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Sächsische Dorfzeitung : 26.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188402261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840226
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-26
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 26.02.1884
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»ee»»e«.»e»»«« U. Mei»»« MH« 4. AONNtLDRO »>d f»s- AS«»»e»»«M- PresSr ^MtsyShrl.». 1^0. L» »«jikhn, durch »8 liffernchen Post- „stylten und durch unsere Voten, »el freie, Liefeym, in« Han» erhebt Vie »ost »och eure G*- Mhr »«, » Pf-^ Sächsische VocheilmG Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für bi« kgl. AmtShauptmannschastm Dresden-Altstadt imd Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de- kgl. Amtsgericht- Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. VermMvortücher Redakteur m»d Verleger Kerr««»» MLLer tu DreSde». Mrste» bi» «ttt»»ch «. FreitnO MW«, «ge»«»u»r» «d koste»: btetsp«ULeile1vW. Uw« Etn,es«»dt» « W. H»«enste,»L«ogl Mchols Mosse, G. P. Lanbe »i Krnnkfurt »,M. ->ser«te»- A»»«tz»ef»ele»t Me Irnoldtsch« Wr. 25. Dienstag, den 26. Ieöruar 1884. 46. Jahrgang. Abonnem en ts - Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Dorfzeituug" für den Monat nehmen alle kaiserlichen Postanstalten und Pofterpedittonen gegen VorauS- dezahlung von 5V Pfg- entgegen. Die Verlags-Gxpeditton. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Morgen sind es 70 Jahre, daß Kaiser Wilhelm vom Kaiser Alexander von Ruß land seine erste kriegerische Auszeichnung, die 4. Klaffe deS St. Georgöordens erhielt, welche nur für eine That persönlicher Tapferkeit gegeben wird. Eine lange Zeit, 55 Jahre verstrichen, ehe der Kaiser dieses Kreuz mit einer höheren und zwar gleich mit der höchsten Klaffe deS berühmten Militärordens zu vertauschen be rufen wurde: bei der Feier des Georgs-Ordens-Festes am 8. December 1869 verlieh Kaiser Alexander II. seinem kaiserlichen Oheim die I. Klasse des Georgs- Ordens , dessen einziger lebender Ritter dieser Klasse unser Kaiser damals gewesen ist. Zugleich telegraphirte Kaiser Alexander nach Berlin, daß „die Verleihung im Namen aller Ritter des Ordens und zwar nach dem Statut von Rechtswegen geschehen sei, daß alle Ritter stolz seien, den König von Preußen mit dem großen Bande des Ordens geschmückt zu sehen und daß der König darin nur einen neuen Beweis der Freundschaft erblicken möge, welche, auf die Erinnerung an die für alle Zeiten merkwürdige Epoche gegründet, wo die russische und die preußische Armee vereint für eine heilige Sache gekämpft, beide Souveräne verbinde." Wir glauben, daß angesichts der verschiedentlichsten Verlautbarungen über daS heutige Verhältniß zwischen dem Deutschen- und dem Czaren-Reicbe die Erinnerung an jene Worte, deren Inhalt zweifellos auch die ererbte > Gesinnung des jetzigen Czaren ckarakterisirt, eine der ! besten Bürgschaften guten Einvernehmens sein und i bleiben müssen. Die ossiciöse „N. A. Ztg." weift jetzt wieder auf eine anhaltende Verdächtigung im Auslande, speciell in Algier reisender Deutscher hin und bemerkt zu der That- , fache, daß oft in Frankreich reisende Angehörige des > deutschen Reichs ihre Nationalität verleugnen, sehr > treffend, „diese Leute erweisen sich dadurch als takt- und gesinnungslose