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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.03.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19180306026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918030602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19180306
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918030602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-03
- Tag1918-03-06
- Monat1918-03
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«2. Jahrgang. SV. vorabenS-Man Mittwoch, «. MSrz 1V18. Dochtans-rtst: Nach richte« Dre.de«. gemlprecher-Sammelnummer: LSLLL. Nur für Nachlgespräch«: 20 011. Aegvürrösl L8Sb v«r>»g».»«»ahr ol-rtelll-rltch tn Dre»d»» und vor««», »et p»tn>al«ger Zutragun, <«n S«n>. und MmNa,«» mir einmal» l»wl« »e, «mmaii^r Zaftelleng tue» dl« P»It <ohnr B«fteIIg«Id> «.2» M.. monaiilch t«ä M. v«l»tg»»,Preil«. Dl« «tnip-üt^ Z«tl« <et»e »Sildrn» r» Vs. «»rpiqrpiis, u. vnzrlgcn ,n Niimmei» nach Von«, u. Feiertag«» irrarsi. »o'/.TeoeruvgezuIchtxg. — «ne», »ustr. geg. vormiibrzahl. — Letegdl- NIL» Schrötleitung und Hauptgeschäftsstelle: Marieuftraße 38/40. LruS u. Verlag von «lepsch 4- Reichardt in Tresde». Nachdruck nm mti deutlicher Quellenanßad» (.Dreednrr Nach».'» j»li!Islg. — Unneriangte Schrtstittlcke werd«n nicht aufb,wahrt. W starker fraaMscher Angriff bei Momlly gescheitert. SrhShte SesechtstStlgkelt an der lothrlngjschen Front und in den Vogesen. — Meder 1K5L0 Lo. versenkt. — Die Sowjets und der deutsch «russische Frledeusvertrag. — Die Verwendung der russischen Lruvden in Frankreich. — Wilsons abwartende Haltung. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. INmtlich.) Gr,heS Hauptquartier, S. MSrz. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz ««sprecht u. deutscher Kronprinz Lebhafte Erkuudungstätigkeit an »tele« Stelle« der Front. Nördlich von Reims und ans de« östliche« Maas- User »ar die französische Artillerie vielfach rege. Heeresgruppe Herzog Aldrecht Aus Le« östlichen Maas-Höhen tagsüber heftiger Heuer, kampf. Starke srauzöstiche Abteilungen brache« am Abend »«« Angrtfs gegen unsere Stellungen östlich von Mouilln vor. Sie wurden im Gcgcnstoh z u rü ckgeschlage«. Auch a« der lothringische» Front und in den mittlere« Vogesen herrschte gestern erhöhte Gefechtstätigkcit. Oestlicher KrieqsschmwiaA Die Rumänen habe« unsere Bedingungen angenom men. Somit tritt der Waffenstillstand mit Rumänien von «euem in «rast. Bo» de« andere« SriegSschanplSsteu nichts Neues, u» Der Erste Generalguartiermeister: mBV. T. Bi Lube « borsf. Amtlicher deutscher AdmlrMabsbericht. Berlin. 4. März. sAmtllch.s Neue Unterseeboot» Ersalg«: 1«SIU» Brutto-Register-Tovue«. Unter de« Schissen befanden sich zwei wertvolle tiefbeladene Damp fer von 7lM «nd 3000 Brutto,Negister-Donne«. die an der Westküste Englands versenkt wurde«. Einer derselbe» hatte, aus der besonders schweren Detonation, die dem Tor» pedotreffcr solgte, zu schrieben. Mnnitiousladung an Bord. lW. T. B i Der Ehes des Admkralftabs der Marine. » Berlin. 