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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040324026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904032402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040324
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904032402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-24
- Monat1904-03
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Dieses Blatt wird de» Leiern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit- als Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Post-Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. SerugsgedM: «ierteliSbrltUi»»' rn»»n> d«i tLali» «wklmalian ZuNaaumr durch unsere Baren «adeuds und «»r»e«», an Lonn- und Monrauen nu,r emmav »Mi-X»B>. »unkau»wLrli,e»om. milkonSre » Mi de». » MI »0 Bs. «et etnmatlaer Zukellnn» durch dce Poll» MI. wl>n«vetiell,eld>. >m «u»> land mu entivrcchcndem Zuicdtaoe. Nachdruck aller Ariilel u. Original- Mtttettunaen nur m» deutlicher Öuellenanaadet.Drrdd Nachr ") jullilki. Nachtrüalich« bonorar- anivrüch« »leiden unberückiichiiat: unverianare Manuiirivie werden nickt auldewalin. lkelearainm-Ldrill«: «»chrtcht»» L»»0d»». HegvLrrrSel 1858 Nrrlag von Kiepscii L ReiLtiavdt FInreigen-carif. Annalnne von Ankündigungen bis nachmitlaas L UN. Eon», und SeicrlagS nur Maricnurailc ss von II bis c-r lllir. ?>c r nealligc Grund- -eile >ca, 8 «nldem 20 Pia.. An. lündigungcn aui der Privatieiie Zeile Ls Pia. : die Lwallig,- .-.eile aui Tert inte so Pia. als (iingeiaiidi Zeile bo Pia. Zn Stummer» nach Sonn, »nd Aciertageu rinaiugc GrundreUr 20 Pia. aul Privatieite « Pia.. Livaliiae Zeile «iii Lerllettc und als Eingeiandi «b Pia. LUiswärliac Aui. Nage nur gcacn BorausvezaNluna. BcleadUUicr werden mu roiUig. berechnet. Sernivreckianichluß: «ml I Nr. U und Nr. 20SS. 11« „I>t«tt»«r tisclnMsii"!» , IXlol88V0 Unit»« uu«I reeolit», > «loi^ D)Id« tLLl li e K 2' ej » a! 8 DWO ä > ey I< «» d i » § I» i« Uu« Nlinnilluozi: DW^ lOurt Knidbo), Slcsi«»«», bsiuktrasso V'c>. 12 Nr. 84. § Insu öl' Reueste Draktberichte, Hofnachrichlen. Geuecasmaior von Earlowitz 7. Armeeverändernngen. Zur Aufhebung des 8 2 des Jesuitengesepes. Fkl'x Lchiveigycffer, „Der Provepseil". Schlttßkcmzerk des Kal, Konservaionums. Tmmcrsim,. 24. März Iss«4. Neueste Dralitmeldunaen vom 23. März Der russisch-javanische Krieg. Der Mottenkapitän von Port Arthur meldet zum letzten japanischen Angriff, daß um 7 Uhr früh des 22. das russi sche Kreuzergeschwader, mit dem „Askold'^ voran, die innere Reeoe verließ, während der Feind über Liautischan hinweg ans die Stadt und Umgebung feuerte, was der „Rctwisan" erwiderte. Ein japanischer Panzer wurde von einer Granate getroffen und entfernte sich. Gegen 11 Uhr lieh das Feuer nach und die Javaner zogen langsam nach Südosten ab, ohne das auf der äußeren Reede formierte russische Geschwader anzugreifcn. 