Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250211017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925021101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925021101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-11
- Monat1925-02
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DG. Fahrgang. 70 (Segrün-el 185k Dradianlidrift: ».«drtqi«, Lr«»d»». S»rnipr«chrr-Samm»lnummer: SS 241 INir iür N-chIg»Ivriich»! SO 011. x^KLo. 8c«oxoi.^l)c fjoms gsgv. 1838.. Mittwoch» 11. Februar 1S2S SchrtflleNun, und KaupIgelchLft»»«!!«: «arlenltr»^» 3S 4O. v«rla, von LIepIch L «»Ichardl m Treid»». Pvs»-d»lN>ÄonIo 10SS Dr«,den. Rö/iU65ksk!)ÜIlk «nNK-,u'o»n^<>^ Klnroic>ari^»aik» Die Anzeigen werden »ach Goldmard berechne« : die Upall. 30 mm dr. 3eile304,!. ausw.334. Familienanzemen u. Stellengesuche ohne Pogbezugapr-is lür Monal Februar 3 G.-M. «>»,«,»ummer id G..P,g. BNzelgeNprelse. Rabatt 104. °»s,er.>.20.>. dieSÜmm br.Reklam-zeil-IS04. auherh. 2004. OiferlengebUhr 104 Audw.AuklrLg-geg.Doraubderakl. keuriä ^ Ersten 1vuv8 k-evnicn Ersten Flügel ^ langes pianokandlung 6. m. b. 11. Verkaukloksl: Straks S (kinzanz -fusiklisuz Kock) ksnges ^ >. M>EHU» L^LR Marx preußischer Ministerpräsident. Das Aeichsfinanzminislerium über -ie Grundzüge -er neuen Sleuergesehe. Abg.Decker gegen die Verleumdungen dcs„B.T." — Die lwuimunisllsche Amilurzorganisolion — Kimmeisdach „rellel" den deutschenWald. SNchwahl zwischen Dr. Marxund Dr.v.Aichler sLr-htmcldung unirer Berliner Schrisllcii» „g.i Bcrli«, ly. Febr. Das Haus ist sel, r stark besetzt. Die Bänke weisen nur wenige Lücken aus. Die Tribünen sind wicd.-r überfüllt. Präsident Bartels spricht den Ab geordneten Dr. am Zchnhoff lZ.j unb Dr. v. Eampc «Bps die heute ihren 7«>. bzw. 65. Geburtstag feiern, die «Glück wünsche des -Hauses ein. Es erfvlgt bann die Wahl des Ministerpräsidenten. Li« durch Zettel voracnommen wird. Um 8 Uhr 15 Min. ver kündet Präsident Bartels das Eraebnis der Minister- Präsidentenwahl. Cs wurden abgegeben 444 Stimmen. lDas HauS zählt 480 Abgeordnete.) Es haben also nur sechs gefehlt. Unbeschrieben war ein Zettel. Tic absolute Mehrheit be trägt 222. Es haben erhalten: Marx lZ.) 219. Dr. v. Richter iVp.) 188. Pieck sKomm.) 43. L dendorff iWirtscki. Vcr.j 16. Dr. Körner (Nat.-Soz.j 11. Dr. v. Campe lBp.i 1. Es «nh also Stichwahl zwischen Marx »ud Dr. v. Richter Dattsinde«. Bei der Stichwahl wurden abgegeben 448 Zettel. 17 Zettel waren unbeschrieben, ungültig 48 Stimmen, Für Marx wurden abgegeben 228 Stimmen, sür Dr. v. Richter 162 Stimmen. Präsident Bartels verkündete darauf, daß Marx zum Miniflerpräsi-enlen gewähtt ist. Diese Bekanntgabe wurbc von der Mitte mit Beifall begrübt. Die Kommunisten riefen: Wie lange! Darauf er folgte die Wahl des L a » d : a g s p rä s i d e n t c n. Zen trum. Sozialdemokraten und Demokraten stimmten wieder für Bartels «Soz i. An der Neuwahl des Präsidenten zum prcusiischen Land tag wurde der bisherige sozialdemokratische Präsident Bartels wicdergewählt. Es entfielen aus ihn in der Stich wahl 21k Stimmen, während der Kandidat der Rechten. Dr. v. KricS. nur 182 Stimmen ans sich vereinigte. Znm ersten Vizepräsidenten deö prenstischen Landtags wurde Dr. v. Kries, der der deutschnationalen Fraktion angehvrt. gewählt. Berlin, M. Febr. Die Entgegennahme einer Rcgicrungs erklärung durch Tr. Marx hat der preußische Landtag auf den 18. d. M. ««»gesetzt. Dr. Marx' Aabinellspläne. IT r a h t in c I t> „ „ g »nsrer Berliner Schrlstleitung.