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Dresdner Nachrichten : 25.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192210258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19221025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19221025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-25
- Monat1922-10
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- Dresdner Nachrichten : 25.10.1922
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67. Jahrgang. AS 454 m«Och, 2s. Okwd«r isrr tz»rn I»e-mm^nnnnner SV 201 Sur Mr N»chI,»N>r«««! 20011 Gegründet 18SS Or»,..^«.«pl<»kcklk-- ^ lü,NL-- Iutrcun, m «r»»d«> durch di» P»> ««»alNch «. ««.-. tNktlUHr Elnzrlnv-nm»r 2lll. IO,—, Souutag.au.gab. 2K. I-,—. «», , ,r Di» Ilpald,» U mm dr»>I» 8»il» ». auknHal» Sachl»«. «. 1^.—. NnmUN». Anzeigsn-Preise. Ml,»i,»n UN» s«»l»nxluä>. unter M»«lal >»d»n wAkr«, »<ch^, M »2.-. " ^ vor»ui»»l!>de >aul Lar». «Udwilr >g» Äudrii«» ,»,»» V»»au»d»t«dlun,. Nachdruck mir mU deutlich»» lluellnian,,», «.Dresdner «achr.-> «ulltUi«. - Ilnoer!«»»«, SchrMMck» werde« nicht autdese^rt. «chr«»Uwu, > »«In-Nrn», SS/OO. u. Beria, »»» «pschgSIrtckardtlnDwOl» V«fllchech-A«u,10»0 »rnidaa. Veesäner Hanäekkank A.-8. «« ««i ^ >m,,NLU» llv5 Kaufmannrekstt" 2iv»IgnI«6«i-lLssung: IIiIllW.sIlii!l«M»iI in Vrs8llsn: 81L4ti8oksr Visk- unü 8vlil»o!i1lwf — k!is8p!sd 3 — llskönli'Lve 11 — ^8kn8ttsüs ö — knkmsiMsüs Sag»K«^«r 1S7S Eine Markstabilifterungs-Koilserenz in Berlin. Deulsche Einladungen an ausländische Finanzsachnersländige. v-rlin, 24. Okt. SS. r. B. meldet: Die Neichs- regleruug hat eine Reihe hervorragender Finauzsach» »erstäudiger des Auslandes nach Berlin ei »ge laden, n« mit ihnen darüber zu beraten» welche Maßnahmen stir eine Stabilisierung der Währung bei der gegenwärtigen Lage Deutschlands ergrisseu werden könne». Die Beratungen werden, wie wir erfahren, in Oürze statlsindcu. WeilereDerschSrsungderDevlsenverordnnng tDrablmelduna unsrer Berliner Tchrisilei'ung.» Berlin, 21. Okt. Das Ncichskablnett trat nachmittags k Uhr zusaiiimen, um über die Devisensrage zu be- raten. Ob und mann die gestern wegen der namentliche» Abstimmungen im Reichstag abgebrochenen Besprechungen mlt den Partetsiilirern fortgesetzt werde», steht noch nicht fest. Die Sozialdemokraten verzichten, wie verlautet» daraus, ihre Wünsche und Forderungen formuliert zu überreichen. Die Sttuattvu ist jedenfalls minder kritisch als gestern, lieber den Bcrlaus der gestrigen Besprechungen sind vielfach Mitteilungen verbrettet worden, die nicht z>s. treffen. So sind Vertreter Bayerns und Sachsens »lütt z»e gezogen morden. Falsch ist auch, daß eine Kommission zur Prüfung der Devtsensrage eingesetzt worden sei. lieber die Stellungnahme der Sozialdemokraten wird mitg.tcilt, pe Würden eine Stützungsaktion der Merk durch das Gold depot der Nelchsbank fordern. Weiter dürsten sie sich hinter Wirtschastsinlnistcr Schmidt stellen, der gestern die Aus hebung der Deviscuorduung als für ihn un.rträgiich br- zeichuet habe. Minister Schmidt will in der in Ausricht ge nommenen parlamentarischen Pause die Bcrordnnng durch ein Gesetz ersetzen, daö zwar den Importeure» die Teil nahme am gesetzlichen Dcvisenhandel gestattet, aber im übrigen die