5 russische Matrosen wurden während der Beschießung getötet, 9 verwundet und einer leicht verletzt. Der russische Gesandte Baron v. Rosen ist in Paris ein getroffen und wird einige Tage dort verweilen. Mehrere russische Konsuln aus Japan, darunter der Generalkonsul von Aokohama, sowie der erste Sekretär der chinesischen Botschaft in Petersburg sind gleichfalls aus der Durchreise nach Petersburg in Paris an- gekommen. Aus St. Petersburg wird übrigens gemeldet, daß nach einem Telegramm des Generalmajors Pflug aus Mukden die Nachricht über den Untergang des Torpedobootes „Skory" im Eingang des Hafens von Port Arthur unbegründet ist. Petersburg. Wie der Zeitung „Rufs." aus Wcrchne Udinsk telegraphiert wird, vollzieht sich der Uc Hergang der Truppen über den Baikal-See in bester Ordnung, Das für Ostasien nötige Material ist nun vollständig über den Baikal- See geschosst. Die letzte Lokomotive ist gestern auf daS jcn- festige Ufer befördert worden. Der Verkehrsmmistcr Ehilkow, der bisher alles persönlich geleitet hat, wird von dort in den nächsten Tagen abrcijcn. London. Wie den „Times" aus Tokio von gestern tele graphiert wird, wurden 300 aufständische Koreaner in Hamheung von Japanern, die von Gcnsan aus anrirätcn, an gegriffen, Zwei Koreaner wurden getötet, 20 verwundet und 36 gefangen genommen. Die Gefangenen gaben an, sie seien von den Rüsten aufgestachclt worden. 'Die koreanische Regie rung hat sich cntschloisen, Nongampho dem fremden Handel zu öffnen. London, Ten „Times" wird aus Tokio berichtet, daß beide Häuser des japanischen Parlaments eine warme Dankesrnndaebung für die Marine beschlossen haben. Beide politischen Korvcrschasten sind darin einig, die Regierung in ihrem Programm bezüglich der Kricgssteuern zu unterstützen, ab- gesehen von einigen Abänderungen, nach denen die veranschlagten Einkünfte aus den Steuern um annähernd eine Million Pfund Sterling herabgesetzt werden. Ferner soll die Bestimmung ge troffen werden, den Zeitraum für die Erhebung der erhöhten Steuern nicht über ein Jahr nach Beendigung des Krieges hinausgehen zu lassen. Diese Maßregel bedeute! niwlern eine einschneidende Aenderung, als die erhöhten Steucreinkünste da durch nicht mehr für den Dienst der neuen Schuld verfügbar scin werden. Paris. Pelletan hat einem Vertreter des „Gil Blas" er klärt, wenn er auch unterliegen sollte, jo würde das keines falls den Sturz des Kabinetts zur Folge haben. Er würde einfach seine Entlassung geben und in den Reihen seiner Parteisrcnnde wciterkämpscn. Der „GauloiS" behauptet, der Abgeordnete Tbomsen sei für den Fall des Rücktritts Pclletans zn dessen Nachfolger m Aussicht genommen. Paris. Die Strafkammer des Kassationshorcs hat gestern in der Revisions-Anqelcgenhcit des Dreysusprozesscs Ge neral Goust über die vom Obersten Henri, gesässchten Rech nungen vernommen. General Goust erklärte u. a„ daß er eine genaue Rechnungslegung für die aus dem geheimen Fonds aus- gegebenen Beträge nicht ausstellcn könne. Außerdem wurden an ihn Fragen über verschiedene als gefälscht angesehene Schrift stücke gerichtet. Paris. Der wegen Spionage verhaftete Schreiber Martin voni Marineministcrium wird nach Cherbourg gebracht, wo er demnächst vor das Kriegsmarinegericht gestellt werden wird, Christi ania. Auf den Lofoten wütete fünf Tage lang ein überaus heftiger Sturm, der große Verkehrsstörungen verursachte. Zahlreiche Boote sind verloren oder beschädigt. Mehrere Menschen