der Gmnnasialvorhildiing der Emiählig-Frcl- w,°„. « ».> .»>. «i LrNLiÄlL ..„ranks. Ztg." erst vor ganz kurzer Zeit klargelegt. indem ne Reick,sichiilkommsinon büragt. deren Urthcil dock wohl cinznl,ölen gnssülirte. daß Herr Ablwardt. wenn er sieb s. Z. im Reichstag j wäre. Das Amendement Weiß halte ich nie entbehrlich. Abg. über sein „Aktenmaterial" nicht völlig batte erleichtern könne», Roncke sraktl.> schließt lick, vallständig deir Aussühnlngcn des Abg noch heute mit den hetzerischste» Verleumdungen im ganzen Lande haiisiren geben würde. Wenn Herr Richter und seine engeren Freunde durch das Ahlwardt sehe Gelchwätz nervös werden, io steht es Ihnen ja frci, den Saal zu verlassen. Statt dessen adcr den Präsidenten in Ausübung seines 'Amtes zu brüsksten, das ist eine Fl—achköpiigleit sondergleichen, an die bei den nächsten Wühlen erinnert werden wird, wenn cS sich darum handelt, durch sorg fältige Auswahl her Kandidaten den Ton im Parlament zu vcr- ' bessern. 'Weis; an. — Abg. Tr. Lieber Eeiitr.l: Wenn wir uns heule dnich dir von dem Herr» Staatssekretär geltend gemachten formalen Bedenke» avbcilten ließen, die Resolution der Kommission anzn- uehnien. so würde das nicht nur bei den bethciligten Lehrern, son dern auch bei den verbüiidrlen Regierungen den Emdriut machen, als ließen wir die Sache, iist die wir schon im Vorjahre einlralen, im Stich. Der Reichskanzler ist ia auch durch unsere Resolution nicht gebunden, aber wir tonnen nnr wünschen, daß er ans Grund der Prüfling der wiiienschaflliclien Kommission zn dem Beschluß lomine, nnscren Wümchcn zn entwreche». — Abg. Bassermann ul. spricht sich chcii'alls für de» Antrag der Kommission ans. die ge eignet sei. die soziale Stellung der Lehrer zn beben. An dcr Q.nal nkäiion der Vollsichnllclirer für den Eiiilälnig Freiwilligen Dienst sei nicht z» Zweite n. — Ebenso äußert sich At z v. Kardor's Zcrnschrkib- nnd Zcrnsprech-'Vkrichte vom 7. März. Berlin. Reichstag. Aist der Tagesordnung steht der Abg.., Pactn,icke tritt mit dem Bewerten, daß Militärrtat und .war zunächst die vorgestern an die Bndget- iind :war zunächst die vorgestern kvmmiisio» ziirückverwieiene Posiiic'n ..Kommandantnr in Altona — Krirgsmiiiikter Broniart v. ScheNendorss verwahrt sich gegen die Auslegung seiner vorgestrigen Worte: ..Für eine so geringe Summe von 70»«» Mk. denke ec nicht daran, das Bndgetrecht des Haines zn verletzen", als habe er überhaupt die Absicht, das Budget- recht de- Reichstages anzntnsten. Man überichätzc da seine Unter nehmungslust und »nlerschätzr seine Achtung vor dem Gesetz. — Abg Dr. Schardlcr Eentr.) empfiehlt als Referent die Bewillig ung der Positiv», deren Rothwendigk-.it jetzt mehr als ansängüch »achgcwiesen erscheint. — Abg. v. Massow kons.l erklärt, seine Fienndc bälten die nenliche Aeußernng des Ministers von vorn herein nnr als scberrbafl gemeinte nnsgesaßt nnd empsieblt ebenfalls Bewilligung der Position. — Aba. Tr. Pachnicke (srci>. Bollsp.): Auch wir baden nickt an eine Neigung^ des KriegsministerS ge glaubt, unser Bndgetrecht anzntnsten. «Lachlich können wir aber keinen Grnnd anerkennen, die Position irtzt zn bewilligen. - Abg. v. Kardorss «Reichs»'.) weist demgegenüber dgranf hin. daß die Kommission ihren ictzigen Beschluß mit sehr aroßrrMehrheit gefaßt habe. — Abg. Richter (frcis. VvlkSv.»: Nene Gründe, welche für dir Position sprächen, sind nicht beigcbracdt worden. — Abg. Lieber «Erntr.»: Für mich nnd anch wohl für alle meine politischen Freunde ist »n Wesentliche» niisschlaggebrnd: Bei unse rem erste» Beschluß i» der Kommission traten fast ausschließlich die thalsächlichen Bedenke» in den Vordergrund und deshalb traten die sachliche» Gründe iist die Position ganz znrück: setzt aber »ach dm Erklärungen des Ministers nnd des Schatzsckrctärs sind unsere etat- rechtlichen Bedenken ganz geschwunden und deshalb legen wir den sachliche» Gründen das iknen gebührende Gewich» bei »ns deshalb glauben wir. dir Position bewilligen zu können. — Abg. Bebel Aoz.): Wenn Sic letzt, Ihrem ersten Beschluß entgegen, die Position giitheißrn, so werden Sie ja wissen warum, ans »achlicken Gründe» aber jeden falls nicht.