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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330530010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933053001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933053001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-05
- Tag1933-05-30
- Monat1933-05
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1933
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Dle mllltörlsche Bewertung -er Pelizel zweierlei Maßilab In «eai - Se«ii»n Bretesi V«» ««VMM» »—d kmck «ltvewät»« V. L- »»»»«dartabtaraian« LS rettschaft i« «Je —» »SSW Man«. die Polizei. « « »ärter 1« HIN« ,»« SVO» Mann »ei de« endgültige« Festsetzung »er deutsche» HeereSstärke i« »«rech«««» g«, »rächt «erde« solle«. Fedoch ist tu de« Vericht a»i Grund «i««S englische« Vorschläge» ei« gewister Kompromiß dahin ausgenomwe« mordet »eß je»«, Staat berechtigt ist, von »en al» «ilitärijcheu «DnrakterS erNärten Polizeistreit, kräften eiue« Leit «« Höhe »»« iß Prozent »er nationale« Armee« 1« Abrechnung z» bringe«. Augeficht» diese» Berichte» sah sich Deutschland ge zwungen, solgenben ernsten Vorbehalt «tnzubrtngen, der im Protokoll eingetragen wird: Di« d««tsche Delegatto« legt et«e allgemeine Reser»« gegen die «ehrheitSbeschlüste »e» Komitees bezüglich der Beueertuug de« Polizei«« et«, weil da» Komitee sich bet seinen Entscheidungen nicht immer In gleicher weise an die festgelegten Kriterien gehalten und die einzelnen Fälle nach verschiedenen Maß stäben behandelt hat, besonder» bezüglich der verschie- denen Verhältnisse der Länder. Dieser Vorbehalt wurde vomGtneralSchönhrtnzin längerer Rebe mitvol- lem Frei»«» begründet. An viele« einzelnen Bei spielen wie» er nach, daß immer wieder mit verschiedenen Maßen gemessen worden ist. Während ». B. bet der d« ut - schen Schupo schon die Ausbildung mit der Maschinen pistole genügte, um die Polizetschüler als Soldaten an- ,»sprechen, wurden in andere« Ländern mit Maschinen- gewehren und Transportmitteln jeder Art ausgerüstete PoltzeiverVänbe unter den verschiedensten Borwänden überhaupt nicht berücksichtigt. Der deutsche General wie» auch nach, baß di« besonderen deutschen Ber- hältntsse, wie -die Schwäche der Reichswehr, die deutsche Be völkerungsdichte, die entmilitarisierte Zone, die alle ber Polizei besondere Aufgaben stellen, überhaupt nicht in Rech nung gezogen sind. Diese aufrichtigen Worte erregte« tu» Technische« Komitee, wie z» erwarte» »ar, groß« Eutrüftnng. In die Debatte griffen besonder» die Vertreter Frankreich» und Amerika» ein. Der deutsche Vertreter ließ sich aber nicht beruhigen, sonderst ging nochmals ausführlich auf die besonderen Verhältnifle Deutschlands ein. Er stellte fest, baß im Verhältnis ber Wehrmacht zur Bevölkerungszahl in Deutschland nur IX ausgebildete Soldaten auf 100N Ein- wohner fallen, bet Polen dagegen 7, Frankreich 8, Belgien 8K, Tschechoslowakei VX Soldaten. Bei den Verhandlungen de» HauptauSschuste» über die Sicherheit hielt heute nachmittag ber italie nische ÄertreterGoragna eine ausgezeichnete wich tige Rebe. Mit schlagenden Gründen wurde darin noch deut- licher und schärser, als e» von englischer Seite geschehen ist, da» von ber französischen Clique mit russischer Assistenz er sonnene System ber Feststellung de» Angreifers abgelehnt. Da» ries Pa«l.Bo«c»»r a«s »«« Plan. Mit allen Künsten advokatischer Rhetorik seht« ber franzö- fisch« Außenminister sich wteder für dieses System «in, bas allein der Roosevelt-Botschaft «inen Sinn geben könne. Zum Schluß kam sogar ein« versteckteDrooung: Wenn die Vestickmung «btt die