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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192311306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19231130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19231130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-30
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.11.1923
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WMÄAAWM L«r <r»l»tr««»d» Eitnt UgUt mit Uuinatme der 2op» «aid krnn- i rd ir»»!«,». D<i Pr«t» Ilir di« 34 mm tr«t>« Loloii«! - «nzriimizeil, Im ' müdlolUx Ird Ist L0 >ffamlll»»anzclarn vud ekl!«»eeg<S< Dedürsllger 15), o»-u Sri» 35 Ivr dl, ko mm drill« P,I». Bedlamezrl e 50, ourw-rls ISO. illr dl« 80 mm dir»« am». Lllimel ,« !« 55, auswZU, 05 Soldpsoinlg, d«iw. B«- reidnu»» noch Srnud- und S<l,ll>II«Izah laril. p»kl«a.n-»t«, r.chjla Nr. irr«. I i «, Srzgrd. Nr. 7V. m «nlhoilend die EMcho Ven«ti,kl«»G««S<« der »mirvai'plmonnschast und der " eioairbeirrdkn in eauarzlnderg. ter eiaole» u. sSdlistten L«hortrn in Lchnrebrrg, Ldbnib. Nluj-vdicl, Elünhain, srwir ter LinonzLniler in Lue und Schwarzenberg. Ss werden außerdem rerkfenllicht: Tie Bel-annlnachvrgen ter Slodlräk« zu Au« und Schwarzenberg und der Lmlrgerichi« zu Du« und Lohanngeorgensladt. Verlag L. W. Sörlner, Nue» Srzged. ^«n,sr«»mr, «'n« «t, »rem« <«»««»») «e. pa»«re««»<r« Zf». »ro-I-n1chNN< V»lN'r«»n» Vn«^,«»!^,. «»r-IS-v^nnahm« Idr dl« nm Naidmllia, mtch«lnm,d« » un mrr di» oormlitog» » Uhr in d«n LauptarfchLIi» 7«l!ro. Sin« Lewüdr ldr dl« Nuinohm« dm Anz<I,m «m lorx«!ZUebrnin Lao« lowl« on lxNlmmler Stell«wird nl<I i x-geden, ou<d nlchl lllr dl, MckttMU dm dnrch Umn- Irr«e« oulg«g«bm<ndloz^gm. — NlirR«»,. unoirlanii «io'^ondlm kitrillltdt« übernimmt dl« Schri>U«Iluni l Un« T«ra»llrorlunn. - Unt,,br«tu»gen de« »ejchSft«- tilrlid« d«grllnd«n »«in« Un^rüch«. IU Jadlun»»»«»»» und Nondur» g«lt«n Nodoll« al, nlchl omrlndart. d«i>»t»<fchlIkt»ft<U<« in Uu^ Vidnl», S»nnb«r, »ad Schwärzender,. Freitag, den 30. November 1923. Nr. 277. 76. Iahrg. 23 500 000 OM 15M0M0M 30000000000 10 OM OM OM 2. Zuschlag lür den Zinsendienit 3. Bolriebskoltei,Zuschlag <2.85°/n der Goldgrundmiele) 4. Derwaltungskoitenzuschlag (O.l5 Mit. der Goldgrundm'el«) 5. lausende InIIandsehungsarbiilen (3"/» der Soldgrunomie e) 6. grobe Iiillandletzungsarbeile» <1"/» der Soldgrundmiet«) — insgesamt jährlich 70 OM OM 003 Grunbmieien — abgerundet jährlich 70 OM OM OM Grundmieten. Im Namen des Volkes! In der Slraslache gegen die Wirtschallerln Mathilde Frieda veno. Seltmann geb. Kaulmann in Rillrremrün weg»n Milchsäilchung Kat das Amisgericht Schwarzenberg am 18. August 1923 durch Straf» beseht lür Recht erkannt: Die Angeklagie wird wegen Nahrung^nMelMchung »u 3 Tagen Gesängui» und 2 Milliarden M. Geldstrafe oder weiteren 20 Tagen Gefängnis bestraft. Sie hat auch die Kosten de» Verfahrens zu tragen. Die Verurteilung ist auf ihre Kosten in dem Amtsblatt» zu veröffentlichen. 8». v. 2S3/2Z. Amlsgerichl Schwarzenberg, am 27. November 1923. Die Auswertung der Zuschläge unter 3—5 ist nach dem amHichen Goldmarlmnllelkurs vom 24. November 1923 (« Soldmai k — l Billion Pavirrmaril) ertolot. Di« Kaurmaunsardellen anerden,den Laus- blitz-rn mit dem Stundenlohn eines ungelernten Männlichen Arbeiters pro Woche vergütet. Kat der Mieter in seiner Wohnung Anlermirler ausgenommen, io ist der Mietzins, den der Untermieter für den leeren Raum im Verhältnis zur jeweiligen Geiamlmiete einschliedlich Zu- Schwarzenberg. «. » den Monat Dezember 1L2Z enügüliig wie folgt: 1. Grundniiet« 1 