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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.05.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010508021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901050802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010508
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901050802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-08
- Monat1901-05
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Dies«» Blatt wird dm Lesern von Dresden «ld Umgebung am Tage vorher bereits als verirgrgediwr: «te ^rO»,««a-brick»ten' rKLetn« 1^«« »»»»«; dir «rrirbrr in DrrLdr» und der nLLüm Umrebun,. wo di» Liltraa»»« durch riurne Boten oder Lviaimtlionürr eriolat. eiLaUen dar Blau an Wochentaa«. die rückt aut Sonn- oder Seiertaae iolae». tu iwei Ucilauta-de» «de»»« und »«,«« waettellt. Vür Stück, ab« einaclandter Schritt nücke leine Verbindlichkeit. Vernivrechanichluti: Amt k «r. U und Rr. LOS«. relearamm-Adreiir: Slacheichtiu Lreckde«. Abend-Zlnsgabr zugestellt, während Morgen in einer eS die Post-Abonnenten am GesammimiSgabe erhalten. Anzeigentarif. Gegr:LrrrSeL L8LS Verlag von Liepsct, L Reirtzardt. !pi« Rnnadmr von AnküniNaung-n «riolat m deiLauvtaelchäftLftellr und drn Nebmannadmetlkllm in Dresden dis Nackmillaas u Ubr. Sonn uno .ielertaao nur Marienstratzr 38 von l> bis',,i Udr Die t ivaUrae (Lruiui -eile <ca s Silben) 2N P»g 'Ln tlindiaunaen aut dcrPrivabeue Zeil- 3?, P»n.: die sivaltiae Zeile ale -EmscicrnLl' oder aut TerttkUc so Ps«. 0n Nummern »ach Sonn und gec-u .ascn I dc^ LivalUgc Grund^eilen uv, «a bcc>. so und M Dia. nach bcionderem Tan». Lildwättrae Luivraac nur gcarn Lorausde^irbUwa. BelcabliUlcr werden mit ra L»a. bcrechucl. ompsisklt XIviävI'8lv11v in xr«88ter äiiMillil. E»tzvrMlLl21b. Llr«t« Itlirliii i ^tttsn-Lrcpvrldivr-IirLllvroi, llulmdaelr l. ituxeiu. § OüLiikIvs» LxportI»L«er. > - Vrüld - ILiirr. (Hünetluer Vit). ^ !^l. l'6lki-lll'!ltl ^lüllütiler ? s >,i>iiiii>>Iic»^>c- ><». I. Nltoll 'ivn xo80t/.IiElrou Vornclirittoil IM L'-ui^rc-i,'Iä Ua>6lkl xobritkit biu'i Iinä -LU k^iror UorLi-tj^iTil^ r»Ut>Lt illivktölji!t HIit.lL. KssoIvfü'iü. I>« i> Wllltdl« IVi «««!«« Nr. 127. MB: Iele,»d,»u 107. Neueste Drahtberichte. Hoknachrichte». LandeSivnvde. Landeskirche. Gesammtrathssitzirng, Verein zur Hebung der SUilichleit, I aHbiS-ü-t»»i,ckk <ÜZ»»» I SdU l Militärgericht. „Alcssandro Slradella", VörvS Miska, Karl Heinrich Graun, Prinzrcgenten-Theatcr in München ! «L»Slllrgltlls, O» lll I ! » Neueste Drahtmeldungeu vom 7. Msti. Hornbera. Der Kaiser bat sich gestern Nachmittag un mittelbar nach seiner Ankunft zur Anerhalmsagd in's Neichenbach- thal begeben. Heute such 7 Uhr ist der Kaiser in Begleitung des Fürsten zu Fürstcuberg mittelst Sonderzugcs nach Tonaueschlilgeli abgereist. Dvnaueschingen. Der Kaiser ist heute Vormittag hier eingetroffen. Bei seiner Fahrt durch die Stadt bildeten Schulen und Vereine Spalier. Der Kaiser wurde von einem zahl reichen Publikum lebhaft begrüßt. Im Schlosse fand eine Früh- stückstasel statt. Baden-Baden. Ter Kronprinz ist gestern Abend 11,4-1 Uhr nach Bonn zurückgereist. Braunschweig. P ri n; R ene»t A lb rc ch