« Ein Kabinett aus Zentrum und Demokraten. — Scvering Fachministcr! Berlin, 10. Febr. Der ehemalige Reichskanzler Tr. Marx hat bis jetzt die Annahme der Wahl znm preußischen 'Ministerpräsidenten noch nicht erklärt. Er will dies erst tun, ivcnn er Geiviß heit hat, daß die von ihm geplante Kabinettsbildung znm Ziele führt. Dr. Marx betonte sofort nach seiner Wahl seine 'Absicht, die Verhandlungen mit sämt lichen Parteien aufzunehmen, die zur Mitarbeit mit ihm bereit sind. Er wollte sich mit der Wirtschaft»-, der Deutschen Bolkspartei und der Dcptschnationalcn Bolkspartei in Ver bindung setzen. Deutsche Bolkspartei und Dcutschuationalc Bolkspartei haben bereits abgelehut, während die,WiN- schaftSpartci sich zu unverbindlichen Besprechungen ^bereit erklärt hat. Die Negierung Marx, die, von csvenigen Aus nahme« abgesehen, ans Parlamentariern znsammer- gcsetzt werden soll, soll sich parlamentarisch ans die sogenannte Weimarer Koalition stützen, ohne aber ei» Kabinett der Wei marer Koalition zu sein. Dr. Marx wird, da er sowohl eine Bindung »ach linkS, wie nach rechts vermeiden will, seine ministerielle» Mit arbeiter säst ausschließlich dem Zentrum und der Demo kratischen Partei entnehmen, seine Negierung also auf der schmalen parlamentarischen Basis einer von Zentrum und Demokraten gebildeten Koalition ansbanen. Reben dem Ministcrpräsidium soll das Zentrum noch das Justiz ministerium. das Wohlfghrtölninistcrium und das Ministe rium für Landwirtschaft besetzen, während den Demo kraten nach den bisherigen Absichten daü Finanz- und das Handelsministerium überlassen werden soll. Zum Kultus minister soll ein Beamter, der bisherige Staatssekretär Tr. Becker, ernannt werden. Das wichtigste preußische Ministerium, das Innenministerium, soll dem Sozialdemo kraten Srvcring übertragen werden, jedoch nicht als einen von seiner Partei präsentierten Kandidaten, sondern als Fachministcr, so daß die parteipolitische Verbindung zwischen der Regierung Marx und der Sozialdemokratie ziemlich lose, das Vertrauensverhältnis zwischen der Regierung und der Sozialdemokratie jedoch unverändert stark bliebe. Der Reichskanzler in München. Dr.Lulher über Bayern und die Landwirifchaft München. 10. Febr. Der Reichskanzler Dr. Luther traf von Köln kommend in Begleitung u a. des Staats sekretärs Dr. Kempner, heute nachmittag 1 Uhr. in M ü n ch e n ein. Der Reichskanzler wurde lebhaft begrüßt und be gab sich alsbald zum Staatsministcniim des Aeußcrcn, wo ein Empfang durch das Ministerinin statt fand. . Im Anschluß an einen Empsa-n-g im Münchner Rakhansc fanden im Ministers um des Aeußcrcn 'Besprech ungen zwischen dem Reichskanzler und dem Ltaatsmini- sterium statt. Am Abend folgte der Reichskanzler mit seiner Begleitung einer Einladung des Ministerpräsidenten zu einem Abendessen. Daran schloß sich ei» Empfang beim Ministerpräsidenten. Minislerpräsidenl KelS begrüßte den Reichskanzler im Kreise der zahlreich erschiene nen Gäste. ES verdiene Dank, daß Dr. Luther »ach den bitteren Tagen voller Enttäuschung die Regierungsbildung zustande gebracht habe. In der Tatsache des so schnelle» Be such- in Bayern, so fuhr der Ministerpräsident fort, erblicke» wir das Bekenntnis, daß der Reichskanzler auch für die Reich-Politik auf die Mitwirkung der einzelnen Staaten den allergrößten Wert legt und daß er dem zweit größten Bundesstaat t» Deutschland ein besonderes Interesse entgegenbringt. Aus seiner Programmrede haben wir gehört, daß er auf dem Standpunkt sicht, baß das Wohl des Reiches da«» am besten verbürgt ist, wenn möglichst freie Einzcl- ftaateu in freier Konkurrenz sür das gesamte Reich cintrete». Reichskanzler Dr. Lukher dankte