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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186906284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-28
- Monat1869-06
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1869
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 179. Montag dm 28 Juni. 1869. Bekanntmachung. Wir finde» uns veranlaßt, hinsichtlich der HaiiSrmreererer« Folgendes zu verordnen: 1) Die Grundstücksbesitzer haben auf ihre Kosten an ihren Grundstücken Hausnummern in der nach Form und Material von uns zu bezeichnenden Weise auzubringen. 2) Diese Nummern müssen in deutlicher Schrift und in der Regel am Haupt-Eingänge des Grundstücks angebracht werde». 3) Undeutlich gewordene Nummern haben die Grundstücksbesitzer auf ihre Kosten zu erneuern. Die neuerdings an verschiebend» Häusern gemachte Wahrnehmung, daß die Hausnummern nicht mehr leicht zu erkennen find, bestimmt uns hiermit den betreffenden Grundstücksbesitzern aufzugebeu, die Erneuerung undeutlich gewordener Hausnummern bi- zum 1. August d. I. nach Maaßgabe obiger Vorschriften zu bewirken. Nichtbefolgung dieser Anordnung wird mit Geld oddr Gefängnißstrafe geahndet werden. Wir benutzen zugleich diese Gelegenheit, diejenigen Straßenuummer-Schilder, welche von Herrn Gelle (PeterSstraße Nr. 8) zu beziehen und bereit- vielfach in Anwendung gekommen find, al- den von unS daran zu stellenden Forderungen entsprechend zu empfehlen. Leipzig, am 27. Juni 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Die Jagd auf den Grundstücken deS der Stadtgemeiude Leipzig gehörige» Rittergutes Stötteritz untern TheilS nebst Pertinevzieu (ca. 245 Acker) soll auf sechs Jahre, vom 1. September 1869 bis 31. August 1875, an den Meistbietenden ver pachtet werden. Wir fordern Pachtlustige hierdurch auf, Dienstag deu 28. Juui d. I. Vormittags LI Uhr an RathSstelle zu er scheinen und ihre Gebote zu eröffnen. Die LicitationS- und VerpachtungSbedivgungev liegen ebendaselbst zur Einsichtnahme auS. Leipzig, deu 18. Juni 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Koch. Cerutti. Liu Ausflug in Lie Paulinerkirche. Mitgetheilt von Otto Moser. Die artistische Section des Verein- für Geschichte Leipzigs war durch verschiedene in ihr Reffort gehörige Anforderungen während der letzten Monate so vielfach in Anspruch genommen, daß der längst beabsichtigte Besuch der altehrwürdigen Dominikanerkirche erst vor Kurzem stattfinden konnte. DaS Trgebniß war, wie sich erwarten ließ, interessant, und ich meine, den zahlreichen Freunden der Geschichte unserer Stadt durch einen kurzgefaßten historischen Abriß de- Klosters und eine Darstellung der Kirche und ihrer mannichfachen Schicksale einen nicht unwillkommenen Dienst zu erzeigen. Weder da- Augustinerkloster mit seinen lustigen Chor herren, von welchen einst Herzog Albrecht sagte, sie hätten viele Kinder und keine Weiber, noch daS Barfüßerkloster lasten sich in politischer wie in wissenschaftlicher Beziehung mit unserem Domi nikanerkloster vergleichen. ES hat Jahrhunderte hindurch, wie auch der Pirnaische Mönch in feinem Onomnsüoum berichtet, gar viele berühmte gelehrte Doctoreu und geistreiche Männer unter seinen Ordensbrüdern gehabt, wie denn auch sein hohe- Ansehen der Umstand beweist, daß in der Paulinerkirche Markgraf Dtetz- manu und die Gemahlin deö Kurfürsten Ernst begrabe» zu werden verlangten. Der 1216 von Dominikus Guzman — einem Ahnherrn der Kaiserin Tugenie von Frankreich — gestiftete Dominikanerorden war 