t ist heute nuS Baden-Baden hier wieder cingelrvsfen. Berlin. Der Senioren könnent dc-s Reichstags de schloß, die wichtigsten Vorlagen noch in dieser Session zu erledige» und setzte die Fenen vom I I. Mai bis 4. Juni fest. Berlin, Die ReichStcrgskommiision sin das S n ß sl off gesetz beendete die zweite Lesung und nahm mit lO gegen 7 Stimmen das ganze Gesetz an. Berlin. Die Pekinger Zeitung verössentlicht ein kaiserliches Edikt, in dem über W Schuldige in der Provinz Strafen, wovon 0 Todesstrafen, verbringt werden. In einem Falle sind deutsche Interessen direkt betheiligt. weshalb deutscherseits die Be- urtheilung der Frage, ob die verbängten Strafen erforderlich und ausreichend erscheinen, wie bisher, den Vertretern anderer Mächte überlassen wird. München. In cinem Neubau an der Iuttastraßc in der Vorstadt Neuhansen stürzte in Folge zu früher Herausnahme der Stützen ein Gewölbe über dem Bretterhauie ein. Ein Arbeiter kam dabei um's Leben, drei Arbeiterinnen wurden schwer verletzt, Kandrzin. Amtlich wird gemeldet: Vormittags 11 Uhr rst zwischen Kandrzin und Cosel ein Güterzug mit einem Arbeitszug z, usamwcngestoßen. beide Gleise waren bis gegen Abend gesverrt. Der Materialschaden ist ziemlich bedeutend. Der Lokomotivführer und der Heizer des Gnterzriges sind leicht verletzt. Der Personenverkehr wurde durch Umsteige» aufrecht erhalten. Hamburg. Dem „Hamb. Korreiv. zufolge richteten die Kupfcrschmiedegescllen an die Arbeitgeber ein Schreiben, in dem sie verlangen, daß fortan kein Kuvferschmied durch den Arbeitsnachweis der Eiscniildiistriellen in Aibeit treten darf, sondern nur durch den Arbeitsnachweis der Kiipferschmiedegelellen. Fenier wird ein Minimallohn von 50 Psg. für die Stunde und eine all gemeine Lohnerhöhung von 10 Prozent gefordert. Die Antwort soll noch heute erfolgen, event. soll morgen früh die Arbeit niedcr- gelegt werde». London. AuS Peking wird gemeldet: General Matz-u-tan hat einen Aufmf an die Verbündeten gerichtet zur Erlangung der Erlairbniß. mit seiner Armee in Stärke von 10 000 Mann in der Provinz Petschili die Ordnung wieder hcrzustellcn und aufrecht zu erbalten New-Aork. Nach einer Depesche aus Washington hat der dort die Interessen der Panamakanal-Gesellichaft ver tretende kolumbische Gesandte die Isthmuskanal-Kommiisian ersucht, Taxatoren zur Festsetzung des Werthes des Eigeisthmils dcrKnnal- gcscllschaft nn Hinblick aus einen etwaigen Verkauf an die Vcr einigten Staaten zu ernennen. Shanghai. Die hiesige Handelskammer richtete an die Handelskammern von Berlin, London. Paris und New-Uork eine Protestkundgebung gegen den Vorschlag der Gesandten in Peking, die Zölle zu erhöben, da ein solches Vorgehen gegen die bestehen den Verträge verstoße. Teheran. Tie Nachricht eine? auswärtigen Blattes, der Gesundheitszustand des Schahs habe sich verschlimmert, rief hier allgemeines Erstaunen hervor »nd ist vollständig unbegründet, ebenso die Nachrichten über einen ausgeregtcn Zustand der Be völkerung Teherans und andere Sensationsmeldungen. Kapstadt. Hier sind 5 neue Pestfällc vorgekommen, in Port Elizabeth einer. Oertliches unv Sächsisches. Dresden. <1. Mai. —* Ihre Majestäten der K önig und die Königin