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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360605017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936060501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936060501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 24, Seite 9-10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-05
- Monat1936-06
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1936
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-reita», s. tzuni i»z« M»kS»n-«u«gabe, Rr. S«1 prUmig I,«I Hau» monalllch RM. 9.90, durch vastb»»», «M. ».»0 »tnlchl. »9,7 «Ps. Voftcxd. chhn« Vostiustellung»gchlch«> bet Ilebenmal wbchenll. verland. tktnzel.Nr. 19 Nps., archer- -alb Sachlen» mit «bend-Auigabe lb Rps. straß« ZS/42. Fernruf 252-1. Postscheckkonto loött Dressen Die» Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim «Vberverstcherungsamt Dresden <99 mm drei» ll.SRpI. Rachlille nach Llallel 0. gamUtenanietge» u. Llellengeluch« MUUn>eler- »ell« ,9l»l. Llllergeb. ,0 «pl. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Rachrichien. Unverlangie Schrtsistücke «erden nicht aulbewadri Ernste Zuspitzung -es Streiks in Paris Levensmittelknappheit in der sranzösischen Sauptstavt Parls, 4. Juni. Der immer mehr um sich greifende Streik in der französischen Metallindustrie hat eine weitere Verschärfung durch den Veschluh der Arbeitgeber erfahren, die im Gange befindlichen Verhandlungen mit den Arbeitern abzubrechen, weil diese nicht die Vorbedingung erfüllten, die bestreikten Fabriken zu räumen. In einem Schreibe« der Arbeitgeber an den Minister» Präsidenten wird zum Ausdruck gebracht, daß die gegenwiir» t!ge Lage «ine« revolutionären Charakter habe. Die Besetzung der Fabriken bedeute eine slagrante Verletzung des Eigentumsrechtes. Ausdehnung auf die Provinz Ltreikmeldnuge« aus der Provinz besagen, daß allein in Lille am Donnerstagvormittag etwa 18 606 Arbeiter der Metallindustrie und der Webereien die Fabriken besetz« halte«. An Leus sind die Arbeiter der Eisenbahnwerkstiitteu in de« Ausstand getreten. I« Toulons« streike« mehrere «rast» rvagcnsabrike«. Die Zeitungen erscheinen nicht Am Donnerstagabend haben auch die Zeitungskioskbesiher und ZeitungSverkäufer beschlossen, von Freitag morgen ab die Arbeit nieberzulegen. Der Verband der Pariser Zet- «ungsvcrleger beschloß Donnerstag nachmittag, bis Freitag um 24 Uhr ketne Blätter erscheinen zu lasten. Ein Warenhaus im Zentrum der Stadt und ein großes Einheitspreisgeschäft sind von den Angestellten „besetzt" worden. ES ist anzunehmen, daß dies noch am Freitag mit anderen Warenhäusern geschehen wird. In zahlreichen mci- tercn Geschäften, darunter LebcnSmittelläden mit mehreren Zweigstellen, streiken die Angestellte» ebenfalls. Warenmangel und Preistreiberei Da die Oessentlichkeit somit «nr sehr unvollkommen über die Streiklage unterrichtet wird, kursiere« in der Bevölke rung zahlreiche Gerüchte, die dadurch wettere Nahrung erhalten, das, sich bereits in der vergangenen Nacht die Ber« sorgnng der Zeutralmarkthallen mit Lebens mitteln sehr schwierig gestaltete. Die Verteilung der Ware« im Pariser Bezirk droht dnrch de« Benzin» mangel gestört zu «erben. An zahlreiche« Tankstellen ist bereits kein Benzin mehr zu haben. Di« Berknappung der Waren führt bereits z« einem Anziehen der Preise. So wurde a« der heutigen Warenbörse Weizen «egen deS schwachen Angebots und wegen Anlteserungsschwierigkeiten um 1,8 dis 4 Franke« höher notiert und Hafer «m v,75 bis 1,8 Franken. Sn