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Dresdner Nachrichten : 20.05.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188305209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-05
- Tag1883-05-20
- Monat1883-05
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1883
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Ltltsr«»he,»l«hlpich1 «erUn. Dresden. »«il„BI»« »rlchetni IL-Nch Irllh 7 U»r t. l». Ilx»».r Mariens«. >». Nb»»ne»riu»vrri» olerlcliaorltch 2 «,rk dii P»,e.. durch dir P»„ I Mark 7d PI»? Rumi». >0 Wr. Illr dir Rückgabe «lnselandier vla- »ulcript« mach, sich kt« ««taction »Ich» verbtiidUch Annoncen sll> UN» nrdmrn an: Die «nnancrn-Vurcauk v.Oaalrn- p««> ch »»«l»,! — Rudolf »>»sl«: — raub» ch G»m».: — Inoaltdeudaick: — ». Müll»» in lüdrily: — «ad. Rieft in Maadtbnr»; — I. Eiarck ch So. tnHoll«; —««»»«»»In Hamdura. Ferisirech Lltle» Nr. 11 (Allst.)«. SSL (Neust' Jnlrrale wrrden Marlenlieade >2 dt« Nachm. » Uhl anaeaammrn, Lannlaa« dl, Mi«-«» kr r Nrulladt Tageblatt für Politik, UnterI>altuua.Geschästsvtrkthr. Lücsenbericht, Fremdenliste. lldr. In nur an Wochentag««: ar. ftl»ster,osle Rr d di»Nach«. ltUd». — Dl« »tnlpal«,« P«ili»eil« koiiel IS Ps. «ingelandi dle tt-UeSoP,. -eine Sa rankte für da» »i> chft- tagige Erscheinen der Inserat» wird «Ich: gr«ed«n. «u»>»Ltt>«c Annoncen» Aufträge tnleriren wir nur gegen Vrünu» u,cra»d«. Z«t,lu«g durch tines. »larten oder ttojletnialiiun«. Acht Silben tollen ld Psg. Inlcrare stir die Montags» Nuiuiner oder nach einem g-üi-ge dl- Vem,etle Sü P,. »i« vt,«., MMckeil, Onnew»!«!« (ttüvdit. OkorlliUditr), oniptioblt aklo ,Vrtou I,«I«en- uiui N«T»in««llv»»rei» ou xw8 uuü cm clcstrul ru h'nbrilcprc'iuon. l-agen in vollen: !8 8ok>088-8ti'L886 18, ckoni Röni^'I. 80KI0888 zrccsrvllUbor. ssss«»S-tii^s^rr^r<-^,s-sn--sL-»s-!r-LSL^i^-rL-sL-LSSiis-LS! cht» sxrO-iit« Ik»L«r, voll 5 blirrlc Lll io voiv» Ullä buut. Lmptoblondivorth F»t,ievvII«1e«It«is vou Ll. 8,75 «u. 15 Mmaplll 15 ^Is^sler, 15 HIlmLnikl >5. Ml! IIMMlI <8p6l;iriI.tLt) ((iolU-^vmp08U.ioa wit 8tomr»o!) mlt <'»r»iitle, Nlr llvrreu vo» 2 LI. LO Pf. rm, kär O»mvk. miL t)uL-»lo von 4 LI. öO Pf. iin, BvUt I4kLr»l«oIäeoe OtiLrniortivtwu Ltiiolr von II Ll. ru». äo. «okt krUder voo ö LI. »n, Kivkol >ou 50 I*s. b>8 6 Ll., dolivLi? VOQ 25 Pf. dis 3 51. ^lle 8eknmi:kdin:lieo, tAxltcd >eu!ielteo. CI. HE)S8V, /^Itmsrlit, lrüniirl. IIottlrlFrunt. - ^rrclr ksooästvr luvemtur Liräst, «ler Vvrlvtuk oiosr Mr«88vl» «l«r V»pl««vrlv- CrtllrvL »a i vrn»»88iMtvi» ^rv>8vi» statt ^LüIIvr, pnaxet slr. 37, (ialiuitsriv-, 4-vcIor-, 8piol- und XoiHorzvairiou-Hsnäliint:. I spissvrie-bilsnufsvtur. Lrösslvs l.sgor am k>lstrv. Nr. 1-10. 28. Jahrgang. Auslage: ^8,000 Lrpl. AllLI'.tNn, fl' dcn 20 Moi: iltordwcilwind böig, vcräilvcrliche Bcmölkuno, etwas Niederschlag. Temperatur kühl. Dresden. 188». Lv»»tl>g, 20. Mal. itut lim IlitM tlini Vvr«I«I» lüldoUMSIIIVUtt» »Mt »11« ,,I»r«»a«I««« vk»»«Is» Lloire««" 1« «1«p I2xi,v«1iei«»i>, ^lae1«»»!»trad««« I», ,a ««» I»L«o»1gr«ii, lkile »»„»vürtb, >»» l «I«,» vial»«« rl. In» «lentch« 1»«n »«1«!»