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Dresdner Nachrichten : 17.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187109179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-17
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.09.1871
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^KMeiris: Täglich scllh 7 Usir. önlerale wcrdcii angcilvmme«: biü Abcndö 6, SonntagSr biS Mittags >2 Uhl' Marienstrahe L»; in Neustadt: Buchdruckerei van Job Pii stier, 1,r.Klosterg«sse». Anzeigen in dies. Blatte finden eine erfolgreiche Berbreilung. Auslaaer lv«,«»«« Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung »ad Geschäftsverkehr. Föoimement^ Berrteljiihrlich 20Ngrv bei uneotgeldlicherLie- serung in'« HauS- Durch die König!. Post vierteljührt. LVFNK. Einzelne Stummer» l Ngr. Anseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Eingesandt* di» Zeile 2 Ngr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Litpsch L Neilhardt?— Verantwortlicher Redactrur: IvtlUS RtichsM.' von unö unbekannten Finnen und Personen ncbmen wir nur gegen Pränumerando - Zahlung durch Briefmarken oder Pvste>»za>«simg «,uf. 10 Silben kosten 1 Ngr. Auswärtige können die Zahlung anck« auf eine Dresdner Firma anweisen. »ixp. Rr.Sstv. Sechszehntcr Jahrgang. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Sonntag, 17. September 1871. Dresden. 17. September. — Die Glocke nwei he i» F r i e t r i ck« sia d t. Der Ist. September war für Friedrichstatt Dresden ein Festtag, denn eö fand die Weihe der neuen Kirchcnglockcn, die aus der Micherei der Gebrüder Grosse in Dresden bervorgegangen, statt und zwar iu solenner kirchlicher Weise und öffentlich unier freiem Himmel, der günstig hcrniedcrlachte. In der Friedrich städter Alice war dicht vor dem Königödenkmai ein mit Guir landen verziertes Podium impropiiirt, au» dein, umgeben von welhgcklcidetcn 'Jungfrauen, welche irische grüne Kränze in den Hände» hielten, die Geistlichkeit der Parochic und der Kirchen- Vorstand Pia» genommen. Zur Seite war das Stattmusikchor postirt, ringsum standen die Schüler der öderen Klassen und vtS Seminars im reiche» Sonntagsstaate, in welchem nament lich die Mädchen sich bcrvorgetliai«. Viele Häuser der Wciheriir, Schä'er- und Friedrichstrahe und der Wachovieichgasse, durch welche sich der Zug dcwcgcn sollte, batte» geflaggt und dcccrirt. Der Plast vor dem Podium, wo die Glocken einpiaiigen werden sollten, war mit Guirlande» überdacht und aus der Fricdrich- slrahe vor dem -Hause dev Klcmpncro Boy erhob sich eine Ehrenpforte in reicher Ausstattung, mit kirchlichen Eiiivleiiicn, Postamenten und Sinnsprüchcn verziert. Kurz nach il Ubr kamen die Glocken in der Allee langsam aus zwei Rollwagen, jeder von vier geschmückten Pferden gezogen, die von ebenfalls decorirtcn Führern begleitet wurden, an Ort und Stelle unter den Klängen eines iröhlichen Marsches an. Eine kolossale Menschenmenge kam mitgezogen und umgab in dichten Kreisen den improvlsirten Fcstpiast. Die Wage» und die drei hell glänzenden Glocken trugen reichen Blumen- und Guirlandcn- schmuck. Der erste Wagen brachte die beiden kleinen, der lebte Wagen die große Glocke. Nach Ankunft des Zuges stimmte die Menge in Begleitung der Musik „Allein Gott i» der Höh' sei Edr" an, der gedruckte Text der Gesänge war ringsum dertbeilt. ">t«au» hielt derDirector dcsFricdrichskädterKnabcn-Erzichungö- Mituts. Herr Keller, eine Ansprache, indem er, die Glocken Mühend, eine