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Dresdner Journal : 23.08.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186608234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-08
- Tag1866-08-23
- Monat1866-08
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 23.08.1866
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18«« DonncrStag, den 2Z. Auffiist V I!, » it-n Lbm»»r»r»t»prrtsr r DrcMerAMrml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Nichtamtlicher Theil Uebersicht. der Pesth: Zur politischen Lage. München: Die gouverneurs v. Patow. Paris: Besuch ü h Feuilleton voller die sie l> n das Regieren ohne verfassungsmäßig frstgestelltes Bud get und ohne Nachsuchung der Indemnität als ganz zu lässig erklärt worden sei. An der Erthrilung der In demnität müsse sowohl der königlichen SlaatSregierung, als auch dem ganzen Lande liegen, um endlich den Con- stict zu beseitigen, der seit 1862 besteht. Der gegen wärtige Finanzminister habe schon früher die Nothwen digkeit deS verfassungsmäßigen Zustandekommen- eines Budgets hervorgehoben. Jetzt sei eS wünschenswerth, eine nähere Erklärung der Art zu geben, in welcher die Indemnität erlhrilt werden solle, und hierzu, glaube er, biete folgendes Amendement die beste Basis, welche- er, gestützt auf deS Regierungscommissars in Aussicht ge stellte Unterlagen, zur Annahme empfehle. Dies Amen dement lautet: »ritt?o.t a. 8tcwp»1 ,i»cdl»u bu»»»- Mannesreife, doch schon müde, gekränkt, satt der Jn- triguen und Cabalen der Welt, dennoch milde, weich. Er geht ab, sein Aauberbuch zu versenken, tiefer al- je ein Senkblei geforscht. Und so ist es geschehen; das Zauberbuch, was ihm offen war, kein Späterer holt es je wieder heraus. Sehen wir den „Sturm" als Das an, als waS er unläugbar gemeint ist, als Shakespeare'- Abschied von der Bühne, so finden wir das Eigenthümliche, daß er den Abschluß seiner Dichtung gewollt hat, und daß dieser Abschluß selbst eine That ist. Der genaue Zeitpunkt, um welchen Shakespeare wieder in Stratford eintrifft, ist nicht bekannt, jedenfalls war es 1612; er war sonach fünfundzwanzig Jahre fortgewesen. Er traf seine Frau und die beiden Töchter, Susanna (1667 an einen Doctor Hall verheiratbet) und Judith (noch ledig, wiewohl schon 31 Jahr alt, später Frau deS Thomas Quincey). Sein Sohn Hammet war längst gestorben. Im Besitze mehrer Häuser, Gründe, Obstgärten, kurz eine- Anwesens, welche- in Allem «ine Jahre-- rrvenur v»n 300 Pfund Sterling repräsentirte, wa- jetzt 1500 Sterling gleichkommen kann, lebte Shakes peare nun fünf Jahre in Stratford, aber er schrieb nicht mehr, er hielt sein Wort. Wenn auch die Asche warm sein mochte, keine Flamme schlug herau-. War - zu verwundern, daß er ruhte? Gleichsam in der Vorahnung eine- nahen Zerfall-, m- H nk haken in» Ganzen 6 Mann verlarea. (Vergl. unter „TageSgeschichte".) do. v. , inr schles. Land- »bah» >4 G; »uiicke All«. machte er 1615 sein Testament, und der 23. April, sein Geburtstag (er hatte eben sein 52. Jahr beschlossen, wird auch sein Todestag. Eigentlich ein frühes Ende! Die Dauer menschlicher Kräfte reicht oft länger aus. Sophokles bringt im 80. Jahre den Oedipus von Kolonos vor die Athenienser; Chaucer beginnt im 60. Jahre seine schönsten Gedichte zu schreiben. Hier hat der unendlich größere Inhalt so früh schon das Gefäß gesprengt. Am 25. April wird er an der Nordostwand der großen Kirche von