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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-28
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1924
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In dem Festsaale der Stadthalle Königsberg sprach Reicysaußenminister Dr. Stress- mann gestern abend über die politische Lage. Ausgebend von der Entwicklung des lebten Jahres, die schliesslich dazu geführt habe, das) das deutsche Volk eine stabile Währung nicht nur erhielt, sondern daß diese Währung auch stabil blieb, behandelte der Redner ein gehend die außenpolitische Lage, die mit Hilfe der uns zur Verfügung stehenden Mittel einen Schritt vorwärts geführt lvorden sei. Dies müßten auch diejenigen anerkennen, die geglaubt haben, über den Silberstreifen am außen politischen Horizont spotten zu müssen, und die die Außenpolitik des lebten Jahres in maßloser Weise an gegriffen haben. Dem Vorwurf von rechts, daß ganz Deutschland zur Reparationsprovinz gemacht wurde, stellte der Redner entgegen, daß man gerade in Ostpreußen wohl Empfinden dafür haben würde, daß es Pflicht des Reiches lvar, die von Poincarö zu alleinigen Trägern der Rcparationslasten gemachten Provinzen an Rhein und Ruhr und die Pfalz aus ihrer Lage zu befreien. In Bezug auf die Vorgänge der lebten Monate verwahrte sich Dr. Stresemann gegen die Angriffe, die von demo kratischer Seite gegen die deutsche Volkspartei wegen ihres Eintretens für die Einbeziehung der Deutschnationalen in die Regierung erhoben worden sind. Zum Schluß gab der Minister einen Ausblick in die Zukunft. Er habe gestern in Berlin zwei deutsche Männer kennen gelernt, die ihm als Wegweiser der deutschen Zukunft erschienen seien: Dr. Eckener und Ingenieur Flettner. (Lebhafter Beifall.) Der Bäu und die Ablieferung des Zcppclinluft- schisses, die als Demütigung gedacht war, sei ein Werk geworden, das die deutsche Seele in Stolz aufslammen ließ. Ser das nicht ein Vorzeichen für den Wiederauf stieg Deutschlands? Lernen wir national denken und fühlen in dem Gedanken, daß wir zwar nicht allein, aber ebenso mit gutem Rechte auf der Welt sind wie irgend ein anderes Bolt auf dieser Erde. Die Rede des Außenministers löste zum Schluß lebhaften Beifall aus.. * Der Reichskanzler zum Wahlkampf. )(( Elberfeld. In einer Wahlversammlung der Zentrumspartei in Elberfeld sprach gestern Reichskanzler- Marx in dem großen überfüllten Saale der Stadthalle. Der Kanzler führte u. a. aus, die große Zersplit terung des deutschen Volkes, die sich auch bei diesen Wahlen wieder zeige, ist zu bedauern. Nicht we niger als 25 verschiedene Listen sind für das Reich und 2b für Preußen eingereicht. Auf diese Weise bringen sich viele Millionen von Wählern selbst um jeglichen poli tischen Einfluß. Politische Parteien können nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gebildet werden, sonst ist der Kampf aller gegen alle die unaus bleibliche Folge. Im weiteren Verlause seiner Aus führungen verurteilte der Kanzler scharf die neuerdings im Wahlkampf immer stärker zu Tage tretenden anti semitischen Bestrebungen, die mit dem Geiste des Christentums nicht vereinbar seien. Ir. SclW »lm Uk W »er Mies. Dresden. Der ostsächsische Spitzenkandidat der Deut schen Volkspartei, Reichs- und Staatsminister a. D. Dr. Heinze, sprach am Mittwoch im Vereinshaus über die politische Laos und führte u. a. anS: Das unmittelbare Ziel der Wahlen lei eine Regierung, die einigermaßen stetig lei und in der die Sachknnde vorherrsche. D>e Schuld an oen jetzigen dauernden Regierungskrisen trage fraglos unser übertrieben parlamentarisch-deinokratisches System, das im Laufe der Zeit zu einem der deutschen Natur besser ent- sprechenden System umgebildet werden müsse. Jetzt sei eine breitere Koalition zu schassen. Der Redner wog die hierfür in Betracht kommenden Möglichkeiten ab und kam zu dem Schlüsse, daß die zu lösenden Ausgaben besonders auf wirtschasts-politischem Gebiete eine Koalition mit der Sozialdemokratie nicht zulieben. Es ergebe