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Dresdner Nachrichten : 03.12.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193312030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19331203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19331203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-12
- Tag1933-12-03
- Monat1933-12
- Jahr1933
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.12.1933
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GsmNag, s. VeMmber iss» «lnjklsenprei,ei 30 mm breit« «ninbjeil« sr VIg. auiwirt« «o PI^ «bichiag und NabaNe nach Tarts. gomU>cnon««tgen und Liellengeiuche rr- mLbigte Prell«. VII.-Aebühr du Plg — Nachdruck nur mit Quellenangabe Tresdnei Nachrichten. Unverlangte Echriiliiücke werden nicht auibewadrt Bezug«gebichr b«t ttglich zwetmaliger yufteb- lung frei Hauck monatlich NM. ».»0, durch Postbezug NM. S.lla elnlchliestlich da P,g. Postgebühr (ohne Postzufiellmigckgebühr) bei stebeymal wbchenilichem Verland, litnzel- nummer l» PIg. austechalb Lächle»« ro Plg. Gegrünöet 18S6 Vruck u. Verlag r Ltepsch L Belchardt, VresbenA. l, Marken straße ZS/>2. Fernruf252^l. Postscheckkonto 1068 Dresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberverstcherungsamt Vresdrn < '7 bttseksekünekiscstsr Lcstrtkt in P»rks Holland gegen deutschfeindliche Lügen Partei wir- zum Staate Mit dem Gesetz, da» die NSDAP, zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechtes erhebt — ein Vorgang, der mit der Ernennung von Heß und Röhm z» RcichSministern die Sanktion des Reichspräsidenten bekommen hat —, ist ein wichtiges Stück der neuen Reichsvcrfassung geschaffen. Der neue Staat und die Partei, die ihn trägt, vermählen sich aus einer höheren Grundlage, als sie jemals im Nahmen der alten Parteibegrisfe denkbar war. Denn siir diese Art von Parteien, die Bolköteilc erfaßten und sie im parlamentarischen Jntcresscnkawps gegeneinander führten, ist dieses Gesetz die offizielle Todesurkunde. Und es ist zugleich der amtliche Stempel unter die verwirklichte Volksgemeinschaft als die wichtigste Errungenschaft des zu Ende gehenden Jahres. Die Ereignisse, die von der Bildung der nationalen Re gierung über die nationalsozialistische Revolution bis zur politischen Einigung des Volkes in der Wahl vom 12. No vember geführt haben, mußten in einem solchen gesetzgebe rischen Akt ihren Ausdruck und ihre Sicherung für die Zu kunft xrhalten, Penn die Weimarer Verfassung ist durch das Ermächtigungsgesetz praktisch längst außer Kraft geletzt. Nach dem Abschluß der revolutionären Periode und der bereits weit fortgeschrittenen Bildung der neuen StaatS- sorm auf dem Wege der von der Führung bestimmten Evolution ist die Zeit reif für die Verankerung dieser Er- gcbnisse in einer neuen Verfassung. Für ihre praktische Brauchbarkeit als künftiges deutsches Staatsgrundgesetz ist es ein gutes Vorzeichen, baß die neuen Führer den Fehler ihrer Vorgänger vermieden haben, die sofort nach der Machtübernahme und mitten im Trubel der November revolution einen Hausen von Theoretikern mit der Aufgabe betrauten, nach fremden Vorbildern ein Berfassungssystem auszuklügcln. Dieses Hirngespinst wurde dem Reich wie eine Zwqngöjacke umgestülpt, ohne Rücksicht daraus, ob eS für die deutschen Lcbcnsverhältnissc paßte oder nicht. Adolf Hitler ist bewußt den anderen Weg gegangen: Er hat erst aus der tat sächlichen Entwicklung, die er allerdings jederzeit in der Hand behielt und richtungSgcmäß bestimmte, die gesetzgebe rischen Konsequenzen gezogen. Nnr was organisch gewachsen ist und seine Brauchbarkeit sür das deutsche StaatSleben erwiese» hat, wird Stück siir Stück durch Gesche in die werdende Verfassung des Dritten Reiches hineingcarbcitet. Und so entsteht nicht ein Psuschwerk, wie das von Weimar, sondern ein st a a a t S p o l i t i s ch e S Kunstwerk, ebenso harmonisch in der Architektur wie unerschütterlich in den Grundlagen. Die Gedanken allerdings, nach denen sich dieser Ausbau vollzieht, stammen nicht von heute und gestern. Sic sind bereits vor zehn Fahren in der Landsberger Festungshaftanstalt