Stratford begraben, man setzt ihm c. Frirdtnsverhandlungen. —Hannover: Deputation beim Könige von Preußen. Braunschweig betr. — Kassel: Journalangelegenheit. — Mainz: Ver- urtheilung. — Baden: Staatsanlehen. — Mann heim: Confiicte beim Durchzuge hessischer Truppen. — Frankfurt: Bekanntmachung deS Civil- des Kaisers bei der Kaiserin von Meric«. — Bern: Zur Hinterladungsgewehrfrage. Die Pariser Ausstellung. — London: Untergang eines Dampf schiffes. — St. Petersburg: Die polnische Meu terei in Sibirien. — New-Port: Das atlantische Kabel. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Pottschappel.) Schadenfeuer und Unglückssalle. Eingesandte«. Statistik u. Balkswirthschast. Feuilletan. Inserate. Tagrskalender. Börsenuach- richten. Dtlegraphische Nachrichte«. Dage-geschichte. Dresden: Wiedereröffnung de-Pri- vattelegraphenverkehrs. — Berlin: Ehren und Aus zeichnungen für die Armee. Die Frieden-verhand- lungen. Landtagsvrrhandlungen. Ueberreichung der Herrenhausadreffe. Prinz Nikolaus von Nassau Ein Adjutant deS Kurfürsten von Hessen angrkommen. — Wien: Die Kaiserin nach Ofen. Die vrnetianische Angelegenheit. Die Kriegsentschädigung nach Berlin abgrgangen. Das dritte sächsische Feldhospital in Mit tendorf. Amtliche Relation über den See- und Land angriff auf Lissa. — Prag: Die Friedensverhand lungen. Der Oberstlandmarschall Graf Rothkirch zurück. — Troppau: Bekanntmachung des preußi schen Civilcommiffars für Oesterreichisch-Schlesien. — dal. hles. and- Li »e v. !8Si» . V. .860 duer G.; Wit- 144 vei- al ¬ do. Ne- Nff- IN.' Ne» G.; bz.; >rt G; er« sche sta- P-- er- lirrr: «'/HA, tuld- B.; ional 4G: n. -0 voln. 4G.; AG. Bank ' G; !om- « G.; :edit- wei- »G.; fit zu schlecht seien, die mir aber sehr schön und ganz in seinem Geiste scheinen, weil sie eine unendliche Müdig keit und, seiner ganzen späten» Beschauung gemäß, eine große Weltverachtung aussprechen. Er begehrte keine Versetzung in ein Pantheon, nur Ruhe, Ruhe. (R. Fr. Pr.) Dre-de». Am 16. dies. Mts. hielt die Gesellschaf „Isis" eine Hauptversammlung, in welcher am An fange vom Vorfitztndtn, HerrnZschau, dem indcrSchlach^ bei Königgrätz verwundeten und seinen Wunden erle genen Herrn Oberleutnant Woldemar Adolph Schultz ein ehrender Nachruf gewidmet wurde. Herr Kaufman« Schmor! legte eine Suite schöner Fl aßspathe von Frei berg, Marienberg und Glashütte vor. Hierauf bot Herr Maler Fischer einen länger« Bericht über die metroro- logischea Erscheinungen deS vorigen Jahre- und sprach Herr Apotheker Bley in länger« Dorirage über sämmt- G. AugS- fraak- !oui»- »KG- , nicht »tsrn- 4 G.; dawer BreS- Köln- .:gal. oigsh. dbahn 1t. ä. rhei- Celegrapyische Nachrichten Pari», Dienstag, 21. Angust. (W. T. B.) Der heutige „Moniteur", welcher dir von der „Times" gegebene Analyse eines Briefe» de» Kaiser» Napoleon an den König von Belgien für irrthümlich erklärt, bemerkt, gleichwohl sei es wahr, daß der Minister der auswärtigen Angelegenheiten die englische Negierung davon benachrichtigt habe, daß Frankreich keineswegs Ansprüche aus die Festungen Marienburg und Phi- lippeville erhebe, welche riner neutralen Macht zuge- hörrn. Daß der Kaiser an den König von Belgien geschrieben habe, sei unbegründet. Tagesgeschichte. Dresden, 22. August. Der telegraphische Ver kehr ist im hiesigen k. Telegraphenamtr durch sächsische Beamte heute bereit- insoweit wieder eröffnet worden, daß Privattelegramme nach Berlin, Leipzig und Chem nitz angenommen und befördert werden können. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Verbindung mit den übrigen Stationen werden aufs Eifrigste betrieben. Berlin, 2l. August. (St. A.) Unter den mannich- sachen Ehren und Auszeichnungen, welche Seine Majestät der König als Ausdruck allerhöchster Zufrie denheit und Anerkennung den verdienten Führern oder einzelnen Truppentheilen der Armee erwiesen, konnte bisher eine nicht erwähnt werden, weil sie sich der Be obachtung entzog. Es sind die Worte, mit welchen Se Maj. der König bei der Heerschau am 2. August zwischen Austerlitz und Wischau bei Brünn, über die 9. Division (Generalmajor v. Löwenfeld) und die Ca- valerirdivifion des 5. Armeekorps (Generalmajor v. Hart mann), Allerhöchstsein Grenadierregiment (2. westpreu- ßisches) Nr. 7, vor dem Oberbefehlshaber der 2. Ar mee, Allerhöchstseinem durchlauchtigsten Sohne dem Kron prinzen, und dem commandirenden General des 5. Ar- meecorps, General der Infanterie v. Steinmetz, vorüber führte. Es wurde diese Ehre für Sc k. Hoheit den Kronprinzen und den kürzlich erst mit dem schwarzen Adlerorden begnadigten General v. Steinmetz durch die Worte Sr. Maj. des Königs, mit welchen Allerhöchst- derselbe an der Spitze des Königsgrenadierregiments vorüberritt, doppelt geweiht: „Der König seinen com mandirenden Generälen!" Da diese Worte nur De nen hörbar waren, an welche sie gerichtet wurden, so erklärt sich daraus, daß dieselben erst jetzt bekannt wer den. Sie dürfen aber auch der Armee nicht vorent- halten bleiben, welche darin einen neuen Beweis für die Zufriedenheit und Anerkennung finden wird, mit welcher Se. Maj. der König ihren Leistungen im letz ten Feldzuge gefolgt ist. Aber auch dem 2. westpreu- ßischen Grenadierregimente war dieser Vorbeimarsch un ter unmittelbarer Führung seines königlichen Chefs, nicht vor einem fremden Souverän, sondern den eige nen Heerführern, eine Auszeichnung mehr. Wir haben in Nr. 191 bereits berichtet, daß Se. Maj. der König, als Allerhöchstderselbe beim Abrücken der Truppen die Honneurs abnahm, seinen Degen zog, als der rechte Flügel des Königsgrenadierregiments erreicht wurde, und den Grenadieren entgegenrief: „Ich ehre Euch heute dadurch, daß Ich vor Euch Meinen Degen ziehe und Euch salutire, weil Ihr Mir und Euch selbst Ehre ge macht!" So ritt Se. Maj. der König mit zum Sa lut gesenktem Degen bis zum linken Flügel des Regi ments, worauf dann der Vorbeimarsch in vorgeschrie- bener Reihefolge der Regimenter sich anschloß. — Die in den hiesigen Zeitungen verbreitete Nach richt von dem abgeschlossenen Frieden zwischen Preu ßen und Oesterreich, sowie zwischen Preußen und Bayern ist nicht bestätigt worden. Nur mit Ba den und Württemberg sind die Friedensunterhandlun gen erledigt. — (N. A. Z.) Die Budgetcommission des Ab geordnetenhauses hielt heute Vormittag eine Sitzung, um über den Gesetzentwurf, betreffend die Ertheilung der Indemnität, zu berathen. Derselben wohnten der Finanzminister und als Regicrungscommissare die geh. Finanzräthe Wollny und Mölle bei. Der Ref. Abg. Twesten leitete zunächst die Debatte mit einer Be sprechung der Vorlage ein. Er entwickelte die Ursachen, durch welche der Etat des Staatshaushalts seit 1862 nickt zu Stande gekommen ist, betont die gegenwärtig erfolgt» Nachsuchung der Indemnität, während in früher« Zeiten, namentlich von dem Minister v. Bodelschwingh, Susrratruprrtse: k»»iv «iocr xe»p»It«oeo : t Dottr <11* Loll«: 8 Ngr. Erschrttrrnr ml» ä«r 8vva- aock kür fcl^aä«»» »»seralnlaaaahme au-würt«. k». 