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Dresdner Nachrichten : 18.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192712187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-18
- Monat1927-12
- Jahr1927
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- Dresdner Nachrichten : 18.12.1927
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Sv»«ras. 16. LezemBer 1667 Ile Arbeitgeber gegen den Schiedsspruch. Ne Aufnahme des Berichtes Parier Silberts iu der Weltpresse. — Ae Lohnsteuer im Reichstage. Der unannehmbare Schiedsspruch. Düsseldorf. 17. Dezember. Me wir soeben erfahren, haben die Arbeitgeber die beiden Schieds sprüche über Lohn und Arbeitszeit für die Schwer industrie abgelehnt. Eine ausführlichere Begründung wird noch veröffentlicht. (WTB s Hamm, 1«. Dez. Genen den in der Großcisenindnstric ge fällten Schiedsspruch herrscht in der Hammer Metall- arbciterschast allgemein ablehnende Stimmung. Be. sondere Unzufriedenheit zeigte sich bezüglich der im Schtcds- sprnch festgesetzten L o h n r c g e l » n g. In den sür heute rin- bcrnsenen drei Vcrsammlnngc» des GewcrkvcreinS Deutscher, Metallarbeiter wurde der Schiedsspruch einstimmig ab- ge lehnt, , , > , ' Schiedsspruch Kr die WetalllnduNrle Sottugev». Opladan, 17. Dez. In der Metallindustrie de» unteren tiielleS Solingen wurde ein Schiedsspruch gefüllt, nach dem die Arbeitszeit sür die weiterverarbrttende Industrie wie bis her 52 Stunden wöchentlich bleibt. Fux dir HammSr-, Press- und Kakteisen » Walzwerke wurde entsprechend dem Tni'seldorfer Schiedsspruch für die Großeisenlndustric die Arbeitszeit auf 51 Stunden festgesetzt. (W. T. B.i Die Verhandlungen über die Eisenbahner» Orlslohnzu chlSge. Berlin, 17. De,. Die Verhandlungen über die OriSlohn. Zuschläge für die Eisenbahner sind so weit gefördert, daß morgen wahrscheinlich über die Annahme oder Ablehnung der gesamten Vereinbarungen beraten werden kann. Die zehn- tägigen Besprechungen haben ein Riesen maß von Ar beit erfordert, so daß fede Nacht bis um 2 und 8 Uhr durchgcarbeitet werden musste. Am Montag werden noch einige Neste erledigt, d. h. man wirb die Tarife für diesenigen Städte und Orte sestsetzcn, die man bisher zurückstellen muhte weil noch keine Klarheit über das Ge'samtansmaß der Kosten bestand. Spätestens am Montag dürste dann die Reichsbahn das Ergebnis der Lohnausbcsfcrungen bekannt geben. Amerika setz! sich in Abessinien fest Paris, 17. Dez. In Cherbourg ist eine Mission ameri- konischer Industrieller und Gelehrter cingetrosscn, die In Abessinien Nachforschungen und Studien wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Natur anstelle» soll. Ihr Leiter Peters beabsichtigt, mit den abcssintschen Behörden betvndcrs über die Schaffung eines Flugdienstes in Abessinien zu verhandeln. Amerikanische Drohungen zum Srastsahrzeugsteuergesctz. Der vom Reichstag angenommene Krastsahrzeugsteuergcsetz- entwurf hat tn amerikanische« Kreise» eine gewisse Ex- rrstülrg hervorgerufen. Man stellt in diese,« Kreisen die E i n - Ziehung der Berliner Niederlassung amerika nischer Antogcsellschaften in Aussicht und erklärt dazu, das, der dadurch etwa entstehende Ausfall bei kommenden Anleihen wieder wettgc macht werden würde, s!) Wertbriefdienst im Verkehr mit dem Tanganjika-Gebiet. Im Verkehr mit dem unter britischer Verwaltung stehenden T g n g a n j t k a - G c b t e t (Hauptteil des früheren deutschen Schutzgebietes Oslasrikal