4. März. Die H i lfl o si g ke i t der nord- amerikanischen Stahlindustrie gegenüber dem Mangel an Schiffsraum offenbart folgende Meldung des Nennorkcr ..Wallstreet-Journals" »om IN. Januar: Die amerikanische Eisen- und Stahlindustrie ist durch Berkehrs- schivierigkeitcn in die schlimmste Lage geraten. Biele Werke und 23 Hochösen stehen still. Ter Produktionsausfall be läuft sich auf Tausende von Tonnen. Die Ausbeute im De zember gegenüber dem letzten Monat beträgt 13 vom Hun dert. So interessant diese Meldung ist, sagt sie jedoch nichts neues. Denn schon am 23. Oktober v. I. bejahte der ..Pub lic Ledgcr" in Philadelphia eine Anfrage, ob tatsächlich Mangtl an Stahl für Schiffsbairzivcckc in Amerika bestünde. Er stellte fest, datz Stahlwerke wegen Kohlen- mangels schließen oder ihren Betrieb cinschränken muh te». Die Berkehrsschnncrigkeiten haben sich seit Heraus nahme zahlreicher Dampfer der amerikanischen Binnen- und Küftenftotte zugunsten der Fahrt nach Europa naturgemäß erheblich verschärft, so daß öle Anssicht auf Verwirklichung des gepriesenen amerikanischen Schifssbauprogramms von Tag zu Tag mehr schwindet. iW. T. B.) Abwartende Haltung Wilson». lEtgen« Drahtmeldungen.) Basel, 6. März. „Daily Mail" meldet aus Ncunork: Die Rede W i l s o n S i m Ä o n g r e ß, die für den 10. März angesagt war, ist vertagt worden. Wilson wird erst an einem späteren Zeitpunkte zu der Rede des deutschen Kanz lers Stellung nehmen, um zunächst die Entwicklung der Dinge in Ostasien und Rnmänten abzuwarren. Geuf» 5. März. Der „Matin" meldet aus Ncuyork: Die Entsendung amerikanischer Schiffe nach Wladi wostok trägt reinen offensiven Charakter gegen Rußland. Präsident Wilson soll auch in der russischen Frage einen von den Alliierten abweichenden Standpunkt ein- nehmen und lediglich auf die Sicherung der amerikanischen Mirtschaftsintereffen bedacht sein. Japan» Borgehen in Sibirien. (Eigene Drahtmelbnng.) Genf. 5. Mäm. Laut dem „Petit Journal" schreibt die Neuyorker „Sun", daß die militärischen Maßnah me» Japans in Sibirien in leitenden amerikani sche» Kreisen ernste Beachtung fänden. Es zeige sich bisher nicht, daß sich Japans Maßnahmen direkt gegen die Mittel mächte richteten. Jedenfalls stehe die Diplomatie der Alli ierten jetzt vor ihrer schwersten Belastungsprobe. Im Kampf mit einem eaqlischea Unterseeboot. Kt'. Die ,„Klsln. Ztg." berichtet: Eins unserer Unterseeboote ist seiuerzeit in der Nähe der Insel Ferro sKanarische Inseln) von einem englischen Unter seeboot angegriffen worden. Bon vier aus nächster Nähe abgeschossencn englischen Torpedos traf illdcsscn nur einer und dieser betonierte nicht — eine häufige, angenehme, an erkennenswert« Eigenschaft englischer Torpedos —, so daß bas deutsche Unterseeboot seine Unternehmun gen wohlbehalten fortsetzcn konnte. Beim schnellen Tauchen vor dem plötzlichen Angriff konnten zwei Mann der Besatzung nicht mehr rechtzeitig das Boot innere erreichen, schwammen an Land und wurden nach freundlicher Aufnahme durch bte spanische» Inselbewohner nach VaS Palmas gebracht, wo sie der dort internierten Besatzung des Hilfskreuzers „Kronprinz Wilhelm" zu geteilt worden sind. Die Sowjets «ad der Frledeusvertrag. 1>. Reuter meldet aus Petersburg: Der Hauptvollzugs- ausschutz hat eine Kundgebung verüssentlicht, worin erklärt wird, daß die Unterzeichnung des Friedens vertrages innerhalb 14 Tagen durch beide Par teien anerkannt werden müsse. In Anbetracht besten aber, daß einige Soivjets Anhänger eines Friedens „um jeden Preis" seien, andere dagegen berett wären, die Waffen gegen den deutschen Imperialismus in Bc wcgung zu setzen, so erachte man cs für dringend voftvendig, eine außerordentliche Versammlung der Sowjets zusammenzubernfen. welche Uber die Frage zn ent scheiden haben wird. Diese Versammlung soll am 12. März in Moskau stattsinden. Eine osfiz'Sse deutsche Stimme. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Stach den schweren KricgSjahren wagt sich die Freude über das Ereignis des Friedcnsabichlusscs nur zögernd hervor. Was der Friede von Breft-Litowsk sür uns militärisch, politisch, wirtschaft lich und moralisch an Kräftezuwachs und was er für unsere Zuversicht bedeutet, das wird die nächste Zeit wohl auch denen beweisen, die heute noch kleingläubig sind. Mili tärisch bedeutet der Friedensverträg für uns das Ende des Zweifrontenkrieges. Die politische Bedeutung liegt darin, daß der Ring unserer Feinde gesprMDWt. Auch der wirtschaftliche KriegSvlan ist unseren FeiMrVWk- stört. Moralisch aber bedeutet der Vertrag mit Rußland eine gewaltige Steigerung unseres Ver trauens in unsc'e Sache und aus unseren Erfolg. Die Zugeständnisse des Siegers geben dem Vertrage seine Krast gerrenttber der russischen Regierung, auch wenn di« bolsche wistische eines Tages einer andere« Platz Mächen müßte. Ein Rußland, das einmal erst die Segnungen des Friedens wieder kennen gelernt hat und aus dem Frieden die Kraft zu „euem Aufbau zieht, wird sich von dem betretenen Weg.' nicht mehr abbringcn lasten. Sie Berhondlun-rer, mit Rumänien. st. Berlin. V. März. (Eig. Drahtmeld.) In parla mentarischen Kreisen wird angenommen, daß der Friedensvertrag mit Rumänien dieser Tage unterzeichnet wird. Die russischen Truppen in Asranfreich. lElaen« Draht Meldung.» kk. Genf. 5. März. Der Militärkritiker des „Journal des D>'batö" schreibt, daß die russischen Truppcn- avteilnngen in Frankreich aus Beschluß der französi schen Militärbehörden nicht demobilisiert werden. Man werde sich mit ihrer Zurückziehung in die zweite Linie begnügen. Der polnische Regentschaft-rat an drn Papst. „Monitor PolSki" vom 28. Februar veröffentlicht fol gendes Schreiben des polnischen Regentschaftsrats an den Papst: Heiliger Pater! Dank dein unersorschlichcn Ratschlüsse der Vorsehung bat das polnische Volk während des die Welt er- schlitternden Krieges seinen Platz unter de» sreten Staaten Vieser- Welt eingenommen. Durch Gottes Willen tl» auierstandencn Polen zur Ausübung der höchsten Staatsgewalt bcruscn, babcn wir Mitglieder des RegenschastSratS des Königreichs Polen unser Amt am 27. Oktober 1817 aus Grund des Patentes der beiden groben Monarchen Deutschlands und Oesterreich Ungarns an- gctreten. Wir halten es daher für unsere erst« und heiligste Pflicht, Eurer Heiligkeit zu versichern, datz wir als die Erben der un- erschltttcrllchcn Treue unserer Vorfahren sür den apostolischen Stuhl mit vollem Elser dieses hetltge Erbteil pflegen und den künftigen Geschlechtern vermachen wollen. In völliger Hingabe an die latbolische Kirche, bte westliche Kultur und da» Wahr des polntschen Volkes, schüpseu wir an» diesen edlen Quellen unsere leitenden Gedanken und schöpferischen Kräfte und sind gewillt, alle unsere Kräfte anzusircngen, um unserem Volke bas Glück z» sichern und den künftigen Weltfrieden zn befestigen. Heiliger Vater, indem wir diese grotze und so schwere Last aus uns nehme», richten wir. eingedenk unserer glorreichen Brrgangcnhclt als ei»' sürchtige Söhne der Kirche, unseren Blick aus Euere Heiligkeit und slchen zu Euren Hüben für uns und da» ganze polnische Volk um die höchste Gnade Ihre» Apostolischen Segens. Alexander KakowSkl, Erzbischof von Warschau, Joses Ostrowski» Fürst Zdyölam LubomirSki. . Die Antwort des Pap st cs an öen Rcgentschastsrat hat folgenden Wortlaut: ! An meinen ehriviirdlgcn Bruder Alexander Erzbischof von Warschau und Meine teueren Sühne Joses OstrvwoSkl und Fürst ZdySlaiv LubomirSki, die drei Regenten des Königreichs Polen. Teuere Söhne! Socherlauchtc ehrwürdige Männer! Ich entbiet« Euch Meinen Grutz und Meinen Apostolischen Legen. In gar lobenswerter und Euerer Bvrsabre» würdiger Weise habt Ihr gehandelt, als Ihr cs in den Anfängen de» wiedercrstehcnden Pol«»,« sür da» dringendste erachtet habt. Eure »nd des polnische» Volkes gemeinschaftliche Gcfllhlc der Anhäng, llchkctt an den Apostolischen Stuhl ln Euerem höchst lieben», würdigen Uns eben übermittelten Schreiben kundzngeben. ES ist allgemein bekannt, datz die Polen in heitzcr Verehrung für die katholische Kirche al» deren besonderes Merkmal stets die innige Verbindung mit dem Papste bewahrt haben: was für ein Leuchten de» Ruhmes und der Zivilisation aber daraus auf sie herabströmte, bewetsen die glänzenden Taten der Vergangenheit. Wir nehmen deshalb gern und wohlwollend die Aentzernngen dieser Lieb« und Verehrung entgegen. Unserseits wünschen wir Euch vor allem das, was wahrlich jeder wohlgesinnte Mensch begehrt, datz da» edle polnische Volk zugleich mit der Möglichkeit, sich selbst z» regieren, auch mit Gottes Hilfe sein elnftlgeS Wohlergehen und seinen etnfttgen Ruhm wtedererlange. Wir werden nicht airshöken, zu .Gott zu flehen, datz er über diesem Staate seine barmherzige und l schuft»« H«o» Hefts. und qlß piVPelsüab«". ai« »,n Beweis unseres «älertlchcn Wohlwollens, nehmt den Apostolischen Segen, den wir Euch, teure Löhne und erlauchte Männer, und de« gesamten Polen huldreich spenden. Gegeben Rom, St. Petri, 7. Januar 1818, im vierten Jahre unsere» Pontiftkats. Benedikt XV. An dem Schreiben des polnischen Regentschastsrates fällt vor allem auf, daß lediglich sestacstelll wird, der Re- gentschastsrat habe aus Grund des Patentes vom 37. Ok tober 1017 sein Amt aiigetreten. Mit keiner Silbe wird der Tatsache gedacht, daß Polen durch Deutschland und Oester reich-Ungarn überhaupt erst frei geworden ist. Polnischer Tank! . Die Kämpfe in Finnland. Wasa, 3. März. Hauptguarticrbericht. Die Weißeu Garden nahmen Lävia nach heftigem Kampfe und er oberten zwei Maschinengewehre. Heftiger Kampf dauert fort bei Manki an der Tavaslandsront. An der Karelenfront nahmen wir nach erbittertem, achtstündigem Kampfe gegen russische Marinesoldaten Haligans. Das Dorf Mätelä bei Pellingc hält die Weiße (Harde von Borga seit Ich-. Woche trotz der Ueberlegenhe.it des Feindes. Ter Feind verlor bisher an Toten 300 Mann. Die Weißen Garden batten nur 6 Tote nnd 30 Verwundete. fW. T. B.) Eine finnische Abordnunsi in Rom. Sonnino empfing die finuländischc Delegation,^ die ihm die Proklamation der Unabhängigkeit Finn-- l an ds mitteilte. Tie Delegation wird nach Paris ab- reiscn. iW. T. B.) * „Corriere della Sera" meldet, der Pup st habe am Sonnabend eine finnische Abordnung in Audienz'- emp fangen, und eine Adresse e n t g e g c n g c n o m m c n. in welcher das Ersuche« um Aufnahme direkter Beziehungen zum Heiligen Stuhl gestellt wird. sW. T. B.) BenizeloS über ISriecheulandS KriegSziele. Der „Sccolo" meldet aus Alben: Bcnizelos gab in der Kammer die Verpflichtungen Griechenlands gegenüber den Alliierten bckannr und die von den Alliierten au Griechen land gegebenen territorialen Zusicherungen. Er begrüßte als