unter nahmen in den gestrigen Nochmittagsstunden mit Ihrer König!. Hoheit der Frau Herzogin-Mutter von Genua und begleitet von den Dame» und Cavaliere» vom Dienst eine Spazierfahrt in das zwischen Cotta und Cossebaude gelegene Gelände, um die Baum- bluthe in Augenschein zu nehmen. Zur heutigen König!. Mittags tafel ist der Generaladiutant Cr. Acajeslät General der Kavallerie v. Carlowitz mit Einladung ausgezeichnet worden, — Se. Majestät der K önig ließ am vergangenen Sonntag durch seinen Kämmerer v. Schimpfs der Frau Gräfin v. Wallwik und deren Familie seine Theilnahme anläßlich des Ablebens des Könial. Kammecherrn Grasen p. Wallwitz aus Bortlien anssprechcn. Im Aufträge Sr. Majestät wohnte Herr v. Schimpfs und ini Auf träge Ihrer Majestät der Königin der Oberhvfmeister Wirkl. Geh. Nalh p. Mnlortie heute Mittag >'02 Uhr der Beisetzung des Grafen v. Wallwitz aus dem Trinilatisfriedhofe bei. —* Se. König!. Hoheit Prinz Georg besuchte heute Mittag von 12 bis > .-2 Ithr die Internationale Kunstausstellung. —* Sc. König!. Hoheit Prinz Friedrich August begab sich heute früh nach Königstein zur Besichtigung des Jnfanterie- NegimciitS Nr. 177. Tie Nückkelir nach Dresden erfolgte Nach mittags 2 Uhr 2 Mi». I Uhr 20 Mi», reift der Prinz bereits wieder nach Zittau, wo das Jnsaiitcric-Ncgiment Nr. 102 be sichtigt wird. —* LandeS >'» nvd c. In ihrer heutigen !>. öffentlichen Sitzung hatte sich die Shnode an erster Stelle zu belchästtgen mit dem Anträge der Svnn. U. Heinriei und Genossen, den Unter richt in den klassischen Sprachen betr. Nach eingehen der warmer Begründung durch den Antragsteller und einer kurzen Debatte, an welcher sich die Shnn. Dr, »seeliger, Ackermann und Meister bethciligten und noch einer kurzen befriedigenden Erklär ung des Herrn Oberkonsislorialraths Claus wurde der Antrag ein stimmig angenommen. — Ferner stand zur Berathung der Antrag der Shnn. v. Pank und Genossen bezüglich der Mitwirkung der Geistlichen bei einer vor der Uebersührung^ der Leiche eines Ver storbenen zur Verbrennung sinitsladenoen Trauerseier Nach einer längeren Begründung durch den Anlragsteller entwickelte sich eine lebhafte Debatte, in welcher die Shnn. Weidauer, I). Nobbe. Mcver, l). Dibelins, Dr. Frotscher. Andrä L. Graun. Arnold, I). Ackermann, Wekkc und Herr Oberkonsistorialrath Clans sprachen, worauf der Antrag Pank gegen drei Stimmen angenom men wurde. Ter Antrag des Shn. Kröbcr, den sogenannten Toleranzantrag des Centrums betr., fand nach kurzer Debatte, an der sich die Shim. I). Rietichcl und Leupold betheiligten, ein stimmige Annahme. — Bericht über den Zustand der evangelisch-luthe rischen Landeskirche auf die Jahre 1896—IM, (7. Fort setzung.) Ueber kirchliche Muilk bemerkt der Bericht, daß gerade das Gebiet, auf welchem die Gemeinde selbst zur Mit wirkung berufen ist, als das wichtigste für das musikalische Leben der Kirche angesehen werden muß. Es hat für die Erbauung der Gemeinde weit nichr Bedeutung als das Gebiet der eigentlichen Kunstmusik. Auf gutes Orgelspiel ist sehr hoher Werth zu legen. Eine gewisse Lücke in der Organistenausbiidung hatte sich insofern fühlbar gemacht, als die jungen Lehrer, nachdem sie ihre Befähig