Drundmiele - 2 lchläae zahlt, testzustellen. Der Mieter bat 15°/, von diesem Mietzins bel Fälligkeit der Miete neben dieser an den Vermieter abzusühren. Die Beträge iür Kausmannsarbeiten sind nur dann zu zahlen, wenn die regelmäßige Reinigung de» Bürgersteiges und des Kote» vom Vermieter vorgenommen wird und dadurch «in Aufwand für S«A» schäften entlieht. Schwarzenberg, am 27. Nevewber 1923. Ser Nal »er Sladl. Schiedestelle für Kauserhallung, Untermiet« betr. Für dl« Zahlung der Untermiete Mr den Monat Dezember 1923 werden solaeno« Sähe al» Richtlinien festgesetzt: Ls werden auf den Fri«den»mietw,rt de» leeren untervermieteten Raume» folgende Zuschläge hlnzugeschlagen: 15 °/, Zulchlagslelstuna an den Kausdesitzer, 285 °, Zuschlag lür Abnutzung der Möbel. AM °/° Zuschlag für Benutzung der Wäsche, 600 °/o Znlchlao Mr Bedienung. 1.400"/, insgesamt. Diele Grundzahl (Mielwert des leeren untewermletelen Raumes und 1 400 °0 ist mit den lür Schwarzenberg im Monat Dezember geltenden Reichsml«tenzu!chläaen (70miÜiardensache> zu vervielfachen. Diel« Richtlinien baden nur Gültigkeit, wenn die Mieten im voraus gezahlt werden, andernfalls bei nachträglicher Zahlung als Multiplikator die für den nächsten Monat geltenden Zuschläge anzunehmen, wären. Sie finden keine Anwendung auf Schlafftellen. Schwarzenberg, am 27. November 1923. Der Nat der Sladl. Schiedsstelle für Kaueerdaltung. Wärmeffnbe. Wir haben im städtischen Kinderheim eine Wärmestube eingerichtet, die allen bedürftigen Einwohnern zur Benutzung Wochen'ags von 9 Ilhr vorm. bis 6 Uhr abend, und Sonn- und Feiertags von 9 Uhr vorm. bis 4 Uhr abends n-aen Vorzeigung einer vom ttädlischen Wohlfahrtsamt ausgestellte« Wochenkarte zur Benutzung offen steht. Schwarzenberg, 26. Nov. 1923. Der Nal der Stadt. Wohlfahrtsamt. Kolzlesefchelne betr. Da die alten Kolzlelefcheine ihr« Giltig keit verloren Kaden, werden alle diejenigen Perlonen, welch« im Besitz« eine» Kolzlel«lcheines sind, aufgelordert, di« alten Schein« im Stadthaus l — Orlskot)lenst«ll« — sowi« in den DerwallungsstiUen Neuwelt. Sachsenfeld und Wildenau bis Montag, den 3. Dezember 1923 ab» zugeben. Wer «ln»n neu«n Schein wünscht. Kak dies b«i der Abgabe sofort zu melden. Diejenigen Personen, welche bis 3. Dezember 1923 «ich nickt aemeldet.k,ii>en, aekep de» AchpupchsM.einen -Men Schrin verlustig. 'Wir machen jedoch darauf aufmerksam, datz dei der Vor legung nur ganz bedürsltg« Personen berücksichtigt werden. Schwarzenberg, 28. Nov. 1923. Der Nat der Stadt. Orlskohlenskelle. Im Namen des Volkes! In der Strassache gegen die Gnssbeützersehefrau Rosa Müller geb. Poller in Riltersgrün wegen Milchverfälschunn Kat das Schöffen gericht Schwarzenberg am 8. November 1923 sür Recht erkannt: Die Angeklagte Kulda Nosa Müller wird wegen Milchner» fälschung zu einer Gefängnisstrafe von drei Tage» vnd einer Geldstrafe von einer Billion Mark und sür den Fall, datz die Geldstrafe nicht beigelrieben werden kann, zu einer weiteren Gefängnisstrafe von zehn Tagen verurteilt. St« bat die Kolken des Verfahrens zu lraegn. 