8»»»o»r»rr»», OonulliiilouLr ä«» vrcickucr ckoarn»!»; ,d»nä»».: 11 Loo».»», Lvai» k'o»?; L»wdi»r^ L«rU»- 1pt«»-«r»»UN»r» : 11n,,»»r»i»ch Voa».»»; v«rU»! 6»o^iu»'»ob« vurbk, L»r»»»r»»'» Lurc»u^ Lr«m«u: L. 8o»l.orr»; vr»,!»»: T. 8r^»»»i«'»^vuol>c«obure»»», ^»»»» « 8L»»i»»^v»»»; krimülart ». U : ck^»a»»'»cb» St. Petersburg, Dienstag, 21. August. (D.T B ) Nach Mittheiluugen de» russischen „Invaliden", welche bi» zum 25. v. M. zurückreichen, sind sämmtlichr pol nische Insurgenten in Ostsibirirn, welche flüchtig ge worden waren, thril» eingefangen und nach ihrem ursprünglichen Aufenthaltsorte zurückgebracht, theil- getödtet. Die Anzahl der Letzter« beträgt 35. Der Aufstand hat an andern Aufenthaltsorten polnischer Gefangenen keinen Nachhall gefunden. Was über Verwundung und Mißhandlung von russischen Offi ziere« gemeldet wurde, ist nicht begründet. Die Russen füllen. Was den Stoff anbelangt, so läßt er sich von den Entdeckungsreisen anregen, deren Erzählung damals das Vergnügen der Zeitgenossen war. Vor sich hat er etwa die Schilderung von Sir George Sommers' Fahrt zu den Bermudasinseln, oder den Auszug von Magelhaen's Reise in Mr. Robert Eden's „llwkorx ok travels", in welcher dieser von dem „liebenswürdigen und angenehmen" Riesen erzählt, den der Portugiese auf einer öden Küste findet und der den großen Teufel „Setebos" anruft. Er findet eine paffende Geschichte in Tubervile, einem der Autoren, die er gern consultirt. So viel von der Scenerie und dem Nebenwerk. Sich selbst stellt er im Prospero dar, denn er schreibt sein letztes Werk und wird der Bühne Lebewohl sagen. Wie gestaltet er nun den Prospero? Er macht aus ihm einen Sohn der Meditation, in der Einsamkeit lebend, nach innen schauend; er macht ihn gut, würdevoll, wohlwollend, einen früh ergrauten Träumer, einen Mann der Bücher, einen unanerkannten Herrscher. Ihm dient Ariel, ein Geist der Luft, sein dichterischer Genius. Auf sein eigene- Werk, die- Festspiel für ein Braut paar deutend, sagt er zu Ariel: Geh, bring' hierher Den Pöbel, über den uh Macht Dir leche, Lab sie behend sich rege«, denn ich muß Dir Aug-n dieses junge« Paare- weiden Mit Blendwerk meiner Knust, ich hab'» versprochen. Und sie erwarten e- von mir. Also herb, unmuthig geht er dran. Er fühlt wie Pro-pero sich „kränklich und gereizt". Dir sonst so herrliche Welt ist ihm eine Traumwelt, da- Leben ein Schattenspiel geworden, er ist so müde, wie vor dem Schlafengehen. Noch im Epiloge sagt er: Art. I. Die dem geAenwartigen Gesetze als Anlage beiae- fügteu Uebersichteu der Staatseinnahmen und Ausgaben sollen für die Jahre l8 2—85 statt der versafluugsmäßigtn uud all- lährlick vor dem Beginn des Etatsjahres zu vereinbarenden Staatshaushaltgesetzes als Grundlage für die Rechnungs legung und die Entlastung der SlaatSregierung dienen. ^SbrUck: S Ulr — Ngr. CzäbrUcb: 1 „ 1k „ Mouittlieb: — „ 1b „ Nluioln« Nummern: I „ Macht mich aus des Bannes Schooß Durch eure will'gen Hände los! Füllt milder Hauch aus eurem Mund Mein Segel nicht, so geht's zu Grund Mein Plan, er ging ans eure Gunst, Zum Zaubern fehlt mir jetzt die Knust, Wo ihr begnadigt wünscht zu sein, Laßt eure Nachsicht mich befrei'»! So entzieht er sich, noch in den Jahren EorrefereM Abg. Graf Kleist erhebt Bedenken