— Aba. Res. Schaedler: Tic Kommis sion hat durchaus ans sachlichen Gründen ihm» Beschluß gelaßi. wenn Sic andere Gründe wissen, wir wissen keine. — Tie Position Kommandantur Al'ona" wird gegen die Stimmen beider stei- im Interesse von Gutsbesitzern einzelne Tnippentbeile geradezu dccimnt nnd dann der Eriatz durch Einberufung von Reiervisten ' fassen worden. Ten Eivilardcitern erwachse dadurch eine nn- ame Konkurrenz. — Kricgsminister Brvnsart v ScheNendorss: Benrlanbnngc» sind ia wohl ein alter Brauch, i» Prmßcn finden sic noch statt, soweit es die dienstlichen Interessen erlaube». Im vorigen Jahre sind in Preußen 11.450 Mann zur Erntezeit be urlaub t worden nnd zwar zn :W0 Landwstthcn, bei den meisten derselben handelt es sich nnr um kleine bäuerliche Besitzer. Was Antrag Wen; inzwischen zurnckgezogen sti. flir die.','en'liitio.: der Kommission rin. — Abg. Werner Antis.« äußer» sich «ist die Rcn-iution d Kommission. Abg. Bebel dagegen betämp'l dieielbc. weil e »ich hier nnr um ein Privilegium handle. Er und «eine Freunde Hütten nicht Ln«!, die Zahl der Privilegien zn vermeinen. sie wellten vielmehr gleiches Recht für Alle. — Abg. v. Lcipziger- Kropslaedt «deutsch lons.» tritt Namens der Koliierpariven «nr die Resolution ein und nnlcrssntzt zugleich einen vom Abg. v. Kardom geinacblm Vorschlag, wonach zn» Deckung de»' Konen für den Freiwilligen Dienst mihemitleltcr Lehrer die l'.i.leriichtsvcrw'illiin z beitrage» «oll. Rach einigen empseblenden Wollen de- ,! Müller-Saga» (stcii. Volks»'.» wird die Rcfl'lniion. gegen di Stimmen der Sozialdemostalm angenommen. Bei dem .Kapitel Rcitiiralpervslcgnng «»nicht Abg. p. Bnol Eenlr den Wnn« !> an--, daß die Militärverwatinng beziv. die Provianlämrer ihren Bcdari möglichst direkt bei dm Produzenten, den Landwinden, decke» möchten. Ilm dem Einwande zn begegnen, den; dabei nur Gioß- gmndbesitzcr berücksichtigt würden, ss lltm die kleinen Landl» fllbe sich zn Gcnossmichaite» zwammmtplin Er wundere sich ndci- hanpt. daß 'eitens der Landwinbr >o wenig von dem Gei:o''en schasssgcsetzc Gebrauch gm'acbt würde öwnera'mawi. v. Gei» miiigen entgegnet, der Vorredner bade wi! RW.ll dm Geticie. cinkn»! bei Geiiossenschnsien als den «weckmo R flen eml'whlei-. Tie Militärverwaltung habe anch schon vielfach diesen Einlan' durch Vermitleluna von Verlrancnsiiiäniicrii der Landwstlbe de sorgt. Für dir Beamten sei es »reilich nick ' innne» leicht, zn nnteischcidm. ob sie einen Berlraneiisi'.iani' oder einen Händler vor sich haben. Das freihändige Einlousen vom Produzeiilc" sei anch zuweilen crichire«; das Getreide weide nicht immer rein genug geliefert, so der va'er. An' Auflage des Aba Schall rrllärt Redner noch die Ab'icb:. no.h eine diil'a Konsiwvm'nbrik zn errichten, besiehe nickt «nein: schon di' bcflebmden Zwei Fahlsten ionnten njch das ganze Jap hindurch im Betriebe »ein. weshalb period -che Arbeiterm!!"' ungm nicht zu vermeiden »eie» — Hieran« lfltl 'Vertagung ein. Präsident v. Levctzow hält es «iir anorbracbt. an' einen 'Vorgang in der gestrigen Sitzung '-nrüanigrei'en. Es sind w ichon Häm g in dirien« Hanie beleidigende Aeni ernngeii genive' gegen Perwuci« Gemeinschaften, gegen poüli'chr Parteien, gegen Sozialdemokrat-'» gegen Antisemiten, gegen Bern'sitande. Junker und Psaflen. gegen Arbeitgeber. Es w-a; dabei immer Boransiei'.nng. daß eine All gemeinbeit wobt nicht tzclcidigt werde» tönne »n «'»egemntz z» einzelnen Prssonrn inncrlialb oder anßerbalb dirirs Harnes. Iii bade stets bedauert, das; die Gewohnheit derartiger beleidigender Äeußernngm io um sich gegriffen bat nnd mochte nicht, daß die - »och ineiter gr'chche Rn» hat aber gestern Han Ablwardt nicht nur übermäßigen Gebrauch davon gemacht, sondern auch einen Gc brauch, der »nt der Winde.dieses Hauses nicht vereinbar erscheint. ualllni-) ' !-)g,7cc.s „>r KIIN.«W»8NV S'laicriaii-mn's rr,;,,,
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