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Sächsische Volkszeitung : 27.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193902272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1939
- Monat1939-02
- Tag1939-02-27
- Monat1939-02
- Jahr1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.02.1939
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SS. Iahrg Nummer SV SachMe Volkszeitung VW'KU I »al «s»«»ta«. N«aMch«r V<i«S»»-«I» »urch rn,«i «i«M. « VkS »,». « V!». rkl,«'l»r« t.70-, durch »!, V-Ii l.?0 <I«IchN«!stIch Volllld-mxstungq.dll-«, pijüzllch « PH. V-N-drllg-l». Il«j<l.rrr. ll> Vs», Sonnukxi». un» gekI«,,.R«. k» VI,. «lbbellelliing,» mllst«« IpSIeft«« ,!n» wuch« ,,, «bluul »«r V«»u,»t«ll Ichrlslllch »«!« Verlag ein,«,an,«, kl» Unkra r«»,« »Irs« KI« Liksttllun,«» «,!,«,«,,«-«,» V«rl-,«rl r«t«d«» «nz-Ig.npr.IK: »I« «««'«' « »" b«U« » V»» silr 8»mlll«nanl«l,tn I VI» g»« Vlat»ü"I^« vn«» »U l«I« »«a>1k KP««, Montag» den 27. Februar 1NSS SchrlftkUim-: Valkrpraß« t?, g.rnru» Mll » »wir S<lchSft«it«ll», Druck und V«rl»g! Termanla Buchdrucker,I und v«rlag Dy. und L. Winkl, V»li«rftratza 17. gernrus Iloir, Vastschrck: 7lr. lllis, Bant: EtadtbaiN vr««d«, Vr. S<7S7 Zm Fall« °°n M«i«r Dewulr. Verdat, «lnl,elend«, <kkkd» ftSrungen hat »er «ejleher «er tverdunglieldend« KI« «nipruche, lall, die geilun, in b-IchrSnNem Unrl-ng«, «» jpälet oder nicht erlcheint Erfüllung aart ID Draadai» Allgemeine Erregung in Palästina Allem heule wieder 32 arabische Todesopfer Bombenabwürfe auf arabische Siedlung — Zug zum Entgleisen gebracht London, 27. Februar. Nach einer Reutermeldung aus Haifa sind bei der Explosion zweier Bomben im arabischen Stadtteil Haifas am heutigen Montagmorgen, soweit bisher feststeht. 21 Araber getötet und 41 schwer verwundet morden. Unter den Betroffenen befinden sich zahlreiche Frauen und Kinder. Eine dritte Bombe explodierte, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten. * Jerusalem, 27. Februar. Aus dem ganzen Lande treffen lausend Nachrichten Uber neue jüdische Bluttaten ein. Zu der begreiflichen Er regung der Araber über die Londoner Verhandlungen kontint nun die Empörung Uber dl« jüdischen Anschläge. Jüdisches Gesindel, das sich im Schutze der britischen Sol daten wohlgcborgen fühlt, ivarf in die dichtgedrängte Men schenmenge auf dem arabischen Gemüscmarkt eine Bombe. Durch die Explosion wurden mehrere Araber getötet, zahlreiche Marktbesucher, darunter mehrere Frauen, wurden verletzt. Ein Eisenbahnzug der Strecke Jaffa—Lydda, der ausschlietzlich von Arabern besetzt war, wurde durch einen Sa botageakt zum Entgleisen gebracht. Sofort nach der Ausfahrt aus Jaffa hatten die Araber, die immer wieder na ¬ tionale Lieder sangen und Hochrufe auf den Mufti ausbrach ten, den Zug mit Fahnen und Orangenblüten geschmückt. Britisches Militär hielt den Zug an und ging in brutalster Weise gegen die Araber vor. Bei der Wciterfahrt stürzte der leere Zug völlig die Böschung hinunter, da die Eisenbahnschie nen zerstört waren. Der Maschinist und zwei andere Araber wurden in schwerverletztem Zustande in ein Hospital einge liefert. Zu den oben gemeldeten jüdischen Bombenwürfen In Haifa, das erst vor wenigen Tagen Schauplatz einer furchtbaren Minenexplosion war, wird bekannt, datz sich die Zahl der Todesopfer auf 24 erhöht hat. Jedoch dürste auch diese Zahl noch nicht endgültig sein, da noch zahl reiche Araber in hoffnungslosem Zustande in verschiedenen Krankenhäusern liegen. In fast allen Stadtteilen sind Schietze- reien zu hören. Die Erregung unter der arabischen Bevölke rung steigert sich von Stunde zu Stunde. Die britischen Behörden haben über die gesamte