««« 1»1»»tv «» «2 ll»t«n»1»evn, 1» «1«r 0«r»<«re.»tIn^t»e. )Nl,»i»»»r» 1»t« »u 77 ILr. »AvI. ^grl»»»ne»«r»la«r »»«evnoiui»«»». Lxpvältlon Uvr Vr08tlnvi' >iu1ti'1(1t1on. vcraniwortltcher Redakteur sllr PolilisthkA vr. Emil «i ercp in Dresden In Dortmund wurde in den letzten Tagen eine Wahlschlach ausgekochten, die. was Leioenschaft und Verbitterung aiilangt, in keinem Stücke hinter den Erscheinungen hei den Ersatzwahlen in Meisien-Nie a und Straisund-Nügcn ;urücktziiet>. Es ist überhaupt das Eharalleriltische an den Nach- und Ersatzwahlen, daß bei ihnen die Agitation gegen die Hnuplwahlen erheblich wächst Der Reichs tag hatte die Wahl des früheren Abgeordneten sür Dortmund, eines Herrn Lenzmann, wegen Unregelmäßigkeiten für ungiltig erklärt. Lcnzmann wurde natürlich von seiner Partei, dem Fortschritt, wieder ausgestellt. Die mächtigste Unterstützung erhielt er aber von den Ultramontunen. die aut die Ausstellung eines eigenen Eandidnten um so eher verzichten konnten, weil Lcnzmann votier erklärt hatte: er verwerfe die ganze Faik'sche Maigesetzgcbung. Fortschrittler und Alerikalc führten für den gemeinsamen Eandivaten 13,Mi Stimmen ine- Fels-, der Gegner, ein Herr zUcine, brachte es mir auf 1I,10l Stimmen. Dieser gehört den gemäßigten Liberalen an; sür ihn, als das kleinere Uebcl von zweien, stimmten auch die Konservativen. Am krättigsten aber gingen sür ihn die Schutzzöllner ins Zeug und häufiger drückte er die Material-Lieferanten in ihren Forderungen und die Arbeiter in ihren Löhnen. Diese Folge der Mindeätorde- rung ist die allerabscheulichste; sie ist schmachvoll und geführ-ich zu gleich. Sie ruinirt die mittleren und kleineren Gewerbtreibende», sie erbittert die Arbeiter. Beide verkürzt sie in dem, worauf sie von Gottes und Rechtswegen einen begründeten 'Anspruch baben: in dem gesicherte» Bezug eines gerechten Erwerbs, eines nuslömm- lichen Lohlies. Wie viele kleine >>ancuvcrter, die ihre Erzeugnisse zu den von barbarischen „Mindesliordernden" vorgeschriebe»»'» ge drückten Prellen dahingeben mußten, sind dadurch gestürzt, wieviele Arbeiter, die zu Hungcrlöbuen Weiterarbeiten mußten, sind niit Gewalt in's sozialdemokratische Lager getrieben worden! Aber auch den Mindesllordernden ist ibr S»slem nicht immer zum Vortheil ausgeschlagen. Viele, die jahrelang durch ihre billigen Dsscrken den Neid und Aerger ihrer Konkurrenten erregten, haben zuletzt ihren Konturs anmelden müssen. Mancher bctrüger'schc Konkurs erklärt sich einfach durch das jetzige Submissions-Versahren. Der Rückschlag dieser ungesunden Verhältnisse auch auf die Gemeinde und den Staat konnte nicht ausbleiden. Gewerbtreibende, die bei ver nünftiger Bezahlung ihrer Leistungen ihr leidliches Auskommen batten, schwächer, Kasiabanten ganz still. Bergwerke ruhig. Von anderen Fiidustrim. ,varlmann anziehend. Deutsche Fonds ruhig, fest, Russen schwächer. ftrantiur» IS. Mai, Abends, ilrebn LtN',«. Ellldbbalin ". Lom barden Nil »Ocr Loolc —. Lcli. Silbcrrcntc —. Papicrrcme —. Salizicr 2L8-/,. vellerr. Eoldrcine —. a»/« Un«.Goldreine — . <7cr viulicn —. dver Nullen —. 2.Lric»lanIc:bc — . Reuclic Ungar. Goldanlcib« 70. !