ung für das Orgelspiel beim Abgänge vom Seminar durch be sondere Prüfung dargelhan, häufig aus der Hebung kamen, ehe sie nach weiter bestandener Wahlsäbigkeitsprüftuig ein ständiges Amt erlangen konnten, das iknen zugleich die Beriisnng zum Organislen brachte. Hier nachinhelsen und es zu erleichtern, daß in den Jahren nach dem Abgänge vom Seminar eine Fortbildung im Orgelspiele durch Uebungen slattsinden könne, ist versucht worden. Die Leitung, Belebung und Veredelung des Gemeindegcsanges beini Kirchenliede und bei der Liturgie rst fortgesetzt der Gegen stand treuen BemubcnS gewesen. Zu wünschen ist freilich für manchen Ort noch dies »nd jenes. Der kirchlichen Kunstmusik ist in unserer Landeskirche auch während des Berichtszeitraums wieder sehr große Fürsorge zugewcndct worden. Ja, es fehlt nicht an Stimmen aus manchen größeren Städten, welche ein ent schiedenes Nebermaß von Kunstmusik in den Gottesdiensten dar geboten finden. Wo mehrere Kirchen se mit besonderer rnnsikali scher Versorgung bestehen, läust der löbliche Weitester Gesahr, -u einem Wettkampfe zu werden, in dem andere Ziele vorichwebe», als nur der Ehre Gottes und der Erbauung der Genieindc zu dienen. Auch die Persönlichkeit der Komponisten, Dirigenten und Solisten tritt hier und da in einer der Kirche wenig augeniesseneu Weise in den Vordergrund. Die Tagespreise bringt, wenn auch nicht in den Kirchen-Nachrichten. Ankündigungen und Bewrectz ungeil auch in Bezug am' gottesdienstliche Kirchenmusiken, die manchmal eher an den Eoneertiaal und das Thecuer erinnern. Alledem gegenüber muß daran erinnert weiden, daß die kirchliche Musik bei noch so hoher Vervollkommnung ihren Berns verfehl«, wenn sie nichr Dienerin rm Heiligthum bleibi. Für den Haupi goltcsdieiist wird sich ein kurzer a eupella oder mit Orgelbeglcitimg gesungener Satz meist besser eignen, als eine große, mit Orcyestei musil ausgrslattete Aufführung, die den Zusammenhang de- Gottesdienstes leicht zerreißt »»d die Hörer mehr zerstreut a>. erbaut. Reichere musikalilche Ausstattung mag den Nebengotics dienstkil Vorbehalten bleiben. Auch den um ihrer künstlerischen Darbietungen willen berühmten großstädtischen Svimnbcnd- Vespern darf ihr gottesdienstlicher Charakter nicht verkümmert werde». In mehreren Ltädtcn hat es sich fortgesetzt vortrefflich bewährt und als eine wahre Förderung für das kirchliche Leben der Gemeinde erwiesen, daß größere musikalische Aufführungen in regelmäßiger Wiederkehr an einzelnen Atzenden in der Koche der anslallct und der Gemeinde imentgeltlich oder gegen ein ganz ge ringes Entgelt dargebote» worden sind, znm Thcil so. daß durch Eiiisügung von Chvrnlgesängcn die Gemeinde selbst zurMitlhätig- keit berangezogen worden ist. Der Besuch ist immer ein sehr reger gewesen. Wo die musikalischen Kräfte ausreichen, ist die Nach ahmung dieser Einrichtung nur zu empfehlen. Kirchliche Sänger chöre haben sich an manchen Orten neu gebildet: auch sind ein- gegungene „Carrtoreien" wieder in's Leben gerufen wordew Gesangvereine haben sich gern in den Dienst auch der kirchlichen Musik gestellt. Eine bervorragcnde Erscheinung ist das Leipziger Sologuartett für Kirchengesang", das weit über die