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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192907106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19290710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19290710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-10
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.07.1929
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.... - 7-^»—7- UMWerMM Mittwoch, den 10. Juli 1929 Nr. 1S8 82. Jahrg der »et- ,er«* ritz Abstimmungen im Ausschuß der Länderkonferenz. Berlin, 9. Juli. Gegen den Bericht des Unterausschusses Länderkonferenz, der die Frag« der Zuständig. leiten regelt und der mit 9 gegen 2 Stimmen angenommen wurde, haben der bayerische Ministerpräsident Dr. Held und der Reichspostminister Dr. Schätzel gestimmt. Bei der Frage der Uebernahme der Justiz auf das Reich haben die Vertreter der Verreichlichung eine Mehrheit erzielen kön nen. Gegen die Schaffung einer Reichsjustiz haben sich aus gesprochen der volksparteiliche Ministerpräsident von Sach sen, Bünger, Minister Schmitt (Baden) und neben den bei den bayerischen Vertretern der Zentrumsabg. Brüning. Neue Warnungen vor dem Boungplan. Die Schwerindustrie fürchtet die Versklavung Deutschlands. Gescheiterter Militärputsch in Rumänien. Bukarest, 8. Juli. Der rumänischen Regierung war es seit einiger Zeit bekannt, daß gewisse Militärkreise einen Staatsstreich beabsichtigten. In der Nacht auf Montag sollt« nun der Staatsstreich verübt werden. Der ehemalig« Kriegsminister und Hofmarschall Angeleseu war als Mi nisterpräsident ausersehen. Die Regierung hat jedoch schneller zugeschlagen und zahlreiche Verhaftungen vovgenommen. Bis jetzt sind etwa 200 aktive und Reserveoffiziere ins Militär- gefängnis eingeliefert worden. General Angeleseu, der Leiter der Bewegung, ist vorläufig mit Hausarrest bestraft worden. Die Regierung ist Herrin der Lag«. Im ganz« Lande herrscht Ruhe. Ls heißt, daß di« Verschwörer das Ziel ver folgten, den ehemaligen Kronprinzen zurück- zubringen. Di« «blichen Verhaftungen. Budapests 8. Juli. Wie aus Dasaros-Nameny ge meldet wird, wurden die Einwohner von Marok Pap Stefan und Alexander Mindak, die im Besitz von rechtmäßigen Grenz- Ubertrittscheinen waren, während des Mähens auf ihren, auf tschechoslowakischem Gebiet gelegenen Gut von tschechischen Gendarmen verhaftet. Lasten, die uns von unseren ehemaligen Feinden aufgebürdet worden sind. Ich glaube nicht an die Möglichkeit der Durchführung des Poungplans. Ich kann nicht glauben an eine Versklavung des deut schen" Volkes für den Rest dieses Jahrhun derts. Hierauf führte Geheimrat Professor Dr. Weber, München, u. a. aus: Ls gibt kein« vernichtendere Kritik der Reparationen, als di« Versicherung des Doungausschusses, daß man sich be müht habe, ein Finanzinstitut zu schaffen, um mit unseren Tributen Unternehmungen zu finanzieren, insbesondere in unentwickelten Ländern, die man wahrscheinlich sonst mit den vorhandenen Finanzmöglichkeiten nicht in Angriff nehmen würde. Aus dem Herzen Europas, aus einem hochentwickelten Wirtschaftsgebiet«, das unter einer Kapitalnot leidet, wie sie bis dahin die moderne kapitalistische Wirtschaft noch nicht kannte, werden also für Reparationen Kapitalien heraus- gezerrt, um sie irgendwo an der Peripherie der wirtschaft lichen Kultur für wenig dringende