haben das Leben eingcbüßt. Konstantinopel. Die Gouverneure von Jpck und Prizrend erhielten telegraphisch die Verständigung, daß die neu cingesührtc Viehstcuer ausgehoben sei. .Hiermit crlcheincn alle Forderungen der albanciischen Unzufriedenen erfüllt zu sein. In das Szumagebicr südlich von Prizrend wurden die ver langte» Verstärkungen gesandt. Von Ucsküb ist ein Redis- bataillon nach Prizrend abaeganaen. Melbourne. Der Minister für Handel und Zölle hat i»i Ruiidesparlament einen Gesetzentwurf cingebracht, durch den die Regierung ermächtigt wird, Prämien im Betrage von 324 000 Psd. Stert, für Eiscncrzeugnisse zu gewähre». Die Zahlungen sollen sich auf eine bestimmte Anzahl von Jahren verteilen. Ocrtliches und Sächsisches. Dresden. 23 März. e. Majestät der König verlieh der Abordnung der Berlin. Nach einer Meldung des Gouverneurs v. Pntt- kamer breitet sich der Ansstand ain Croßst n ß sir Kamern n aus englisches Gebiet aus. Die englische Zollstation Oboknm wurde am 10. März aiigegrijfcn. Oberst Müller mit zwei Kompagnien beherrscht vom Croßfluß aus die Lage. Frankfurt o. M. Einer Meldung der „Franks. Ztg." aus Saloniki zufolge sind gestern wiederum zwei Bataillone über Verissowitsch nach Albanien abgegangen. Drei Bataillone in Monastir haben Befehl erhalten, sich marschfertig zu machen. Paris. In den Wcmdelgängcn der Kammer wird erzählt, daß der Deputierte Radier, um der Debatte über die Aufhebung des kongreganistischen Unterrichts ein Ende zu machen und gleich zeitig die unsicher gewordene Stellung des Ministeriums zu stützen, den Antrag stellen wolle, sich mit den von der Kammer genehmigten ersten beiden Artikeln des Gesetzentwurfes zu begnügen und die Frage der Zulassung der autorisierten Schulkongregationen und der Konfiszierung ihres Vermögens im Tekretwege zu regeln. Maltefcrritter, die Sr. Majestät gestern das Ehrengroßkreuz deS Malteserritterordcns übcrbracht, Orden, und zwar: dem Prä sidenten der rheinisch-westfälischen Genossen,chair dieses Ordens, Erbmarschall im Herzogtum Geldern Grasen und Marquis von und zu Hoensbroech das Großkrenz vom Albrecntsordcn, den Mitgliedern des Rates des Ordens, Freiherrn v. Lands berg-Velen-Steinfurt das Komtürkrcnz 1. und dem Grafen von Fürstenberg-Herdringen, das Komturkreuz 2. Klasse dieses -Ordens. —* Se. Königl, Hoheit der K ro np r i nz, kommandierender General des 12. Armeekorps, fuhr heute, Mittwoch, früh 6,l0 Uhr vom Hauptbahnhose aus nach Pirna, um dort der Reitbesichtigung der 4. und 5. Batterie des 28. Feldartillcrie-Regiments bei- zuwohncn. Die Rückkehr erfolat im Laufe des Nachmittags. —* Ihre König!, Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte beute vormittag halb 11 Uhr in Begleitung der Hö'damc Gräfin Vitzthum v, Eckitädt den Prüfungen in der 6, BezirkSschülc, Ehrlichstraße Nr, 1, bei, —* Der lomnicindierende General des 10, Armeekorps, General d. Ins, v, Trcitscl, kc. wohnte gestern abend, nachdem er sich von der Garniion Wurzen verabschiedet hatte, in Rieln einer von dein dorliaen OffizicrlorvS veranstalteten Festlichkeit bei und verabschiedet sich heute von der Garniion Riesa. —* Ter Regimentskommandeur des Jiffonteric-Negiments