sich die Not wendigkeit der KoalitionSerweiterung nach reckts, wofür auch von deutschnationaler Seite aus die Vorbedingungen geschaffen worden seien, da die Deutschnationalen sich mit der Annahme des Dawes Gutachtens auf realen Boden begeben hätten. Redner betonte, daß er nicht grundsätzlich gegen ein Zusammenarbeiten mit der Sozialdemokratie sei, er billige auch die Koalition in Sachsen: ausschlaggebend dürsten aber nur realpolittsche Gründe sein. SIMM« all WitW Mm. W. W. Im SLahlkampf spielt die Frage eine große Nolle, ob mehr Männer der praktischen Wirtschaft als bis- her in die Parlamente zu wählen seien. Schon seit Jahren wird darüber geklagt, daß „die Fachmänner versag«»-. Der Reichswirtschaftsrat, der vor etwa 4 Jahren in» Leben gerufen wurde, um den wirtschaftlichen Interessenten die Möglichkeit zu unmittelbarer Mitarbeit an wichtigen Ge- setzen zu geben, hat im deutschen Volke nicht die Bedeutung gewonnen, die man ihm ursprünglich zugedacht batte. Der Reichswirtschast»rat ist immer noch »provisorisch", d. b. der Unterbau, auf dem er sich erheben soll, fehlt noch. ES ist zwetfelbast, ob der ReichSwirtschaftSrat überhaupt einmal endgültig werden wird. Es bedeutet gewiß keine Unterschätzung der Rolle, welche die Wirtschaft für den Wiederaufstieg Deutschland» iotelen «uk. rveeu» «ack da« lLriakrunaen der letzte» Jake« seftaestellt wird, daß die Wirtschaft im Dienste der Politik stehen muß. Hieraus gebt weiter hervor, daß ein politisches Parlament mehr sein muß als eine Zusammen- sassnng aller im Staate vorhandenen wirtschaftliche» In- teressentengruppen. Wer Wahlversammlungen regelmäßig besticht, weiß, daß die Angehörigen der verschiedensten Wirtschaftszweige und Berufe: selbständige Handwerker und Kleinhändler, Beamte, Angestellte und Arbeiter, Ge- werbetreibende und Landwirte über vieles klagen und ebenso vieles wünschen. Der neutrale Zuhörer empfängt häufig den Eindruck, daß diele Spezialsehnsüchte durch keine Erwägungen ausgleichender Gerechtigkeit gehemmt und ein- gedämmt worden sind. Wollte man allen Wünschen will fahren, so könnte man getrost auf jedes Regieren verzichten; denn die Erfüllung der Wünsche einer Gruppe bedeutet die Ablehnung der Wünsche anderer Gruppen. Darum sind solche Wünsche der einzelne» Jnteressentengruppen doch durchaus beachtenswert. Sie sind für den syntbetiscben Politiker als Material zur Bildung eines Urteils nnd zur Fassung von Entschlüssen unentbehrlich. Es ist gewiß nichts dagegen einzumenden, wenn in den Parlamenten auch einige Vertreter der wichtigsten Berussgruppen einen Sitz haben; unbedingt notwendig ist es aber nicht, wenn eS nur genügend Politiker größeren Formats gibt, die fähig sind, die Bedürfnisse der einzelnen Interessentenkreise zu verstehen und in ein System der praktischen Politik einzu ordnen. Jedenfalls wäre es verderblich, men» unsere politischen Parlamente mchtS anderes würden als eine AuS- schußversammlung aller irgendwie in Betracht kommenden Berufe. Das Charakteristische eines wirtlich schöpierischen Politikers ist es, daß er auch die Wünsche der eigenen oder ihm nahestehender Berussgruppen in gewissem Umfange zurückzustelleu imstande ist, wenn das Allgemeinwohl es verlangt. In unserer materialistischen Zeit gibt es viel leicht nicht allzu viele Persönlichkeiten, die so zu handeln fähig sind. Es hieße aber an der politischen nnd wirtschaft lichen Zukunft Deutschlands verzweifeln, wenn man darauf verzichten wollte, solchen Männer» die Führung der politi sche» Geschäfte a»zuoectrauen. Ile WM des Wkwlr SIMM Id Ml. Kassel. General v. NathusiuS traf gestern nachmittag gegen 6 Uhr, von Bebra kommend, in Kassel ein. Am Bahnhof batten sich zum Empfang außer der Gattin nnd näheren Bekannten des Generals die Spitzen der Behörden nnd eine zahlreiche Menge eingeiunden. Oberpräsident Dr. Schmauder hielt eine kurze Ansprache, in der er den General namens der Provinz willkommen hieß und im besonderen der allgemeinen Ueberzeugnng, daß das Lillcr Kriegsgerichtsurtcil ein