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Dresdner Journal : 06.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185311063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-06
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 06.11.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartman». i ' --- . - , , , . ... .V 2SS Sonntag, de« 6. November Diese« Blatt erscheint mit An-nahme de« Sonntag« täglich Abend« »nd iß durch alle Poßanstaltea j» beziehe». 1853 Preis für da« Vierteljahr Thier. Insertion««Gebühre» für den Raum einer grspaUr»e» Zell« 1 Reagroschrn. Amtlicher Theil. Verordnung, die Provocatior» auf Ablösung aller auf einseitigen Antrag ablötbaren Naturalleistungen, Lehnaeldderech- tiguugen und Dienste betreffend, welche Kirchen, Stif tungen, Geistlichen, Lehrern und Kirchendienern zustrhen, vom 25. Oktober 1853. Da« Ministerium de« Cultu« und öffentlichen Unter» richt« hat durch Verordnung vom 6. August 1851 die Kirchen» und Schulinspeclionen angewiesen, die Ablösung der den Kirchen, Schulen und Stiftungen, sowie den Pfarr- und Schullehnen zustehendrn Natural - und Geldgefälle, Lehngeldderechtigungen und Dienste de« Föcdersamsten ein- zuleiten und eine freie Bereinigung darüber zwischen den Verpflichteten und den Berechtigten zu vermitteln. E« bewendet auch fernerhin bei den Bestimmungen dieser Verordnung, welcher von den Kirchen- und Schulinspeclionen, wo e« nicht bereit« geschehen, mit möglichster Beschleunigung nachzugehen ist. Da jedoch der Termin, bi« zu welchem nach H. 23 des Gesetz,« vom 15. Mai 1851 „Nachträge zu den bisherigen Adlösungsg,setzen betr.", auf Ablösung aller auf einseitjgen Antrag ablösbaren Grundlaflen und Dienstbarkeiten,'mit Ausnahme der Geldgefäll«, bei Verlust d,S Realrecht« und später de« ganzen Anspruch«, provocirt werden muß, nahe bevorstehk und sehr viele Ablösungen noch nicht bi« zur Bestätigung der Recesse durch die General-Commission für Ablösungen und GemeinheitSlheilungen gelangten, allen Ablösungs-Verhandlungen aber, welche nicht vor dazu be stellten Sperlal-Commissionen eingeleitet worden sind, di, Wirkung einer bei der General»Commission angebrachten Provokation nicht beigelegt werden kann, so findet da« Mi nisterium de« Cultu« und öffentlichen Unterricht-für nöthig, noch Folgende« anzuordnen. 1. All« Kirchen» und Schulinspertionen, in der Oberlausitz die Collaturbehörden,'Haden wegen aller den Kirchen, Schulen und Stiftungen, den geistlichen und Schullehnen ihrer In» spertion zuflehenden Naturalbezüge, Spann» und Hand- dienste, Lehngeld» und andern, namentlich der tz. 101 de« Ablösungsgesetze« vom 17. März 1832 benannten Berech tigungen, über deren Ablösung ein von der General-Com mission bestätigter Vertrag noch nicht vorliegl, oder vor einer von dieser Commission bestellten Speriai-Commission Verhandlungen nicht schon anhängig sind, sofort und jeden falls noch im Lauf» de« Monat« Der, mb,r 1853 eine Provokation bei der General-Commission für Ablösun gen und Gemeinheit-'.heilungen einzureichen, derselben aber dabei zugleich anzuzeigen, in welcher Lage sich die in Folge der Verordnung vom 8. August 1851 »ingeleiteten Ver handlungen über eine Ablösung durch freie Vereinigung befinden. 2. Diese Provokation erscheint nothwendig selbst in dem Falle, wenn über eine zum Abschluß gekommen, freie Ver einigung ein Receß adgefaßt, von beiden Theil,n vollzogen und der General-Commission schon vorgelegt worden ist, da auch gegen einen solchen, bevor er die Bestätigung der Commission erlangt hat, wegen etwaiger Mängel Zweifel über da« Vorhandensein eine« beide Theile rechtlich verbin denden Vertragsabschlüsse« mit Erfolg erhoben werden könnten. 