1272 mit allen Vorrechten der Bettelorden begabt worden, doch unterließ er daS Betteln und bewarb sich dagegen um die Vergünstigung der Annahme von Schenkungen. Hierdurch zu große» Reichthümerv gelangt, bemühten sich die Dominikaner, aauz entgegen gesetzt anderen, namentlich den von ihnen verachteten Franziskaner», nur kleine, aber durch Geburt und Gelehrsamkeit ausgezeichnete Klostergeuoffenschafte» zu bilden. DaS Volk zogen sie durch Kanzelberedsamkett und Bußbrüderschaftev an sich. So konnte e- nicht fehlen, daß die Dominikaner an Macht, Rächthum und An zahl alle übrigen Mönchsorden überflügelten und auch i» Leipzig zugleich als gelehrte Universität-verwandte da- höchste Ansehen genoffen. Die Dominikaner hatten sich um da- Jahr 1220 in Grimma angefiedelt und mochte» wohl manchmal ihre Augen auf da- emporblühende Leipzig mit dem Wunsche richten, auch hier ei» Kloster zu gründen. Die Gelegenheit dazu fand sich bald, und zwar wurde sie durch deu männlichen Trotz der Bürgerschaft gegen drohende Fürstengewalt herbeigeführt. Markgraf Dietrich hatte zur Bezähmung der widerspenstigen Bürgerschaft an drei Stellen der damals dreieckigen Stadt Zwingburgen bauen lasten, von denen die noch stehende Pleißevdurg ein zahm gewordene- lieber- bleibsel ist. Die zweite Burg stand auf der Höhe am Walde, wo später da- Barfüßerkloster erbaut wurde, und die dritte am Grimma schen Thore. Al- nun im Jahre 1225, drei Jahre nach de- Mark grafen Tode, dessen Witlwe, Frau Jutta, ohne ihre- Bruder-, Landgraf Ludwigs von Thüringen, Wissen und Willen sich mit dem Grafen Poppo von Henneberg verlobte, wurde der Landgraf darob gar grimmig, denn er vermeinte, eS könne Poppo zum Schaden seine- Mündel- Heinrich, de- verstorbenen Markgrafen Söhnlein, etwa- gegen die Stadt vornehmen. In der Burg be fehligte Dietrich von Sulbach. Da verabredete der Landgraf mit den Bürgern, sie sollte« in einer bestimmten Nacht die Beste von der Stadtseite angreifen, während er die- von außen thäte. Der Ueberfall gelang. Die „ehrbaren Leute" in der Best« ergaben sich und der Landgraf ließ diese und besonder- de» großen Thurm brechen und der Erde gleich machen. Frau Jutta klagte, eS sei ihr und ihrem Söhnlein hierdurch große Gewalt geschehen, aber der Landgraf erklärte, er habe da- Schloß gebrochen seinem juuaeu Vetter, der Stadt Leipzig und dem ganzen Lande zu lieb. Die Folge war eine blmige Fehde, in welcher Jutta und der Landgraf sich gegenseitig die Länder verwüsteten. Der Zerstörung diese- Schlöffe- dankten die Dominikaner zu Grimma ihre Ansiedelung in Leipzig. Sie erlangten 1229 vom Rathe die Erlaubniß, auf der Stelle, wo die gebrochene Beste ge standen, ei» Kloster zu Ehren de- heiligen Paulus zu erbaue», und waren dabei so eifrig, daß dasselbe sammt der Kirche vom Erzbischof Hildebrand von Magdeburg und den Bischöfen von Meißen, Naumburg und Merseburg schon im Jahre 1240 ein- gewetht werden konnte. Der Convent der Leipziger Dominikaner mönche bestand auS 24 Mitgliedern unter Aufsicht eine- Prior-. Sie hatten »war wenig Grundbesitz, dagegen aver in Torgau, Eileubnrg, Delitzsch, Grimma, Borna, Altenburg, Prettin und andere» Städten Termivirhäuser, wo viel Geld gesammelt und an da- Kloster eivgeschickt wurde. Im Jahre 1459 erhob sich zwischen genannten Städten und den Brüder» ei» Streit, indem erster« von de» TerminirhLusern Schoß und Steuer» verlangte», diese aber sie »icht entrichte» wollte». Der Kurfürst entschied z»
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