mcht allein gegen dru Antrag deS Abg. Frhrn. v. Haverbeck, sondern auch gegen das Amendement de» Abg. Twesteo wegen deS von dem ^chizeitigen Zustandekommen des Etats handelnden Schluß- pastoS desselben DwS sei eine Amendiruua des Art. SV der Verfassung-Urkunde. Er bittet die Commission, die vou der , Regierung dargebotene Hand der Versöhnung nicht von sich zu weise». Für da- Amendement des Abg. Frhrn. v. Hoverdeck spricht noch der Abg. Haaeu und wendet sich namentlich gegen dre Au-füh»uvgen des Finanzmimfters Frhrn. v. d. Heydt und deS Abg. Stavenhaaeu. Abg. Bassenge erklärt sich für den Gesetzentwurf, aber gegen dre Ausführungen des Correferenten Grafen Kleist und beantragt in dem Art. 1 des Gesetzentwurfs hinter „des Jahre- 1862 ohne" einzuschalten: „die uothwendige Grundlage eines für jedes Jahr rar Voraus" rc. Die Abgg. Harkort und Or. Virchow wenden sich noch mal- gegen dre Aeußerungen des Abg. Stavenhagen, wahrend der Abg. Audrs sich für die Bewilligung der Jnoemnität und die Abgg. Krieger (Berlin) und Rcichenheim für bas Amendement des Referenten m längerer Rede erklären. Nach dem der Abg. Frhr. v. Hoverbeck seinen Aulrag nochmals vertheidigt und sich gegen die Vorredner gewendet hat, wird die Gcneraldiscussion über Art. I des Gesetzentwurfs geschloffen, ein Antrag auf Vertagung angenommen und die Sitzung nach l Uhr auf AbeudS 6 Uhr vertagt. — (N A Z.) Die Commission des Abgeordne tenhauses für die Geschäftsordnung hielt heute Vor mittag eine Sitzung, um über das Schreiben des Abg. Freiherr« ». Patow zu berathen, in welchem derselbe seine Berufung al- Civilcommissar für Franken, Nassau, Frankfurt rc. anzeigt und dem Hause die Erwägung anhcimgiebt, ob dadurch sein Mandat erloschen sei. Wie wir hören, hat die Commission sich dahin entschieden: über diese Angelegenheit mündlich Bericht zu erstatten und dem Hause zu empfehlen, die fernere Giltigkeit deS Mandat- des Abg. Frhrn. v. Patow für den zweiten Düsseldorfer Wahlkreis (Städte Elberfeld u. Barmen) anzuerkennen. — Die vereinigten Commissionen für Handel und Gewerbe und für Finanzen und Zölle hielten heute Vormittag Sitzung, um über die beiden, von der SlaatSregierung zur nachträglichen Genehmigung vorgelegten Gesetzentwürfe: 1) den Han- del-vertrag zwischen Preußen und Italien und 2) den Schifffahrtsvertrag zwischen Preußen und Großbritan nien zu berathen. Als Regierungscommissare wohnten den Verhandlungen bei: der Ministerialdirector v. Phi lippsborn und die Geh. Räthe Henning und Kirschke. Referent war der Abg. Röpell. Nach längerer Dis- cussto« beschloß die Commission, dem Hause vorzuschla gen: den beiden Gesetzentwürfen die nachträgliche Ge nehmigung zwar zu ertheilen, jedoch in einer Resolu tion au-znsprechen, daß die frühere Publicirung der selben, bevor die Genehmigung feiten der Landesver tretung ertheilt sei, gesetzlich zwar nicht gerechtfertigt, in diesem Falle und in Anbettacht der Verhältnisse und Umstände aber entschuldbar sei. — Die Adreßdebatte wird, wie wir bereit- gemeldet haben, am Donnerstag bestimmt ihren Anfang nehmen, jedoch ist man in Ab- geordnelenkreisen der Meinung, daß sie nicht, wie ur sprünglich erwartet, mehr als zwei Sitzungslage in An spruch nehmen wird; man hofft sogar schon an dem ersten Tage mit der Debatte zu Ende und zum Be schluß zu gelangen. — Die „N. Pr. Z." berichtet über den Empfang der Deputation des Herrenhauses zur Ueberrerchung