>. Orienianlcilie —. Un garn,>>c 'tlavlcrrcnic —. Llicoiuo —. Egvmer 71. Äoiibardlialm ns Slill. Wie», >s Mai, Abends. Srcdll 207.20. Siaau-b. - . Lombarden . Nordweltbadn —. . Marlnoic»- , Un„. Lrcdit —4°/^ Ungar. Gold 8».:N>. riaei» ls. Mai. iSckluü., Rente 7U.87. Anleihe I0S.S7. Italiener N2,4V. Slaaisbahn 7läOO. Lombarden 22ö,vo. do. Prioritäten 2S8. Egypler 2,0. Oellerr. Goldrcnie »t»/,. Nell. »>>,rt» «Piotulienl, IS. Mai. iSäiiuh.1 Welten Mai 20.10. Seplember- Tc.eiaber 27.00. seil. Svirim» Mai L0,70. Scbiemdcr-December bl,70, fest. Nnbol Mai luo Sd.Scvicinber-Tccemdcr 7«.7b. neigend. «msterba», cProdulien!. ls. Mai. (Schluin. Weizen Mai 280, Nvv. —. Roggen Mai lvs. Sl eben Iber I7i. big,len bei dem Drucke, weiche das Submissionsvenobren aus sic aus- übt, ibre Erllicmz und sür dcn Staat ihre Steuersähigkeit ein. Die .'raiigeslit'ng en und zu Darbelühnen beschäftigten Arbeiter sielen zeitig der Armenversorgung anheim. Ter scheinbare Vorthcnl, den Gemeinden und Staat durch Vergebung an den Mindcstsor dcrnde» haben, wandelt sich im Laufe der Entwickelung in große Nachlbeile um. Wie^ost hat ferner der Staat bei derartig vergebenen Bauten zu seine»: Schaden grobe Mängel an den Lieferungen ent deckt! Kurz, auch der zweitelbastc Nutzen, den der Staat durch billigere Preise erzielt, wiegt bei Weitem nicht die Schäden aus, die das bisherige Prinzip sür ihn selbst und die Familie, die Werk statt, den Handel und die Gemeinden im Gefolge bat. Wie aber dem c» begegnen ? Schon jetzt behalten sich viele Gemeinden und der Staat die Auswahl unler dcn Bietern vor. Vollständig un sinnige Gebote und notorisch unsolide Bieter bleiben unberücksich tigt. Es sollte aber auch ausdrücklich bei jeder Submission betont werden, daß der Mindcitsorderndc keinerlei Vorrecht habe, in erster diese Unterstützung will in einem Wahlkreise, in welchem Bergbau'Linie die Arbeit oder Lieferung zu erhalten. Daneben darf die ..»d c?ilo.,m-ef- einen ko bedeutsamen Maltor des Erwerbslebens' Vergebung nicht m der vand einzelner Beamten I-egen, sondern einen ,o veoemiamen üiiuor oco l,rwcrvsllvrn.. eine Kommission muß ^darüber entscheiden und die Entschcidungs- und Eisenwerke einen so bedeutsamen Faktor des Erwerbslebens darstellcn, schon Etwas besagen. Gleichwohl waren ihre Anstren gungen erfolglos. Ist etwa der schutzzöllnerische Wahlkreis ins Frcihändlerlager übergcgangcn? Keineswegs. Die katholischen Wähler, vor die Frage gestellt: Ob ihnen ihre kirchlichen oder die Erwerbs-Interesse» höher stünden? entschieden sich ohne Schwanken für das Erstere und sie lieferten damit einen Beweis, daß in unserer materiellen Zeit cS auch Tausende von Männern gicbt, die sür ihre Uebcrzeugungcn auch große materielle Opfer zu bringen im Stande sind. So sehr wir es im Interesse des Reiches liegend erachten mußten, wenn ein industrieller Wahlkreis sich einen Schutzzöllncr erkor, so wenig dürfen wir die Augen vor der Wahrnehmung ver schließen. daß Tausenden unserer katholischen Mitbürger die Herbei führung des kirchlichen Friedens als das -Höchste und Nächste cricheint und daß sie zu diesem Bcbusc mit Opfern nicht knrgen. Möchte man doch in Berlin die Nutzanwendung beherzigen, welche die Dortmunder Wahl predigt! Die katholische Bevölkerung Preußens ist auis Acußcrstc unzufrieden mit dem Gange der Ver handlungen zwilchen Berlin und Rom; sic gicbt ihrem Unmuthc dadurch Ausdruck, daß sie sich aus die Seite der schroffsten poli tischen Opposition schlägt. Fürst Bismarck hat nun einen freihänd- lerischcn Gegner mehr im Reichstage. Dieser wird das Kraut zwar auch nicht fett machen, aber als Symptom der Volts» immung ist die Dortmunder Wahl recht lehrreich. Weitere bittere Erfahrungen, wohin man es mit dem diplomatischen Zwickmühlcnspicl zwischen Gesandten und Kardinal bringt, werden ja bei dcn noch bevor