Antwerpen bereits Anruhen Brüssel, 4. Juni. Der von de« So« ««nisten entsachte Streik der Hascnarbeiter in Antwerpen hat sich im Lanse des Donners» tags ans hie Arbeiter i« der SackanserttgnngSindnftrie aus gedehnt. Die Antwerpener Garnison hat Alarmbereit« schastsbesehl erhalten, «« Uederraschnnge» vorznbenge«. ES werden schon zahlreiche Zwischenfälle nuS Antwerpen gemeldet. Die Streikenden haben «in« aus 16g Radfahrern bestehende fliegende Brigade gebildet, nm Arbeitswillige an der Wiederaufnahme der Arbeit zu hindern. Zu Z u s a m m e nst 0 ß en kam es vor einem Lager. Dort wurden Arbeiterinnen gezwungen, die Arbeit nteder- zulegen. Die Polizei muhte an verschiedenen Stellen ein- greifen,' sie war in einem Falle sogar gezwungen, mit blanker Waffe vorzugehcn, um eine Ansammlung won Streikenden zu zerstreuen. Am Donnerstagnachmittag wurden zwei bekannte holländische Kommunisten verhaftet, die sich unter die Hafenarbeiter gemischt und sie zum Widerstand ausgefordcrt hatten. Die Antwerpener Schisfahrt Sver- einigung hat in einer außerordentlichen Generalversamm lung zur Streiklage Stellung genommen. Sie beschloß, dem kommunistischen Gewaltstreich schärfsten Widerstand entgegenzusetzen und sich auf Verhandlungen nicht eher ein- zulasten, bevor der verletzte Kollcktivvertrag wiederher- gestellt sei. Besuch Dr. Fritts vei -er sächsischen Regierung Dresden, 4. Juni. Wie vereitS bekannt, wird ReichSinnenmtnister Dr. Frick am heutige» Freitag in einer Kundgebung ans dem «engeschasfe- neu Festplatz vor dem Finanzministerium mit einer An sprache, zu der die Bevölkerung eingelabe« ist, das KönigSuser nm 11,4» Uhr erössne«. Dieser Feierlichkeit» die daS Werk von Oberbürgermeister Zörner der Oessentlichkeit übergibt, geht nm 11 Uhr ei« Empsang deS ReichSiunenminifters dnrch die sächsische« StaatSmintster im Lichthof des Finanzministeriums voraus. An dem Staatsbesuch Dr. Fricks nimmt die Dresdner Be- vSlkerung um so freudiger Anteil, weil sie in dem NctchS- Inncnminlster einen alten und getrenen Kampfgefährten deS Führers verehrt, der der Partei schon in den ersten Kampf zeiten durch seinen mutigen Einsatz viele Freunde warb. Dr. Frick wurde nach dem V. November 1S28, als die erste nationale Erhebung auf Befehl der bayrischen ZentrumSregie- rung an der Felbherrnhalle in München zusammengeschossen wurde, gemeinsam mit dem Führer zu Festungshaft ver urteilt. Noch in aller Erinnerung sind seine Taten als erster nationalsozialistischer Innenminister in Thüringen im Jabre lv30. Sic veranlaßten die unter marxistischem Einfluß stehende ReichSregterung, den Verkehr mit dem Lande Thü- ringen abzubrechen und ihm die Reichszuschüsse zu verweigern. Als Dr. Frick nach der Machtübernahme deS Führers das ReichSinnenministerium erhielt, war feine erste grundlegende Tat die Gleichschaltung der Länder, an die sich die Durchfüh rung der Reichsreform und der Bau der staatlichen Einheit Deutschlands anschloß. Das besondere Interesse Dr. Fricks gehörte daneben den Fragen ber Srbgesundheit und der För- derung der deutschen Bollfamilten als der wesentltchsten Träger der deutschen Zukunft. In Dresden hat Dr. Frick in der Kampfzeit wiederholt, darunter auch in Kundgebungen im Zirkus Sarrasaut, gesprochen. fSinzelheite« über das Programm des Frick »Besuches sieh« Seite ölt Zwischenfälle beim Sußballkampf Nallen-Seftmelch Wie«, 4. Jun«. Bei einem Fußballkampfe, ber zwischen einer öster reichischen und einer italienischen Mannschaft anSgetragen wurde, kam es am Sonntag, wie erst jetzt bekannt wird, zu