8t. S. 284 21. Der verlügende Teil des Urteils ist auf Kosten der Verurteilten tm Erzgedirgischen Dolkslreund einmal zu veröffentlichen. Amtsgericht Schwarzenberg, am 17. November 1923. Die Firma Ernst Sedner A.»G. in Au» hat die an der Schälerwiele gelegene Muldenwafferkrakt neu ausgebauk. Der Be- iriebsgroben ist peregelt. vertieft und stellenweise verbreitert, di« Ein» latzschwellr um 0 36 m gesenkt worden. Das rechte Ufer am Betriebs» »bergroben wuide erhöbt und mit dem linken durch «'ne Ei enbe'on- 1 rücke verbunden. Der Einkauf bat einen neuen Schützen mit Kvch- svallerlchutz und Dedienungsiteg »rdalten. In der geregelten Turbinen» Kammer wurden 2 Turbinen aufgell'Ilt. von denen di« gröbere bei t.O m Gefäl « und 4900 «I Schluckfäblgkrit 103 ?5 die kleinere bei L.0 m GeMe und 3300 »l Ech'ncklähigkeit 70.5 ?3 leistet. Mit der gewonnenen Kratt wird elektrische Energie erzeugt und durch Kabel der Gebnerschen Tertilmafchinenfakrik an der Wel>in»rllrak- ,ug*Mrk. >8 16 der Relchsg«werbeordnung), 88 23 (insbesondere Ziffer 3). 33 des Walsero-iehks. Die Unterlagen liegen bei den unterzeichneten Behörden zur Einsichtnahme aus. Etwaia« Sinwendnnaen gegen die beaebrk« besondere Benutzung und Anlage sind binnen 14 Tonen vom Erscheinen dieser Bekannt machung an gerechnet, bei der Amtsdaup'monnfchaft Schwarzenberg oder dem Sladtrat in Aue anmbringen. Die Beteiligten, die lick in der bestimmten Frist nicht m-lden, verlieren bas Recht zum Wider spruch gegen die von der Behörde oormnebmende Regelung. ' Die aus besonderen vrlvalrschklichen Titeln beruhenden Einwen dungen werden durch den Fristablauf nicht ausgeschlossen. Die Amlshaupkmannschast Schwarzenberg und der Sladtrat zu Aue, am 28. Nov. 1923. Die Schornstetnfegerkekrlöhne betragen ab 26. November 1923 das 140 Milliardensache der Grundgebükren. Amlsh olmannschas« und Sladtrat Schwarzenberg, ! am 28. November 1923. Wertbeständiges Notgeld. Bestellungen aus wertbeständiges Kandelskammergetd nehmen wir bis Sonnabend, vorm. 19 Uhr, entgegen. Sladtairokast« Aue. gseeo - Am I. Dezember 1923 kommt ein Aue. ZwUchentnmin nach Soldpsenn'g sür jede Bellraaseinheit zur Erhebung. Zablung hat bis zum 10. De- zember zu erfolgen. Besonder« Beilragszettel werden nicht zuge- ilellt; der letzte Zettel ist bei der Zahlung mit vorzulegen. , Stadtsteueramt Aue. Die „kommunistischen Kinder". Im Reichstag toben die Kommunisten, weil sich im Moment -großer politischer Erregung der Präsident des Hauses, der Sozial demokrat Löbe, erdreistet hat, das Parlament durch Sicherheitspoli zei vor Eingriffen von außen zu schützen. Am Tage vorher hatten dieselben kommunistischen Abgeordneten mit dem preuß. Staatskom missar für öffentl. Ordnung, Weißmann, und dem Dirigenten der po litischen Polizei, Weiß, und anderen Vertretern der Polizei einträch- !tiglich an einem Tische gesessen. Nicht etwa, um zu beraten, wie man dem Zerfall oller Ordnung in Deutschland entgegentreten könne, soirdern um bei auserlesenen Speisen und Weinen als Gäste der Sowjetrepublik ein frohes Fest zu feiern. s Ein paar Tage darauf findet in den Prachträumen der sowjet- russischen Botschaft in Berlin wieder ein Fest statt, ein „Bierabend", zu dem der Botschafter Krestinsky eingeladen hatte. Vertreter der Reichsrcgierung nehmen daran teil. Zur selben Stunde fließt Blut in den Straßen der Reichshauptstadt. Auf Befehl Moskaus halten Erwerbslose Generalprobe für den gewaltsamen Umsturz. Frau Rosi Wolfstein, deren Verbindungen mit der Sowjetgesandtschaft zweifellos sind, führt. Sie stammt aus dem Osten und ist, was nicht mssfällt, kommunistische Abgeordnete des preußischen Landtags. Am nächsten Tage legt der preußische Ministerpräsident Severing, der bekanntlich vor nicht langer Zeit das Wort von den „kommunistischen Kindern" prägte, ein Maschinengewehr, Gewehre, Handgranaten, Pistolen und eine — Armbrust auf den Tisch des preußischen Abge ordnetenhauses nieder, alles Zeichen der Harmlosigkeit seiner Kin der, und muß mitteilen, daß wohlausgestattete kommunistische Was- fenlager in Berlin aufgeüeckt