Feststellung bk» Hitchretfvr» nicht Ml- genommen «erben würde,* so hege er bezüglich ber weiteren Arbeiten ernsteste Befürchtungen. Al» geradezu grotesk mutet e» an, baß die russischen Vorschläge, deren' eigentlicher Ginn war, jede Kollekttvhanblung gegen einen Staat zu erschweren, nun im politischen Komitee als Teil eines Planes erschienen, der eben jene Intervention militäri scher ober wirtschaftlicher Art ermöglichen soll, die Rußland so fürchtet. Deutschland hat sich heute sehr -urttckgehalten, also nur einige technische Anregungen vorgebracht. Daß eS aber in dieser Frage dem englischen Standpunkt beipflichtet und im Endziel mit den Italienern ttbereinstimmt, ist be kannt. Slbalkti Warnung an »te Aanürrkantnenz Klarheit Stur dir Drvisenlase verlt«, 2«. Mat. RetchSbankvräsibent Dr. Schacht er^ öffnete bi« TranSferzusammenkunst mit einer Ansprache, in ber er darauf htnwieS, daß «» sich nicht um eine Regierungs angelegenheit, aber auch nicht um eine Aussprache zwischen deutschen Schuldnern und ausländischen Gläubigern handele, da das TranSserproblem kein prtvatwtrtschastltcheS, sondern rin rein volkswirtschaftliches sei, wofür in erster Linie die MetchSbank zuständig sei. Dr. Schacht stellte dann auSsühr- lich bar, wie e» zu ber TranSferkrtfe kam, die ihre letzte Ursache in benReparattonen habe. Die ausländische Kreditgewährung an Deutschland nach ber Stabilisierung habe die Wieberauffüllung ber Rohstosflager, ben Wieder- ausbau der Exportorganisation und di« Vergröberung ber Gold- und Devtsendeck« ber RetchSbank ermöglicht. Die Tatsache, baß die AuSlandSkrebite größtenteils bn Form von Waren nach Deutschland heretnftrömten, stand im Gegensatz zu -en Bestrebungen ber ReparationSpoltttker, daß Deutschland seinerseits seine ReparattonSlast durch einen verstärkten Warenexport avbecken sollte. Da sich das Ausland gegen ben Export sträubte, sei nichts andere» übrig geblieben, al» die AuSlandSkrebite zu Re parationszahlungen zu verwenden. Die» an sich völlig verfehlt« System brach nach ber amrrtkanifchen Oktoberkrise 1920 zusammen. Der Zusammenbruch ber öfter- reichtschen Kreditanstalt gab bann den Anstoß zur direkten Katastrophe, zur Kündigung de* kurzfristigen Auslands, krebite und zur Einführung ber Devisenzwangswirtschaft. Die Stillhalteabkommen hätte« aber die Beendigung der Katastrophe ««r verschob««. Seit ber Amrrikakrise seien über 10 Milliarden Reichsmark an Kapital und Zinsen au» Deutschland abgeflossen. Die Devisenzwangswirtschaft hab« zu einer völligen Lahm legung des gesamten Handel» und damit zu einer wetteren Verringerung der Devisenbestände geführt. E» sei nicht Aufgabe ber RetchSbank, ihre Devisen- und Goldreserven zur Erstattung mehr ober minder lang fristiger Schulden ber Volkswirtschaft zur Verfügung zu stellen. Eine solche Politik mache bas zentrale Notenbank- Institut handlungsunfähig. Der übermäßige Transfer hab« di« Reichs»««» außer G«s«cht gesetzt. Sie könne, obwohl sie bt« Mark durchbte DevisenzwangSwtrt- schäft stabil halte, wegen ihre» Mangel» an Gold und De visenreserven ben Gelb- und Devisenmarkt nicht regulieren. Ein« manövrierunfähige Notenbank liefere aber — die» sei die schlimmste Wirkung ber ganzen Entwicklung — ein Land jedem Zufall au». Dr. Schacht wie» zum Schluß darauf hin, daß nach Ab- zug de» am 1. Juli fälligen GolbbiSkontbankkredite» die NeichSbankreserve unter 800 Millionen gesunken, die Deckung mithin auf 8'/« gefallen ist. SS besteh« Gefahr, daß bi« ReichSbaukreserv« ans Rust z«sKmmenschr»«pfe. Dr. Schacht schloß: »Weu« wir bi« Dinge »eiterlanse« lasse«, kommt di« Retchsba«» t« Gesahr, b«« v«rk««s »o« Reichsmark im Ausland« «icht «ehr verhindern -« kd««e«, d. h. mir komme« mit Sicherheit i« et« osstzielle» Dtäagio der Reichsmark Hinei« und erlebe« ei«e «««« Entwert«»» »er Reichsmark, di« «ine «och größere Katastrophe bedeute« würde als die von IW», eine Katastrophe, die dle Reichs, bank weder »uznlassen «och,« verantworte« gewillt »der in »er Lag« ist.