Grenzen unserer Landeskirche binauS durch seine kirchlich gehaltenen Dar bielrrngen heilsame Anregungen gegeben und Vieler Herzen er hoben hat. Tie Ephoralkirchenchorverbände und der Landeskirchen chorverbcmd haben rege weiter gearbeitet und sich ausaebreitet. Dir Kilchenvvrstände sind vielfach wieder sehr bereit zu Bewilligungen für die Bedürfnisse der kirchlichen Musik gewesen. Tic Kantoren, Organisten und Kirchschrrllehrer haben, unterstützt durch ihren Zusammenschluß zu besonderen Vereinen, meist mit Eifer, Treu und Geschick die Förderung der kirchlichen Musik sich angelegen sein lanen. Auch in der Oberlarrsitz. ivo früher wenigstens in den wendischen Gegenden die Pflege der kirchlichen Musi! weniger Bei sländniß und Interesse fand, ist ein erfreulicher Aufschwung wahr zilirehmen gewesen. Sehr zu begrüßen ist es, daß an manchen Orten die schöne Sitte wieder auslebt oder neu cingesührt wird, an Festtagen oder auch Sonntags Choräle vom Thurm blasen zu lassen, —*Mitth ei klingen aus der Gesammtratbs- Sitzung. Bereits vor mehrerer: Jahren war von den städtische» Körperschaften beschlossen worden, das im Kerne des Wettiner Platzes liegende städtische Areal der Jaeobikirchcn Gemeinde als Bauplatz für ihre neue Kirche als Patronats geschenk zu übereignen. Nach Fertigstellung des Kirchenbaues ff' hierüber zwecks arrmdbucherlichcr Regelung der Besitzvertzältnnff eine förmliche Schenkungsurkunde auSgcscrtigt worden, welche dir Genehmigung des RatheS findet. Gleichzeitig wird beichloffcn daS nach der bauplanniäßigen Regelung der Platzfluchtliuicu zufolge Verdrückung der westlichen Platzstraßc iStistSstraßc) ucbei dem Lichtwerksgrundstncke liegenl'leiheiide Areal mit diesem zu vcu einigen und den festgesetzten Werth an Ml260 Mk, dem Lich! wcrksvcrmögen bis zur Nutzbarmachung dieser Fläche zinslos u, gestunden, — Von dem am 10. Februar l!«0i verstorbene» Rc»iuc und Privatgclehrten Tr. Phil. et. theol. Peter Mmimili: Krenkel, welcher den hiesigen Verein „Volkswohl" zu »ciuci! Erben eingesetzt hat, sind der Stadtgcmcinde Dresden folgend- Vermächtnisse zngcwendct worden: 2M 000 Mt. zur Erbau nng von Wohnhäusern zwecks Vcrmicthung billiger Wohnung:: an die ärmcren Volkskkassen. unter der Bedingung, daß di. Stadtgemeinde die Bauplätze imentgeltlich hergiebt. 20 WO M! Knust und Wissenschaft. ff* In der gestern abgchciltencn außerordentlichen Hanptver- sauiiiilirng des Vereins „ D resdner Presse" wurde Felix Schwerghoser in Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um die Zwecke des Vereins cinstimiilig zum EhrcmitgIiede ernannt. -s* In der Mittwoch, den 8. Mai. rm Königs. Opern Hause slattfindenderi Aufführung von Beethoven's „Fidelio" wird Frl. Westendorf vom Hoftheater in Dessau, die sich mit Frl. Brauer um ein Engagement an der König!. Hofopcr bewirbt, die Titelpartre singen. Frl. Brauer ist durch eine leichte Indisposition zunächst verbirrdert. ryr begonnenes Gastspiel sortzusctzen. f" Im Königl. ckkofopernhausc trat gestern Herr Alfred Sieder vom Stadttheater in Evln in Flokow s „Alcssandro Stradella " als Barbarino auf. In der Darstellung sehr ge wandt. mit natürlichem Humor begabt, wies er, soweit die Rolle des Borbarino