Geschichte trrscibcn gab, die Mihhelligkciten hrrvorhob, welche die Gemeinde in dieser Angelegenheit gehabt, die Freude über daö endliche Gelingen kundgad und in herz lichen, erbebenden Worten des etcln Gebers gedachte, des Maurermeisters Earl Friedrich August Heber, der bereits vor vier Jahren im 52. Lebensjahre verschied, am dem Friedrick)- städter Friedhöfe begraben liegt lind dessen Grab der Kircbcn- vorsland am gestrigen Lage besonders mit Blumen geschmückt hatte. Leider herrschte während dieser Ansprache d«c strotzte Unruhe, indem, abgesehen von einem über die Brücke samenden Dampiwagenzuge mit mindestens 7») Wagstons, dicht am Fest platze unaufhörlich Last- und Viehwagen mit blökenden Insassen voroesschwcinktcn. Stach der Ansprache hielt eine der Ehren- Jung,rauen eine kurze Rede, deren Tert in Folge des Lärmö gänzlich verloren ging: ebenso die Sprüche, welche ihre Eolle- ainnen versagten, alö sie einzeln ihre Kränze zum Schmuck der Glocken hinrcichten. Stach dein Liede: „Sei Lod und Ghr dem höchsten Gut" setzte sich der numnebr vergröberte Zug in Beweg ung. Voran die Mädchen- und Knabenschulen, die Zöglinge des Freimaurer Instituts, dann die Seminaristen, daö Musikchor, die Verfertiger der Glocken Herren Gebr. Grohe, die Geistlichkeit, unter ihr Herr Kirchcnrath und Superintendent Koblschüttcr, ferner Herr Oberbürgermeister Pwtcnhauer, Vertreter des StattrathS und die Kirchenvorständc; zu beiden Seiten und dem Zuge nach folgte eine uncrmehliche Menschenmenge. Die beiden Wagen selbst wurden von den Ebrcniungsraucn dcgleitct. So bewegte sich der Zug wohl drei Viertelstunde» lang durch die obcugc- »tMnten Straffen nach der Fricdrlchstädtcr Kirche, deren Ein gang Mn Friedhofe geschmückt und der Erdboden mit Blumen bestreut war. Beim Hcrannaden des Zuges begrühten die be scheidenen, kleinen, alten Glocken auf dem morschen Holzgestelle mik ihrem Mctallgesang das neue, glänzende Geläute. Die Schüler und die anderen Festgenosscn placirtcn sich vor dein Äottcühause, die Wagen »Uhren vor den Eingang des Frickbois. Die Feier der Weihe selbst eröffnet«: daö Lied: „Ich will dich all' mein Leben lang, o Gott, von nun an ebrcn re.", woraus Herr Pfarrer Schnitze die Wclhrcde vielt, in deren Eingänge er abermals des edlen Gcberö gedacht, der den Wunsch aussprach, dah die Glocken an seinem Todestage, am l. Octodcr, zum er sten Male geläutet werden möchlen. Diesem Wunsche wird bei einer besonderen Feier an dem betreffenden Sonntage stattge geben werden. Der Redner erläuterte in gediegenen Worten tic Inschrift der drei Glocken, das »urs.uu corlla »Erbebet die Herzen) der ersten, den Wavripruch der zweiten: „Bete den Herrn an in heiligem Schmuck und iürchte ihn", und der dritte: „Ehre sei Gott in der Höbe und Friede auf Erden." »Der Name deö Gcberö ist ebenfalls mit in tic Glocken gegossen.» Hierauf erfolgte die Weihe des Geläutes „im Namen Gottes deS BaterS, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen!" — DaS erhebende Lied: „Silin tanket alle Gott" schloff die wür dige Feier, worauf die andächtig gestimmte Menge sich ver- tbellte und die Glocken selbst aus dem Fricthoie an de» Fnh des KirchthurmcS gefahren wurden. — Die Deöinfcction der hiesige» Aborte und Kloakgrubcn hat bereits in mchrern Distrikten der Stadt begonnen und dürfte diese Vorsichtömaahregel Sei.cn dcö StattrathS nur dankenSwerth anzuerkennen sein. Ob jedoch damit der Zweck völlig erreicht wird, muh so lange