Nr, 102, Herr Oberst de Vaux, hat gestern einen längeren Urlaub oiigctretcn. Er begibt sich zunächst noch Wiesbaden und bea'osichtiat, demnächst um seine Verabschiedung nachzuiuchc». —* Dem Obcssiabsarzt z, D Tr. Trentier. bislici Nrgi- mentsinzi des 13 Iinaiitenc-Regiwents Ni. 178. ist das Nitici- kccin I Klane des Albrcctsss-Ordens verliehen und dem Oberste» v. Lasfert. Kommandeur des Garderriter-Ncgimenls, die Erlaubnis zur Anlegung des ihm verliebene» Koiimirkreuzes 2. Klasse des Herzoglich Sachsen-Ecnestinijchen Hausorbcns erteilt worden. —* Gestern abend 8 Uhr starb hier im Johannstädter Kronkcnhaiise Herr Generalmajor z. T. v. Earlowitz nach langem, schwerem Leiden im 55. Lebensjahre, Mit ihm wurde ein Mann unerwartet früh durch eine tückische Krankheit aus einem Berufe gerissen, dem nach menschlichem Ermessen noa, eine glänzende Zukunft in Aussicht gestanden hätte. Seines Herzens Freiiiidlichkcit, seine militärische Grobheit, scin mic wahrem Wohlwollen gepaartes Gercchtigkeitsgefüh! gewannen ihm aller Herzen, Obgleich er mehrfach in der Beförderung bevorzua: worden war, gönnten ihm dies seine Kameraden iicidlos, in Würdigung seiner hervorragenden persönlichen Bedeutung. Hans Anton Adolph v. Earlowitz wurde am 2, November 1840 ans seinem väterlichen Gute Erahn bei Pirna geboren. Er erhielt seine erste Schulbildung im eltsrlichen Hause, besuchte sodann dos Privotinstilnt von Albani u, Böhme zu Dresden und später das Polytechnikum, um sich für den Beruf eines Landwirts vor- zubereiten, ^ Um fein Freiwilligcnjahr avzudicnen, trat v. Eario- witz am 1. O ktober 1869 beim 12. Jägerbataillon zu Freiberg ein und sofort nach Ausbruch des Krieges gegen Frankreich trat er als Ossizicranwärier in den aktiven Dienst über. Er wurde Ende Juli 1870 zum Portepeejunkcr beim 12. Jägerbataillon befördert und zeichnete sich bei St, Privat und Sedan derart aus. daß er sowohl die zum Heinrichsorden gehörige silberne Tapserkeits- medaillc, wie das Eiserne Kreuz 2, Klasse und das Lcntnants- patent erhielt. Kurz nach der Rückkehr des Bataillons ins Vater land wurde Leutnant v. Earlowitz, nachdem er seine militärischen Kenntnisse noch ans der Kriegsschule zu Potsdam vervollkommnet hatte, znm Adjutant des 12. Jägerbataillons ernannt, in welcher Verwendung er bis 1. April 1876 verblieb, nm im Sommer letzten Jahres nach erfolgtem Aufrücken zum -Oberleutnant in das in Dresden garnisonicrende 13. Jägerbataillon versetzt zu werden. Bei seiner Beförderung zum Hauptmann im Jahre 1883 kam von Earlowitz wieder zum 12. Jägerbataillon »nd im folgenden Jahre zum Generalstabe. Die Majorscbarge erhielt der als hervor ragend begabt erkannte Offizier im Jahre 1890 und trat im Jahre 1801 als Ebes der Abteilung sür Kommandoangelegcnheiten zum Kriegsininistcrium über. In dieser Stellung wurde v. Earlowitz am Tage des 50jährigen Dienstjubiläuins Königs Albert zu dessen Flügeladjutcmten ernannt. 