dem Ministerpräsidenten Held für die freundliche Be grüßung. In der begonnenen gemeinschastlichen Arbeit, fuhr der Reichskanzler fort, sehe ich den Weg, um aufs beste dem Wohl des Reiches zu dienen. Ich habe als ersten Leit gedanken für die ganze Arbeit meines Kabinetts die Not wendigkeit rein sachlicher Arbeit ausgesprochen. Di«se Notwendigkeit bedeutet, daß man eben dadurch, daß immer wieder neue Wege gesucht werden, die rechte Grund lage für das öffentliche Leben und den Ausgangspunkt für den Wiederaufstieg des deutschen Volkes findet. Im Mittelpunkt nnsercs ganzen Denkens steht im ganzen Reich die Frage nnscrcr Außenpolitik, die Frage, wie cs zunächst mit der nördliche» Rhcinland- zonc wird. Die dort zu überwindenden Schwierigkeiten sind ohne Zweifel groß. Aber sie werde» um so eher überwunden werden, je stärker das ganze deutsche Volk znsammenhält und sc bester auch das Ausland sicht, daß das deutsche Volk ein einheit liches in sich geschlossenes Ganze» ist. Tie Zusammenkunft heute abend mit Vertretern der ge samten bäurischen Bevölkerung führt mich z» der Betrachtung, daß nach dein schließlich gegebenen Aufbau unscres Deut schen Reiches mit sich gegenseitig umschlingender Kraft neben einander stehen die Gedankens die da» einheitliche Volk in seiner Stärke zum Ausdruck bringe» wollen nnd die Ge danken, die die b o d c n st ii n d > s ch e n B c r b i n d n n g c n der einzelnen Teile des Volkes mit ihrer engere» Heimat be tonen. In diesem Zusammenhänge liegt die Eigcnlümltchkeit nnsercs Reiches, und wir müssen auf diesem gegebenen Weg weiter schreiten, um in dieser Form die Lösung unserer schweren politischen Anfärben zu suchen, welche das Reich und alle seine Teile diirchzusühren haben. In Bauern steht im 'Vordergründe Vcr Gedanke an die Landwirischast. Nicht als ob Bayern nicht auch ans indnstricllc-in und sonsti gem Gebiete in unserem großen deutschen Wirtschaftsleben viel bedeute. Aber die fcstcstc Grnndlage des Lebens in Bayern ist die Landwirtschaft, und das b.ingl mich zu der Erwägung, daß wir überhaupt in Deutschland ohne starke Entwicklung der Erzeugung unsere» Bodens mir mit trüben Auge» in die Znknnst blicken können. So richtig cs auch auf der eine» Seite ist, daß wir iin Weltverkehr verstärkt Waren miteinander a»SIa»schen müssen, so bleibt doch die sichere, jederzeit greifbare Grundlage unseres Volkslebens die Er zeugung unserer heimatlichen Scholle. Das ist vielleicht nicht einmal nur eine deutsche Angelegenheit. lFoktsetziing des Berichts aus Sette 2.) Eine unzulängliche vorläufige Lösung -er -er preußischen Regierungskrise. DaS Ende der Achtwochcn-Krise. Wenn die Tinge in Preußen einen normalen Verlauf ge nommen hätten, so wäre dcnz^nn 7. Dezember durch eine Ver mehrung der deutschnalionalen Sitze im Landtage um fast 50 Prozent deutlich genug bekundeten Volkswillen entsprechend die Besetzung des Postens des preußischen Ministerpräsidenten mit einem Kandidaten der Rechtsparteien das einzig mögliche Ergebnis gewesen. Der frühere Finanzminister Dr, v. Richter von der Deutschen Volkspartei, den Teutichnationale und Bolksparteiler zusammen ausgestellt hatten, wäre zweifellos eine sehr geeignete Persönlichkeit gewesen. Statt seiner ist nun Dr. Maxx durch das Zentrum unb seine linkSrabikalen Helfershelfer auf den Schild gehoben worden. Das ist äußer lich ein Zugeständnis an den rechten Flügel der Zentrums partei. der, hauptsächlich aus bäuerlichen Kreisen sich rekrutie rend, mit der Sprengung der Partei gedroht hatte, falls die Parteileitung wieder in den alten Linkskurs, Hand in Hand mit der Sozialdemokratie, zurückfallen sollte. Dr. Marx ist zwar kein ganz so ausgesprochen radikaler Linkser wie Dr. Wirth, aber daß er eine unbedingte .