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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330404024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933040402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933040402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-04
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Aben-Aussabe 77. gahrvans. Str. i«i Dienstag, 4. Avril 1SZL R Gegrünoet 18S6 DrLhianIchllsl: RachOchitn r-etd-n Piernlpktchcr-Sammklnummer: >»»«» Nur lür NachI«rwrLche: Nr. «Düll SchriitteUung u. HauptgrlchLIttstrNr: Dretvrn - A. 1, Marirnstraße 68/1» knick u. Neilag: Llepsch L Reichard», kiridcu. Volijchcck-NIo. 1068 Trelde» Nachdruck nur mil deuii.Quelienanoab« (Treidn. Nachr.1 »iilSiiig. Unverlangt« Schryiliücke iverdcn nicht ausbemahrl Bejttg»geLühr bei tLgllch jwelmallger ZufleNung monatlich it.20 Mk. (einschließlich 7« Psg. für Triger- l-hn), durch Vosibe,»g ».ro Ml. einschließlich »6 PIg. Postgebühr lohne Poftiustrllung,gebühr, bet »mal wöchentlichem verland, Einzelnummer 10 Psg. «n»eigenpreiie: Die einfältige SO mm breit« Zeile »S Psg„ lür auiwärt» 40 Psg., die so mm breite Rekta,uezeile roo Psg., außerhalb rro Pfg. abj. Krilenablchlag lt. Darif. lkamtlienanzeigen und Llellengeluche ohne Rabatt 18 Psg., außer halb 8» Psg. Lllertengebühr S» Psg. «»«ivtiiige AuIIrLge gegen vorautbeiahlung. Das größte Luftschiff -er Welt verungtlllkt Die „Akron" ins Meee seftüezt - Deutscher Dampfer eilt zur Hilfe - 7« Lote Neu York, 4. April. Lin schweres Unglück Hal die amerikanische Luflschisfahrl bekroffen: Die „Akra n", das gröhle Lenkluflschiss der Well, ist zwanzig Mellen östlich des Varnegal-Leucht- schisfes an der Oflküsle von New Jersey in» Meer gestürzt und treibt hilflos auf den Wellest. Ueber die Ursache des Unglücks ist noch nichts bekannt. Unmittelbare Meldungen von Bord der „Akron" selbst fehlen, so daß man annchmen muh, dast ihre Funkanlagen bei der Katastrophe beschädigt worden sind oder daß der Smpsang durch das herrschende Unwetter gestört wurde. Die „Akron". die am Montag um 18,80 Uhr in Lakehurst zu einem Uebnngsslug nach der Küste von Reu-Sngland auf gestiegen war, hatte noch um SO Uhr gesunkt, daß au Bord alles wohl sei Um 1,80 Uhr funkte daö deutsche Tankschiff „PhöbuS", daß es den Lnstriesen hilflos auf See treibend gesichtet habe. Der deutsche Dampfer nahm sofort mit höchster Ge schwindigkeit Kurs aus die Unglücksstelle, um die Rettungs arbeiten in Angriss zu nehmen. Das Marineamt in Washing ton hatte um 2,10 Uhr noch keine Nachrichten über Hergang und Ursache der Katastrophe. Die „Phöbnö" funkte um 2.01 Uhr, daß sie nicht die ganze Mannschaft des Lustschisses „Akron" an Bord nehmen könne. Alle in der Nachbarschaft befindlichen «üftenmachttchlsse eilen zu der Unglücksftelle, darunter auch der Zerstörer „Mc. Dongal", der baldigst an der Unglücksstelle «in- tressen soll. Drei weitere Zerstörer sowie der Kreuzer „Portland" setzten sich mit hoher Geschwindigkeit alsbald in Marsch. Das deutsche Tankschiss „PhöbuS" rettete inzwischen den Führer des amerikanischen LenkluslschisscS und drei Man» der Ge- jamtbelatzung von 77 Mann. ES funkte um 3,88 Uhr: Die „Akron" ist ein Wrack. Wir suchen nach Uebcrlebenden. Leutnant Commander Wtley und drei Mann der Be- Zeit ab, in der die Schiffe die „Akron" erreichen könnten, ferner von den Wcltcrverhältnisfcn und dem Seegang. Die Offiziere brachten zum Ausdruck, dab sie wenig ermutigende Ansichten über die Rettung hätten. — Admiral P r a t t, der Flottenchef, ordnete um 3.80 Nhr an, das; die Marine- ftationcn Nenyork, Philadelphia und Boston, die Marine akademie Annapolis und die Flugstation Anacostia bei Washington bei Tagesanbruch der „Akron" Flugzeuge zu Hilfe lenden. Die Rettungsaktion wird dadurch auberordentlich er schwert, das; Regenböen die an sich schon rauhe Lee noch un ruhiger gestalten und die Sicht beeinträchtigen. Das verunglückte Luftschiff mar erst im September 1081 in Dienst gestellt worben. Geschaffen hat