sind fortan Wertbriefe bis zum Meistbetrag der Wertangabe von 2100 Reichsmark zngclassen An dcin>Dienst nehmen im Tanganiika-Gcbiet nur die PM- anstalt^l-' Aruscha. Bnkoba, Daressalam, Todoma, Kigoma, Kilossa, Lindi, Morogoro, Moscht. Mnansa. Tabora und Tanga teil. Die Sendungen werden auf Verlangen auch durch Eilboten zugestellt. Leitung über die Niederlande und England. Parker Gilberts Geständnis. Der mit soviel Spannung erwartete Novembcrbcrlcht deS NeparatloiiSagenten zeigt aus den ersten Blick daß die Schwarz, scher nicht Recht behalte» haben, die eine verichärite Auslage des vielumstrittencn Memorandums und damit neue finonz. politische Debatten im ^«wrn prophezeit hatten. Im Gegen» teil, es lchcint. das, N,wort der Reichsregicrung ans den Zwischenbericht in vielen Punkten klärend und beruhigend auf sein Urteil eingewirkt hat: denn die fetzige Stellungnahme ist nicht nur sachlicher im Ton. sondern sie enthält sich auch von den so unliebsam vermerkten EinmischungSvcriuchen in die deutsche Innenpolitik Darüber hinaus kann man sogar ieit- stellen. daß die Erledigung der aktuellen Finanzsragcn und die Ausstellung des neuen Rcichsetats dem Reparationsagenten Achtung abgezwungen haben: denn er unterstreicht im Lause «einer Ausführungen wiederholt die „ernsthaften Anstrengun gen^ und „anerkennenswerten Fortschritte* tn der Finanz, gebarnng des Reiches, wie überhaupt der freundschaftlich- Charakter der Beziehungen zwischen den RctchSstcllen und der Dawes-Organilativw-rufsallend betont wird. Im übrigen hält der neue Bericht, «penn auch in etwas gemästigter Form, grundiätzlich die Kritik ausrecht die an der Ausaabcnwirtschast der Länder und besonders der Gemeinden geübt wurde, untz er befindet sich hierbei in Ueberctnstimmuna mit vielen deut schen Beurteiler», die nach der Debatte zwischen dem RetchS- bankprästdcnten und den Städten gleichfalls zu der Ueber- zeugung gekommen sind, dah „viele Gemeinden über rhre Mittel gelebt haben*. Alles in allem kann man also nach der tatsächlichen Seile hin als Folge des Notenaustausches eine Annäherung zwischen Parker Gilbert und der Reichsregicrung in ihren Ansichten über die Repara- tionsfragen beobachten und man darf hassen daß eine weitere verständnisvolle Zusammenarbeit In diesem Sinne dazu Helsen wird die Schwierigkeiten leichter zu überwinden, die das erste Bollsahr des Dawcß-PlaneS mit sich bringt. Ein weiteres, günstig zu deutendes Anzeichen liegt darin, daß osscnbar auch nach der positiven Seite hin die deutsche Ant wort aus Gilberts Memorandum befruchtend gewirkt hat: denn verschiedene von den gegebenen Anregungen sind in seinem jetzige» Bericht ausgenommen worden, wenn auch leider nicht mit dem Nachdruck, der notwendig gewesen wäre, um aus die Gläubigerstaaten überzeugend einzuwirkcn. In dieser Reihe ist zu nennen: die Anerkennuna der Notwendigkeit weiterer AnSlandSanlethen. die Betonnna deS Zwanges zur Export. förderUng und der im AuSlande dagegen sich anstürmenden Hindernisse, und schließlich der Hinweis aus die Schwäche de» Dawcv-SnstemS die In der Ungewißheit der Höhe der deut schen Rcvarationsschuld liegt In den Anlcihcsragcn zeigt Ser Bericht eine weitgehende Uebereinstimmung mit den vom NeichSbankpräsidcnten Dr. Schacht wiederholt ausgestellten Forderungen: also Begünstigung der reinen ProdnktionS- krcdite und Drosselung derjenigen öffentlichen Anleihen, die sich nur zu leicht tn VerwaltnngS- und Luxusausgaben