^mpillartsche Sicherheit" gegen über der Sozialdemokratie besäße, wird wohl niemand, der seine bisherige politische Wirksamkeit auch nur mit einiger Aufmerksamkeit verfolgt hat, behaupten wollen. Es wird also alles darauf ankommen, wie sich die Entwicklung weiter voll- zieht, ob der neue Ministerpräsident sich ehrlich bemüht, der durch die Dezemberwahl geschaffenen neuen Lage gerecht zu werden, oder ob er sich nur als Platzhalter der Sozialdemo kratie betrachtet und dieser aufs neue eine Vormachtstellung cinräumt. Sollte das letztere geschehen, so würde er die Er fahrung machen, daß die Opposition der Rechten nicht mit sich spielen läßt, sondern kein Mittel unversucht lassen wird, um die Auflösung des Landtages zu erzwinge» und einen neuen Appell an die Wähler zu richten, die sicher nicht zögern würden, in die jetzige stickige Varmat-Luft so kräftig hincinzublasen, daß einem erheblichen Teil der Genossen die Wiederkehr un möglich gemacht würde. Eine entscheidende Probe auf die Art, wie Herr Dr. Marx zu regieren gedenkt, wird darin bestehen, ob er dem sozial demokratischen Herrn Scvering wieder den an Bedeutung ausschlaggebenden Posten des Ministers des Innern über trägt. Die Sozialdemokraten legen aus diesen Punkt da» gröyte Gewicht nnd beweisen dadurch, daß sie genau wissen, um was es sich jetzt handelt. Es ist ihnen klar, daß es diesmal „ums Ganze" geht, daß Preußen ver lieren alles verlieren heißt. Preußen ist ihre letzte starke Stütze, von der aus sie jederzeit hoffen könne», die Reichs- Politik zu sabotieren und dieser anss neue den linksradikaleu Stempel aufzudrückcn. Zu dem Zwecke aber müssen sie un bedingt das preußische Ministerium des Innern mit ihrer bewährtesten Kraft, dem bisherigen Minister Scvering, der an ziclbcivnßtcr revolutionärer Energie von keinem anderen Genossen übertrosfen wird, besetzt halten. Sie sollen sogar gewillt sein, dem Zentrum alle mögliche» anderen Posten zu bewilligen, wenn es ihnen nur in diesem einen Falle de» Willen tut. Ließe sich Dr. Marx wirklich dazu bewegen, ließe er sich in solcher Weise von der Sozialdemokratie umgarnen, so wäre seine Kabinettsbildung auch schon in den Windeln gescheitert: denn auf einen derartigen Fanstschlag ins Gesicht würden die Rechtsparteien sofort mit dem Einsatz ihrer schärfsten oppositionellen Kraft antworten. TaS bedeutet aber in der Praxis nichts anderes, als dast ein Vertrauensvotum für ihn unmöglich ist. Ein der Linken genehmer Minister. Präsident kann auch heute noch im Preußischen Landtage ge wählt werden, weil ihm mehrere Kandidaten gegrnüberstehen, die sich in die Rcststimmcn teilen und dadurch Zersplitterung Hervorrufen. Bei der Abstimmung über ein Vertrauensvotum aber, das nach der preußischen Verfassung erforderlich ist. gibt es nur ein Für oder Wider, die Zersplitterung fällt weg. und da ist dann bet der herrschenden Parteigruppicruiig das Schick sal des Kabinetts besiegelt, wenn die Rechte fest zni'ammeiihglt. Die Zilstimmnng der Siechten znm VertrancnSvotnm wird nur zu haben sein, wenn Dr. Marx nicht bloß Herrn Severin« den Laufpaß gibt, sondern überhaupt auf die Teilnahme irgendeines Sozialdemokraten an der Regierung verzichtet. In jedem Falle besteht der Kern der Lage darin, daß die beiden großen Rechtsparteien stchgegensctttgunerschütterlicheNibelungen- treuc halten. Dann wird auch ein Umfall der von der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite