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Dresdner Nachrichten : 08.11.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194111086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-11
- Tag1941-11-08
- Monat1941-11
- Jahr1941
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- Dresdner Nachrichten : 08.11.1941
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Sowjet-Gesamtvlllust: 8 Millionen Seil Besinn -es Ostfel-zuges M bolschewistische Zivisionen m- Beigaben zeWasea Berlin, 7. November. Die ganze Schwere der bolschewistischen Niederlage offenbart fich in den geradezu ungeheuren Verlusten, die die Bolschewisten seit Beginn des Ostseldzuges hatten. Genaue Nach- Prüfungen und Feststellungen ergeben, daß in der Zeit zwischen dem 22. Juni und dem 30. September nahe zu 300 sowjetische Divisionen mit der Masse ihrer Mannschaften und ihres Kriegsgerätes von den deutschen Truppen vernichtet worden sind. Im einzelnen waren es 217 sowjetische Schützendivisionen, k>0 Panzerdivisionen, 1» Kavallcriedivisionen, 9 GebirgS- divisionen, 2 Bolkswehrdtvtsionen, zusammen mithin 297 sowjetische Divisionen. Diese Zahl erhöht sich nm S Luft- landebrtgaden, 2 Jnfantertebrigaden, eine Panzerbrigade. Im Laufe des Oktober setzen sich diese schweren Ver luste, die bis zum 30. September fttr die Sowjets einen Gesamtausfall von mindcstenS li bis 7 Millio nen vollauSgcbildetcn Soldaten bedeuteten, fort. In der Schlacht nördlich des Asowschen Meeres wurden Anfang Oktober die Massen der 9. und 18. Sowjetarmee ver nichtet. Am 18. Oktober war die Doppel sch lacht von Brjansk-WjaSma mit einer Gcsangencnzahl vonW8 00ü beendet. In dieser Schlacht wurden acht sowjetische A rmee n zerschlagen. Die Bolschewisten verloren wiederum »7 Schtitzendivisionc», » Kavalleriedivisionen, 7 Panzer divisionen, 6 Panzerbrigaden. So haben die Bolschewisten bisher als» mindestens S8S geschlossene größere Verbände verloren, deren Ersatz ihnen nicht mehr möglich sei« wird. Insgesamt bedeutet dies einen Gesamtansfall von mindestens 7 bis 8 Millionen Soldaten seit Begin« des Ostfeldzuges. Die Größe der Gesahr, in der die europäische Kultur durch de« Aufmarsch dieser Kräfte geschwebt hat, kommt darin znm Ausdruck. Die deutsche Wehrmacht hat diese Gesahr beseitigt. Stalin und Roosevelt hielten Re-en Oraktmolctung unserer Ssrltner Sekrtttleltuag Berlin, 7. November. Den Engländern ist eine große Freude widerfahren. Nicht etwa, daß die Nachrichten von der Ostfront günstiger lauteten. Aus den Niederlagen der Sowjets können selbst englische Zeitungen aus die Dauer keine Liege machen. Wohl aber liegen zwei Beden vor, die, wie -er Kommentator des englischen Nachrtchtendixnsirs sagt, „ciserke Entschlossenheit* atmen. Go bescheiden sind die Eng länder geworden! Eine dieser Neben, über die man sich in England so freut, hielt Herr Stalin anläßlich des 21. Jahrestages der bol schewistischen Revolution. Seine Rede war eine seltsame Mischung von wilden Wutausbrüchen und blödem Schwindel, kennzeichnend für diese ganze Rede ist Stalins Mitteilung, -aß die Sowjets bisher 380 000 Tote, 1 020 000 Verwundete und 378 VON Vermißte hätten. Tatsächlich sind bekanntlich über drei Millionen bolschewistischer Soldaten in deutschen Gesangenlagern. Herr Stalin aber vermißt nur 878 000 Mann! Das allein genügt zur Kennzeichnung der Glaubwürdigkeit seiner Angaben, denn auch die anderen Zahlen sind völlig aus der Luft gegriffen. Nun kann allerdings auch Herr Stalin nicht leugnen, daß die bolschewistische Armee nicht immer gesiegt hat. Die Gründe für die „vorübergehenden Niederlagen" sicht er einmal in dem Fehle» einer zweiten Front in Europa, was sich dahin auöwtrkt, daß die Deutschen ihre Kräfte nicht zu zersplittern brauchten. Ein weiterer Grund, so meinte er, sei der Mangel an Panzer wagen und Flugzeugen. Wir bezweifeln gar nicht, daß die bolschewistische Armee Mangel an diesen wichtigen Waffen leidet, aber diese Notlage trat erst ein, nachdem die deutsche Wehrmacht die bolschewistische Kriegsmaschine