- , »Graf Semnlln" in Rom R o m, lld. Mai. Da» in Rom mit Spannnna erwartete Lustschiss „Gras Zeppelin* hat am Montag, nachdem e» «« llH Uhr bei «nfztebendem Sturm üb«, Genua gesichtet worbe« war, «m 1SM Uhr di« italienisch« Hauptstadt er, reicht und ist wenig« Winnie« später über dem Wilttärflug. Hase« Eiampiu» etngetrosse«. Wegen de» starken Westwinde» «nd großer Erbwärm« zog sich da» LandungSmanöver bi» 18,1» Uhr hin. Die van- düng ging sehr glatt von statten. Nach brriviertelstünbiger Pause, während ber da» Luftschiff vom König «nd Mit gliedern der könialtchen Familie besichtigt wurde, startete „Gras Zeppelin" zu einem Rundsl« g über Rom, die Campaana und di« Albaner Berge. äußerten sich in begeisterten Worten über den herrliche« Anblick, den die im Äbenbltcht baltegende römische Cam pagna und die vergstäbtchen der Albaner verge boten. — Nach Uedernabme ber außerordentlich zahlreichen Post nach allen europäischen Länder« «nd nach Südamerika vollzog da» Luftschiff dep endgültigen Start kur»-vor 8 Uhr abend» unter dem brausenden Beifall einer «och immer nach Tausenden zählenden Zuschauermenge «nd unter de« feier liche« Klänge« de» Deutschlandliede». „V. A. S." «tf -rti verv-irri Berlin,lld. Mai. Wege«eiue»Leitartikel»,^vrnder. kamps", i« dem a« dem Borget«» der Reichdregie, r««g" gege« Oesterreich Kritik geübt wird, ist di« Deutsch - österreichisches Schicksal Die Entwicklung ber beutsch-österreichtschen Beziehungen muß jeden an seinem Volkstum hängenden Deutschen mit ernster Sorge erfüllen. Vom ZolluntonSplan Schobers über die Lausanner Politik Dollfuß und besten BelagerungS- zustand gegen die nationalsozialistische Bewegung bi» zur Verhängung ber Retsesperr« von Berlin au» führt eine Linie, die ununterbrochen nach abwärts geht. Freude und Gewinn Haven daran nur die Feinde de» Deutschtum», die Deutschland und Oesterreich gleich übel wollen, ob sie nun von Paris oder von den Hauptstädten ber Kleinen Entente au» gegen die gesamtdeutschen Interessen arbeiten. Diese Einsicht muß bestimmend für die Beurteilung ber gegen wärtigen Krise und für die Lösung all dieser Schwierigkeiten und Mißverständnisse sein. Wenn sich die deutsche Oeffentltchkett in ben letzten Wochen starke Zurückhaltung gegenüber den Angriffen aus erlegte, die fast^jeben Tag au» dem Munde chrtstltchsoztaler Minister gegen bas neue Reich gerichtet wurden, wenn wir über FeyS Schmähungen gegen den „braunen Bolsche wismus* und BaugoinS geschtchtSklitternde Entgleisungen den Mantel völkischer Nächstenliebe gedeckt haben, so geschah da» in dem Bewußtsein unserer Verantwortung gegenüber ber deutsch-österreichischen SchtcksalSverVundenheit und in der Erwartung, baß auch die Wiener Bundesregierung das Gleichgewicht hei der Behandlung ber deutschen Probleme wieder finden werde. Da» Regime Dollfuß hat sich aber durch solche Hemmungen tu de« Fortsetzung seine, Zerstö- rungSpolitik nicht aufyalten lasten. Aus di« Maßnahmen, die sich zmrächst Immerhin «och gege« dteSsteereichisch« Organisation der NSDAP, richteten, wie Uniform-, Auf marsch- «nd Zeitungsverbote, folgten Schläge, die unmittel bar die reichSbeutsche Partei und damit das Reich selber treffen sollten. ES blieb nicht bei der Ausweisung reich», deutscher