hcrangercist und in Hitlers Buch „Mein Kampf" ntedergelegt, in dem überhaupt aste umwälzenden Maßnahmen der nationalsozialistischen Negierung in diesem Jahre schon vorgezctchnet und theoretisch begründet sind. In seinen Ausführungen über das Verhältnis der national sozialistischen Bewegung zum kommenden Staat schrieb der Führer damals, zu einer Zeit, in der die Partei sür immer zerschlagen schien, in felscnsestem Vertrauen aus ihre staats erobernde und siaatöbildendc Kraft: „Daher mag sich die natio nalsozialistische Bewegung schon heute restlos in diese Ge danken einlcben und sic zur praktischen Auswirkung inner- halb ihrer eigenen Organisation bringen, auf daß sie dereinst dem Staate nicht nur dieselben Rich t- linten weise» mag, sondern ihm auch bereits den vollständigen Körper ihres eigenen Staates zur Verfügung stcllen kan n." DaS ist nun mit dem Gesetz über die Verschmelzung von Partei und Staat in letzter Vollendung geschehen. Was damals dem FestungSgcfangenen Hitler vorgcschwebt ha«, das hat der Reichskanzler Hitler zehn Monate nach der Machtüber nahme genau so znr Durchführung gebracht. Allerdings nicht mit einem Schlag oder durch einen Gcwaltstreich, son dern in Etappen, denen sich seine Politik als die Kunst dcS Möglichen anpaßte: Nach dem 80. Januar knüpste die natio nale Regierung an die bisherige NcgierungSsorm an. Die Opposition der bürgerlichen und marxistischen Parteien konnte sich bis zur Neuwahl des Reichstages noch in de» alten Formen betätigen. Der Wahlsieg vom K. März lieferte bann die Grundlage zur großen Umwälzung, die ihrem Inhalt und ihrer Auswirkung nach revolutionär war, aber auf dem Boden der Legalität vollzogen wurde. Bon hier aus vollzog sich folgerichtig die Uederwtndung der anderen Parteien mit solcher Schnelligkeit, daß im Sommer bereits daS Einvartetensystcm vollendete Tatsache war. Trotzdem standen sich aber in diesem Stadium Partei und Staat, wenn sie auch vielfach miteinander verflochten waren, getrennt gegenüber. Nur in der Spitze war die Berbln- buna durch die Personalunion de» Parteiführer, mit dem RetchSkan»leramt hergestellt. Hitlers erfolgreicher Beate- rungSarbett mar es dann erst zu verdanken^ baß di« Ssm MM Warensendungen nach Deutschland Parls, i. Dez. Die holländische Gesandtschaft in Paris teilt mit: Trotz früherer Dementis belchästigt die Frage der angebliche» Wasseuseubuugeu aus Holland «ach Deutschland «ach wie «Sr gewiße Organe der französische« Preße. Nach einer neue« im« der holländischen Negi«r««g »«ternommeue« Untersuchung ist die königlich« Gesandtschast ermächtigt, sol« gendes z« erkläre«: Jede AnSsuhr oo« Feuerwasfeu »«d Teile« von Fe«er, «affe« ist einer besonderen Genehmigung seitens des Staates unterworfen. Die Kontrolle über di« AnSsuhr ist sehr streng «ad schließt praktisch sed« «»ertaubte Aus« fuhr aus. WaS die Lagerung an alte« Kriegsmaterial be trifft, das in Holland vorhanden ist, ist «S nötig, zwischen dem Lager von Krimpen «ad de« Lager »an Martenshoek zu unterscheid««, die sich aber i« Übrigen beide ««ter der Kontrolle de» Staates befind««. DaS erst« Lager, das eine gewisse Anzahl von Wasse« der verschiede»«« Her, ftellnngSftadieu. vor alle« Geschützrohre, die nur zu« Teil srrtiggestell« sind, «nd di« al» «»brauchbar vo« de« Ba«werk« stätten der staatliche« Artillerie abgelehu» worden stad, ent, hält, ist i n ta r«. Di- Kontrolle, die über diese» Lager ständig ausgeübt wird, gestattet «». sormell die Behauptung z« de« »rentieren, daß im vergangenen Frühjahr von diesem Lager aus Wafsenlieserungen nach Deutschland ge gangen seien. Das Lager von Martenshoek enthält keine -Sassen, soudern nur Maschinen zur Herstellung von Waffe«, deren Handel srei ist. Diele Maschine» stammen auS den Jahre« vor 1V18 ««d find «eit davon entsernt, modern zu sein. ES handelt sich nm Maschinen, di« weder kompliziert noch schwer herzustellen sind. Nach Ansicht von Sachverstän, dige« find fie für die Herstellung vo« modernen Ge schützen unbrauchbar. Die außerordentlich strenge Kontrolle, der die Herstellung und der Transport von Kriegs material in Holland