in Frage kommt, auch genügende musikalische Mittel nach, so daß er mit der geschickten, charakteristisch gefällig ge troffenen Durchführung ieineS Banditen sich ernsterer Beachtung Werth machte. Wer dem Sänger aufnrerkiam aesvlgt ist. wird be merkt haben, daß ihm die Behandlung der Zischlaute hie und da einige Schwierigkeiten bereitet, die leicht den Verdacht wecken kann, daß er einen, wenn auch nur wenig bemerkbaren Ziingcn- fetzler zu bekämpfen hat. Ob diese Erscheinung in seriösen Partien, bei denen der musikalische Theil bedeutungsvoller in's Gewicht fällt, markanter hervortritt, bleibt abzrrwarten. Abgesehen hiervon Hot Herr Sieder gesanglich und schaiispielerisch einen anten und be- achtenswerthen Eindruck mit seinem Barbarino hinterlassen, ll. 8t. 7* Herr Musikdirektor Börös Miska concertirt mit seiner vaklstündigenKapellc heute »nd an noch einigen wenigen Tagen der laufenden Woche in der Mnsikhallc der Inter nationalen Kunstausstellung. Der außergewöhnliche »Beifall, den man Herrn Vörös und seiner eigenartigen brillanten Kapelle überall entgeaenbrinat, macht von Neuem den Vörös- ,Schubin-Vrozeß interessant, der sich vor ea. 2 Monaten in Berlin abspielte. Vor ciwa vier Jahren veröffentlichte Ossip iGchubiu einen Roman: .Im gewohnten Gleis", der, wie hundert -andere Romane, von so und so vielen Tausenden Menschen gelesen jlwd von »och viel mehr Menschen nicht gelesen wurde. Nim aber geschah es, daß die Frau Pastorin auf einem hochgrSstichen Gute rn Hinterpommern diesen Roman las und so erfuhr, da^ darin ein „Zigeunerprimas Vörös Miska" vorkam und in der Schilderung des Romans ganz abscheulich mißhandelt wurde. Das mußte der guten Frau Pastor sehr arrssallen, da die gräfliche Gutsberrschast mit der Familie Vörös Miskci's und ihm leidst innig befreundet ist. Grat, Gräfin, deren Sohn, deren Töchter und Schwieger söhne verkehren im Winter als Gäste rm Hanse des Musikdirektors, der weder Zigeuner noch Zigeunerprimas, sondern vollkommen theoretisch gebildeter Musiker ist und mit seiner Familie ein gut bürgertichcs Haus führt Während des Sommers weilen Vörös mit Frau und Tochter oft als Gäste auf dein gräflichen Gute. So geschah cs, daß während des letzten Sommers Vörös Miska von dem Romane der Ossip Schubin durch seine adeligen Freunde er fuhr und natürlich sofort Klage erheben ließ. Gerade in der Ber liner Adelsgejellschaft hat Vörös seine Stellung als beliebtester Musiker und geachteter Privatmann. Das wußte Fra» Oisip Schnbin (Lola Kirschner», da sie selbst sich vergeblich bemüht hatte, Ausnahme in jene Kreise zu sinden, in denen Vörös MiSka vcr kehrt. Und das gab ihren Beleidigungen einen noch viel bös artigeren Charakter. Vörös Miska. der in Raab als gut ungari sches Bürgerkind geboren ist, durfte sich die Beschimpfung nicht gefallen lassen, r^hne Erfolg bat Ossip Schnbin erst den Cellisten Heinrich Grünfeld, dann sogar den Botschafter v. Szögenv-Marich um ihre Vermittelung. Beide Herren lehnten jede weitere Inter vention ab. als sie den ganzen Sachverhalt erfahren hatten, und rum Termin mußte sich die malitköse Dame zu einer formalen Ehrenerklärung und Zahlung aller Kosten entschließen. Ich war. schreibt ein