Fehlspruch sei, Ausdruck gab. Ter General, der lebhaft begrüßt wurde, letzte alsdann im Automobil seine Fahrt nach WUHelmshöbe fort. Eine Erklärung des Generals v. Nathnsius. "Berlin. General v. NathusiuS bat den Kasseler Korrespondenten des Lokalanzeigcrs ausdrücklich, festzu stellen, daß er nickt die Begnadigung angenommen habe. Er habe einen schriftlichen Protest Fegen die Begnadigung mit seiner Unterschrift versehen, ieiuem Rechtsdeistand ein gehändigt und gebeten, das Schriftstück Herriot zu unter breiten. Er habe dargclcgt, daß er niemals diese Be gnadigung annehmen könne, da er kein Schuldbekenntnis oblegen könne. Er bestände darauf, daß man ihm seine Ehre wiedergebe und zwar dadurch, daß man das völlig «»gerechte Urteil aufhebe. Er habe noch ein zweites Schriftstück unterschrieben, in dem er feststellt, daß er sofort die Revision vor dem Obersten Gerichtshof beantragt habe. Er sei jederzeit bereit, sich nochmals vor die Schranken eines sranzösischen Gerichts zu begeben, weil er als auf rechter deutscher Mann und alter Offizier jede» Tag dafür eintrete, daß er nichts gegen das Gesetz getan habe. Vom Deutsche» Offiziersbund wird zu der Begnadigung des Generals v. NathusiuS ge schrieben 5 Tie Begnadigung durch den sranzösischen Präsi- deuten ist in keiner Weise geeignet, den Fehlspruck von Lille und die dem dentschen Offizierskorps angetane Schmack wieder zu beseitigen. Bei dieser Lage ist es dringend erforderlich, daß da» vom Oberreicksanwalt ein geleitete Ermittlungsverfahren durchgesührt und öffentliche Verhandlung vor dem Reichsgericht an»,setzt wird. Den Bestrebungen gewisser politischer Kreise, den Fall NathusiuS im Sande verlausen zu lassen, muß auf das entschiedenste widersprochen werden. I« den franzSfische« Zeitungen wird di« Begnadigung nur wenig kommentiert, denn das Urteil des Kriegsgerichtes war so ungerecht, daß es nicht verteidigt werden konnte. Unter den Zeitungen, die anderer Ansicht sind, befinden sich „Echo de Paris", „Gaulios", „Eclair" und „Lanterne". Alle Kommentare gehen von dem Gedanken aus, daß «S besser gewesen wäre, den General NathusiuS nicht zu verhaften, wenn er nicht» getan batte. Dann aber hätte der General nach dem Lärm der deutschen Presse nicht begnadigt werden dürfe». Jetzt werden die deutschen Nationalisten glauben, daß wir Angst vor ihnen haben, schreibt die „Lanterne". M IM iMtMoMAn London. (Funkspruch.) Times schreibt zu den deutsch, englischen Verhandlungen, Großbritannien werde in dem Handelsvertrag nicht nur die MetstbegttnstigungSklausel erhalte», sondern auch gewisse Garantien gegen unter, schtebltcke Bebaudluu» und Beschränkung der britische» Einfuhr nack Deutschland. Das Hauvtzngettändnis auf Setten Großbritanniens werde sein, daß die Regierung unverzüglich dem Parlament eine Bill vorlcgeii werde, alle Einschränkungen, denen die Deutschen in England noch als vormalige Feinde unterliegen, auiznbeben, sodaß zwischen deutschen Bürgern nnd anderen Ausländern kein Unterschied mehr gemacht werden würde. Ter diplomatische Bericht erstatter des Daily Telegraph schreibt, dnS Ziel der deut schen Regierung bei den Verhandlungen sei, zu verhindern, daß die ReparationS-Einziebungsaklc in der Art eines Tankes wirke. Mau glaubt, daß den deutschen Vorschlägen der Gedanke zugrunde liege, daß die Bank von England als eine Art Clearing Home zwischen den brit scheu Im porteuren und der Reicbtzbank arbeiten soll, wo das Konto des Generalagenten geführt werden wird. Tie Teut'chcu deuteten auch an. daß. bevor vieles Problem nicht geregelt sei. der Handelsvertrag paraphiert würde, aber schwerlich dem Reichstag zur Ratifizierung vorgelegt werden könne. ES verlaute, daß das britische Schatzamt abgeneigt sei, den deutschen Vorschlag anzunehmen, doch seien die Erörterungen gestern sortaekührt morden und eS sei möglich, daß ein pro visorisches Uebereinkommen über den Handelsvertrag heute abgeschlossen werden würde. Der deutsch-eugltsche Somvromis;. Berlin, -28. November. Tie englische Regierung hat bei