unterworsen find, gestattet es, sestzu, stellen, daß keinegeheimeAusfuhr von so geräumigen Stücken wie Geschützen und Geschützrohren möglich ist. AMnM NttUa-Varü mivtnmtdtw Resignierte pariser Betrachtungen Paris, 2. Dez. Die Betrachtungen über die Möglich leit und die Notwendigkeit einer direkten deutsch-französi schen Aussprache werden von der Pariser Preße fortgesetzt, wobei das Bestreben der französischen Regierung erkennbar wird, die in der Oesfentlichkeit vorbereitete» Bedenken zu entkräften. Der Außenpolitiker des „Scho de Paris" rät der Regierung, unverzüglich die Aussprache mit Deutfch- land aufzunehme«, damit die Reichsregierung ge, zwunge« werbe, ihre Absichten z« präzisieren. Wen« Frankreich »och länger hernmtafte, werde eS seine letzte« Allianz«» verliere«. Am besten wäre eS, einen Fragebogen auszustcllcn, auf den die Reichsregterung zu antworten hätte. — „Oeuvre" weist aus die Ansprache des KrtegSmintsterS Daladier vor dem Snndikat der Mtlitärpresse hin, worin Daladter erklärte, daß Frankreich gut gelüstet dastehe und kein Grund zur Beunruhigung vorliege. Das Blatt stellt die Frage, warum unter diesen Umständen ein Teil der französischen Oesfentlichkeit zu zittern beginne bei dem Gedanken, in Verhandlungen mit Deutschland einzutrcten. „Le Jo«r^ ist durchaus bereit, mit Deutschlaud z« verhandel«, lehnt aber «ine vorherige Bereinigung des Saarproblems ab, weil seiner Ansicht nach Frankreich damit seine Hand zur Revision des Versailler Vertrages biete. „L'Ordre" verbreitet die Nachricht, daß in gewissen Kreisen das Gerücht von einer Annäherung von Japan und Dcutschla n d verbreitet sei. Offenbar soll das nationalistische Blatt hierdurch seine Leser gleichfalls mit dem Gedanken einer deutsch-französischen Aussprache versöhnen. „Anerwünfchte Elemente" Paris, 2. Dez. Im Pariser Gemeinderat sprach gestern Polizeipräfekt EHIappe über eine notwendige Säuberungs aktion, durch die Paris von unerwünschten Ele menten befreit werden müße. In diesem Zusammenhang kam er auch aus die in Parts lebenden deutschen Emigranten zu sprechen, deren Zahl er mlt 72siN angab. Chiappe erklärte, daß die politische Betätigung dieser Elemente gegen das Land, aus dem sic auS- gewandert seien, nicht geduldet werden könne. Auch könne man unmöglich zulasscn, daß die Emigranten die Löhne und Warenpreise herunterdrückten. Sottprovtfortum mit Polen verlängert Warschau, 2. Dez. Tas deutsch-polnische Zollprovisorium, nach dem sür die Dauer der deutsch-polnischen Wirtschastsvcr- handlungen die n i c d r i g e r c n S ä h e des neuen polnischen Zolltarifs aus deutsche Waren Anwendung finden, wurde am Freitag zum dkitteu Male, und zwar bis zum l >. Dezember, verlängert. WM M Einheit von Partei und Staat Paris, 2. Dez. Die bedeutsamen inuerpolitifcheu Maß nahmen, die am Freitag in Berlin beschloßen worden sind, haben in der Pariser Preße größte Beachtung ge, suudeu. Das „Journal" schreibt, seit Freitag vertrete die NSDAP, allein das Reich, mit dem Ne völlig ver schmolzen sei. Der Grundsatz der völligen Verschmelzung sei von Hitler ohne Einschränkungen anacwaudt worden, und man müßte unterstreichen, daß die SA. durch die neue Verordnung ein integrierender Bestand, teil des Reiches werde, genau wie die Polizei oder die NeichArvLhr. Nack dem „Echo de Paris" waren die National, sozialistische Partei und der Staat schon seit dem 12. November eins. Um diese Einheit zu verwirklichen, sei es notwendig geworden, eine enge Zusammenarbeit der Parteileitung und der Obersten SA -Führung mit den ftaat, licheu Behörden ficherznstellen. Die Erhebung Röhms zum Rcichsminister laße, wie das Blatt schreibt, darauf schließen, daß die Braune Armee aushöre, nur et« Instrument des Führers der Partei zu sein, sonder« ein« staatlich« Miliz werde und sich somit der endgültigen Form nähere, die sie dnrch eine natürliche Entwicklung erhalte« werde. Die beiden neuen Reichsrninister pdm. n.v.r. Rudolf Hefi, der Stellvertreter de» Führer« tn der NSDAP. Rechts» Ernst Röhm, der Chef de» Stad« der SA. und SS.
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