Stadt ein Ausgehverbot verhängt. Auch aus Jaffa und Tel Aviv lie gen Nachrichten über Ermordungen von Arabern vor. so datz sich die bisherige Zahl der arabischen Todes opfer des heutigen Vormittags auf 82 beläuft. Azana soll noch heule zurücklrelen Paris, 27. Februar. Der bisherige sowjetspanische „Staatspräsident" Azana, der am Sonntag abend Paris verlassen hat, soll noch im Laufe des heutigen Montags amtlich seinen Rücktritt b c k a n n tg e b e n. Das von Azana unterzeichnete Schriftstück, so erklärt man, werde aber im Botschaftsgebäude bleiben, um „je nach -en diplomatischen Notwendigkeiten" verwendet zu werden. Man unterstreicht die geräuschlose Zurückziehung des bisherigen „Staatspräsidenten" und erklärt, datz die sog „Re gierung" Negrin nunmehr auch nicht einmal den Schatten einer Legalität besitze. Das „Journal" wirst einen Rückblick auf die politische Laufbahn des bolschewistischen Oberhäuptlings, der nur zu spät zurücktrete, um das blutige Martyrium seines Landes abzu kürzen. Seine - zweijährige verhängnisvolle Tätigkeit an der Spitze Rotspaniens finde in der Verbrennung von Hunderten von Kirchen. Klöstern, Zerstörung wertvoller Kulturgüter, der völligen Verelendung weitester Volkskreise und einer brutalen Unterdrückung der Erhebungen in Andalusien ihren Ausdruck. Er habe den Gewalttaten, der Metzelei an Priestern und Gei seln, und der Niederbrennung von Kirchen und Klöstern per sönlich beigewohnt und seine Aufgabe sei nur die gewesen, den anderen freie Hand zu lassen. Rotspanische Räuber brinac» Ihre deute iu Sicherheit Klrchengut und Goldbarren an Bord einer Jacht gebracht Pari», 27. Februar. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Bordeaux trafen dort seit einigen Tagen Kraftwagen von der rotspantschen Botschaft in Paris ein, die mit wertvollen Gegenständen be laden waren Es handelt sich nach Angaben von Augenzeugen um Kirchen gut. Goldbarren und wertvolle Kunst- gegen stände, die seit zwei Jahren in der rotspanischen Botschaft in Paris angehäuft worden waren. Diese Kisten sollten ursprünglich nach Mexiko verschisst werden. Da jedoch der nächste Dampfer nach Miliclamerika erst am 4. April in See geht, ist beschlossen worden, die wert volle Ladung nach Arcachon zu überführen, wo sic an Bord einer Jacht gebracht werden soll, die einem ehemaligen rot spanischen „Minister" gehört und auf den Namen „Vanadies" getauft ist. Die 900 Tonnen grotze Jacht hat eine Besatzung von fünfzig Mann spanischer und russischer Nationalität an Bord. Bei dem internationalen Schifsahrtsbüro „Veritas" ist das Schiff jedoch nicht bekannt, da es erst vor kurzem den Namen geändert hat. Die Uebernahmc der wertvollen Ladung geht autzerdem unter Beachtung grötzter Vorsichtsmatznahmcn von- statten. Aube an den Fronten Bombenangriff aus Almeria Bareelona, 27. Februar. Der nationalspanische wie auch der rote Heeresbericht melden, datz an allen Fronten zur Zeit Ruhe herrscht. Die nationale Luftwaffe griff wieder den Hasen von Almeria an. der erfolgreich mit Bomben belegt wurde. Dienstantritt des nationaispanischen Bot schafters in Buenos Aires Regrln-Vertreter war rechtzeitig getürmt Paris, 27. Februar. Nach einer hier vorliegende» Meldung aus Buenos Aires hat der dortige Vertreter der nationalspani schen Regierung von Burgos am Sonntag im spanischen Bot schaftsgebäude offiziell seinen Dienst angetreten, das von dem Vertreter des Kabinetts Negrin geräumt worden war. Ser Warschauer Aufenthalt Graf Cianos Empfang beim polnischen Staatspräsidenten Warschau, 27. Februar. Der italienische Autzenminister Gras Tiano legte am Sonnabend nachmittag am Grabmal -es Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Nach der Gefallenenehrung trug sich Graf Llano in das Ehrenbuch der Stadt Warschau ein. Darauf machte er Besuche bei dem Ministerpräsidenten General Sklad- kowski, dem Chef der polnischen Armee Marschall Rydz-Smiglq und dem Autzenminister Beck. Abends gaben der polnische Autzenminister und Frau Beck zu Ehren der italienischen Gäste ein Essen und einen Empfang im Palais Brühl, dem Sitz des polnischen Autzenministers. Graf Liano überreichte bei seinem Besuche dem polnischen Ministerpräsidenten General Skladkowsky den St.