stehenden Ersatzwahlen nicht ausbleiden. Znm dritten Male sind nämlich die Verhandlungen zwischen Berlin und Nom auf einem Punkte angclangt, daß man sie als gescheitert ansehen muß. Kaum hat der Papst die letzte preußische Note durch dcn Gesandten Hcrm v. Schlözer eingehändigt erhalten so hat er diesem bereits die Antwort darauf zukommen lassen. Bisher war stets eine längere Frist als 14 Tage für jedes derartige Schriftstück üblich; die ungewohnte Schnelligkeit, mit der diesmal Kardinal Jacodini antwortete, läßt aus eine Ablehnung, auf einen Abbruch mit derselben Sicherheit schließen, wie ans dcn Wind die Richtung aussteigenden Rauches. Es bleibt sonach sür die preußische Regierung Nichts übrig, als Das, was sie schon längst hätte thun sollen: einzig auf ihr gutes Recht gestützt, die unhaltbaren und drückenden Bestimmungen aus den Falk'schcn Maigcsetzcn auszu- mcrzcn. Tliut sie dies, so fallen ihr von selbst wieder die Herzen der katholischen Bürger zu und es bleiben ihr Wahl-Ersahrungcn wie in Dortmund erspart. Mehrere Vorgänge haben neuerdings die Aufmerksamkeit des Publikums aus die Slrt der Vergebung der Staats- und Gemcinde- arbeiten gelenkt. Bel der früheren Vergebung aus freier Hand stellten sich mehrfache Uebelslände ein, sodaß man vielfach in's andere Extrem überging: mittelst deS Submissions-Verfahrens dem Mindcstfordcrndcn die Arbeit zu übertragen. Ja, in der frcihänd- lcrischcn Anschauungsweise, die so viele Jahre lang unser ganzes Denken und Handeln beherrschte, ging man sogar so weit: die Er ziehung von Waisenkindern dem Mindestsordernden ^nzuvertrauen. Seit einiger Zeit ist hierin ein recht erfreulicher und gesunder Um schwung der Anschauung eingetrcten. Daß dem Bstl'gsten unbe dingt der Zuschlag ertbeut werden müsse, diese krassesivMancbester- Wrrsheit wagt sich schon gar nicht mehr an's Tageslicht. Daß oft kolossale Differenzen in den Angeboten Vorkommen, ist an sich nicht verwunderlich. Dem einen und dem anderen Bewerber stehen oft besondere Hilfsmittel bei der Beschaffung von Rohmaterialien zu Gebote, er kann mitunter die Arbeitskräfte seines Personals vor- tbeilhafter verwerthen, als seine Mitbewerber. Aber wie oft kommt es vor, daß ein Bewerber, wenn er glaubte möglichst niedrige Preise gestellt zu haben, er sich noch bei Weitem unterboten sah! Nur ausnahmsweise war hierfür der Erklärungsgrund anzusübren, daß der Mmdestforderndc ohne eigenen Nutzen, >a sogar mit effektivem Schaden seine Leute fortarbeiten ließ, um sich einen gewissen Stamm Arbeiter zu erhalten. Gewöhnlich hatte das Niedrigstgebot den Hintergrund, daß der Betreffende sich auf andere Weise schadlos zu halt«, hoffte. Entweder benutzt« er weniger solides Material; noch Lokales »nd Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin reisten gestern Mittag nach Leipzig, um dort den Frühjahrsrcnncn, welche der Rennvercin veranstaltet, beizuwolme». In Leipzig wurden die hohen Herrschaften auf dem Dresdner Bahnhöfe von dcn Spitzen der Staats-, Stadt- und Reichsbehörden empfangen und vom Publikum mit gewohnter.Herzlichkeit begrüßt. Tie Majestäten sind im Kgl. Palais abgesliegcn und gedenken heute Abend nach ihrer Villa in Strehlen zurückzukelnen. — Gestern Vormittag 9 Uhr 45 Min. reiste Ihre Durchlaucht Frau Prinzessin Friedrich zu Hohe nzo» lern wieder nach Berlin zurück. — ZuK o in in e ric n rä t