ver zetteln. Die inzwischen non Reichs wegen getroffenen Maß- »ahmen lausen sa darauf hinaus, die noiwcndigcn Garantien z» schassen, daß das neue hereinilicßende AnslandSgcld nur in die richtigen Kanäle geleitet wird Nachdem auch der Repara- tionSkommisiar bei der Rcikbsbank sich diesen Gcdankengänacn angeschlosien hat dark man erwarten daß einer vernünftigen deutschen Anleihcpolltik von außen her keine weiteren Schwierigkeiten bereitet werden. Eine Gefahr könnte hier aber drohen wenn sich die amerikanische» Meldungen bewahrheiten sollten, die durch die vorliegenden kurzen Auszüge a»S dem Gtlbert-Berscht allerdings noch nicht beställat werden, daß sich nämlich der Revarationöagent unter dem Einkluß PoincaröS aus die Anerkennung einer Priorität der Repara tionen vor den privaten Anleihen kestgclegt habe. Eine solche Entscheiduna müßte nicht nur den Internationalen Geld- markt nervös mache» und der Begebung neuer Anleihen hinderlich sein sie wäre auch tn reparationSpolitischcr Hinsicht völlig abwegig: denn es ist eine praktische Unmöglichkeit In der Transkersrage deutsche Anleihen minderen oder höheren Rechtes zu schassen. Solange man Dentichland unbehindert arbeiten läßt, wird keiner von den Gläubigern enttäuscht wer- den. die der deutschen Wirtschaft finanzielle» Vertrauen ge schenkt haben Jede BertrauenSgrundlage würbe aber ver. ntchtet. wenn man irgendeine politische Maschinerie schallen würde,, die Besitzer eine- deutschen Anleibeknvons irgendwo in der Welt verhindern wollte ihre Zinken ein,»kassieren, oder die Deutschland verbieten wollte, seine privaten Schulden zu bezahlen. Sehr mit Recht weist der RevarativnSagent ferner auf die Ausaabe der Gläubigerländer Deutschlands tn bezog auf die Ausnahme deutscher Ware» hin. Hier wird endlich Pariser Kritik an Roms Cxpanfionsdrang. Eine iniernaliovale Anqeleqenheit. Paris, >7. Dez. Im ..Matin* beschäftigt sich heute Dauer- wcin mlt dem Epos»' Mussolinis im italienischen Mtnisterrat »nd besonders mit den Ausführungen des „Giornale d'Italla". Aach einer solchen Rede, wie sic Mussolini gehalten habe, dürfe man keine allzu große Bedeutung der Auszählung der italienischen Forderungen beimcssen. die im „Giornale d'Italia* enthalten sei. Wenn die Forderung nach An erkennung der zentralen Stellung Italiens im Mittel ländische» Meer eine rein geographische Feststellung sein solle, könne sie niemand vor den Kopf stoßen: ziehe sic aber gewisse politische Rechte nach sich, io müsse inan sie genau darlegcn, um darüber reden zu können. Frankreich habe die setze Absicht. Italien an der Rer» woltuna Tangers tcitnchmru zu lasten. Was Tunis anbctrlfst, ko sei dies eine Angelegenheit der Diplomaten und Rechts» gelehrten, zu scheu, ob das ReaiiUstigungssustcm. das gegen wärtig gcqeniibcr den italienischen Untertanen in dem kran- zSsischcn Protektorat angcwcndet werde, konsolidiert werden könne. Es sei aber wenig wahrscheinlich, daß Frankreich Italien historische Rechte zncrkeuncn werde, di« noch vor seinen eigenen liegen. Bezüglich der Feststellung der libn scheu Grenzen habe schon eine Grrn ratistzierung zum Nachtet! Frankreichs stattgesunden. Vielleicht könne man noch die Ab tretung einer oder zweier Oasen ins Auge lasten, aber auch hier müsse die italienische Forderung klar formuliert werden. Tic Anerkennung der vorbcrrichcndcn Interessen Italiens im Adr 1 at 1 iche » Meer scheine normal, aber bestritten sei die Forderung bezüglich