zerschlagen batte. Stalin erzählt bann von der N eb e r l eg en h ett der sowjetischen Luftwaffe, «ine Phrase, die wir bisher noch von jedem Gegner hörten. Seltsam nur, baß trotz dieser geg nerischen Ueberlegenhett immer die deutsche Luftwaffe Sieger blieb. Die größte Unverfrorenheit aber war es, wenn Stalin von „friedlicher Aufbauarbeit" sprach, die die Sowjetunion in den 24 Jahren ihres Bestehens geleistet habe und die nun jäh durch bi« „deutschen Imperialisten" unter brochen worden sei. Wie diese Aufbauarbeit aussieht, das haben Millionen deutscher Soldaten kennengelernt. Stalin trifft sich? in seiner Aufbauarbeit mit Roose velt, dem zweiten Redner, ber die Engländer in Be geisterung versetzte. Roosevelt legte, da er aus einer Zu sammenkunft eines sogenannten internationalen Arbeits amtes sprach, diesmal die soziale Walze auf. Er erklärt«, daß «S für den gemeinen Mann kein« wirkliche Freiheit ohne eine vernünftige Sozialpolitik geben könne. „Dieses ist das Ziel, für das die Demokratie kämpft." Roosevelt hat in den USA besten Beweis erbracht, wie die vernünftige Sozial politik der Demokratie» auSsieht. Er selbst hat erst kürzlich, als sich herausstellte, bgß die Hälft« der -um Militärdienst Einberufenen als untauglich zurückgewiesen werden mußte, zugcgcben, „daß Lebensbedingungen, die eine so hohe Un tauglichkeit hervorricfen, ein Vorwurf fttr Amerika sind". Das also ist die Sozialpolitik, für die Roosevelt kämpft. Er ließ auch diesmal keinen Zweifel daran, daß er sich auf das engste mit den Bolschewisten verbunden fühlt, und daß Amerika alles daransetzen müsse, um die „Kämpfer für Freiheit und Zivilisation", wie Herr Roosevelt die Bolschewisten nannte, zu unterstützen. Wenn auch schon, so sagte er, Arbeiter in den Aluminiumgerätefabriken ihre Stellungen aufgcben mußten, damit man Flugzeuge Her stellen konnte, wenn Hunderttauscnde von Automobilarbeitern an andere Stellen gebracht werden mußten, „damit das Kupfer, das zu Automobilen hätte gebraucht werben können, seine tödliche Botschaft zu Hitler tragen kann", so sei doch bas alles keineswegs ausreichend. Amerika müsse sehr viel mehr für die Sowjets und für England tun. Roosevelt hat seiner Begeisterung für die Bolschewisten dadurch besonderen Ausdruck verliehen, baß er ihnen eine zinslose Anleihe von einer Milliarde Dollar zur Ver fügung stellt. Allerdings dürfte daS nicht ganz selbstlos sein, denn Stalin soll dafür alle verfügbaren Rohstoffe an die USA liefern. Vorerst revanchiert sich Stalin nur da durch, daß er einen feiner prominentesten Juden, nämlich den berüchtigten Litwinow-Finkel st ein» als Bot schafter zu Herrn Roosevelt entsendet. Ob Churchill über diese beiden Rebe» so begeistert ist wie die englische Presse, ist fraglich. Er hat aus der Roose- velt-Rede entnehmen müssen, daß alles das, was bisher von großen amerikanischen Leistungen erzählt wurde, nur ein Bluff war und -aß di« USA eigentlich erst mit der wirk lichen Arbeit an fang en wollen. Noch peinlicher aber ist für ihn der Hinweis Stalins auf die fehlendezwette Front. Die „Daily Mail" glaubt zwar, sagen zu können, daß eS kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung sein sollte. Doch berichten ausländische Korrespondenten be reits aus London, daß dieser Hinweis Stalins jenen Kreisen neuen Auftrieb verliehen habe, die die Unterstlltzung ber So wjets durch die Regierung Churchills keineswegs für aus reichend erachten, so Laß man sogar mit einem erneuten An schneiden dieser Frage im Unterhaus rechnen müsse. Landwege, die Politik machen Nicht von jenen Landwegen wollen wir sprechen, den morastigen Feldstraßen, aus denen unsere Armeen im Osten im SiegcSmarsch voranstürmcn. Auch auf ihnen wird Politik gemacht, ganz große und entscheidende. Aber eS sind Wege, die wir uns im Kampf, ost Mann gegen Mann, er- stritten'nnb nicht durch politische Umtriebe erschlichen. Solche anderen Wege aber, die ebenfalls in daS Ziel münden, die Welt umzuaestalten, zum mindesten die Welt geschichte zu korrigieren, stehen im Augenblick im