h e n wurden ernannt der Spinncrei- besitzer Hermann Leo m Arnsdorf und Fabrikdirektor Julius Vogel in Pcnic,. — Eine unerwartete Freude wurde dem Orte Cossebaude vorgestern zu Theil, indem Se. Rias, derKönig auf der Tour mit dem Eourierzug d>.r dirccten Berliner Balm gegen 4 Uhr Nach mittags seine Fahrt nach Dresden unterbrach und im Bahnhof Cossebaude ausstieg. Von Strehlen war Ihre Mas. dieKönigin dem holien Gemahl mit dem Wagen bis hierher entgegengesahren und Beide fuhren per Equipage gemeinsam von Eopevaude über Mobschatz und Merbitz nach Sircblen. Im Bahnhof nahm Sc. Majestät aus der Hand des Bahn-Restaurateur Müller ein Glas prächtigen Gerstcmaftcs der Aktien-Brauerei Bayerisch Brau haus, lobte wiederholt das Getränk und nachdem er sich nach den cmpiehlcnswerthesten Wegen erkundigt, nahmen die He>rschastcu obige Route durch die in voller Schönheit prangende Baumhlülhe der dortigen Kirschgehänge, die selten einen so reichen bezaubernden Eindruck machen, wie gerade in diesem Jahre. Wo daS Königspaar, dessen liebenswürdige, leutselige Art bekannt ist, von den Anwoh nern erkannt wurde, war die Freude über den hohen Besuch allgemein. — Das Mahnen durch offene Postkarten ist stets strafbar, auch dann schon, wenn solche keine Beleidigungen enthalten. ... - Dieser Rechtsatz sollte zwar bekannt sein, ist es aber doch noch immer der von ihnen bewohnten Kammer auf der Kurkürsicnstraße wurde nicht so, daß nicht Verstöße gegen ihn vorkämen. Erst vor Kurzem gründe müssen allen Submittenten zngängig sein, abgesehen von den Fällen, wo ein höheres Staatsinteiesse die Geheimhaltung dicker Gründe fordert. Ein nach diesen Gesichtsvimttcn geordnetes Vcrtakren giebt auch genügende Sicherung gegen unberechtigte Bevorzugung und Durchstechereien. Neueste Telksiranime der „Dresdner Nachr." vom iL. Mai. Berlin. Am Montag steht ein neuer partieller Droschken- kutscherstrcik bevor, da sich viele Fubrherren weigern, die neuen vom Kutschervcrcin ausgegebencn Kontrolbücher zu unterzeichnen. - In ewo!>! ' " die die 38jähr>ge Wittwc Sieller toct, daneben ihr Liebhaber, der Schlächtcrgcselle Kaupe, anscheinend bewußtlos ausgesundcn. Kaupe winde wieder zu sich gebracht und konnte keine glaubhaften Angaben über die TodeSart der Sieller, die schon in Verwesung übergegangen, machen. Man vcrmuthet, daß Kaupe die Steller ermordet hat, umso nebr als an seinem Körper verschiedene Wunden gesunden wurden, die von einem Kampfe herzurühren scheinen. Kaupe wurde verhaltet — Ein furchtharer Sturm riß Nachmittags im Stadtbalm- bogen 5 (Gcsellichast vom rothen Kreuz) beide höllcrirc Scitemvändc ein und richtete moßcn Schaden an. Ein Schutzmann wurde ver wundet. — Den Oelhcrmcr Petroleumwerken ging eine landdrostei- tiche Weisung zu. sofort die Mengen des gepumpten Salzwassers zu beseitige». ohne dieselben in das Schwarzwasscr zu leiten oder dcn Betrieb einzustellen. Die Beseitigung der Lalzwassermassen ist nur aus die Tauer möglich durch eine sehr kostspielige Kanalanlage, so daß der Rentabilität der Oelinoustric überhaupt große Gefahr droht. — Die Berliner „Nat. Ztg." schreibt: Vor mehreren Jahren hatte der Reichskanzler in einem die gesetzliche Regelung des Ver sicherungswesens betreffenden Rundschreiben an die Bundesregie rungen die Errichtung eines Rcichsvcrsichcruirgsamtes angeregt. Wie jetzt berichtet wird, hätte