des Balkan. Aus jeden Fall lei hervor- znbebcn. daß diele Forderung gleichfalls, wie diejenige, die die Notwendigkeit oo» ErpaiisiouSierritorlcn, die Erhaltung eine» »olontalgcbictes »sw. betreten, ans keinen Fall mit Frank- reich allem erörtert werde» könnte, da diese Fordern»» einen »»bestreitbaren internationalen Charakter hätte. Italiens Anspruch auf Gleichberechtigung mir Frankreich. Rom, 17. Dez. Die Erklärungen Mussolini» zu den ltalieiiisch-französischcn Beziehungen und die Möglichkeit einer Verständigung kommentierend, hebe«, die römischen Blätter hervor, daß die von Mussolini besorgte Politik di« einzige Bast» kür eine französisch - italienische Verständigung bilde. Die „Tribuns* meint. Italien habe tm Kriege daS Recht der vollen Glkichdere<htig»ng erworben. Tie bisherigen sran- zösischcn Frcundschostscrgttssc hätten aber immer den Bei- gcschmack einer wohlwollenden Gönnerschaft. „Giornale d'Jialia* bcz-ichnet als die wichtigsten Punkte, über die tn ein« Verhandlung «tngetreten werben müsse, bevor man zu einer Verständigung schreiten könne: Tanger, Tunis, die Grenzfragc in Lüdlybten. Adria und Balkan, das Verhalten der italienischen Renegaten und die französische EntnationalistcrungSpolitlk. „Wir verlangen,* schließt das Matt, .Haß Frankreich und seine verantwortlichen Staatsmänner sich endlich mit der Tatsache absindcn, daß Italien heute eine Großmacht geworden ist.'* Euglau- hofft auf Beschränkung -es amerikanischen Flottenproqramms. London, 17. De». Die „Times* widmet heute dem amerikanischen Flottenbauprogramm einen Artikel, der sich nach sehr sorgfältiger Registrierung aller amerikanischen Aktionen und der japanischen Reaktion hier- auf sehr ruhig mit den amerikanischen Flottenwünschc» aus einandersetzt. Das Platt nimmt z«r Kenntnis, d-ß die dem Kongreß unterbreitete Vorlage zunächst nur den Sinn habe, eine Vollmacht sür den Bau von 71 neuen Schilfen zu er halten. und daß hieraus nicht notwendiger« eise gefolgert werden könne, daß wirklich so viel Schiffe gebaut werden. Wenn man sich aber in der Umgebung des Präsidenten Coolidge dagegen verwahre, daß die Flottcnvorlage in man- chen Kreisen des Auslandes mehr als Bluff angesehen werde, so sei daraus zu erwidern, daß sicher kein ernsthafter Mensch die amerikanischen Flvttcnvcrstärkungen als Bluff an- sche. Für England bestehe ans Grund der gegenwärtige» Be dingungen tn der Welt nicht der leiseste Grund sich in einen Flottcnmettbewerb mit den Vereinigte» Staaten einznlasscn. Die Sicherung seiner dringendsten maritimen Erfordernisse sei sür Großbritannien vollkommen ausreichend. Deutscher Profess am Quai -'Orsay. Die Sicherung keiner dringendsten maritimen Erfordernisse Berlin, 17. Dez. Wie hier bekannt wird, hat Botschafts rat Dr. Rieth tn Vertreiuna deS Botschafter» von Hoeich im französischen Auswärtigen Amt Vorstellungen wegen dev HIndenbUrg-WahlplakateS det französischen Rechtsparteien er- hoben. Die Antwort stehe noch an» e» könne jedoch versichert werden, daß dte deutsche Botschaft in Pari» alle» tun werde, um dem schmählichen Mißbrauch mit dem Bildnl» Hindenburg» ein Ende zu bereiten. Da- „Echo de Paris* veröffentlicht heute ein Bild de» ver« hetzenden VahlvlakatV. Au» dem Text gebt hervor daß das Wablvkakat von der Vropaganda-AbteUnna de» „Scho de Paris* und der hinter ihm stehenden republikanisch-demokrati- schen Union verbreitet wird.
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