Führer und bei ber amtlichen Ablehnung eines deutschen MintsterbesucheS, sondern den ««freundlichen Handlungen folgten Beschimpfungen so grober Art, daß die ReichSregierung, um die beleidigte Ehre de» neuen Staate» zu schützen, zu Gegenmaßnahmen greifen mußte. Und ihrem Charakter entspricht es, baß sie auf die Nadelstiche nicht mit ebenso kleinlichen Kampfmitteln antwortete, son- der« mit einem Keulenschlag, der die deutsch-österreichische Frag« in ihrer Gesamtheit neu aufrollt. Denn man kann sich nicht vorstellen, baß die Aufrichtung einer Scheidewand an einer Grenze, die ebensowenig wie die sächsisch-bayrische eine staatlich« Grenze ist, eine bleibende oder auch nur dauernde Regelung barstellen soll. Diesen Zustand kann Oesterreich schon au» wirtschaftlichen Gründen nicht ertragen im Hinblick darauf, baß die Reichsdeutschen in ben Alpen- grgenden über 70 Prozent de» österreichischen Reiseverkehr» mit MtlltonenauSgaven bestreiten, und für das neue Reich ist dieser Zustand gerabe wegen seiner volkStumverbindenben Absichten unerträglich. Wir möchten daher hoffen, baß die Wiener Regierung nicht, wie ihr nachgesagt wirb, daran denkt, die deutsche Maßnahme durch eine Devisen- oder Handelssperre noch zu übertrumpfen, ben Schaben zu ver- größer» und die Freud« ber Deutschenfetnbe zu erhöhen, son- der« baß sich die Verantwortlichen von. beiden Setten in dem ehrlichen Bemühen vereinen, ben Konflikt mit allen seinen Ursachen au» ber Welt zu schaffen. Dazu gehört allerdings eine Verständigung über die Grundlagen de» beutsch-österreichtschen Verhältnisses, die sich seit der Hochblüte de» politischen und wirtschaftlichen An- tchlubgebankenS nicht verändert haben, aber durch rein parteipolitisches Denken verzerrt worden sind. E» ist der Geist innerer deutscher Zwietracht, ber am v. Mär» in Bayern «nd ben süddeutschen Zentrumsdomänen glücklich überwunden worben ist, ber sich von dort nach Wien geflüchtet hat und mit Hilfe ber besonderen außenpolitischen Umstände da» dort neu entdeckte „Oesterreicherium" al» Bollwerk gegen den überall — nun auch in Memel, Danzig und im Saar- gebiet — sieghaft vorbringenben deutschen Gedanken auSzu« bauen sucht. Bon diesem Standpunkt aus glaubt da» System Dollfuß, gegen den ausgesprochenen Willen einer Volk». Mehrheit, aber gestützt auf die legtttmisttschen Schwarzgelben und die klerikalen Mächte, bi« „Selbständigkeit" Oesterreich» mit diktatorischen Mitteln verteidigen und im Volke die Vorstellung erwecken zu wüsten, al» ob ber deutsche Natio- nalsoziali»mu» keine anderen Sorgen hätte, al» möglichst schnell nach der Gleichschaltung Oesterreich» einen Reichs- kommtstar nach Wien zu schicken «nd au» ganz Oesterreich ein« preußische Kolonie" zu machen. Au» diesem grund legenden Frrtum entstanden alle anderen Mtßverstänbntste ber letzten Zeit; ihn gilt e» deshalb vor allem auSzurotten, wen« die Vereinigung der deutsch-österreichischen Beziehun gen mit A«»sicht a«f dauerhasten Erfolg in Angriff genom- me« werde« fall. Und hier -tlt für das Verhältnis vom De«tfcht«m «nd Oefterreichert«« dasselbe, wa» de« Reich», kanzle« Adolf Hitler in seiner -roßen Rtich»tag»reb« vom Verhältnis de» deutschen Volkstum» zu den fremden Nationen ««sagt hat. Wie wir diesen gegenüber keine Ger- manisterungSvolilik alten Stil» treiben wollen, sy denke« wir auch nicht daran, Oesterreich zu „verpreußen". vir willen, baß man da» österreichische Problem nicht so ansaste« und lösen kann, wie ba« bayrische. Der NattonalsozialtSmu» sieht die „österreichische Mtstton", von her jetzt in Wie« fg
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