cs mit einem groben Stab von Ingenieuren und Facharbeitern der langiährigc Mitarbeiter des Grasen Zeppelin Dr. Karl Arnstein. Die Gröbcnmabe der „Akron" gehen über die des deutschen „Graf Zeppelin" weit hinaus. Die „Akrou" hat einen Gastnhalt von 181000 Kubik meter gegen 105 000 Kubikmeter des „Gras Zeppelin". Die Kraftquelle des Schiffes besteht aus acht In seinem Innern untergebrachtcn deutschen Maybachmotoren von je KOO pk?. Bei einer Turchschnittögcschwiudigkctt von 100 Stundenkilo ¬ meter hat die „Akron" einen Aktionsradius vou fast 18 000 Kilometer. Sie führt Flugzeuge mit sich, die von einem Trapezgestell aus starten und durch eine Fangkonstruk- tiou wieder hcrangcholt werden können. Diese Flugzeuge haben auch die Aufgabe, etwaige F l u g z e u g a n g r i s j e auf daö Luftschiff abzuwehren. Das Luftschiff selbst war durch 1t> schwere Maschinengewehre geschützt. Sogar auf der obersten Hülle hatte man Maschinengcwehrslünde eingebaut. Fn -en Fluten versunken Neu York, 4. April. Der amerikanische Kreuzer „Portland" teilt durch Aunkspruch von der Unfall- stelle des Luftschiffes „Akron" mit, dah kein Wrack mehrgesichtet werden könne. Die Küstenwachschisse „Tucker", „Mojave" und „Macdougal" seien gleichfalls an der llnfallstelle gewesen. Sie hüllen keinerlei Hilfe mehr leisten können. Wie der Kreuzer weiter meldet, hat er die Leiche des Aunkossiziers der „Akron" aufgefunden. Die vom deutschen Tankdampser geretteten Personen wurden auf den amerikanischen Küstenkuller „Tucke r" übergeführt. Der Kreuzer meldet weiter, dah er sonst kein Lebenszeichen der „Akron" oder der Besatzung ge- funden habe. Keim Wiedekmifiulnm »es VMM sahung der „Akron" befinden sich bei uns an Bord. Sie leiden an Schocks und dem langen Verbleiben tm Wasser. Einzelheiten geben wir später. Die Kttstenwache Capemay in New Jersey erklärte 8L8 Uhr.^mehrere Wachtschisfe mttbten nunmehr tn unmittel barer Nähe des BarnegatS sein. Indessen seien alle Funk meldungen aufs äuberste eingeschränkt worden tn der Hoff nung, daft die direkte Funkverbindung mit der „Akron" her gestellt werden könne. Commander-Leutnant Wiley funkte 3,14 Uhr von Nord des „PhöbuS", die „Akron" stürzt« 20 Meilen östlich BarnegatS ab. Di« Flngftation Lakehurst teilte dem Maelneamt «« 8,2k Nbr mit, dast Ne die Aussichten sür Rettung d«S Lustschisses „Akron" infolge der schlechten Wetterver- hllltnisse als gering betrachtet. Ans dem gleiche« Grunde müsse von der Entsendung vou Flugzeuge« abgesehen «erden. Als Asbury Park in New Jersey wird gemeldet: Starker Nordwestwlnd trägt die „Akron". fall» sie noch schwimmt, se Stunde etwa 12 Meilen seewärts- Indessen wird das Treiben in die offene See als hoffnungsvoller angesehen, al» ein Treiben nach dem Lande zu, da da» Schiss in Küsten nahe sicherlich bald zerschellen würde. Offiziere in Lakehurst erklärten der Associated Preß, di« Frag« der LeöenSrettung der Schiffbrüchige» HL«« vo» der Nie deutsche LtlgenabMr hat gewirkt vrndttnolcknng anaarar Uvrllnor Svkrtltlattnog Berlin, 4. April. Bo« amtlicher Seite wird heute mittag mttgeeeilt, dast die Reichsrcgieruug mit Befriedigung davon Kenntnis genommen hat, dast der Boykott vom letz te« Sonnabend seine Wirkung im Ausland nicht ver- sehlt hat. Abgesehen vo« kleineren Ueberblelbseln der Greuelhetzc ist» wie amtlich erklärt wird, im übrigen Ans, land diese Hetze vollkommen abgestoppt worben. Gegen diese Uederbleibsel soll nicht mehr im Wege des Boykotts vorgegangeu werden, zumal es sich hier nm Dinge handelt, die im wesentliche« ihre« Ursprung bei den ans- ländischen kommunistischen Organisationen haben. Wie die übrige Welt mit dem Kommunismus fertig wird, ist, wie weiter erklärt wird, deren Sache und geht Deutsch, land nichts au. Der Boykott wirb also am Mittwoch nicht mehr fort, gesetzt werbe«, weil er überflüssig geworben ist. Jedoch lästt die Regierung keinen Zweifel daran» dah, wenn etwa die Greuelhetzc aufs neue eiusetzeu sollte» die Wieder, aus« ahme des Boykotts sosort vor sich gehen