bestehende Verordnung verschärft. I« radikal-sozialistischen Kreisen erwartet man. daß der WlrtsckastSminister der Devisenvcrordnung rückwirkende Kraft geben werde, daß er also zur Beschlagnahme der gegen das Devksengesctz erworbenen Devisen schreiten »erde. farkiführerbesprrchungen mlk drr Regierung. Berlin, 34. Okt. Ter heutige Tag war mit mannig fachen Besprechungen der Fraktionen der Regierungs parteien untereinander und mit den Vertretern der Reichs- regiernng auögefüllt. Gegen mittag empfing der Reichs kanzler die beiden Vertreter der sozialdemokratischen Frak tion Hermann Müller und NeichSschatzmintster Bauer zu einer Besprechung. Beide teilten die gestrigen Beschlüsse der sozialdemokratischen Fraktion über die Hebung des MarkkurscS und den Ausbau der Deviscnvcrordnnng mit. Sie verlangten, daß di« NeichSbauk etwa 8üü bis Söll Mil lionen Goldmark anS ihrem Goldschätze sitr die Stabilisie rung der Mark zur Verfügung stelle. Nach dem „B. T." drohen die Sozialdemokraten, ans der Koalition anszn- trrtcn, wenn man nicht in irgendeiner Form ihren Wün schen gerecht werde. Die S»zlal-e«»kratte für refllpse Erfassung -er Lebensmittel. Berlin. 24. Okt. Die sozialdemokratische NcichStagS- frakiion beschlos,, im Reichstage eine Entschließung einzu bringen. in »er die restlose Erfassung der im Lande vorhandenen Vorräte an Lebens mitteln, die sich in Händen der Erzeuger, Verbraucher und des Handels besiuden, gefordert wird. Ein neuer Wieöerausbauverlrng. Berlin, 24. Okt. Der Reichskanzler empfing heute Ver treter des Aktionskomitees für die zerstörten Gebiete Nord- frankreichs unter Führung des Redakteurs des „Pcuple" Grumbach. Staatssekretär Müller vom NcichSministcrium für Wiederaufbau und Nctchstagsabgcordnctcr Silber- schmidt wohnten dem Empfange bet. Anlatz des Bcsnches war der hcnte ersolgte Abschluß eines Abkommens zwischen dem Aktionskomitee nnd dem Verbände sozialer Bau betriebe über Liescrnngsmaterial für die zerstörten sran- züsischen Gebiete. Ter Reichskanzler bracht? das Inter esse der ReickSrcgierung an dem Vertragsabschluß zum AuSdxnck und erklärte, datz er die Durchführung dos Ver- wagr». «ach Möglichkeit unterstützen werde. Die Voraus setzung hirrsür sei aü-rdings. daß men zu einer Eini, g«ngK»er dieHöhe der dentschen-ohlen- liefern «gen komme, die dem lebensnotwendigen Be dürfnis der dentschea Wirtschaft hinreichend Sfcchnung tragen. M. T. V.) . ' Franlire'chs grvherö Ko-lenfsr-erung. Berlin, 24. Okt. Den Ertrag der lleberschlchten im Bergbau suchen sich die Franzosen svsort nutzbar zu machen. Sie wurden bisher wit 1,6 Million Tonnen Kohlen pro Monat bclicscrt, fordern ober jetzt eine Erhöhung dieser Tonncnzahl auf 1 Million 828 000 Tonnen. Augenblicklich schweben, wie wir höre», über diese französische Forderung Verhandlungen. Tentschcricits wird dabei daraus hin- gemtcsen, daß die lleberschlchten dazu cingelührt sind, zu nächst Frankreich die vollen Äohlenltelerungen zusührcn zu können, sodann aber, um der deutschen Industrie die nötige» Kohlen zu verschaffen, die andern falls stillgelegt werden müßte. Es besteht freilich nicht die Wa h r s ch e i n l i ch k e i t, daß Frankreich von seinen Forde rungen abgeht. Statt Verminderung neue Forderungen. Paris, 