Menschen, wie sie jede große Nation, die deutsche jedoch leider in erster Linie, in Gestalt einzelner Auslandsreisenden, aufzuweisen Kat. Wir möchten diese traurigen Individuen darauf aufmerksam machen, daß, wer den Haß der Franzosen in dem Maaße fürchtet, ! daß ihn seine Aengstlichkeit zum Lügner macht, auch ' seinen eigenen Landsleuten gegenüber daS Odium der Lächerlichkeit und Feigheit scheuen und ruhig zu Hause bleiben oder andere alS französische Länder bereisen sollte. DaS preußische Abgeordnetenhaus nahm am Sonnabend die hannöversche KreiSordnung und Provinzial ordnung definitiv in dritter Berathung an, die letztere mit einem Anträge Windthorst'S, wonach schon auf 30,000 statt auf 40,000 Einwohner ein Abgeordneter kommen soll. Bei den Wahlen zum Reichstag im Jahre 1881 waren in Kiel und Rendsburg Personen, welche socialdemokratische Stimmzettel vertheilt halten, am Wahltage verhaftet und anderen Personen socialdemo kratische Stimmzettel von der Polizei auf Grund deS § 11 des Socialistengesetzes konfiscirt worden, diese Wahlzettel also nicht nur als „Druckschriften" im Sinne des PreßgesetzeS angesehen, sondern auch als solche, in welchen „socialdemokratische" u. s. w. Bestrebungen in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zu Tage treten. Die Wahl des Abg. Hänel wurde mit Rücksicht auf diese Beschränkung der Wahlfreiheit für ungiltig erklärt. Zur Vermeidung ähnlicher Mißgriffe und mit Rücksicht auf eine das Verfahren der Polizei billigende Entscheidung des Reichsgerichts vom 15. März 1882 beantragte Abg. Wölfel den Erlaß eines Gesetzes, welches bestimmt: „Stimmzettel, welche im Wege der Vervielfältigung hergestellt sind und nur die Bezeichnung der zu wählenden Person enthaften, gelten nicht alS Druckschriften im Sinne der Reichs- und Landesgesetze." Der Reichstag hatte dieses Gesetz beschlossen und nun mehr hat dasselbe auch die Zustimmung des Bundes raths erhalten. Prinz Heinrich von Preußen traf am Sonnabend zum Besuch der Königin von England (seiner Groß mutter) im Schlosse zu Windsor ein. In Badens zweiter Kammer gab am Sonnabend der Justizminister bei der GeneraldiSkussivn des Justiz- etats die Erklärung ab, daß die badische Regierung ge setzlichen Maaßnakmen bezüglich der Entschädigung un schuldig Verurtheilter zustimmen werde. Die Fertig stellung des ersten Entwurfs des deutschen bürgerlichen Gesetzbuches sei in etwa drei Jahren zu erwarten. bester?. - Ungar. Monarchie. Das Abge ordnetenhaus hat die Handelskonvention mit Frankreich genehmigt und das Gesetz über Verstaatlichung der Franz-Josephs.Bahn, der Rudolfs-Bahn, der Vorarl berg-Bahn, sowie daS Gesetz über die Konsular gerichtsbarkeit in Tunis in zweiter und dritter Lesung angenommen. Naädem der Abg. Lienbacher und Ge nossen noch eine Vorlage, betreffend die Theilbarkeit des landwirthschaftlichen Eigenthums überreicht hatten, wurden sodann die Sitzungen bis zum 29. Februar ver- Feuilleton. Frost in Blüthen. Don H. Palmö-Pay scn. (24, Fortsetzung.) Es folgten reiche, inhaltsvolle Tage, verlebt in gemeinsam unternommenen Spaziergängen und Seefahrten, die meistens gegen Abend, wenn die Gluth des TageS dahin und die italienische Nacht mit ihrem ganzen Zauber erwacht war. Nun kann kaum Schöneres gedacht werden, als wenn die Sonne hinter den Bergen langsam niedersinkt, Himmel und See in Gold und Purpur glühen und in dieser stillen Pracht eine schmale, feingebaute Barke hingleitet, darin auf einem Sesselsiy mit niedrig ge schweifter Lehne eine edle Frauengestalt, nur geschmückt mit ihrer Schönheit, gegenüber ein blühender Mann, im Anschauen verloren, nachlässig die Ruder bewegend. Während dies Bild, die Gondel mit dem jungen Geistlichen und der schönen Sicilianerin, in dieser Glorie an Elfrieden's und Ekkrhart'S Blicken vorbeizog, ließen sich auch diese in einem anderen Fahrzeuge von einem dunkeläugigen Italiener über den See rudern. Es war sehr still und schön auf dem Wasser. Die Mücken tanzten im Abendsonnenstrahl, sekundenschnell sprang manchmal ein Fischchen auS der Tiefe auf oder ein Vogel streifte im niedrigen Fluge die Spiegelfläche. Elfriede hatte sich leicht im Seffelsitz zurückgelehnt, ihre Hände im Echooße, auf ihrem unbedeckten Haupte spielte daS Sonnenlicht. Ekkehart nahm ihr gegenüber den Platz ein. Die einzelnen Partien des rechten Ufers zogen im Hingleiten des Schiffes wie ein Panorama an ihnen vorüber, anmuthige Villen und Gartenanlagen mit pittoresk aussteigenden, hier und da nackten Felsen. Manchmal gab es einen kurzen Blick tief in das Ge birge hinein, das schon der Schweiz angehörte, mehr südlich glänzten die Schneeberge des Monte Rosa. Alles zusammen eine entzückende Rundschau. Die Gondel Buchner s kreuzte hin und her und in leisen, bald anschwelleyden, bald sinkenden Klängen tönten ihre schönen Lieder zu dem jungen, lauschenden Paare. „Wie glücklich die sind!" bemerkte Elfriede und ein-leiser Seufzer folgte. Ekkehart richtete seinen Blick forschend auf sie. Ihr stilles, ernstes Wesen war ihm nicht entgangen und in dem Bemühen, sie daS vermeintliche Heimweh vergessen zu macken, zeigte er sich in den letzten Tagen gesprächiger und lebhafter, als es sonst seine Art war. Jetzt sagte er: „In einer so überaus schönen Gegend wie dieser in äußeren glücklichen Verhältnissen mit Menschen zu leben, die uns sympathisch sind, daS kann wohl nicht anders als glücklich machen." ,,Dann müßte ich auch sehr glücklich sein!" „Sind Sie das nicht, Elfriede?" „Nein!" Das Wort erklang so schnell, wie bestimmt und mußte überzeugend wirken. „Sie leiden an Heimweh, Elfriede?" „Vielleicht — Tante Elise meint «L, ,S kann ja auch sein!" Sie blickte schweigend vor sich hin. „Ich will Ihnen ein Wort der Frau v. StaÄ tagt. Mit Bezug auf die bevorstehenden Neuwahlen für den ungarischen Reichstag wurde am Freitag die unlängst angekündigte formelle Koalitiou zwischen der Opposition deS Oberhauses und der gemäßigten Oppo sition deS Unterhauses vollzogen und eS wurde sogar ei» schriftlicher Pakt über daS Zusammengehen der genannte» Parteien beschlossen. — Im Herrenhause tagte am Sonn abend die vereinigte juridisch-politische Kommission, um die LuSnahmeverordnunaen in Berathung zu ziehen. Der Sitzung wohnten Minister-Präsident Graf Taaffe und der Leiter deS Justizministeriums Freiherr v. Prazak bei. Die Berathung währte nahezu vier Stunden, während welcher von Seiten der Minister und der Re gierungsvertreter die erforderlichen Aufklärungen ertheilt wurden. Die vereinigte Kommission faßte nach ein gehender Debatte den Beschluß, dem Herrenhause die Genehmigung der Ausnahmeverordnungen zu empfehlen und der Kommissionsbericht wird in der nächsten, am Mittwoch stattfindenden