3. E« ist dem Ministerio wiederholt der Fall vorgekom men, baß die Gemeinden Naturalbezüge ihrer Lehrer bei der Fixation der Gehalt, derselben oder bei anderer Gelegenheit zur Schulrass« gezogen und di, Schullnspektionen solch, Leistungen deshalb von der Ablösung ausgeschlossen Haden. Da jedoch die Ueberweisung einer Befugnißabgabe an die Schulcasse die Natur derselben nicht verändern, si, nicht in eine unablöSliche Parochiallast verwandeln kann, so wer den die Inspektionen noch insbesondere erinnert, auch wegen solcher Naturalleistungen im Namen der Schult,hn, oder kirchlichen Nebenämter, für deren Rechnung sie zur Ab lösung zu bringen sind, rechtzeitig zu provociren. 4. Au unterlassen dagegen ist die Provokation bei solchen Naturalleistungen, welche auf einem Grunde d,S öffentlichen Recht,« beruhen und deshalb al« Parochiallasten einer Ab lösung nicht unterliegen*). Die Kirchen- und Schulinspertionen, welch, sich übrigen« in Befolgung dec Verordnung vom 6. August 1851 schon jetzt ein, genau, Kennlniß aller ablösbaren Bezüge der in ihren Bezirken befindlichen Kirchen, Schulen und Stiftungen, der geistlichen und Schullehne verschafft Haden werden, er halten hiermit Anweisung, bei eigner Verantwortung der vorstehenden Verordnung pünktlich und vollständig nach- zugehen. Die Herausgeber von Zeitschriften, welche auch andere al« literarische Anzeigen gegen JnsertionSgebühren aufneh men , haben diese Verordnung unentqeldlich in einer der beiden nächsten Nummern ihrer Zeitschrift aufzunehmen. Dresden, am 25. Oktober 1853. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts, v. Falkenstetn, Schreyer. *) Gesetz vom 17. März 1832 h. b2a. Gesetz vom IL. Mai 18L1 §. 10. Verordnung de« Ministern de« Innern vom 22. Oktober 18L3. Nichtamtlicher Theil. Hlebersicht. Tageögeschichte. Wien: Die Miltheilungen über das neue Au-gleichung«project in der orientalischen Frag,. Der Her zog und di, Herzogin von Brabant erwartet. Die österreichi schen Reklamationen bei der Pforte. — Triest: Erzherzog Ferdinand Max eingetroffen. — Berlin: Die bevorste hende Kammersession. Da« Gerücht von einer Minister krisis in Hannover. Vertrauen auf Erhaltung deS Friedens. Hofnachricht. Feldzeugmeister v. Heß. Abreise d,S Prinzen Friedrich von Hessen. Die Abänderungen im ZollvereinS- tarifpudlirirt. — Koburg: Vermischte«. — Frankfurt: Die Sitzungen der Bundesversammlung wieder eröffnet. Die Frankfurter Reklamation in der VerfassungSfrage. — Pari«: Friedliche Stimmung in der orientalischen Frage. Verhaftungen in TourS. Hofnachrichten. Prinz Napoleon zurückgekehrt. Vermischtes. — Madrid: Vermischtes. — London: Hofnachricht. DaS Meeting in Not tingham. Die Arbeiterexreff, in Wigan. Vermischtes. — St. Petersburg: Die Situation der orientalischen Frag,. Großfürst Konstantin. — Konstantinopel: Da« Einlaufen der Flotten. Der Tumult in Pera. Ab reise der russischen Beamten. In der Walachei ein neue« Gouvernement eingesetzt und der Kriegszustand proklamier. Die Stellung der beiderseitigen Truppen an der Donau. Local- und Provinzialangelegenheiten. Dresden: Der Verein zur Fürsorge für die au« den Strafanstal ten Entlassenen. — Chemnitz: Die Speiseanstalt. — Rochlitz: Dem Zuschauer dec Postdebit entzogen. — Frankenberg: Die Wiederbesetzung de« SchuldirertoralS. Feuilleton. Vermischte-. Anzeigen. Börsennachrichten. Tage-geschichte. — AÜten, 3. November. Zn mehrer» Blättern liest man jetzt bereit« Miltheilungen über den Inhalt deS viel genannten neuesten AuSgleichungsproject« in der orientali schen Frage und über die Erklärungen, die der hiesige kai» serlich russisch, Gesandte, Baron v. Meyendorff, in dieser Angelegenheit abgegeben haben soll. Forscht man indessen nach der Quelle dieser Mittheilungen, so ergiebt sich gar bald, daß alle diese Angaben auf bloßen Vermuthungen beruhen. Begründeter dürfte die Ansicht sein, daß ein be reit- formell abgeschlossener Entwurf noch gar nicht vor liegt , die Gesandten der vermittelnden Mächte vielmehr noch fortwährend mit dessen Feststellung beschäftigt sind; auch sollen die in den letzten Tagen per Telegraph den Ge sandten gewordenen Instructionen nicht in allen Punkten ganz übereinstimmen. ES muß überhaupt wiederholt daran erinnert werden, daß die Sachlage durch die Kriegserklärung der Pforte und die erfolgte Eröffnung der Feindseligkeiten in ein anderes Stadium gerückt ist, als sie zur Zeit derOlmützer Conferen; ,S war, und daß eS sich gegenwärtig nicht so wohl um eine Ausgleichung durch Notenentwürfe, als viel mehr um einen FriedenStractat zwischen Rußland und der Pforte handelt, zu dessen Herstellung diese beiden Mächte in direkte Unterhandlung zu treten Haden werden. Bei dieser durch die Pforte veränderten Lage der Dinge könnte man dem Kaiser Nikolaus wohl schwerlich zumuthen, daß er sich durch seine in Olmütz gegebenen Erklärungen fort während für gebunden erachten soll. Es wird indessen hier versichert, daß Rußland auch jetzt noch einer angemessenen Ausgleichung nicht abgeneigt und diese Gesinnung durch einen entsprechenden FriedenSschluß zu bethäligen bereit sei. — Die Nachricht, daß der Herzog und die Herzogin von Brabant im Laufe dieses WinterS am kaiserl. Hofe einen Besuch abstalten werden, bestätigt sich. Die Ankunft dürfte im Monate December erfolgen. — Wie man aus Kon stantinopel berichtet, ist daselbst zur gänzlichen Aus tragung einiger noch von der Sendung de« Herrn Grafen Leiningen herrükrrnden österreichischen Reklamationen eine neue, aus Mitgliedern der k- k. österr. Gesandtschaft und au« türkischen Beamten bestehende LiquidirungScommission in Wirksamkeit gesetzt worden. Triest, 3. November. (W. Z.) Se. kais. Hoheit der Erzherzog Ferdinand Max ist heute früh am Bord der Cor- vette „Minerva" im besten Wohlsein hier eingetroffen. * Berlin, 4. November- Die preußischen Kammern werden am Ende d,S laufenden Monats zusammentreten und wiederum einige Bewegung in das seil längerer Zeit vollständig stagnirende innere StaatSleben bringen. Es Heirathtgeschichte. Von / W. Kacktänder. (Fortsetzung.) „Mir stammle plötzlich ein Hoffnungsstrahl auf. Vor trefflich! jubelte ich, zeigen Sie, baß Sir in der That, wie Sie e« so oft versichert, wirklich der väterliche Freund Ihrer Cousinen find, führen Sie uns in die Kirche, lasten Sie un« heirathen, aber nicht wie ,« der Papa befohlen, sondern nach der freien Wahl de« Herzen«." „Da» verstand sich doch wohl von selbst," meinte schmunzelnd der Major von den Jägern, „und dann hatte alle Noch rin Ende." „Zm Gegentheil," fuhr dir -rzähler fort, „dir Roth fing erst rrcht an, denn weder Bitten noch Flehen, noch Drohungen konnten drn Oheim bewegen, so direkt gegen die Befehle seine» Bruder« zu handeln. Die beiden Mädchen hingen sich weinend an seinen Hal», sie gaben ihm die süßesten Schmeichelwortr, ihre Angst, ihre Verzweiflung preßten Ihm selbst einige Thränen au» — Alle» umsonst! Wa« wir von ihm erreichten, war, daß er selbst zum General gehen wollte, ihm Alle« zu entdecken und um neue Befehle zu bitten. Aber, setzt« er hinzu, die« wird im jetzigen Augenblicke nicht» helfen, er wird durch heftige Schmerzen an» Bett geftffelt, heute nicht seinen Willen ändern. — Und keinen Aufschub, keine Hilf«! jammerten die beiden Damen. — Da kam mir plötzlich eine Idee. Nun wohlan, sagte ich, Sie wollen e» also nicht unternehmen, uns gegen den Willen de» Vater», aber nach unserer Meinung zu vrrhrirathrn. Gut, so thun Sie etwa» Andere- für un», handeln Sie nicht für unser Glück, aber auch nicht gegen dasselbe, bleiben Sie neutral.— Und wie da-r fragte er. — Führen Sie un- in die Kirche, er klären Sie dem Pfarrer die ganze Angelegenheit, lasten Sie aber die Trauung nicht vor sich gehen und führen nn» alsdann hierher zurück. — Und der General soll glauben, Ihr seid verheiraihet, entgegnete er erschrocken. — Nur heute, sagte ich ; morgen, wenn er unfern Bitten zugänglicher ist, werfen wir un- ihm meinet wegen zu Küßen, eiklären ihm Alle-, und er wird verzeihen." „Ah! da- war eine gefährliche Komödie," meinte der Oberst leutnant. „Ihr vergaßt wahrscheinlich, daß zwischen heute und morgen eine Nacht liegt, in Euern Verhältnissen eine sehr ver- hängnißvolle Nacht." „Wir hatten da» in der That vergessen," fuhr der Baron fort, „aber mein Vorschlag wurde al« letzte« ReitungSmittrl von allen Beiheiligten auf'« lebhafteste ergriffen; wenn unser Diplomat darauf nicht einging, so war er der barbarischste Oheim, der je gelebt, alsdann hatte er kein Fünkchen menschliche» Gefühl in sich, von der geringsten Liebe gegen seine unglücklichen Cousinen gar nicht zu reden ; e« wurde ihm da» Ultimatum gestellt, nunmehr zu thun wie ich ihm vorgeschlagen, oder feierlich au« aller Liebe und Freundschaft gestoßen zu werden. — Endlich erweichten denn auch Thränen und Bitten sein Herz, tief seufzend gab er seine Einwilligung, und e« war die höchste Zeit, denn im selben Augen blicke erschien der Kammerdiener Jean und meldete, daß die Wagen vorgeführt seien." „Zn meinem ganzen Leben," warf lachend der Husarrnoffizier rin, „werde ich da« wehmüthige Gesicht de« Kammerdiener« nicht vergessen. ?ar orckre cle musti war unser Hochzeit-tag auch der seinige, und da« freundliche Blumenbouquet, welche« ihm die bräutliche Kammrrjungfer angesteckt, contrastirte auf'« komischste mit seiner Zammermiene." „Richtig," sagte der Baron, „ich hatte vergessen, zu bemerken, daß-Jean auf Befehl de« General« ebenfalls auch heute ver- heiralhet werden sollte, und wie der Graf soeben bemerkte, er kauie an dieser bittein Pille mit sichtlichem Widerstreben, doch war ihm sein Dienst lieber al« seine Freiheit. — So fuhren wir also zur Kirche in drei Wagen, und der Oheim voran«, dieser jagte im Carrier« da« Dorf hinab, um die Kirchenthür früher zu erreichen, ehe der Meßner sie dem herbeigeströmten Volke öffnete, wa« nach den Anordnungen Sr. Excellenz geschehen sollte, sobald sich die Wagen vom Schlosse her näherten; der Meßner erhielt also Befehl, die Thür verschlossen zu hallen, und dann eilte unser Diplomat vor Aufregung bleich und erschöpft in die Sakristei, um dem Geistlichen, der dort schon harrte, den Stand der An gelegenheit zu eröffnen. Hier stieß er auf weniger Schwierig keiten, al« er wohl erwartet." „Der Pfarrer, zugleich Beichtiger und geistlicher Rath de« gräflichen Hause«, war bester wie der Vater unterrichtet, er schien sich dieser Aenderung zu freuen, obgleich er nicht verfehlte, dem Oheim da« Gefährliche de» vorhabenden Manöver« darzustellen; doch sprach er ihm andererseit» auch wieder Muth ein, dessen dieser sehr benöthigt war, und versicherte, er wolle wo möglich heute noch den alten General besuchen, um für die Sache der beiven lieben jungen Damen bestmöglichst zu wirken." „Obgleich nun dir Kirchenglocken frisch und lustig läuteten,
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