Zwecke anzulegen. Allgemein ist die Erkenntnis vorgedrungen, daß letzten Endes die breiten Massen der Bevölkerung die Last der Tribvte zahlen müssen. Suchen sich die Arbeiter durch künstliche Hochhaltung der Löhne zu wehren, dann werden sie dafür Minderung des Kapitals und damit vergrößerte Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen müssen. Die davon ausgehende soziale Beunruhigung muß der Ausbreitung des bolschewistischen Giftes Vorschub leisten. Auch aus den, Grunde bedeuten die Repa rationen eine ernste Gefahr für Europa. Die bisherigen Leistungen Deutschlands betragen mindestens 40 bis SO Milliarden Reichsmark. Der Dawesplan würde uirter allen Umständen den Vor zug verdienen, freilich nur, wenn er gehalten würde, wie er gedacht war. Nehmen wir den Dounaplan an, dann werden wir uns bemüühen müssen, Unmögliches möglich zu machen. Ohne Hilfe des Auslandes kann keine Rede davon sein, daß Deutschland in absehbarer Zeit irgendwelche praktisch« Reparationspolitik erfolgreich zu betreiben vermag. Wir müssen in weitgehendem Maße mit langfristigen ausländischen Anleihen zu angemessenen Zinsen rechnen. Eine „brutale Sparsamkeit" im öffentlichen Leben ist unerläßlich. Aber auch noch manches andere, eine Steuerpolitik, die Rücksicht darauf nimmt, daß auch im Interesse des Fiskus nichts so sehr erwünscht sein kann, wie vermehrte Kapital bildung, eine Handelspolitik, die alle ihre Maßnahmen auf die Bemessung der Zollsätze in den Dienst einer gesteigerten Produktivität unserer Arbeit stellt, eine Sozialpolitik, die begreift, daß soziale Fürsorge auf Kosten der Kapital bildung ein Widerspruch in sich selbst ist. Das deutsche Volk hat gezeigt, daß es auch Unmögliches möglich machen kann. Liber es liegt im Interesse der ganzen Welt, daß mit der deutschen Zauberkraft kein Mißbrauch da- durch getrieben wird, daß man ihr zuviel zumutet. Die Län- der der Welt dürfen nicht übersehen, daß dann, wenn Deutsch, land untergeht, wenn man den Bogen zu straff gespannt hat, unser Untergang gleichbedeutend wäre mit dem Unter gang der ganzen europäischen Herrlichkeit, und das würde , auch für den amerikanischen Geldbeutel eine empfindliche Einbub« bedeuten. Düsseldorf, 8. Juli. Auf der außerordentlichen Mitglie derversammlung des Vereins der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen im Rheinland und in Westfalen hielt Generaldirektor Paul Reusch von der „Gute-Hoffnungshütte" die Eröffnungsansprache. Er sprach den Mitgliedern der deutschen Delegation an der Re parationskonferenz für ihre hingebungsvolle Arbeit in Paris aufrichtigen und herzlichen Dank aus, besonders dem General direktor Dr. Dögler, und er bedauerte die gehässigen An griffe, denen Dr. Dögler nach seinem Austritt aus der Dele gation ausgesetzt gewesen ist. Ueber den Poungplan sagte er u. a.: Kein verständiger Mensch glaubt daran, daß die Annuitäten aus dem Ausfuhrüberschuß aufgebracht werden können. Die Folge wird sein, daß, wenn der Poungplan in Kraft treten sollte, ein erschreckender Ausverkauf der deutschen Wirtschaft einsetzen wird. Von diesem Ausverkauf, der bereits begonnen hat, wird insbesondere die Industrie betroffen werden. Ausländer werden einen erheblichen Teil der deutschen Industrie beherrschen. Bei konsequenter Durchführung des Poungplanes würde das deutsche Volk bald aufhören, eine Nation zu sein; Deutschland würde zu einem geographischen Begriff herabfinken. Die deutsche Wirtschaft hat aber nicht nur einen äußeren Feind, sie hat leider auch im Innern, um ihre Existenz scharf zu kämpfen. Immer verhängnisvoller wirkt sich die Tatsache aus, daß man sich in Deutschland nur ganz umzu- reichend klar ist über die Schwere und die vernichtenden Wir kungen der gewaltigen Belastungen, die unsere Wirtschaft be drückt. 