Sitzung deS Herrenhauses zur Verhandlung gelangen. Schweiz. Aus Basel kommt die Nachricht, daß der Beschluß des Großen Rathes, betreffend die Aus schließung der Kongregationisten von der Lehrthätigkeit, bei der Volksabstimmung mit 4479 gegen 2919 Stimmen angenommen wurde. Frankreich. Mit jedem Verhöre, welches die zur Ergründung der Pariser Arbeiternoth eingesetzte par lamentarische Kommisfion mit der. verschiedenen Gewerken unternimmt, wird es klarer, wie wohl berechtigt das Kabinett Ferry war, gegen die Enquete alS nutzlos zu protestiren. Denn welche- ist das Resultat? Die Ver golder wollen Alles vergolden, die Zink-Arbeiter Alles verzinken, die Ziegelstreicker schimpfen auf die Schiefer lieferanten und umgekehrt. Durch die Vernehmung des Direktors der Boden-Kredit-Anstalt haben wir zwar er fahren, daß Paris cirka 25,000 Bauunternehmer bat, 76,000 Häuser besitzt, die einen Werth von 12 Milliarden Frks. repräsentiren und daß die Boden-Kredit-Anstalt in den letzten neun Jahren für Neubauten die Summe von 819 Millionen Frks. ausgeliehen hat. Ebristophle, der Direktor der Boden-Kredit-Anstalt, der dies Alles ver- rathen, weiß aber auch nichts Besseres gegen daS Arbeiter- Elend zu empfehlen, als das Mittel deS napoleonischen Präsekten Haußmann: das Niederreißen von Straßen und das Aufführen neuer. Die Stadt Paris hat zuerst mit großen Worten — denn im Gemeinderath sitzen hinreichend Leute, die darüber verfügen — versprochen, dem Nothstanke der Arbeiter zu Hilfe zu kommen Klein genug ist die MauS ausgefallen, die der Derg geboren. Einige Terrains, welche der Stadt gehören, sollen Bau- Unternehmern in Erbpacht auf 75 Jahre gegeben werden, die dieselben nach einem bestimmten vom Gemeinderath wiederholen," sagte Ekkehart, „sie nennt das Reisen eines der traurigsten Vergnügungen des Lebens, in dem Sinne, ungekannte Länder rastlos zu durchstreifen, eine fremde Sprache zu hören, immer neue Menschengeschlechter zu sehen, die in keiner Beziehung zu uns stehen, ohne Ruhe beständig weiter eilen. Sie nennt dies ein Sickver- lieren, eine Vereinsamung. So ähnlich ist es Ihnen in letzter Zeit gegangen. Cie mögen daher jetzt eine der artige Vereinsamung, bald aber sicherlich wieder die Ihnen eigene Lebenslust empfinden; da Eie hier Rast fttMLcht, werden Eie sich an die neue Umgebung bald gewöhnt haben, darin heimisch fühlen durch neue gesell schaftliche Bande mit fremden Menschen!" „Nein, daS werde ich nicht;" erwiederte Elfriede mit der gewohnten Bestimmtheit in Wort und Ton, „Sie kennen mich ja, ich schließe mich schwer an und vertraue nicht schnell. Und die Herrlichkeiten hier ent zücken mich nur dann, wenn ich sie mit Menschen ge nießen kan», die mich verstehen!" „Ich glaubte Eie verstanden zu haben — immer verstanden zu haben!" sprach Ekkehart mit unsicherem Blick. „Ja," sagte sie mit einem schönen Augenaufschlage, der ihm zu danken schien für die langentbehrte Warme seines Tones» Nach der sie unbewußt aeschmachtet, „aber Eie verweilen nur kurze Zeit noch h cr!" Ekkehart schloß auf Erkunden die Augen, vH. die Sonne ihn geblendet, eine Frage drängte sich jhm auf die Lippen, die ex nicht auszusprechen v^agte. Er sagt«: „Diese kurze Zeit wollen wir denn auS vollem Herzen genießen!" „Ja!" erwiderte sie und wollte gleich ihm noch
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