noch in Frage gestellt blci den, alö cö erlaubt wird, die Stoppclselter i» nächster Stäbe der Stadt und öffentlichen Promenaden mit der Flüssigkeit der Kloaken nächtlich so stark zu beleuchten, dah viele Lage nachher bestialische Dünste davon anögevcn und sich verbreiten. — Der hiesige Wahlvcrein hielt voraestcrn Abends 8 llbr im Hclblg'sckicn Locale unter dem Vorsitze dcö Adv. Ltrödel eine Versammlung ab, in welcher zunächst über die seit der letzten Zusammenkunft stattgchabtcn Volkominnisff: Bericht er stattet, deö jüngst verstorbenen, vcrbicnstvolic» Mitbegründers deS Wahlvcreinö vr. SR. Hesse ehrend gedacht und auf die Nothwendigkett einer Neuwahl deö stellvertretende» Vorsitzen den an Stelle dcö geschäftlich vielfach behinderten Stadtratbö Schilling verwiesen wurde. Der hierauf vom Grncralslaatk- «uwalt vr. Schwarze gehaltene lichtvolle, fesselnde, last IV» ständige Vortrag Üver den ersten deutschen Reichstag und die Parteibiltungen in demselben fand ungctbeilten Bestall. Die Versammlung erklärte sich mit Den Vorschlägen des Vor sitzenden einverstanden, bei den Landtagöloablen den früheren Abgeordneten -Hoirath Ackermann in seinem alten Wahlbezirke «legen den Eandidatcn der liberalen Partei »Staktratb Kreizich- mar) und Adv. Scheele für den eine Wiederwahl ablehnenden Geb. Negicrungöratb Hülhc auizustcllcn. Adv. Scheele wird in einer nächsten Versammlung sein Programm entwickeln. — Diejenigen Schritte, welche in mehreren Kreisen der LeipzigerArvcitgcber für nötbig erachtet wurden, um in Zeiten gegen ctwaiae Arbeitseinstellungen vorbereitet zu sein, sind jelck soweit gediehen, dah man Eominissionen niekcrgescist hat, denen der Auftrag crtheilt ist. das Weitere zur Herstellung fester Ge nosscnschaitcn unter den Prinzipalen zu tbun, Normallobnlarstc zu entwerfen, mit den auswärtigen BeruiSgeuosscu in Verbin dung zu immer weiterer Ausdehnung der Genossenschaften zu treten re. Seit einiger Zeit erscheint in Ehcmnitz eine religiöse Wochenschrift tic „Leuchte", reklgirt von dein dortigen Pastor Ealinich. Ein demcrtcnowcrthcr Aufsatz, den dieieo Blatt jüngst anS der Feder dcö Scminartirectvro Grullich zu Plauen brachte, unter dem Titel: „Der UltranwntaniömuS des ist. Jahrhun derts". stellt u. A. folgende Forderungen aus: „Wir müssen in HauS, Schule und Kirche eine ethische Vertiefung des Lebens anstrcben, eine wahrhaft christliche Humanität, die durch Liebe erobert und ein festes Band um die Volksgenossen schlingt, zu entfalten suchen; wir müsse» uns die Pflege und Erhaltung des nationalen Lebens angelegen sein lassen, weil dieses auch hochbcdeutsamcn Einstuh bat aui die einheitliche Gestaituiig deö sonstigen geistlichen Lebens. Die Ebe löse man im ^innc Luthers los von der Kirche, damit diese ihre Macht nicht mih- brauchen kann, ebenso tic Schule von dem Eleruö oder dem kirchlichen Amt, damit der jesuitische «und der muckerische, fügen wir bei» Einstun aui die Jugend abgcschnitten ist, ein freies, mannhaftes Geschlecht erwachsen kann." — lieber den Hauoeinsturz in Berlin ist noch Folgendes zu berichten: Bio 6 llbr Abcntv waren durch die Man,»chat ten der Feuerwehr auö den Trümmern lebend, wenn auch mit leichten Verletzungen, hcrauogcschafft: Tanzlehrer Flcmming nebst Frau »obgleich Beide durch drei Etagen gestürzt waren», Eassircr Pickardt, Kaufmann Schäfer und «ganz unverletzt ein Kind. Als Leichen wurden aus dem Schutt gegraben: Frau Schäfer, Frau Pickardt und deren