1929 betrögt die Gesamtmehrbeanspruchung der deut schen Wirtschaft gegenüber dem Stand vom 1. Januar 192!) 18 225 Milliarden Reichsmark. Dabei ist die Mehrbelastung der Wirtschaft durch erhöhte Schulden und Zinsverpflichtungen nicht berücksichtigt. Der Reichswirtschaftsminister hat am 14. April 1929 in Kiel gesagt: „Verbilligung der Produktion und Erhöhung der Kaufkraft der Massen sind unsere Ziele!" Mit diesen Zielen können auch wir uns einverstanden erklären. Die bisherigen Maßnahmen unserer Negierung haben jedoch das erstere Ziel in keiner Weise erreicht, im Gegenteil: D i e Erzeugung wurde verteuert, die Ausfuhr ist erschwert, der Index ist gestiegen, die Ar beitslosigkeit hat zugeuommen. Erfolgt im Rahmen unserer gesamten Wirtschasts- und Sozialpolitik nicht bald eine grundlegende Umkehr, so muß ein Teil unserer Wirtschaft verkümmern. Besonders gefährdet erscheint neben Ler Landwirtschaft die Schwer- und Rohstoffindustrie. Ich habe diese Ausführungen nicht gemacht, um die Arbeitnehmer anzugreifen, für deren Bestreben nach besserer Lebenshaltung im Rahmen des Möglichen jeder sozial denkende Mensch Verständnis haben muß, sondern aus dem Bedürfnis heraus, Negierung und gesetzgebende Körperschaften zu warnen, auf d«m in den letzten Jahren beschritteney Weg fortzufahren, «in Weg, der auf di« Dauer das Ziel einer besseren Lebenshaltung nicht erreichen kann, sondern zur Verelendung des Volkes führen muß. Die Not d«r Zeit zwingt uns, endlich einmal , damit aufzuhören, unsere Kräfte in inneren Kämpfen und Reibungen zu verzehren. Mehr als je ist heute Einigkeit im deutschen Volke notwendig. Wir müssen den festen Willen haben, uns als Volk zu behaupten und uns wieder hochzu- arbeiten, trotz dsr Gckuxr« der Zett und -er ungeheuerlichen «ch»«« «US» M, s» Vi*» Dk u» st m«, »nv, < - «»»^^<»»1« e» Ist »0 I«), «msärl» -« w dl. 00 --»» drM* PM. «.»««»Ul. »a, «uskk 100, s«r dl. «0 mm brUl. «ll. a.ImUiUK 1« «mvllrli s« N«>4»ps«u»Ig. VUpp, «r. I«r«. «»< V«, an«»» «r. W. Ergebnis -er ZiegenzShlung -elr. Ueber das Ergebnis der nach dem- Stande vom 1. Just 1929 stattgefundenen ZiegenzShlung zwecks Abführung der Verzeichnis aufgestellt worden, welches für die beteiligten Ziegenbefitzer in -er Zeit vom 8. MN di» 20, MN 1VW im hiesigen Polizeiamt — Stadthaus II, Zimmer Nr. 6 — Einsichtnahme öffentlich ausgelegt ist. Einsprüche gegen das Verzeichnis find nur zulässig, wenn sie bis zum Ablauft der vorgenannten Auslegungsfrist schrkst. lich oder zu Protokoll bet dem unterzeichneten Stadtrat an gebracht werden. Schwarzenberg, am V. Juli 1929. Polizeiamt. Mittwoch, den 10. Juli 1929, vorm. 10 Uhr sollen in Schwarzenberg 1 größerer Posten Schreibhefte, Gummiabsätze, Damen- und Mädchenhalbschuhe, 1 Frlktionspresse und eine Drück- und Planierbank öffentlich meistbietend gegen sofor tige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Kaffee Poetzsch. Q1172/29 Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht« Schwarzenberg. « «ühallmd di« amMchen «ebanMmachuug.» der «mk-hauvimamtschafi und der " Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtisch«! Behörden in Schneeberg, Lößnitz. Neustädtel, Srünhain, sowie der Finanzämter tu Au« und Schwarz«nd«rg. Es werden außerdem veröffentlicht: DI« Bedannimachungen d«r Stadträt« zu Au« und Schwarz«nb«rg und der Amtsgericht« zu Au« und Sohanngeorgmstädt. Verlag T. M. VSrlner, Aue» Srzgeb. im« »e im» »1, er»»!» «m,««) ««0, 0»««»«, ia. som«»m»«r, r»»L vomfmmd Mittwoch, den 10. Juli 1929, vorm. K11 Uhr sollen in Schwarzenberg ein größerer Posten Reiseschnellkocher und Ausstecher öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q1164/29 Sammelort der Bieter: Gasthaus zum Schützenhaus. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgerichts Schwarzenberg. Mittwoch, den 10. Juli 1929, vorm. 9 Uhr sollen in Ober mittweida 11 Zentner weiche Holzpappen öffentlich meistbie tend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasth. z. grünen Tal. Q1156/29 Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht« Schwarzenberg. Das Umgemeindungsgcsttz angenommen. Berlin, 8. Juli. Der preußische Landtag nahm heute in zweiter Lesung das westliche Umgemeindungs- g e s e tz an. Hamborn, 8. Juli. Heute früh 10A Uhr wurde für fünf Minuten zum Protest gegen die Eingemeindung Hamborns nach Duisburg der Verkehr stillgelegt. Da der Strom ausgeschaltet war, mußten diL.Mraßeübahnen still stehen. Der Fuhrverkehr stand ebenfalls fünf Minuten still. Die Läden wurden für dieselbe Zeit geschlossen. Auf den Schächten wehen die Flaggen halbmast, und die Friedrich Thyssen-Hütte hat schwarz geflaggt. Die „Emden" in Neuseeland. Wellington, 8. Juli. Die neuseeländisch« Regierung hatte den Kommandanten und die Offiziere des Kreuzers „Emden" zu einem Frühstück gebeten. Premierminister Ward brachte einen Trinkspruch auf die Gäste aus, in dem er die Erwartung aussprach, daß sie Neuseeländer und Deut sche nie mehr als Feinde gegenüberstehen würden. Der Kom- Mandant der „Emden", Kapitänleutnant Arnauld de la Per- riere, brachte im Namen Deutschlands den aufrichtigsten Dank für den zuteil gewordenen Empfang zum Ausdruck und sprach die Hoffnung aus, daß der Besuch des Schiffes dazu beitragen möge, eine Atmosphäre der Freundschaft beider Länder zu schaffen. Die Sperrung der Elterleiner Straße im Stadtteil Wil- denau für allen Durchgangsverkehr wird ab Mittwoch, den 10. Juli, aufgehoben. Schwarzenberg, den 9. Juli 1929. Der Rat -er Stadt. Amtliche Anzeigen. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Ber- einsbank Aue i. Erzgeb., eingetragene Genossenschaft mit be schränkter Haftpflicht, in Aue ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf Dienstag, den 28. Juli 1929, mittags 12 Uhr, vor dem Amtsgericht Aue anberaumt worden. Amtsgericht Aue, den 4. Juli 1929. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Möbel- Händlers Paul Moritz Ziebarth in Schneeberg wird Termin zur Verhandlung über den vom Gemeinschuldner eingereich ten Dergleichsvorschlag vom 29. Juni 1929 auf den 9. August 1929, vormittags 11 Uhr bestimmt. Der Deraleichsvorschlaq liegt in der Geschäftsstelle des Amtsgerichts, Zimmer Nr. 45, zur Einsichtnahme aus. Schneeberg, den 4. Juli 1929. Das Amtsgericht.
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