der Adresse des letztern wie folgt: Der Präsident Gras Eberhard zu Stolberg - Wernigerode überreichte die Adresse mit einigen Worten, in denen er den Wunsch des Hauses ausdrückte, Sr. Majestät die Gefühle des Dankes auszusprechen für all' die großen Erfolge, und bat um die Erlaubulß, die Adresse verlesen zu dürfen, was Se. Majestät jedoch ablebnle, mit der Bemerkung, daß er sic soeben gelesen. Aeußerm Vernehmen nach knüpfte Se. Majestät hieran die Frage, ob einer der Herren wohl noch vor fünf Wochen eS für möglich geglaubt habe, solche Erfolge in so kurzer Zeit zu er reichen. Er, seinerseits, habe es nicht geglaubt. Jeder habe dabei seine Pflicht aethau; der Tank für das Große, was er reicht worden, gebühre aber Gott dem Herrn, und m Demuth möchten sich Alle des göttlichen Segens erfreuen. Er beauf tragte die Deputation, dem Herrenhaus« seinen Dank für dre treue Haltung auszusprechen, mit der es ihn bei den vorberei tenden Eiurichtunoen unterstützt habe, gegenüber dem Andräu- geu von anderer Seite zu abweichenden Schritten. Er sei ja Svobb ; LlUv: »D 84v»»»»;r»r1»: ttavL», 1^»»lr», So».».»»» « Oo.» (8, ?l»c» 6» I» Loar»»); kr»?: k». L»»l-»v»'» Lactid.; Oe»»».»«. 1>tra"grdcr: NSalgl. Lrpcäitloa äs, vrsiäosr lovriuil», vrs^tsa, It»ri«a,tr»»s« No. 7. Verse auf den Stein: Um Jeso willen, Freund laß' du Den hier vei ichlossnen Staub in Ruh, Gesegnet, wer verschont den Stein, Verflucht, wer rührt au meiu Gebein! Verse, von denen man glaubte, Shakespeare könne unmöglich selbst für sein Grab bestimmt haben, weil Art. 2. Der Staatsregierung wird io Bezug auf die seit dem Beginn de- Jahres >882 ohne gesetzlich feslgcstellteu StaatshauShaltetat geführte Verwaltung voroehältlich der Be schlußfassung des Landtages über die Entlastung der StaatS regicrung nach Vorlegung der Jahresrechnuugcn Indemnität ertheilt, dergestalt, daß es rücksichllich der Verantwortlichkeit der Staatsregielung so gehalten werde» soll, wie wenn die Ver waltung in der erwähnten Zeit auf Grund gesetzlich seftge- stellter und rechtzeitig pudlicirter Staatshaushaltetats geführt worden wäre. Correferent Abg. Graf Kleist behält sich daS nähere Eingehen aus die von dem Referenten gemachten Aeuße- ruugen vor, verweist auf die grammatische Erklärung des Wortes „Indemnität", erklärt sich jedoch im All gemeinen mit den Amendement- des Referenten einver standen Be» der nunmehr beginnenden Generaldiscusfion stellt Abg Frhr. v. Hoverbeck folgendes Amendement: .Es bleibt der Staatsregierung überlassen, die geforderte Indemnität nachzu suchen, sobald der verfassungsmäßige Zustand durch die Boll- endung und Verkündigung emes Staatshaushaltgcsetzes pro 1867 eingetreten ist." Finauzminifter Frhr. v. d. Hevdt erklärt sich mit den Forderungen des Resercnten nach Vorlegung der generellen llebersichten einverstanden, betont die durch d»e Indemnität er folgte Beseitigung des ConflictS und widerräth die Annahme deS Amendements des Abg. Frhrn. v. Hoverbeck, welches den Couflict nicht beseitige, sondern ihn nur himmsschiebe. Eben so erklärt sich der Minister gegen die Aufnahme des Passus des Twesten'schen Amendements, welcher von dem rechtzei tigen Zustandekommen des Etat- handelt, in da- gegenwärtige Gesetz. Abg Staveohagen sieht als die Hauptfrage der gegen wärtigen Sitzung das Zustandekommen des norddeutschen Par laments an: alles Andere müsse dagegen in den Hintergrnud treten; deshalb sei es