Zwischenfällen, die schließlich den Schiedsrichter veranlaßten, nach HerauSstcNnnst von Mannschaftsmitgliedern auS beiden Lagern das Spiel drei Minuten vor Schluß abzn brechen. Der Wiener Berichterstatter der „Times" weiß hierzu noch folgendes zu berichten: Nach einer Reihe offensichtlicher Regelwidrigkeiten der Italiener begannen die Oestcrretcher Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Sie erhielten daraus einen Verweis, und cS wurde ein Strafstoß gegen sic aus- gesprochen. Bevor dieser durchgcsührt werden konnte, stürzte sich der italienische Spieler, der das Opfer der Regelwidrig keit geworden war, aus einen österreichischen Spieler und ver lebte ihm einen heftigen Faust schlag in den Unter leib. Er wnrde daraus brrauSgestellt. Später, nach weiteren ossensichtlichen Fehlern schlug ein anderer italienischer Spieler einen Oesterreichcr mit der Faust unter das Kinn Andere traten nach ihren österreichischen Gegenspielern, und der her ausgestellte Spieler und ber italienische Torhüter stürmte» ans das „Schlachtfeld". Die Folge war ein allgemeines Handgemenge. Der Schiedsrichter gab das Schlußzeichen, Polizei erschien auf dem Sportplatz, um die Kämpfer zu trennen. Die Italiener verließen unter einem Sturm von Zischen und Pfeifen das Feld. Der Berichterstatter schließt seinen Bericht damit, daß Ausbrüche dieser Art im internationalen Fußballsport tn diesem Teil ber Welt bisher noch nicht dagewesen seien. Mussolini vnö Schvschniss sprechen sich Bom, 4. Juni. Am Donnerstag begab sich auch Staatssekretär Guvich nach Forlt, wo er sicherem Vernehmen nach bis Freitag abeno bleib«. Die Begegnung Mussolinis mit Schuschnigg, der am DonnerStagmittag noch in Viareggio weilte, bürste also, wie allgemein angenommen wird, am Freitag unter Zu ziehung von Staatssekretär Suvich stattsinben. lieber die Reise Schuschniggs nach Italien gab Donners- tag in Wien auf einer Pressebesprechung Minister Ludwig einige Erklärungen. Er betonte erneut, baß es sich um «inen reinen Erholungsurlaub handle. Alle Gerüchte, die die Reise tn Verbindung mit ber Habsburger - Frage bringen wollen, dementierte er. Im übrigen gab er zu, daß Schuschnigg voraussichtlich morgen tn den frühen NachmIttagSstunben mit Mussolini zusammentresfe» werde. Sonnabend abend oder Sonntag srüh werde Schuschnigg wieder tn Wien eintresfen. Bessere Lebenshaltung Eine der wesentlichsten sozialpolitischen Ausgaben des neuen Deutschlands liegt neben der Arbeitsbeschassung für die noch arbeitslosen Volksgenossen in der Verbesserung der Lebenshaltung der schassenden Menschen. Es ist bekannt, daß der einfachste Weg zu diesem Ziele, die Erhöhung der Löhne, aus verschiedensten Gründen zur Zeit nicht beschritten werden kann. Denn Lohnerhöhungen würden auf vielen Gebieten Preissteigerungen auslösen, die die deutsche Jndustrteaussuhr außerordentlich gefährden würden. Die deutsche Ausfuhr leidet bereits darunter, daß ein grober Teil unserer ausländischen Konkurrenten infolge sehr nied riger Löhne und der Währungsabwertungen billiger als wir zu liefern vermag. Wir sind aber auf die Erhaltung unserer Ausfuhr angewiesen, weil wir aus ihren Erlösen die dringend nötige Einfuhr von unentbehrlichen NahrungS- Mitteln und Rohstoffen bestreiten müssen. Rohstoffe benötigen wir insbesondere auch zur Sicherung der politischen Aufgabe ber wiebererrungenen deutschen Wehrfreiheit. Er fahrungsgemäß würden erhöhte Geldeinkommen begreiflicher weise sofort zu vermehrter Nachfrage nach solchen Nahrungs mitteln und Waren führen- die, wie