1894 erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant und 1895 die zum Komandenr des 12. Jäger bataillons, Bei der im Jahre 1897 eingetretenen Beförderung zum Oberst wurde er durch die Ernennung zum Kommandeur des Leib-Grenadier-Regiments ausgezeichnet. Wenig über ein Jabr befehligte v. Earlowitz dieses Regiment, dann wurde er als Chef des Stabes zum Generalkommando des 12. Armeekorps be rufen. erhielt im Jahre 1900 den Rang eines Brigadekomman- dcurs und bei der Errichtung der neuen sächsischen Stäbe und Komandostcllen infolge der Ausstellung eines zweiten Armeekorps die Ehesstellung über die Zcntralabteilung des Generalstabes übertragen. Im Frühjahr 1901 wurde Oberst v. Earlowitz zum Generalmajor und Komandenr der 64. Jnfanteriebrigade beför dert. Leider erkrankte General v. Earlowitz im Lause des Jahres schwer an einem Leiden, dessen dauernde Heilung kaum sobald zu erhoffen war. Es war ein schwerer Verlust für die Armee, als dieier hochbegabte Mann in der Erkenntnis seines Geschickes sich veranlaßt sah. im besten Mannesaltcr in den Ruhestand überzu- ireten. Er zog sich auf das Rittergut Ottcndorf in der sächsischen Schweiz zurück. Die erhoffte Genesung brachte ihm die ländliche Ruhe aber nicht. Ter Tod des ungewöhnlich begabten und allge mein beliebten Generals, ans den die vaterländische Armee mit Stotz »nd unbedingtem Vertrauen blickte, erfüllt diele mit auf richtiger Trauer: sie wird dem ritterlichen Manne stets ein warmes Andenken wahre», —* Se. Majestät der König hat folgende Person ol- veränderungcn in der Armee genehmigt: Tic Majore: 0k-Mailowsly, Lorlicmd des Artillcricdcvots und Art.-Oifiz, vom Platz in Dresden, 04 v. Watzdorf. 04 v, Pawcl-Ram- nringen, Nbt. Kommandeure >m 12. Feldart -A!»n,. -jt- Oiraf Titzthum v Eckstädt beim Stabe des >07. Jub-Reg.. -K- Mclilbocn. Bat.-Komman- dcur im >2, Fußart.-Rcg,, -H- Werner beim Stabe des Scbiitzen-Rcg,. -H- DilSdors, Kommandeur des t2. JSg -Ba:,, 4t- ffalcke beim Sorbe des 106, Jiif.-Reg,, — zu OberMnts. befördert, -U- v. Kelle, Mai. und StabSosfii, beim Bekleidung««»» 12 Anncekorps, der Cbar, als Oberst- Ilnr. verlieben. Die Majore: -H- Frbr. v,d, Biisswe-Streilborst, bcani- iraoi mit Führung de« IS. Luf -Rcg., -R- Frbr. v, Welck. beauftragt mit Führung des Karob -Neg,, — zu Kommandeure,i der belr. Keg. ernenn!, 4b- Leniboid im Gencralfiabe, komm, zum K. Pr. groben Generalsiabe, zum Kencralstabe detz 12, Armeekorps komm,, Ob MaucivÄ, aggr, dein Kunst und Wissenschaft. 0* Eine Nachricht, die wohl dazu angetan ist. in allen kunst- liebende» Kreisen Dresdens mit scbr gemischten Gefühlen ausge nommen zu werden, geht uns soeben von zuverlässiger Seite ;u: Felix Schweighofer will sich ganz von der Bükne zurückziehen. Er wird am 30. März sich in einer seiner Glanzrollen, die ihn in ganz Deutschland populär und berühmt gemacht haben, als Nullerl in dem gleichnamigen Volksstück von Morro verabschieden. Was den Knnstter. der beute noch im Vollbesitze seiner darstellerischen Kraft, auf der Höhe seltenen Ruhmes itebt. z» diesem im Interesse der Kunst nur auf sichtig zu bedauernden Schritt veranlaßt haben mag. bleibe dahingestellt. Jedenfalls ist nur noch wenige Tage Gelegenheit gegeben. Felix SchweigkRer, der sich Mitte Avril auch in Leipzig von der Bühne verabschieden wird und dessen Künstlerlausbahn in einem beim,de ren Feuilleton eingehend gewürdigt werde» soll, im Rksidenzlyemer. an