man sich aus Grund der eingclaiiscnen Antwortschreiben nunmehr für die Errichtung eines mit geeigneten Kräften zu besetzenden Rcichsversicherungsamtes entschieden, nelches nicht allein mit den Landesbchördcn die Aufsicht über die Versichc- rungsansk ilteu fühlen und in Füllen schwerer Verletzung der Rechte der Versicherten das Verfahren aus Untersagung des Gcschäjlü betriebe» eröffnen sott, sondern auch über die Frage der Zulassung neuer Versicherungsanstalten im Wege der Konzession zu beschließen hätte. Neusiettin. Wegen des bekannten Snnagogcnbrandcs, der von der jüdischen Presse den Antisemiten zugcschricbcn worden, ist gegen fünf hiesige jüdische Einwohner Anklage wegen Brand stiftung erhoben worden. Rüdesheim. Ein großer Brand an der Rheinseitc äscherte bis jetzt 25 Wolmkäuser init Nebengebäuden ei«. Vicrundvicrzig Familien sind obdachlos. Pionniere von Kassel sind eingetroffcn. Paris. Penramont all»» Rcgondaud, der seiner Zeit im „Solcil" seine in Baden-Baden mit dem Fürsten Gortschakoff ge- vfloaencn Unterredungen veröffentlichte, wodurch der nissische RcictiS- kanzler arg kompromittirt wurde, hat den hier zum Besuche an wesenden Grafen Neust interviewt und über die Bedeutung der Tnpel-Allianz befragt. Penramont berichtet dirübcr im „Evene ment" : Brust bat. ersichtlich durch frittiere Erfahrungen gewitzigt, ihm gar nick ts gesagt, was aber den findigen Reporter komischer weise nicht verhindert, als Resultat seiner Unterredung die Uebcr- zcugung auszudrücken, daß Gras Brust in besonderer Mission der bat das Hamburger Schöffengericht aus Grund dieses Satzes eine Verurtheitung eintreten lassen. — Die diesmal von Donnerstag auf Freitag verlegte vorgestrige öffentliche Sitzung der Stadtverordneten unter Vorsitz des Herrn Geh. Hofrath Ackermann, die wieder in Folge lebhaftester Bercdtsomkeit fast »Stunden wahrte» brachte als Haupt ergebnis) 1. die Genehmigung zur Erhebung von 15 Pfennig von 100 Mart Gnindwcrth und 5 Pfennig von 1 Mark MiclhzinS zur Deckung des bereits aus 1,100,000 Mark fcstgestrlltcn diesjährigen Bedarfs sür das allgemeine Voltsschulweken und 2. die Zustimmung des Kollegiums zu der zwischen dcm Stadkratb und dem Staatü- ffskuv in 15 einzelnen Punkten geplanten Auseinandersetzung über das Bauareal am Böhmischen Bahnhof. Diese letztere Angelegen heit spielt seit langen Jahren und ist. wie Herr Oberbürgermeister Lr. Llttbel erläutert, vom Rath reislichst erwogen und in der Hauptsache speziell vom Stadtrath Tenchcr mit anerkennenswerlher Umsicht und Hingabe geführt worden. Es ha 'dctt sich um den Aus tausch der dort gelegenen großen Arcalflächen, von denen ein Theil (die große Wiese jenseits des Bahnkörpers am Bismarckplatz und der lange Streifen zwischen dcm Bahnhofe selbst und der Strehlencr Straße, sowie ein schmaler Sireiscn diesseits des Bahnkörpers) der FiotuS. den anderen Tbeil (die große Flache diesseits des Balm- körvers, die sich von der Pragcrstraße ab längs der Wienerslraße hinzieht und oerschiebenc andere jenseits des Bahnkörpers gelegene Arealslreisen) die Stadt zum Eigemlnim übernehmen. Die Stadt macht dabei kein übles Geschäft, sie zahlt zwar dem Fiskus schließ lich über 82M) Mail baar heraus, gewinnt aber dagegen ein Areal im Uedernahmen'erlh von 401,257 Mark zu srci-r Verfügung. Die S1.