worden seien, und daß kommunistisches Nllstzeug nicht nur in Berlin seiner Verwendung harre. Wo her die Waffen stammen? Herr Krestinsky wird Aufschluß geben jönnen. ZmsächsischenLandtage beschweren sich die Kommunisten Über die Reichswehr, wobei ihnen «in Teil der sozialistischen Abge- »rdneten ihre Hilfe leiht. Wir sind durchaus nicht einverstanden mit dem hier und da allzuscharfen Vorgehen der Reichswehr in Sach sen, unter dem auch Unschuldige zu leiden hatten, meinen aber, daß diejenigen kein Recht zur Klage haben, unter deren Verantwortung — man denke an di« Chemnitzer Unruhen vor nicht allzulanger Zeit — Reichswehrangchörige zertrampelt worden sind. Und das eine steht fest, di« kommunistische Zeigner-Regierung, welche mit Hülfe der Reichswehr durch die Reichsregierung der großen Koali- tion beseitigt wurde, hätte krineu Finger gerührt, um die Ordnung in Sachsen wioderherzustellen. Sie stand unter dem Zwange Moskau», welche» also — wie der Sozialist Severing feststellt« — überall Waffen lager in Deutschland unt«rhält. Da» sagt eigentlich genug, und di« kommunistisch«» Rcdn«r hättrn sich di« Schimpfkanonaden ersparen fönnen, die sie auf diejenigen Abgeordneten niederprasseln ließen, welch« nicht» andere, verbrachen, al» den Gefolgsleute- der Lowjetrevublik di« zu la—» Die Ablenkungsversuche der öffentlichen Aufmerksamkeit von dem Zeigner-Panama sind verständlich. Denn der famose ehemalige Ministerpräsident, dessen Freunde und Kreaturen immer noch in den sächsischen Minister- und Deamtenstellen sitzen, hängt den Kommu nisten und ihrem sozialistischen Anhang fest an den Nockschöyen. Zm übrigen haben gerade diese Herren keine Veranlassung, sich, was sie so gern tun, über Bayern aufzuregen. Dem den „kommunistischen Kindern" nahestehenden Abg. Arzt, der sich vom Katheder in eine besser bezahlte Stellung Hinaufkrake »lt hat, und der im Rechtsausschuß des Landtages bei der Besprechung über die Maß nahmen des Wchrkreiskommandeurs erklärte, er möchte lieber unter französischen Bajonetten leben als unter deutschen, sei bedeutet, daß ihm wohl keine Träne nachgeweint würde, wenn er sich baldigst unter den Schutz der Himmelblauen Poincares begibt, des Freundes seines Freundes Zeigner. O * Moskauer Aufstandsbefehl. — Kommunistische Waffenlager. Berlin, 28. Nov. Im preußischen Landtag verlas Präsiden! Leinert ein Schreiben der kommunistischen Fraktion, in welchem gegen die Verhaftung der Abgeordneten Frau Nesi Wolfstein protestiert wird. Der Minister des Innern, Severing, erklärte, nach den polizeilichen Angaben sei Frau Wolfstein bei Begehung einer strafbaren Handlung verhaftet worden, ihre Immunität sei also nicht verletzt. Die strafbare Handlung bestand in der Beteiligung an ei ner von Moskau befohlenen kommunistischen Veranstaltung. Als Beweis hierfür verliest der Minister einen aufgefangenen Brief der Moskauer Exekutive, worin befohlen wird, daß die Kommunisten beim Zusammentritt des Reichstages durch Lärm szenen ihre gewaltsame Entfernung aus dem Saal provozieren sollen. Anschließend daran müßte der bewaff nete Auf st and proklamiert werden. Der Minister läßt ein« Reihe von Waffen, darunter schwer» Maschinengewehre und Karabiner im Saale vorzeigen, die von den Abgeordneten umlagert werden und erklärt dazu, seit dem 1S. No vember seien 4000 Mauserpistolen, 800 Karabiner, S Dutzend schwere Maschinengewehre und viele andere kommunistische Waffen gefunden worden. Weitere Wasfenlager seien ermittelt. Rußland mvbillsiert? Köulg»berg, 28. Nov. Der „Revaler Bote" meldet, der Militär- befehlshaber