Vorder gründe der internationalen Erörterungen. In Washington führen die Vertreter Japans ernste Verhandlungen, die viel leicht über Krieg und Frieden entscheiden können. Die Dinge schleppen sich nun seit Monaten hin. Wenn man die Bor, geschichte anschau», schon seit einigen Jahren. Und bei ihnen sind auslösende Ursachen im Streit und der Verärgerung auch zwei Landwege. Nicht als ob die Meinungsverschieüen- heiten über die sogenannte Burma st raße oder den Trans portweg für USA-Lieferungen über Wladiwostok ins Sowjetreich hinein allein den Kreis der Erörterungen um spannen würben. Daß USA Tschungking über die englische Kolonie Burma mit Waffen beliefert, damit Restchtna seinen Widerstand gegen Japan aufrechtcrhalten kann, daß eben diese Bereinigten Staaten an japanischen Kttstenlanbschaften vorüber Waffen zum Transport auf die sibirische Bahn ver senden wollen — das alles ist nur ein Teil -er Differenzen, Immerhin sind diese beiden Landwege im Osten Symbol, Tenn sie zeigen auf der einen Seite offenkundig die Absicht Nordamerikas, Japans Interessen zu durchkreuzen, und be- legen zugleich die Schwäche sowohl des Unterstützenden wie des Unterstützten. KriegöentscheidendeS kann auf diesen Wegen nicht geleistet werden, wohl aber könne» neue Kriegs ursachen auf ihnen „befördert" werben. Natürlich erklärt man in Nordamerika mit dem von Eng land erlernten Augenausschlag, daß man ja nur armen, unter drückten Völkerschaften zu „helfen" gewillt sei. Ueber da» Land in Htnterinbien den guten Chinesen, über die sibirischen Einöden hinweg den unschuldigen Sowjets. In Wahrheit geht der Kampf um Macht im ostasiatischen Raume. USA und Großbritannien einstweilen vereint, da der Streit über die Beute noch fern ist, wollen China in völlige politische und wirtschaftliche Abhängigkeit bringen und dabei womöglich auch noch Landbesitz ernten, wozu ja England in Hongkong einst das Beispiel gegeben hat. Damit aber würde Japan in seinen wirtschaftlichen Möglichkeiten aus dem eigensten Raume verdrängt. Washington glaubt jetzt die Zeit gekommen, wo «S seine imperialistischen Ziele auch im Fernen Osten zu er reichen vermag. Und also schneidet eS Tokio von sämtlichen Lieferungen und Quellen ab, direkt und indirekt. Beispiels weise auch von den Oelbezügen aus Niederlänbtsch- Jnbten, nachdem aus USA selbst schon längst nichts mehr geliefert wird. Japan soll so auf die Knie gezwungen werden. Teils wirtschaftlich, teils militärisch, indem man seinen Fein den hilft und seine Truppen bindet. So stand es (und vielleicht auch jetzt noch) mit gewissen Truppenteilen Japans in Mandschukuo. Aber die deutschen Stege wirken selbst bis hierhin. Ebenso wie das Reich durch seinen Kampf gegen England Italiens Stellung im Mittel meer verbessert, so wird durch den Kampf gegen die UdSSR Japans Stellung gefördert. Denn die Roten können nun im Osten ihre gewaltigen Truppen- und Matertalmengen nicht mehr halten. Aber auch — so seltsam «» im ersten Augenblick klingen mag —selbst der Burmglanbweg steht heute bereits unter dem Einfluß der deutschen Siege. Japan konnte seinen Vertrag mit Jndochina schließen, weil Frankreich 1940 aus der Reihe der militärmächtigen Staaten auSschteb und zur Ver ständigung bereit wurde. Seitdem ist, wenn man auch eine zweite Burmastraße angeblich für die bereits durch Japan zerstörte baut, jedenfalls auch der Weg über Tongking nach China verschlossen. UebrigenS hat daS Land Burma eben jetzt noch auf eine andere Weise sich versucht, in die Politik etnzuschalten. Sein Ministerpräsident U. Saw verlangt« b«i Anwesenheit in Lon- Link«» Die alte Festung Leodofla Vie sowjetische Hasenstadt Feodosta an der Südost. küst« der Halbinsel Lrim wurde von unseren Vrvp. pen erobert. In der Mtwe de» Bilde« sieht man die alt« Festung der ZS SS- Einwohner zählenden Stadt. »Mui sretilr, NrNta Aecht»»» Mit dem Deutschen Rreuz ausgezeichnet Ver Führe« «In«« Vtviston verleih» an vor dr« Feind besonder» bewährte Ossi- »ter« da» Deutsch» Areu».
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