-Maurltius- Lazarus-Orden, die höchste italienische Ordensauszeichnung, und Marschall Rydz-Smlgly das Italienische Kricgskreuz. Die Be sprechung, die Graf Liano mit Beck hatte, dauerte Uber zwei Stunden. Am zweiten Tage seines Warschauer Aufenthaltes wurde -er italienische Autzenminister nach der Enthüllung eines Denk mals für den italienischen Obersten Nullo, der aus feiten der polnischen Ausständischen 1808 im Kampf gegen zaristische Trup pen gefallen ist, vom polnischen Staatspräsiden ten empfange». Der Audienz wohnte auch Autzenminister Beck bei. Anschließend fand ein Esten statt, das der Staats präsident zu Ehren des italienischen Autzenministers und Grä fin Ciano gab. Am Nachmittag empfing Autzenminister Ciano die von ihm am Sonnabend besuchten matzgeblichen Vertreter Polens zum Gegenbesuch. Dann besichtigte er das Italienische Institut n Warschau. Abends fand ein Essen in der italienischen Bot- chaft statt, dem nutzer führenden polnischen Persönlichkeiten auch der deutsche Botschafter in Warschau beiwohnte. 20 OplunWmiMler in Trieft verhaftet Mailand, 27. Februar. Die Nachforschungen der Finanz polizei zu den in der letzten Zeit aufgedeckten grotzangclegtcn Schmuggelgeschäften mit Opium und anderen Rauschgiften haben sehr aufschlutzreiche Feststellungen erbracht. So wurde ermittelt, datz die Schmuggelivare nach Triest, Sussak und Fiume gebracht worden war. Der Preis betrug 000 Lire je Kilo gramm Opium. In Triest wurden etwa 00 Kilogramm Opium beschlagnahmt und zwanzig Personen verhaftet. Zwei Tote Helm Absturz eine» franMKen Aehimg-fliWeiige- Pari», 27. Februar. Der „Epogue" zusolge Ist am Sonn abend nachmittag auf dem Flugplatz Francazal bei Toulouse infolge eines Zusammcnstotzes mit einem anderen Flugzeug die Uebungsmaschine einer Fliegerschule abgestiirzt. Beide In sassen sanden den Tod. Die Eckeuerberichtigungen Von den neuen Steuergesctzen, die am Freitag Staats sekretär Reinhardt bekanntgab und erläuterte, kann man nickt sagen, datz sie eine Steuerreform darstellen, sie sind nicht einmal ein Umbau der Einkommensteuer, sondern stellen Berichtigungen dar, die auf Grund der veränder ten Wirtschaftsverhältnisse notwendig geworden sind. Biele haben — wie man aber sieht, ganz mit Unrecht — eine gewaltige Erhöhung der Steuerlasten erwartet. Die Riesenbauten und die neue Wehrpolitik kosten Geld. Also konnte das Gerücht, datz eine grotze Vermögensabgabe not« wendig >ei, schon da und dort Glauben finden. Es wurde um so eifriger weiterverbreitet von jenen, die dem natio nalsozialistischen Staat nicht wohlgesinnt sind. Alle diese Befürchtungen sind durch die Erklärungen des Staats sekretärs Reinhardt widerlegt worden. Er hat ganz aus drücklich gesagt, datz eine Vermögensabgabe nicht beabsichtigt sei. Das muh den Zweiflern genügen und wird auch sicherlich noch viele deshalb sehr befriedigen, weil die Veranlagung der Vermögenssteuer zur Zeit etwas veraltet ist und sehr viele Steuerpflichtige heute viel weniger ersaht werden, als auf Grund ihrer Vermögens entwicklung in den letzten Jahren zu rechtfertigen wäre. Wäre ein Staat wirtschaftlich dem Zusammenbruch