Dienstmädchen. Stuf der Unglücksstätte waren erschienen: der Minister dcö Inner», „ich rcrc Eriminalbeamten und der erste Untersuchungsrichter des Stadtgerichts. — Die Veranlassung zu dic»cm llnglückotalle ist. wie aus authentischer Quelle berichtet wirk, folgende: Der in dem Hause Orauicustrahc Nr. 52 wohnende Wcihwaarenhäutlcr Jacob» wollte seinen Laden vergröher». Die Eigenthümerin deS Hauses, Frau Drenötc, gab auch hierzu tic Erlaudnih. Alö sic aber sah, in welchem Umfange die Mauern, die kcn Laken von dem Hieitcrzimmer trenne» und auf denen die Balken diö in die oberste Etage ruhen, durchbrochen warten, unk kah sogar ohne ihr Vorwissrn der hoher liegende Fußboden dcö Hintcrzimmerö mit dem des Ladens in eine Fläche .gelegt wurde, wobei, um die Balken tiefer zu legen, die Tragniaucr im Keller abgetragen werde» muhte und dabei sehr «geschwächt wurde, erhob sic Widerspruch und untersagte den Weiter bau, da überhaupt die polizeiliche Erlaudnih noch nicht eingc- boit sei. Herr Iacobv sowohl wie der Maurermeister Werner überredeten jedoch Frau DrcnSkc, das Gesuch um Vaucrlaubnih einzurcichcii, was diese auch widerwillig Wat. Dieses Gesuch liegt aber bis heute noch unbeantwortet bei der Baupolizei. Trotz dem wurde der Bau von dem Maurermcistcr mit erwiesener Leichtterligtcit wcitcrgciührt, da er unterlief!, die geschlagene» Bogen gehörig zu stützen, und dadurch wnrdc das Unglück ver anlasst : die im Fundamente «geschwächte Mauer stürzte zusam men mW somit die Balkenlage» biö zum dritten Stock. Von den dabei Verunglückten sind o tott, mehr und minder verletzt sind 1 Männer. Der Manrermcistcr Werner ist in Hast ge nommen. — Im Jahre 1861 zählte Dresden :! Bürger-, 5 BestrtS- l»,k -1 Genicinkeichnlen, mithin zniamincn 12 öffentliche Ele mcntarschulcn mit Olli Schäle»» in >80 Klassen, während gegenwärtig 4 Bürger-, 10 Bezirks und 5 Geinciiideschulc» mit zusammen l5. NO Schüler» in 420 Klaffe» vorhanden sind. Die E.»nahmen an Schulgeldern betrugen 1861 04,02* Tbl»., während ticicldcn iür das lauicndc Jadr aui t»4,4I2 Thlr. ver anschlagt worden sink. Noch eclatantcr tritt kie Erweiterung tes ElemcntanchuiwcsenS dci den Auögadcn hervor. Diese waren 1861 mit 65,o6:i Tklr. veranschlagt, während selbige für daö stinkende Jadr mit 100,405 Thlr. beziffert worden sink. — In auffallender Weise »lehren sich in der listigsten Zeit »reche Einbruchödiebslählc, bei denen bedeutende Wcrwobjectc «gestohlen werden. So berichtet man anö Brcölau, dah taiclbst in der Stacht vom 10. zum 14. d. M. circa 50A« THaler ln Wcrwpapicren «gestohlen worden sind. Die entwendeten Werth odicctc bestehen hauptsächlich in div. Pfandbriefen, prenhischcr Staats-Anleihe und österreichischen Staatsschultherschreibunaen. sowie in einem 4M. schlci. Piantbrlcf Ist». .4. MuStau Rowc» bürg, über looo Tbalcr. Desgleichen sind vor wenigen Togen inKrakau O0,o»>«>Haler in rumänischen Eisenbahn Obligationen ü looo T Haler. 25 türkische Eiicnbahnlooie, sowie div. Rudolphs PZah» und ungarische Oitbahn-Ovligationcn gestohlen worden. Der Gestimmt Anöschuh der deutschen Turnvereine, wel cher im August in Würzburg versammelt war, hat unter An deren» deschlosse». im Jayre 1872 ein Deutsches wurmest abzu- lalic». ES kamen tabri Würzbucg, Bonn und Pforzheim in Vorschlag. Je nach dem Entgegenkommen, welches man an einem der genannten Oitc finden wird, io» einer derselbe» gc wählt werten. Um nun ai er de» Mistgliedern von Lurnber- einen, welche