21. Okt. Fm heutigen Ministerrat wurde auf Vorschlag des Landwirtschaftöministers beschlossen, «eben de» übrige» Sachliefernngen von Deutschland auch den für die französische Landwirtschaft ersorderlichen Stickstoff zu verlangen. lW. T. B.i Die Reparationskommission reist nach Berlin. Abreise am Sonnla-. Pari», 24. Okt. Die ReparationSkommisslo« hat heute nachmittag beschlosscu, Sonntag abend nach Berlins» reisen, um mit der deutschen Regiernng über die Maßnahmen zn verhandeln, die znm Ausgleich des Budgets und zur Stabilisierung der Mark führen könne». (W. T. B.j Die Vorgeschichte dieses überraschenden Beschlusses geht aus folgender Meldung hervor: London. 24. Okt. Der Pariser Berichterstatter der „Times" meldet: Eine wichtige Entwicklung der durch den Gegensatz zwischen der britischen und französische« These in der Neparationskommislio« geschaffene« Lage werde er wartet. Bradbury, Barthou und andere Mitglie der der Kommission würden, wenn der von den britische» Delegierten «ingebrachie diesbezügliche Vorschlag an» genommen werde, in kurzer Jett nachBerlin ob re iseu. Fm Zusammenhang« mit dem Marksturz er- scheine es nach der Ansicht eines Teiles der Kommission an zeigt, au Ort und Stelle die Symptome zu untersuchen, n der Zwischenzeit gingen die nichtformcllen Erörterun gen weiter. Fn der gestrigen Nachmlttagssttznng brachte Barthou seine Gründe für eine genaue Kontrolle der deut schen Finanzen vor. Allgemein sei bekannt, datz die Kom mission vielleicht weitere Steuern fordern werde. Die Ansichten Bradburvs und BarthouS über die Möglich, keit der Festsetzung neuer Steuern gingen jedoch aus einander. Es sei nicht so sehr zu befürchten, datz Deutsch land sie nicht erheben werde, als daß sie nur eine un bedeutende Summe erbrüchien und datz der Mark- sturz noch beschleunigt werde. Man sei der An sicht. daß eine außerhalb stehende Körperschaft nicht in die innere Ftnanzverwaltnng elngrcifen könne, okme eine ernste Verantwortung zu übernehmen, die nicht durch ent sprechende Bördle ausgeglichen werde. Dte Erörtern», len seien etwas akademisch geworden. Vradburn erkannte n. daß der Marksturz so schnell kam, datz einige seiner orschläge bereits illusorisch seien, während der orschlag Barthou« an sich nicht zur sofortigen Gtabtltste- ng der Mark He Krage» werde. Ter sranzäsische Aaushalt in -er Kammer. 4 Milliarden Defizit. Pari«, 24. Oktober. Fn der heutigen NachmittagS- sitzung der Kammer führte in der Generaldebatte Uber das Budget Abg. Bokanowski, der Gcneralberichterstatter Nir das allgemeine Budget, aus: 1614 lx>bc sich das französische Budget auf 8 Milliarden belaufen und sei im Gleichgewicht gewesen. 1023 schließe eS mit 23 Milliarden ab und weise ein Defizit von 4 Milliarden aus. Der Generalbericht erftatter stellte fest, datz sich die öffentliche Schuld Frank reichs von 82 Milliarden vor dem Kriege um l31 Milli arden KriegSkosten erhöht habe, die durch den Ver sailler Vertrag zu Lasten Frankreichs geblieben seien, ferner um 00 Milliarden an Vorschüssen an Deutschland, davon 34 Milliarden für Sachschäden und 38 Milliarden für Per sonenschäden. Bon diesen 00 Milliarden weise das Budget 48 Milliarden Zinsenrückstände auf. die sich also auf minde stens das ganze Defizit beliefen, so