nothwendig, der Regierung die Jude» nität zu ertheilen, um damit den innen» Confl»ct z» beseitigen und mit der Regierung Frieden zu machen. Abg. Reichevheim erklärt sich für die Anträge des Re ferenten, ebenso auch mit dem Vorredner (Stavenhagen) ein verstanden, dagegen wünscht er, entgegen den Ausführungen des Ministers, daß der SchlußpaffuS des Antrags des Referenten über das rechtzeitige Zustandekommen des Budgets in das Gc setz übertragen werde- — Gegen diesen Schlußpaffns und auch gegen den Antrag des Abg. Frhrn. v. Hoverbeck erklärt sich der Abg. v. Köller, während der Abg. vr. Virchow für das Hoverbeck'schc Amendement plaidirt. Finanzminister Frhr. v. d. Heydt: Die Staatsregierung kann mit einer Verstümmelung des Gesetzentwurfs, wie sie der Hoverbeck'sche Antrag beabsichtigt, nicht einverstanden sein. Die Bewegung der Regicrung bis jetzt ohne Budget war eine leichte; nichtsdestoweniger ist aber die Regierung jetzt bereit und be- mäht, dem Hause die Hand zum Frieden zu bieten Aus die Art, wie der Abg. vr Virchow die Absicht hegt, wird aber dieser Friede nie erreicht werden. Sollte durch Annahme des Antrags des Frhrn. v. Hoverbeck die Verwerfung des 8 > der Regierungsvorlage erfolgen, so würde dies das Zurückziehen deS Gesetzes seilen der Regierung zur Folge haben. Abg. Frhr. v. Hoverbeck hält seinen Antrag aufrecht und vertheidigt ihn gegen die Aeußerungen des Finanzminister». Die Indemnität dürfe nicht früher ausgesprochen werden, als bis ein Etatgesetz verfassungsmäßig zu Stande gekommen sei. — Der Finanzminister wiederholt nochmals seine frühern Aus lassungen. Avg. Harkort erklärt sich für die Theorie und das Amen dement des Abg. Frhrn. v. Hoverbeck, während sich Abg. Sta- venhagen in Berücksichtigung alles Dessen, was m den letzten drei Monaten Großes geschehen sei, mit aller Entschiedenheit gegen dieses Amendement ausspricht. Urber Shakespeare« Leben-gang. Bou Alfred Meißner. (Schluß aus Nr. IÜ4 ) Aber sie erscheinen fast wie Producte der Zerbröckelung. Zum ersten Male hört man nach langer Zeit wieder ein fromme- Wort: Himmelsmächte schauen Herunter auf der Menschen Thun. („Wintermärchen".) Diese Stücke, gleichsam aus einer Willensanstrengung hervorgegangen, die tiefe, schwere Melancholie mit einem fremden Element zu durchbrechen, sind gleichsam ein Trunk der Vergessenheit, den sich der Dichter selbst mischt. Doch schon steht die Absicht de- Dichters fest, der Bühne Adieu zu sagen. Mahnungen, die er heimlich fühlt, sagen ihm, daß seine von jeher zarte Gesundheit durch die Anstrengungen, die ihm weder bei Tag noch Nacht Ruhe gegönnt, unterhöhlt sei. Und wie vordem im „Hamlet", bringt er wieder nun im „Sturm" sich selbst in sein Gedicht*). Deutsche „Forscher" Haden den Pro-pero auf König Jakob gedeutet. Ihre Gründe find folgende: Pro-pero ist Herr der Insel, Jakob war König der vereinig ten Reiche, die zusammen eine Insel bilden. Pro-pero beschäftigt sich mit Zauberei, Jakob beschäftigte sich mit verborgenen Wissenschaften. Da- Fernstliegende fällt einem deutfchen Professor immer zuerst ei», also ist Pro-pero der König Jakob. Wir, an der Hand der Chronologie, sehen e- ander- an. Der Dichter soll für ein Privattheater, zur Verherrlichung der Hochzeit eine» vornehmen Adligen, ein Festspiel, ein Gelegenheit-stück schreiben, und Tanz, Spiel, Gesang solle» di« Scene (1VU).
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