tcmFcstortc sehr enisernt ocgcn, tciiBcsuch leich ter zu machen, ist die Einrichtung, wie sie der hiesige Mstnnec- Turrvercin «getroffen hat, allen Turnvereinen, in denen die be- mittcstcn Klasicn weniger vertreten, als zweckmäßig zu empfeh len. Der Männcr-Turnvcreln hat nämlich eine „Sparkasse" errichtet, um durch wöchentliche oder sonst beliebige Einlagen den Turnern Gelegenheit zu biete», besonders zu Deckung der uuverineldlichen Rciscspcsen einen kleinen F-onv «nrsammcin und beiin Herannaben des Festes den mehr oder minder kostbaren Schab heben zu können. — Der kvnigst preußische General der Infanterie Grat von Monts, welchem, als Gouverneur von Kai,ei. die Aufgabe zu- fiel, den Kaiser Napoleon zu Wilheimsvöhe zu bewache» und ihn, nach erlangter Freibeit, diö zur belgischen Grenze zu bc gleiten, hat seine» Wohnsitz in Dresden genommen. — Die Dur-Botcnvacher Eisenbahn hat die «grast. Walt steirischen Kohlenwcrte bei Dur käustich an sich gebracht. Die seitdem mit aller Energie betriebene Ausrichtung dcö Werkes hat in kurzer Zelt die erfreulichste» Resultate «geliefert; dieFSr dernng hat sich bedeutend gesteigert und ist daher zu hoffe», das» durch diese erhöhte Production der sonst aui der Industrie io schwer lastenden Kohlennoth heuer cinigennahen begegnet wird. — Meteorologische Notizen undWetterpro phezcibung. Von den 1200 Septcmbcrtagen der Jahre 1*28 dis mit >867 hatten l!1l Tage völlig heiteren Hin« mcl, 16!» Tage völlig bedeckten Himmel und an *0-1 Tagen war der Himmel tbeilweiie und zeitweilig mehr oder weniger be deckt. Man erhält daher iu ganzen Zahlen «ür Monat Sep tember durchschnittlich 5 heitere. 4 bedeckte und 2l gemischte Tage. Regen fand statt an 528 Tagen, Nebel traten ein an 107 Tagen und Gewitterwolken entluden sich an 56 Tagen Hieraus ergiebt sieh für Monat September durchschnittlich: io Tage, an welchen eö mehr oder »venig regnet, 3 Stebcltage und l Gcwittcrtag. Diese Angaben grünten sich aus zu Dreö den nostrtc Beobachtungen. Au manchen, auch nicht sehr ent fernten Orten können nicht unbedeutende Abweichungen davon statthadcn. «renn nämlich diese Orte durch ihre Lage die Ent laduiig von Gewitterwolken befördern oder zur Nebelbilkung oderzu Niederschlägen sich besonders eignen. — In dieser Woche Wirtin den ersten Tagen eine stärkere westliche Luftströmung ein treten und den Himmel zeitweilig bewölken, dann wird die- Temperatur sich etwas erniedrigen und hierauf in den letzten Tagen der Woche wieder klarer Himmel vorherrschen. Uaronwtriu!-,. — Repertoir des König l. HoftheatrrS. Sonn tag: Zum Besten deö Unterstützungsionds für die Wittwen und Waisen der Mitglieder Leo königl. Hoitbearers: Die Jungfrau von Orleans. N. e. Montag: Der Obcim. N. e. Dienstag: Lucrezia Borgia. Mittwoch: Z. E. Unerreichbar. Lustspiel in 1 Act von A. Wilbrandt. Die Hochzeitsreise. Ein bengalischer Tiger. Posse in I Siet, nach dem Französ. von A. Hcrrmann. Donnerstag: Gustav Wasa. Freitag: Dcö Teufels Antheil. Sonnabend: Unerreichbar. Doetor Robin Ein bengalischer Tiger. — Am 7. September fand in dem zwischen Greebwltz und Brösen bei Grimma neu erbauten, den Gutsbesitzern Julius und Hahn gehörigen Braunkohlenschack'te der Arbeiter Julius Schneider aus Neunitz durch Ersticken seinen Tod. — Am 0. wurde ein. in der Wintcr'ichcn Ziegelei in Lichtenstem beschäf tigter Arbeiter, Namens Weidlich aus HcinrichSort, van einer heravstürzenden Lebmwand verschüttet und erdrückt. — Am 11. ist dci