oer Släue seiner laiigiährigen Triumphe zu sehen und zu bewundern. ff" «önlal. Hofscha»spiel. Oskar Blumcnthals einst viel bewundekter Vierakter „Der Probepfetl". dessen schon etwas verblichene Gelstretchiakeit SoimrnthalS in großer Trasttiv» ge reiste Kunst in emrr tauberen Neueinstudierung mit blinkendem Schimmer seinerzeit belebte, hat sich auch über das Gaiispicl des illuslren Wiener Künstlers hinaus mit g»tem Gluck auf dem Repertoir gehalten. Die Rolle des gcistwuihenden Viveurs Leo pold von der Egge, die vor Jahren Adolf Kleins elegante Bvnvi- vantherrlichkeit bei un» zu einer darstellersschen Glanzleistung aus- nützte, biSlbrSonnenthalswenigerschars geschliffene, aberinsinuanlere Auffassung des witzigen Raisonneurs baS typiiche Gepräge gab, ioielt jetzt Herr M ü l l e r. Der Künstler, unbedingt per beste Ehargenspteler unteres Ensembles, gibt den cieus er maodinrr der Komödie weniger ichwer als Svnnenthal und nähert sich im ganzen mehr auch in verichiedenen pikante» Einzelheiten der «einer Durchführung der Rolle Kiews Urbild, seldstvesstälidlich nickt, ohne durch allerhand selbständige Züge die Physiognomie die>es Parkelt helden ohne Furcht und Tadel zu beleben, die «einer daritelleiische» Intelligenz alle Ehre machen. Am fühlbarsten geschieht das im dritten «tte des Lustspiels, der für den Leopold von de, Egge die tragenden Szenen bringt, ja ihn unanSgeiekt in den Bordergrund des Interesses an der Entwicklung der Fabel drängt, die hier ihre spaiinenstcn Momente niiiweist, Herr Müller wußte sich gerade an den Höhepunkten des Lustspiels ohne jeden Aplomb mit einer gewissen Selbstverständlichkeit in Srcnc zu teycir. der alles Auf dringliche teru lag. vus sich mit dem Weicn dieies Aristokraten äs pur saox so wenig vertragen will. Auch die Maske die der Künstler gewählt batte, war bis aui die schlecht verschnmikke Verrücke recht glücklich gemacht. — Im übrigen gab die Vor stellung. in allen Rollen ganz wie ft über brietzt, zu kritischen Erörterungen keine» weirercn Anlaß, man müßke den» bei bieler Ge legenheit aufs neue einer glänzenderen koitümelle» und dekoralivenAiis- italtniig aller Lnsssvielc aut der Bühne des Nenstädctc Hauses das Wort reden. TaS Unglück will es, day mehr denn früher von Innenarchitektur, vornehmen Milieus n»d andcie» ictsi'nen Sachen auch ans de» wcltbedentendcii Brettern in der letzten Zeit die Rede ist, Licht man dann simne: dieiclbin wenig ge'chniackvollen Möbel des »och weniger geschmackvolle» gelbe» Salons, so bianchtma» nicht ein anderer Olbrich oder Kreiß, na» de Velde oder Gnßina»» zu sein, um in diesem Punkte für baldige Abhilfe rmmcr wieder energisch zu plädiere». VV. 7* Königl. Eonservatorium. Die Prüfniigs-Aussührungen sind, wie üblich, mit einem Schluß ° Konzert, das gestern vor überfülltem Gewerbchaussaale stattfand, zu Ende gerührt worden,, Ergaben die vorhergegangenen Prüsnngsabende bereits voll- ^ gütige Beweise sür die ausgezeichneten Resultate, die unsere Musikhochschule in der künstlerischen Erziehung und Ausbildung erzielt, so hat man den gestrigen Abend als einen glänzenden, vollharmonisch ausklingcndcn Schlnßalkord des Ganzen zu! rühmen. In