würde. Die entsprechenden Organisationen bei der NSDAP, bleiben zunächst aufrcchtcrhaltcn und können» falls sich das als notwendig erweisen sollte» sosort wieder ihre Arbeit ausnchmen. Vergeblicher russischer Protest vradtmolcknny nnsvror vorltnor Svdrtktlolkang Berlin, 4. April. Die hiesige soivfetrussische Vertretung ist wegen der Untersuchungen bei russischen Handels vertretungen im Auswärtigen Amte vorstellig geworden und hat . gegen die Vornahme vou Durchsuchungen in Räumen, in denen die Handelsvertretungen arbeiten, Protcst erhoben. Es ist dem russischen Botschafter seitens des Ansivärtigen Amtes darayshin bedeutet worden, dast die Polizei diese Untersuchungen ans Grund belastenden Materials vornehmen m n s; t e. Die Durchsuchungen hätten nicht erfolgen brauchen, wenn man sich seitens der sowiet- russischen Stellen der Einmischung in die innerdeutschen Verhältnisse enthalten hätte. Das ist dem russischen Botschafter mit aller Deutlichkeit gesagt worden. Nerimtreltlmgen bet -er MWtagövizepckMnl Eft« vorabttgeW» verhafte! «öl«, 4. April. Wie der „Westdeutsche Beobachter" berichtet» sind gestern abend der Zentrumsabgeordnete und Vizepräsident des Reichstages, Thomas Esser, sowie der Präsiden« der HanbwerkSkammer Köln, Welter, und der SnndiknS dieser Kammer, Dr. Engels, verhaftet worden. Die Sichtung des Materials der Kölner Handwerkskammer habe de« Beweis sür grobe Beruntreuuuge« er, bracht. Zahlreiche Akte« seien beschlagnahm» «nd der Staatsanwaltschaft übergebe« worden. Die Kreditschiebun» gen des Dr. Engels solle« de« Betrag vo« 1 Million Mark «rreichen. Thomas Esser soll als Vorsitzender beS Ans» sichtSrateS der WirischastSstelle der Handwerkskammer einer mlt ihm besrennbete« Familie aus den Mittel« der WirischastSstelle «lne« Betrag vo« 84 000 Mark gegeben habe«, sür de« nur bis jetzt «ichteingelöste Wechsel als Deckung vorhanden sind. I« Kaffenschränke« «nd verschiedene« andere« Be- HSltnlffe« sand «an Rlederschrtste« «nd Unterlagen, die den Nachweis ««geheurer KorrnptionSvorkom«, «isse «nd Bernntrennnge« im vetrieb der Kölner Handwerkskammer erbrachte«. Der Vertrauensmann der Regierung, der im Verein mit bem Kommissar bet der HanbwerkSkammer die vorläufige Untersuchung geführt hatte, legte das gesamte Material der Staatsanwaltschaft vor. Die von dieser durch die Kriminalpolizei burchgeführten weiteren Ermittlungen er- gaben di« alterfchwerften Belastungen des Zen Handwerkskammer Köln trumsabgcordneten Thomas Esser, des bisherigen Präsi- deuten der Handwerkskammer, des ZentrumSstadtvcrord- neten Welter und des SundikuS Dr. Engels. Am gestrigen Vormittag wurden gleichzeitig bet Thomas Esser in Eus kirchen und bei Engels und Welter tn Köln Haus suchungen vorgenommcn. Es gelang den überraschend eindrtngcnben Beamte« tn allen drei Fällen, erhebliches belastendes Material zu beschlagnahme«. Insbesondere bei dem Syndikus Engels wurden Funde von austcrordentlichcr Tragweite gemacht, so dast die Ver haftung aller drei dringend Verdächtigen gestern mittag erfolgte. Der abgelebte Präsident der Kölner Handwerkskammer, Welter, erhielt 1081 ans den Geldern der WlrtschastSstcllc der Kammer innerhalb dreier Monate einen Betrag von 85 000 Mark. Die Auszahlung dieses Betrages ist nirgendwo verbucht zu finden. Das Ermfttlimo-veMrrn «hl weller Köln, 4. April. Der Regierungspräsident gibt eine Mit teilung heraus, tn der es hctstt, dast bet Direktor Esser bis Voraussetzungen für eine wettere Inhaftnahme nach Fest nahme der anderen beiden Bcschulbtgten und nach Sicher stellung des belastenden Materials nicht mehr gegeben gewesen sei. Esser sei deshalb nach Abschlust der vorläufigen Vernehmungen aus freien Fnst gesetzt worben. Das Ermittlungsverfahren werde sebock auch gegen ihn sor 1 aeftthrt. Alle drei Beschuldigten bestritten zwar bis fetzt, strafbare Handlungen begangen zu haben, sie hätten scboch schon zugcben müssen, tn vielen Fällen unkorrekt ge handelt zu haben,
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