Erfüllung eines jahrhundertelangen Traumes der Griechen die bevorstehende (!) R ü ck k c h r der klein- asiatischen Griechen in die Bande des Mutterlandes. Zer „Bankrott-Friede". Sich ein klares Bild von dem zu machen, was uns bei ciuem Frieden ohne Entschädigungen erwartet, ist vielen deshalb erschwert, weil wir unsere Kriegsbedürfnisse wäh rend des Krieges bekanntlich -ns Anleihen, nicht aus Steuern und Abgaben decken, und deshalb während des Krieges die c t g e n t l i ch c n K r i e g s l a st e n übcr - ha u pt noch nicht s ü h l e n ! Mache» wir uns doch einmal klar, was uns finanziell nach dem Frieden bcvorsteht. Die Summe der mit 7> Prozent zu verzinsenden laug- und kurzfristigen Anleihen und Kredite sür eigentliche Kricgsbcdürfnisse zuzüglich der aus lausenden Mitteln ans- zubriugendei, Aufwendungen siir Beseitigung geivisier Kriegssolgcn lErsatz- und Erneue.ruugsaufwendungen) wird etwa 130 Milliarden Mark betragen. ES mag — so schreibt der rühmltchst bekannte Finanzpolitiker Tr. Paul Franz im Märzheft der Zeitschrift „Deutschlands Er neuerung" (I. F. Lehmanns Verlag, München) — zur Erzielung eines niedrigen Ergebnisses angenommen wer- ;de». daß in dieser Lumme auch schon die nötigen Anfwcn- j düngen sür die in Feindesland nsw. zerstörten deutschen !Wcrt? und die nötigen Aufwendungen für Wiederherstellung loon Heer und Marine mit enthalten sind. Dazu kommen die im Falle eines Verzichtfricdens zu ersetzenden Geld verluste deutscher Gläubiger im Auslände, die nach Mit teilung des Vorsitzenden der „34 wirtschaftlichen Verbände zur Sicherung der deutschen AuslandssorLeruugen". des Herrn H. Stahlbuhl, auf den 10. Dezember 1'ft7 berechnet nnd ohne Einbeziehung der md- nnd mittclamerilauischen Republiken, sowie Chinas 3 Milliarden Mark betragen, und zwar ohne Zinsen seit 3--! Jabren. Rehmen mir. alles in allem bei niedrigster Einstellung, 3's Milliarden anl Das würde eine zu verzinsende Gesamtsumme von lüSss. Milliarden ergebe», also eine» Jahrcsaufwand vvu etwa 0,7 Milliarden Mark. Hierzu kommen die jährlichen Reuten für Invalide und Hinterbliebene von etwa 1 Milliarden Mark jährlich und die vom Reich cingcsührtcn und noch bevorstehenden Erweiterungen ans dem Gebiete des Vesol- dungsweseus und der Arbeiter löline, sowie die Erhöhung aller Makerialkostcn und ähnliches. Mit l.3 Milliarde Mark wird der letztere Jahresmehravfwaud nicht zu Noch gegriffen sein. Wir erhalten also als jährlichen Mebr- b e d a r f d c s R e i ch e s im ordentlichen Rcichsctat die Summe von 0,7 -j- 4,0 -j- 1,3 -- l '3 Ri illiardcn Marl jährlich, der ans Steuern und Abgaben zn decken ist. Dabei ist noch nicht einmal eine Tilgungsrate für die Anleihen eingesetzt! Der Friede»Sbedarf des Reiches betrug im ordentlichen Etat etwa 2 Milliarden Mark. Der gesamte JahrcSbcdars des Reiches würde also in Zukunft l4 Milliarden Mark betragen, falls wir heute Frie den schlössen. Schon hiernach ergibt sich, daß wir bei Heber- nähme aller Lullen aus unser Volk nach dem Kriege mit einer Versechsfach» ng der für das Reich aufzubringcu- dcn Steuern und Abgaben zu rechnen hätten. Aber das ist noch nicht alles! Auch der Bedarf der. Bundesstaate», der Gemeinden und Gcmeindcvcrbänbe ist durch den Krieg tu starkem Maße gestiegen. Nach der im Reichsschatzamt aufgestellten Denkschrift von Gerlosf hat sür ISIS Ser Bedarf Ser VnndrSstaatcn 1112 öMlftpße» MUK
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