Fette. Eier, Fleisch oder Textilien, uns nicht in beliebiger Menge zur Verfügung stehen und für die wir deshalb Devisen aufwendcn müßten, mit denen wir ans daS sparsamste zu wirtschaften ver pflichtet sind. Würden mir diese Gesichtspunkte außer acht lassen, dann könnten wir zwar soziale Augenblicks erfolg« erzielen, aber wir hätten nicht dt« Gewähr, dem schaffenden Menschen auf die Dauer seinen Arbeitsplatz sichern zu können. Diese wichtigste sozialpolitische Aufgabe kann bei der Lage Deutschlands Immer nur dann erfüllt werden, wenn sich die Wirischafts- und Sozialpolitik der Gesamtpolitik unter ordnet, das heißt, wenn sie danach trachtet, die einheimischen Reserven auf das schärfste auSzunuben und die geringe Zahl der Devisen so zu schonen, baß zunächst die dringendsten Er fordernisse des außenpolitischen Lebenskampfes der Nation sichergestcllt werden können. DaS sind die grundlegenden Ge dankengänge, die die Deutsche Arbeitsfront in einer Veröffent lichung in ihrem Organ, dem „Arbeitertnm", der heutigen, auf das Gemeinwohl auSgerichteten Sozialpolitik zugrunde ge- legt hat. Aber die Erkenntnis dieser harten Tatsachen soll nicht heißen, daß die Deutsche Arbeitsfront sich deshalb gezwungen sieht, auf jede Verbesserung der Lebenshaltung Verzicht zu leisten. Im Gegenteil, in einer organisierten Volksgemein schaft mutet der Weg zu einer Verbesserung der Lebenshaltung nur mit Hilfe von Lohnerhöhungen nicht nur als der ein fachste, sondern geradezu als ber primitivste an, zumal er au» den oben angeführten Gründen fast nie zu einem Dauer ver sprechenden Ziel führt. Ueberdies lehnt das neue Deutschland mit Recht die Auffassung ab, als ob die Verbesserung der Lebenshaltung sich nur in besserer Nahrung und Kleidung auswirken müßte. Auf diesen Gebieten hat das deutsche Volk bereits einen Lebensstand erreicht, der den Vergleich selbst mit den reichsten Völkern getrost aushalten kann. Eine Hebung ber deutschen Lebenshaltung wird daher ihr Augenmerk in erster Linie auf das Wohnungswesen, auf die Bil- bungSmöglichkeiten, die soziale Fürsorge, da» Gesundheitswesen und die Siedlung zu richten haben. DaS sind Gebiete, für die keine Devtsenschwierigkeiten bestehen und die überdies durch den Einsatz der organisierten Gemeinschaft am besten gelöst werden können. Gerade diese Gebiete, die sich noch durch die Verbesserung des Verkehrs, die bessere Versorgung mit GaS, Wasser und Strom, die Schaffung von Kleingärten, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen er weitern lassen, sind BerbrauchSgebiete, die man zwar nur mit Hilfe der Allgemeinheit fördern kann, die aber die Lebens haltung jedes einzelnen sehr fühlbar zu verbessern ver mögen. Sie kosten weder Devisen, noch erfordern sie unmittel bare Lohnerhöhungen, sie werden geschaffen allein durch die Mitwirkung der Gemeinschaft an der Gewinnung von Ber- brauchsgtttern und Nutzungen, die das Leben angenehmer und besser gestalten. Man braucht hierbei nur an das Nächst liegende zu denken, also daran, baß die Deutsche Arbeitsfront die gefährdeten UnterstithungSanspritche an die früheren Gewerk, schäften gerettet hat und dafür jährlich hundert Millionen auSgibt. Durch das WinterhilsSwerk konnten Werte in Höhe von 860 Millionen RM den Notleidenden in der zweckmäßig sten Form zur Verfügung gestellt werden, für bedürftige Mütter und Kinder, für Landverschickungen und Tuberkulose fürsorge konnten jährlich wettere 1S8 Millionen RM auf» Neuler v.w. Ki-sM-kksee 8ei1e 9 unö 1V
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