den deut ch-engliichen WirtichastsverhanLluna.cn in der sechsundzwanzigvrozentigcn Slnssuhrabgabe ein Kompromiß vorgcschlagen, das von deutscher Seite angenommen worden ist. Danach wird in Zukunft die deutsche Ausfuhr nach Eng land nicht mehr mit der fechsundzwanzigprozenr gen Ab gabe belastet, sondern die Neichsregicrung soll gewiße Sicher heiten dafür schaffen, daß ein entsprechender Er-'as für die fortfallenden Reparationseinnabmen Englands geleistet ivird. Die Abgabe würde demnach durch eine entsprechende Reparationszahlung Tcut'chlands abgelvst werden, In den wirtschaftlichen Kreisen hält man eine solche Regelung für durchaus tragbar, während dagegen das Reichsünanzini- nisterium der Meinung ist, daß dadurch das Reich belastet wird, und zwar zugunsten des Ervorthandels, der kich auf diese Weise von der Leistung der -26prozentigcu Abgabe Pe- sreicn kann. Heber bic'e Frage sind noch lebhafte Meinnncss- verschiedenheiten im Reichsrabincrt im Gange, die aber wahrscheinlich dadurch ausgeglichen werden, Laß die au England zu leistenden Zahlungen aus anderweitigen Zah lungen gedeckt werden sollen. Berliner Rette des Botschafters Hoeich. Berlin, 28. November. Wie wir hören, bat Außen- Minister Tr. Stresemann den deutschen Botschafter in Paris, Dr. von Hoeicb. gebeten, im Zusammenhang mit den deutsch- französischen WirtschgstSverbandlungcu zur Berichterstat tung nach Berlin »» kommen. Ter Botschafter wird im Laufe der kommenden Woche in Berlin erwartet, wo er auch über den Stand der außenpolitischen Fragen dem Reichskanzler und dem Außenminister berichten wird. TnS NeicbSkabinett dürfte sich übrigens inzwischen dazu ent schlossen haben, den Botschafter mit neuen Instruktionen z» versehen, um auch die politischen Erörterungen zwischen Deutschland und Frankreich wieder in Fluß zu bringen. Hindenburg 1v Jahre Generatteldtnarschall. Gestern, am 27. November war es zehn Jahre her, daß Hindenburg zum Gcueralfeldmarschall ernannt worden ist. DaS ganze deutsche Volk empfand damals die Ernen nung des damaligen Generals v. Hindenburg zum Feld- marschall als eine persönliche Angelegenheit, und selten wurde wohl die Ehrung eines Feldherrn so von einem ganzen Volke mitgeseiert, wie der Tag an dem durcb die Presse die Nachricht von der Ernennung dieses neuen Mar schalls verbreitet wurde. Zuerst bei Ausbruch des Krieges ohne Beschäftigung gelassen, wurde er bei dem Einfall der Russen plötzlich durch Lndendorff davon benachrichtigt, daß er zum Oberbefehlshaber an der Ostfront anserlchen sei. Schon wenige Tage später erfuhr die Welt durch die großen Schläge, welche die Russe» erlitten, von der Tatsache, daß ein neuer Mann hier am Werke sei. Kurz darauf wurde er bereits zum Generaloberst ernannt, um nach dem Durchbruch bei Brzeziny die höchste Stufe der militärische» Rangleiter zu erklimmen. Tie Oewerkschafte« und die Pariser Wtrtschastsverhaudlurrgeu. B e r l i n. 28. November. Die Svitzenorganisationen der Deutschen Gewerkjchasten waren bereits vor eiiugen Tagen bei der ReichSregierung vorstellig geworden, nm zu erreichen, daß auch Sachverständige der Arbeitnehmerschaft z« de» deutsch-französischen Wirtschaft-Verhandlungen »ugezogen werden. Tas Reichswirtschastsministerium, das zuerst die Verhandlungen mit den Gewerkschaften geiührt hat, verwies jedoch die Gewerkschaften an das Auswärtige Amt, das allein über die Zuiammensetzung der deutschen Wirtschaftssachverständigen zu bestimmen hat. Daraufhin hat nun das Auswärtige Amt die Gewerkschaftsvertreter zu einer Besprechung eingeladen, in der die Entscheidung darüber fallen soll, ob eS zweckmäßig erscheint, auch Vertreter der Gewerkschaften zu den Pariser Wirtschastsverhandlungen bknztizuziebe». Es scheint, daß es sich hier nm eine grund sätzliche Streitfrage handelt, da von industrieller Seite starke Einwendungen gegen die Beteiligung von Arbeit- nehmervertretern erhoben werden, die auf den Gang der Verdandlunaen klärend einwirken könnte.
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