de» Bezirk» Petersburg habe die Awangsaushebung aller Männer von 2ö bis 34 Jahren angrordnet. Di« gleiche Maß- nähme wird aus Nishni-Nowgorod gemeldet. Gegen wen sich di« mi- litärische Bereitschaft richtet, ist nicht zu ermitteln. De» Hochverräter» Ende. Köln, 28. Nov. Wie di« „Köln. Dolkszrituna" von aut unter richteter Seite erfährt, ist di« Rrgierung Matthe» gesmrzt «sr- den. An ihve Stell« hat sich ein Diktator namen» Hektor Erz ge setzt. Matthe» soll nach Düsseldorf geflüchtet s«!n. Der Versuch mit Stegerwald. Berlin, 28. Nov. Me wir hören, hat im Laufe des Mittwoch vormittag der Reichspräsident Hrn. Stegerwald, den früheren preußischen Ministerpräsidenten, mit der Aufgabe betraut, auf der Grundlage der am Dienstag getroffenen Abmachungen ein Kabi nett des Bürgerblocks zu bilden. Was die Frage der Teil nahme Dr. Stresemanns an dem Kabinett anlangt, so ist eine Entscheidung hierüber noch nicht gefallen; doch besteht die Mög lichkeit, daß unter bestimmten Voraussetzungen Dr. Stresemann sich bereit erklärt, als Außenminister in das Kabinett einzutreten. Gewitzigt durch die Erfahrungen der vergangenen Tage, die be kanntlich sür die verschiedenen neuen Neichskanzlerkandiüaten ergeb nislos verliefen, hat sich der Reichspräsident anscheinend da zu entschlossen, mit der offiziellen Beauftragung vorsichtig zu sein. Infolgedessen sind die Verabredungen zwischen dem Reichspräsidenten und Herrn Stegerwald zunächst nur soweit gediehen, daß Herr Ebert Stcgerwald zunächst veranlaßt hat, die Neubildung de, Kabinett» auf dem Boden von Verhandlungen mit den einzelnen Parteien in die Wege zu leiten, ihn aber noch nicht ausdrücklich mit der Neu bildung „beauftragt" hat. Nachdem Stcgerwald zum zweiten Male vom Reichspräsidenten empfangen worden war, begab er sich in den Reichstag, wo er im Laufe des Mittwochnachmittag die Verhandlun gen mit den Parteien ausgenommen hat, die darauf Hinzielen, außer der Arbeitsgemeinschaft der Mitte auch die Demokraten und dir Deutsch nationalen zur Mitarbeit heranzuziehen. O Adam Stegerwald ist im Jahr« 1874 in der Nähe Würz burgs geboren. Nachdem er die Volksschule besucht hatte, wurde er Tischlerlchrling. Nach Absolvierung der gewerblichen Fortbildungs schule in Stuttgart und München studiert« er als Privathörer Natio nalökonomie an der Münchener Universität und spater an der Han delshochschule in Köln. An der Organisation und dem Ausbau der christlichen Gewerkschaftsbewegung nahm er regen Anteil und wurde schließlich Vorsitzender de» Gesamtverbandes aller christlichen Gewerk- schäften. Im Jahre 1917 wurde er auf Lebenszeit in das preußische Herrenhaus berufen und zog als erster Arbeitervertreter in di« Erste Kammer Preußen» ein. Im März 1919 wurde er preußischer Mini ster für Volkrwohlfahrt und im April 1921 preußischer Minister präsident. » V Berlin, 28. Novemkxr. Am späten Abend de» Mittwoch hat sich plötzlich wieder eine überraschende Wendung bei dem Versuch« zur Kabinettsbildung ergeben. Die Demokraten voll«», daß es in Preußen bei der Großen Koalition verbleibt, g « ntr » » und Deutsche Dolkspartei im preußisch«» Landt»» «»d« schwankend. Di« deutschnationale R«ich»tag»frakti«, hat chre Landtogsfraktion deshalb heut« ausgefor-ert, morgen offizirll kn Landtage die Parteien vor die Entscheidung zu strll«, »d sie die Große Koalition b«ibrhalt«n wollen »der nicht 8» «rst« Falle scheidet die Deutschnational« Partei au» j«d«r Kombin»tton «u», und damit wäre auch der Versuch «in«» Kadi»«««» Sr«g«r»»ld g«lch«lt,rß
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