der Tat war es ein Konzert, was man hörte, ausgeführt von jugendlichen Künstlern und Künstlerinnen, die säst ohne Ausnahme in der Reife der höheren Ausbildung bereits so weit vorgeschritten sind, daß die weitere Vervollkommnung ihnen selbst überlassen werden kann. Das ist jedenfalls das Besse und Höchste, was eine Hochschule zu leisten im stände ist. Eröffnet wurde das Konzert mit zwei Sätzen aus einer Sinfonie, der ersten größeren kompositorischen Arbeit eines Schülers Dracsekcs. Herrn Kurt Striegl er, der sein Werk selbst dirigierte. Der rein schöpferische Wert eines solchen Versuches kann selbst unter den günstigsten Umständen kaum von Belang sein, viclnichr kommt' cs hier daraus an, zu zeigen, was man technisch gelernt hat. In/dieser Hinsicht bewährte sich Herr Strieglcr als ein ganz trefflicher Schüler seines berühmten Meisters, Seine Musik isi, namentlich im getragenen Satze, von gutem, melodischem Flusse, von fleißiger, talentvoller, thematischer Arbeit und geschickter Orchestrierung, Weniger niuicle das Allegro an, dessen Haupi- thcma nicht ganz frei von Trivialität ist, und etwas widerhaarig für die polyphone Durcharbeitung erscheint. Indes rettet da? Ganze der effektvolle Abschluß, der mit sehr gewandter Feder geschrieben ist. Alles in allem machte die Arbeit einen sehr guten Eindruck, Tie jugendlichen Sängerinnen deS Abends führen wir in der Reihenfolge auf, in der sic im Konzerte erschienen. Frl, Kreisler Masse Frl, Sicvertj sang die Szene und Arie der Agathe („Freischütz"! mit, gutem, lobenswertem Vortrag, wenn auch, jedenfalls durch Befangenheit hcrvorgeruscn, nicht immer ganz zuverlässig in der Intonation. Sie verfügt über sehr schöne, von Wärme und Innerlichkeit erfüllte Mittel, einen Mezzosopran von satter, voller Färbung, Für den Klangreiz des hohen Registers wird Frl. Kreisler allerdings noch weitere Sorgfalt verwenden müssen, mehr ober als diese Erscheinung, die sich sicher ohne sonderliche Schwierigkeiten beseitigen lassen dürste, fiel die Tertverandernng auf, die Frl, .Kreisler anzuwcnden be liebte, Einen E, M. v, Weber korrigiert man nicht, wenn man in schülernräßiger llcbcrhebuiig einen stimmlichen Vorteil aus der Veränderung von Worten mit scheinbar bequemeren Vokalen zu erzielen glaubt. Im übrigen war es eine gute, vielversvrcchendc Leistung, die Frl, KreiSler darbot. Nicht unwesentlich höher war Frl. S mu ster Masse Irl, v. Kohcbuc! emznschätzcn. Sie hatte sich ein Schwerstes gewählt: die Szene der Leonorc: „Abscheulicher, wo eilst Du hin!", eine Aufgabe, der selbst viele reise Sänger innen nicht gewachsen sind. Frl. Schulter bestand darin bereits sehr gut. Ihr Talent, da-Z entschieden auf dramatische Partien hinweist, ließ sich schon in der intelligenten Beherrschung des Rczitat vs erkennen, das in großem Zuge und Wurfe, mit dramatischer Verve wicdergegebcn wurde: noch mehr in den mit künstlerischem Feingefühl behandelten Gegemätzen der Stirn- munge», wie sie sich in der Arie aus den Nebergängen des Tcmvowechsels ergeben. Die Stimme selbst ist schon, voll, bc- merkenswert im Umsange. Dazu versteht sich Frl. Schuster
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