Hinterhcrmödori der 12 Jahre alte Schulknabe Karl Hcntschel ans Schanbau beim Baden in der Elbe ertrunken. — Sin diesem Tage brannte das an der BahnbotSstrahe bei St. Egkdien neu errichtete, dein Webermeister Peine gebörige Re- staurationSgcbäude bis auf die Umfassungsmauern nieder. — Am 12. wurde der mi dem daveriichen Babnhoie in Leipzig deschäitigtc Sir beiter Bruggcr aus Zwenkau von den Puffern zweier Wagen io arg gcguctscht, daß er bald daraus an den erlittenen Verletzungen starb. — Sin demselben Tage wurde in Erimmitschau ciii Tdcil tes Fabrikgebäudes der Herren Beyer und Frohmcvcr durch Feuer zerstört. — Am 10. ist in Ekcm- nitz daö am der Leipziger Straffe gelegene Wohnhaus deS Schuhmachermcistcrö Grimm eingeäschert worden. — In Nictergrunt an der Elbe hat sich eine entscistiche. ruchlose rvat zugetragen. Ein dem Trünke ergebener Mensch, Namens Gilbert Lur, der schon »rüder einmal am Säuferwahn sinn litt, wurde am 10. d. M. »ruh sammt seinen beiden Kin der» in der Wohnung nicht auigekunden. Allgemein sprach man sich dahin auö. dah er .Hand an seine Kinder und sich selbst ge legt. Alle Nachforschungen blieben jedoch vergebens. Am I I. September zog man nuntcnLcichnam des Mädchens in HerrnS krctsche», den Knaben an der Schicbmühle und sodann den Vater in Schmilka ans der Eide. Die Motiveder Tbat sind erklär lick«. Eine leidenschaftliche Neigung zum Trünke, die darau» hcrdeigc ührtc Zerrüttung seiner Vcrmögensverbäitniffe, der Mangel a» Mitteln, seine Leidenschaft ferner zu befriedigen, die falsche Schani darüber, dah seine Kinder anderen Mensche» zur Last »allen könnten, machten ihn zum Mörder und Selbstmört .. Seine Anverwandten kümmerten sieb leider wenig um ihn. — Ocfkentliche Gc r i cdt S s i tz u n g am 14. Septbr. Marie Therese vcrchel. Krcrichmar war mit dem Händler I. F. Bauer und denen Ehefrau Emilie Auguste in Streit gcrathe» und klagte deshalb wegen Beleidigung beim EZerichtSamt in« Bezirksgericht. Ihrer Erzählung nach Eitte tic Bauer sic ein ordinäres Weib, einen Nasenwälzer genannt und der Manu Bauer habe den Sehimpircdcn seiner Gattin hinziigeiüat. wenn sie nicht das Maul halte, würde er sic so bauen, dah ste liegen diicde. Erst wurde eine aui o Tdir. lautende Strafverfügung den Beklagten üdcrmitte.'t, aber rechtzeitig dagegen Einspruch erhoben und es kam zur ordentlichen Untersuchung; hier gab Bauer an, dah die Worte, weiche er und seine Frau der Kreisch mar zugcruien, nur Erwiederungen aus chrenrührerische Worte drr Klägerin gewesen seien. Stack' verschiedenen Zcugenvervörcn sprach die erste Instanz die Beklagten frei, machte aber dies von der Leistung cincS Rcinigungseidcs abhängig. Damit »var aber tic Kletsehinar nicht zu'ricdcn. Sic appcllirtc gegen daö ein. zclrichterli.hc Erlenntnih und ihr Sachwalter, Adv. Schröter, beantragte beute noch die Abhörung eines neuen Zeugen. DaS Rick'tcrcollegium vertagte daram'bin den Verlhmdlungtztcrmln. - Aui den Gärtner E» und .smuSbesitzer Herrn Julius Alwin .Heger in Friedlichstadi waren aus dem Nachlasse seiner Mutter Mich eine noch zu bezahlende Rechnung an den Schlossermcister Johann Gottllcb Herrmann übergegangcn. Heger läßt nun Hermann «ragen an »reichen Schlössern denn etwas ge macht ««'orten sei ; w«un er Antwort erhalten, würde erzählen. Stack« Angave Herinann'ö soll iedoch die Anfrage ander.) ge lautet haben, ss daß dieser «Hermanns daraus habe entmin-
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