datz man sagen könne, wenn man von den Rcparatirnen absrhe, wäre das all gemeine französische Budget völlig im Gleichgewicht. Ter Berichterstatter erinnert an die Ausstellung der deutschen Zahlungen, in der diese über 72 Fahre aestasfelt worden leien. Die l82 Milliarden des ZahlnngSstatuteS besäßen im besten Falle einen GegenwartSwcrt von 80 Milliarden Goldmark und der französische Anteil betrüge 72 Milliarden Franken. Deutschland würde also liöchstcnS 72 Milliarden zahlen, wahrend Frankreich selbst für Reparationen nnd Pensionen mindestens SV Milliarden zahlen müsse. Frank reich müsse unter diesen Umständen mutig Stellung nehmen. Der Abgeordnete spricht von den großen Anstrengun gen, die tm WIedcrausbangel'Iet vollbracht seien, und er klärt, daß die öffentliche Schuld Frankreichs tv23 im ganzen eine Erhöhung nm 8i,7 Milliarden erfahren werde. Finanzmlnister de Lasteyrie unterbrich« den Berichterstatter nnd erklärt, daß die von ihm genannten Zahle» stark kb«r- triebe» seien. lW. T. B.s vollar (kmlliek): 44LV lm ffralvaritastr »danck» s vstr: «sso ErnfachMannischesAusbauministerrum? Ter Reichskanzler hat gestern im Reichstag nicht ge sprochen, trotzdem die Ankündigung einer großen Rede, von der sogar schon eine nähere Inhaltsangabe gemacht wurde, in so bestimmter Form erfolgt war, daß man eigentlich den Ein.ritt des rednerischen Ereignisses mit Sicherheit vorauS- sehen mußte. Wozu sollen nur solche Storungen des öffent lichen Lebens dienen? Tenn eine Störung ist es zweifellos, wenn zuerst in alle Welt von Stellen, die sich tn der Pose tieferen politischen Wissens zu geben pflegen, hinausposaunt wird, daß der oberste veran.wortlichc Beamte des Deutschen Reiches sich im Reichstage über hochwichtige Tagesfragen, die im Brennpunkte des öffentlichen Interesses stehen, äußern ivcrde, nnd wenn dann hinterher die lauten Gong schläge sich als unnützer Lärm entpuppen, der von irgend einer unrichtig informierten Stelle zu irgendwelchen nicht näher nachzuprüscn^en Zweck angestiftet worden ist. Wenn es zurzeit schon einmal parlamentarische Mode geworden ist, für Staatsmänner, die etwas zu ver künden haben, einige Zeit vorher den Reklame-Apparat in Bewegung zu setzen, dann sollte man wenigstens daraus halten, darin des Guten nicht zu viel zn tun und das „Hört, ihr Leute, der Reichskanzler will reden!" nur vom Stapel zu lassen, sofern es bombensicher ist, daß die Sache programmäßig verlausen wirb. Wie es heißt, will der Reichskanzler sich erst vor dem Lande vernehmen lassen, wenn er mit einem neuen Pro gramm sich vorstellen kann, zu dessen Ausarbeitung u»d par- tclpolttlscher Einkleidung die Zwischenzeit bis »um 7. No- vember — bis dahin hat sich der Reichstag vertagt — benutzt werden soll. Man sagt, daß Tr. Wtrth, der ja an sich der Verbretterung der Koalition nach rechts nie sehr geneigt gewesen ist, unter dem Eindruck der Tatsache, dätz Zentrum und Demokraten sich neuerdings wieder sehr entschieden dafür ausgesprochen haben, anderen Sinnes geworden sei nnd sich mit der Ausnahme der Deutschen Volkspartei in die Koalition einverstanden erklärt habe. Dieser Umschwung dürfte nicht z»m wenigsten auch in der Erkenntnis seine Ur sache haben, daß es bet dem allgemeinen finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruch, in dessen Zeichen wir jetzt zweifellos stehen, nicht mehr angeht, gerade die industriellen Kräfte und Einflüsse, die zur Rettung des Reiches aus höchster Not schlechterdings nicht entbehrt werden können, beiseite stehen zu lassen und es ihnen unmöglich zu machen, durch Vertreter der Partei, in der sie ihre spezifische Ver körperung finden, an der Leitung der staatlichen Geschäfte teilzunehmcn. Wenn also der Reichskanzler sich demnächst in entschiedener Weise über die Notwendigkeit der Heran ziehung dentsch-volksparteilichcr Mitglieder zur Negierung äußern sollte, so würde das gleichbedeutend mit dem Ein geständnis sein, daß die bisherige Erfüllungspolitik auf der ganzen Linie Schissbruch gelitten hat, und daß fortan den Elementen Gehör geschenkt werden soll, die aus finanziellen unld wirtschaf lichcn Gründen der Erfüllungspolitik wider streben und an ihrer Stelle ein Verfahren empfohlen haben, das der deutschen Leistungsfähigkeit Rechnung trägt und diese zum alleinigen Maßstab unserer Reparationen macht. ES ist begreiflich, datz nun endlich auch Dr. Wirtl, seinen Er- füllungsirrtum einsieht, nachdem das deutsche Volk auf diesem Wege tn seine jetzige furch bare Not hineingeführt morden ist. Unbegreiflich aber »nd völlig unfaßbar ist eS, daß die Sozialdemokratie auch jetzt noch Neigung verrät, au der alten verhängnisvollen Ersüllungsformel sestzuhalten. Ter „Vorwärts" gibt der „Befürchtung" — man denke! — Ausdruck, daß der Reichskanzler von der bisherigen Er- süNungspolittk abrücken und die NelchspolMk aus die Bah» der halbvolkspartelllchcn ehemaligen Fchrenbach-Simons- Negierung ablenken könnte. Dies z» verhindern, müßte die „Hauptaufgabe" der Sozialdemokratischen Partei kein. Und das erklärt das offizielle Organ der Vereinigten Sozial demokratischen Partei Deutschlands in demselben Atem, in dem es die Gefahr eines völligen Zusammenbruches der deutschen Brotversorgung an die Wand malt, weil bet dem sehlacn Dollarstanbe eine Ergänzung der Gctretdcvorräte durch ausländische Bestände nicht möglich sei. Ta hört doch wirklich der Bindfaden aus! Tic Sozialdemokratie muß selbst unumwunden zugcben, daß die Erfüllungspolitik, die an der Entwertung der Mark bis zum Nullpunkte schuld ist, In ihrer fortgcsetzien Uebcrtrcibnng bis zu dem Punkte gediehe» ist, wo die Ernährung des deutschen Volkes tn Frage gestellt wird, und dennoch ruft ihr schon der bloße Ge danke, daß nun die ErfüllnngSpo.l!tik offiziell an den Nagel gehängt werden könnte, eine Gänsehaut hervor. Die Logik verstehe, wer kann. ES gehört dazu ein Grad von partet- polttlschem Fanatismus, der mit dem Panzer eines mit der öffentlichen Wohlfahrt geradezu grausam umspringenden Doktrinarismus gewappnet ist und dem Bernunftgründe überhaupt nicht beikommcn können. Die Sozialdemokratie droht auch wieder einmal, wie t» letzter Zeit schon wiederholt mit ihrem Austritt au» der Koalition, fall» ihre beiden Hauptforderungen, die Heran ziehung beS Goldbestandes der Netchsbank zum Zwecke der Ptabtlifierung der Mark, und die sofortige zwangsweise Erfassung der wichtigsten Lebensmittel tm ganzen Reiche, nicht prompte Erfüllung finde«. Man kan« t«
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