nahe, dann könnte er sich solche Steuervergünstigungen über haupt nicht leisten. Die Tendenz der staatlichen Finanz politik aber geht dahin, die Entstehung von Vermögen zu begünstigen und dann den vergrößerten Besitz als einen Faktor in der Aufbauarbeit der deutschen Wirtschaft zu verwenden. Wenn die neue Einkommensteuer auch nicht zu einer Quelle von Annehmlichkeiten wurde, so ist sie doch gerech ter geworden. Ueberholte Bestimmungen mutzten entfernt werden. Dazu gehören die steuerlichen Vergünstigungen, die man den Haushalten gewährte, die eine Hausge hilfin beschäftigen. Im Zeichen des Arbeitermangcls und der Landflucht kamen die sozialen Gesichtspunkte für die Gewährung dieser Steuerbegünstigungen in Wegsall. In Zukunft darf die Kirchensteuer nicht mehr als Steuerabzug in die Steuererklärung eingesetzt wer den. Staatssekretär Neinhardr kann man schwer wider sprechen, wenn er darauf hinweist, datz ja auch der Betrag der anderen Steuern, wie der Einkommensteuer, der Ver mögenssteuer, der Vürgersteuer, der Körperschaftssteuer nicht abzugssähig ist. Die Aushebung dieser Steuer begünstigungen trisft die Kirchen selbst nicht, sondern die Steuerzahler. Es dürfte aber nur einen sehr beschränk ten Personenkreis in Deutschland geben, bei dem diese Neuregelung wesentlich ins Gewicht sällt. Bei kleineren Einkommen ist sie überhaupt nicht spürbar. Die. Kirchen haben deshalb keinen Grund, zu befürchten, datz diese Neu regelung der Einkommensteuer etwa ihr Verhältnis zu den Gläubigen erschwert. Immer sind für die Kirchen Mit läufer, denen es nicht auf das religiöse Bedürfnis an kommt, sondern die aus irgendwelchen anderen Gründen sich als Zugehörige einer Konfession betrachten, eine Be lastung. Wenn diese Korrektur der Steuer jemand zum Kirchenaustritt veranlassen sollte, jo war dieser für ihn schon längst fällig. Am originellsten und vorbildlichsten aber ist die neue Einkommensteuer mit ihren Kampftendenzen gegen die bevölkerungspolitischen Verfalls«!, scheinungen. Der Marxismus wollte die Kamerad schaftsehe, predigte sozusagen den Triumph des Tiere« über den Menschen, machte die Abtreibungen straflos, zog die Ehe in den Schmutz niedrigster Instinkte. Durch das neue Einkommensteuergesetz wird derjenige bestraft, der dem Willen der Schöpfung seine Gefolgschaft versagt und ehelos bleibt. Die Einkommensteuer für Ledige wird um 12A Prozent erhöht. Die Junggesellen haben keinen An latz, etwa gar von drakonischen Mahnahmen zu sprechen: Mussolini bekämpft die Flucht vor der Ehe noch viel radi kaler, indem er von seinen Beamten verlangt, datz sie heiraten müssen. Weiter sagt der Staat jetzt: Es nützt nicht viel wenn zwei Menschen heiraten, alle Hilfsmittel des Staates in Anspruch nehmen, wie z. B. Ehestands darlehen, dabet aber in der Frage des Nachwuchses ver sagen. Ein Volk ohne Kinder stirbt aus. Deshalb hat sich jetzt der Reichsfinanzminister entschlossen, die Ehepartner, die auf bevölkerungspolitischem Gebiete Versager sind, nach fünf Jahren aus seiner Gunst zu entlassen. Die kinderlos Verheirateten werden ähnlich behandelt wie die Jung- gesellen. Diese aber stehen, soweit die Einkommensteuer in Betracht kommt, um etwa 44 Prozent schlechter da als die Verheirateten mit einem Kind. Das Statistische Jahr, buch enthält Berechnungen, denen das Jahr 1936 zugrund» gelegt tst und denen zufolge 23,1 Prozent des Jahrganges, der im Jahre 1931 geheiratet hat, also nach siinfjahriger Ehe noch kinderlos war. Gegen diesen Prozentsatz der deutschen Familie richten sich die neuen Massnahmen des Finanznnnisters, die sicherlich keino Ausplünderung der
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