-V. Lingke und Hartwig finden das Verhältniß nicht ganz so günstig und wünschen dcm Fiskus mehr Bedingungen aufcrlcgt, während St.-V. Pfeiffer vor weiterer Verzögerung des Abschlusses warnt und denselben cmpsiehlt. Tie diesseitige Zustimmung zu dem abzuichlicßcndcn Rcceß werden übrigens an die Bedingung giknüpst, die der Fiskus hoffentlich anninnnt, daß er alle diejenigen Baulich keiten, welche er auf dcm ihm überlassenen Areal errichten wird, so einriclstet. daß sic einer späteren Unterführung der Prager-, Werder-, Uhiai'd- oder Franklin-Straße nicht hinderlich werden und sich ver- pflicktet, wen» er dem nicht ganz »achkommt, die bezüglichen Bau lichkeiten im Falle einer Unterführung der erwähnten Straßen auf seine Kosten zu beseitigen oder entspiechend umzugcstaltcn. - Eine im Verhältniß zu der Geringfügigkeit der Sache unglaublich um ständliche Debatte — sie dauerte über 14/2 Stunden — erhebt sich über die Besen, die zum Kehren der Aligustuöbrücke verwandt werden. St.-V. Scnsscnth hat nämlich gesunden, daß zu viel Besen verbraucht und daß dieselben zu tbeuer bezahlt werden. Wer sich dasür llitercssircn sollte, der höre. Es wurden im Jahre 1881 (um dcn Raubmord i», Palais Ronal verübten, sind in Brüssel ver haftet worben, wo sie die gestohlenen Bijoux zum Verkauf anboten. Einer der beiden Mörder toll der geschiedene Mann der Kasstrcrin der bestohlenen Eigentbümerin sei». Diese Kassnerin batte bekannt lich zuerst den Mord entdeckt. — In der Ruc Blanche ist ein Haus eingcslürzt, auf dessen drei Stockwerke zwei neue gcietzt werden sollten. Man arbeitete eben an bei» fünften Stock, als in Folge Ueberlastung mit Baumaterialien die Decken des dritten und zweiten Stockes durchbrachen. Die Bewobner und Arbeiter wurden mit gerissen. Ein Arbeiter ist todt, drei Bewobner schwer verletzt. Die Berliner Börse crössnete schwach und lustlos. Bald aber vollzog sich ein regerer Verkehr in deutschen Eisenbahnen. Besonders Dvcrschlesische bevorzugt, deren Verstaatlichung un mittelbar bevorstehen wll. Maricnburgcr waren in zweiter Hälfte cmgeboten und nacblasscnd. Kaffabnlmen vernachlässigt. Franzosen und Lombarden behauptet, andere österreichische Bahnen unbeachtet. Oesterreichisch« Prioritäten gut behauptet. Spekulative Banken ich eine Anzahl Rechnungsbelege nicht sogar eine vcrreckncte Zablung von 6 M. >s gedeckt. Im Finz.-Aussch. bat man oirkilch einige Besen weniger cs auch thun stadträlblichcn Rechnungsführung sehr cnn man seiner bilcerrcichen und viel mes folgt, so lauter Fehlern „ . , eilte aber diese düstere Anschauung bis lang noch nicht und man darf mit aller An erkennung sür Herrn Hartwig und diejenigen S1.-V., die sich be mühen, Mangel» in der Verwaltung aus die Spur zu kommen und für deren Abschaffung einzutreten» doch auch wünschen, daß Zeit kosteten. Außerdem fond sich eure vorschriftsmäßig attcstirt und iogar 75 Psg. nicht mittelst Belegs ged nun berechnet, daß vielleicht wirklich cinigc Bescn weniger cS würden und daß man möglicherweise Ouellcn finden mllsse^ von denen billigere Besen zu beziehen seien und u. A. greift Lt.-V. Hartwig wieder die nicht ganz exakten Rechnungsbelege heraus, um aus'S R uc an ihrer Hand zu beweisen, daß es mit der Ordnung und Zuverlässigkeit der stadträMichcn Rechnungsführung sehr be denklich aussche und wenn Superlativen scheint es, da besteht. Der weitaus
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