bekannter Berliner Schriftsteller, selbst zugegen, als die alte Gräfin Thomasine W. zu VöröS sagte: „Laden Sie mich als Zeugin, daß solche Beschimpfung Ihnen gesellschaftlich schädlich werden konnte. Ich komme zinn Termin und werde ousiagen. daß wir mit einem Ehrenmann »nd Künstler Verkehren, und nicht mit einem Menschen, wie ihn Ossip Schubin unter Ihrem Namen ge schildert bat." Wer noch zweifeln könnte, daß VöröS ein Künstler von Distinktion ist, höre sich seine Corrcerte an, die selbst hoch gespannten Erwartungen durchaus entsprechen werden. ff* Karl Heinrich Graun. Heute vor 200 Jahren wurde in dem Städtchen Wahrenbrück (Provinz Sachsen) der Komponist Graun geboren. Dem ehemaligen Kapellmeister Friedrichs des Großen und einst gefeierten Schöpfer der viclgeffmgencn CaiitzAe „Der Tod Jesu" ist die zweite Hälfte des k0. Jahrhunderts übA bekommen: sie hat ihm seinen Lorbeer so arg zerzaust, daß iwcl gerade nichts mehr davon übrig geblieben ist. Es wird Niemaff Wunder nehmen, daß von den vcinabc M Overn, die Grau» i der Zeit von 1711 bis 17'»6 „ans Allerhöchste» Beuch!" >: di Berliner Könial. Opernhaus schrieb, nichts, aber nuch mcht eiuma cine einzelne Arie, in die Gegenwart hinein sich gerettet hat: hat doch diese mvthologisch-historischc »per» cceeia. die sich damals a: Berliner Opcrnplatz spreizte, weder mit dem Geistes- neck- m dem Gcmütbslebcn des deutschen Volkes irgendwelche» Zusammen Hang- Bleibt also nur die sogeiramstc Kirchemmlsit Graun' übrig: wie sie eine ältere Generation im „Tod Icin" kennen g> lernt hat, so hat schon Friedrich dc r Große, der bekanntlich -in sehr moauante Zunge batte, sich dabin ausgesprochen, daß d< - „Tod Jesu" Groun'S beste Oper sei. rlnd in dev Thal muß ma- sich jedes Gedankens an das, was wir heute geistliche oder kirck lichc Musik nennen, völlig cmtichlageir. wenn man dem Wer», einigermaßen gerecht werden will. Gewiß sind einige der Choi-ff- wohlgcsetzl und Sinn für Wohlklang und wrmclle Atuiindumi kann dem Ganzen nicht abgeivrochen werden: daneben laust atz- so viel des Weltlichen. Flache», Opernmäßigeii. — cs sei nur m die „berühmt?" Arie „Singt dem göttlichen Pwphclcn' erinnei ' — daß Genuß und Erbauung ans dem Werke eben nur das f ache nationalistische 18 Jahrhundert sinden konnte. AIS der gewaltim Leipziger Thomas-Kantor aus seiner Vergessenheit hervorgezogr-, und 1829 die Matthäus-Passion zu neuern Leben erweckt wurde da mußte die falsche Gloriole, die Gedankenblvdigkcit und wir möchten beinahe sagen Frivolität) um das Werk gewoben hatte, bald erblassen. Wir wundern uns daher auch gar nicht, wen» wn leien, daß schon um das Jahr 1720, als Graun noch in Tresdcu lebte, seine damaligen Kirchenkomvositioncn solches Aergerniß er Mn, In regten, daß der hiesige Bürgermeister ihm das Kvmpouircn Musiken für die Kirchen Dresdens ganz verbieten wollte. Wahrenbrück wird der „Tod Jesu" deute zu Ehren Graun -Z geführt — aber es ist doch wohl rcrthsam, das Wert endlich der Tagesordnung abznsetzen. Es zählt zweifellos längst zu Tobten. f* München. 6. Mai. DaS neue „Ppiuzregentcn > Theater"'» auch Richard Wagner-Festspielhaus Sc an» von den
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