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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 30.07.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186907305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690730
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-07
- Tag1869-07-30
- Monat1869-07
- Jahr1869
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8S. Keita«, teil 30. M. 186», MriLeilüerger Nachrlchtsblatt ' und / - '-U! - Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. SonnMg, den >. August: 12 Uhr NachtS. Sonntag, den l. August: 1l Uhr NachlS. Am FeuerwerkStage: II Uhr 4L M. NachlS. Sonntag, den 8. August: 1i Uhr NachlS. Netr Sommer.Abenden promeniren die Krakauer hkr. Tausende Spaziergänger passirtrn die traurigen Klostermauern, ohne nur zu ahnen, welche fürchterliche Tragödie sich da drinnen seit 21 -Jahren abspielt. Zuerst ttat in taS Kloster Pater Spital, ihm folgtt die gerichtliche Cvmmisfion, der ditPfört nerin anfangs den Eintritt zu verweigern suchte, sodann jedoch gewähren ließ, als vr. Gebhardt sich auf die Erlaubniß deS Bischofs stützt« und Herr Spital dies bestätigte. Ter UntersuchungS lichter sagte sofort der Pförtnerin: „Ich bin hierher gekommen, um die Nonne Barbara Ubryk zu sehen und zu sprechen." Diese Worte machten auf die Pförtnerin einen fürchterlichen Eindruck. Cie wankir einige Schrille zurück und sagle: „das ist nicht möglich", und alsbald wollte sie sich mit einer andern Nonne entfernen, waS der Untersuchungsrichter verhinderte, indem er beide Schwestern festhalten ließ und ihnen erklärte, er verbiete ihnen im Namen des Ge- fetzeö sich von der Steile zu rühren. Gefolgt von den Nonnen begab sich hierauf die Com mission in den oberen Korridor, woselbst eine der Nonnen den Untersuchungsrichter zu der Zelle der „Schwester" Barbara geleitete. Die Zelle befindet sich am äußersten Ende des Korridors -wischen der Speisekammer an der Kloake, hüt ein vermauertes Fenster, ist mit einer hölzernen Doppelthür versehen, an der eine verschiebbare Oeffnung angebracht ist, durch welche wahrscheinlich Speisen verabreicht wurden. Durch eine kleine, freigelasscne Fensternische fällt dann und wann ein Lichtstrahl in diesen un heimlichen Kerker. Man öffnete die sieben Schritt lange und echS Schritt breite Zelle. ES säüt schwer, den Anblick zu beschreiben, den dieses JnquisttionS- iückchen im 19. Jahrhundert gewährte. In einem finstern, verpesteten, an eine Kloake angrenzenden und seiner Bewohnerin als Kloake Bekanntmachung, das Dresdner Vogelschießen betreffend. AuS Anlaß des Dresdner Vogelschießens behalten die TagesbilletS, welche von Tounabeud, den 31 Juli, «M von Stationen und Haltepunkten nach Dresden gelöst werden, Gültigkeit zur Rückfahrt bis mit Montag, den S. Augnst- Die Benutzung der Eil-, Schnell-und Courierzüge ist hierbei ausgeschlossen. Eine Klostergeschichte. Ein BMcht der Wiener „Presse" auS Kra> kau von» 23. Juli, welcher schaurige EnthMun gen über einen Vorgang in einem Krakauer Nonnenkloster macht und eigenthümliche Streifs Mte« auf daS Klosterleben wirft, rourstrt jetzt fass durch alle Zeitungen und glauben wir, den-t -sotbeA Unsern Lesern nicht vorenihalten zu dürfen: AN» Dienstag, den 2V. d. M., gelangte eine anonyme, augenscheinlich von Frauenhand her. rührende Anzeige an das Strafgericht, baß in dtu» Kloster der Karmeliter Barfüßlerinnen eine Monn«, NamenS Barbara Ubryk, seit einer Reihe Von -Jahren in finsterer Zelle gewaltsamer Weise «ingespStrt gehalten wird. Der Vice-Präsident deS Strafgerichts, Ritter v Autontewicz, stellte diese Anzeige dem Herrn vr„SiMUnd Gebhardt zu, einem jungen sehr talcntirien UntersuchungS richter, der sich alSdalb mit dem StaatSanwalte KondzierSki verständigte und zum Bischof Galecki sich begab > mit der Bitte, er möge ihm den Sinttitt ins Kloster gestatten. Bischof Galecki erklärte dem UntersuchungS. richter, die Anzeige dürft« auf rtner «infachen Mystifikation beruh««; als jedoch der Vertreter der Gerichtsbehörde in ihn drang, er möge ihm geistliche Assistenz geben, erklärte der Bischof, er gebe die Erlaubniß als päpstlicher Delegat und fubdeligirte den päpstlichen Prälaten Spital, «inrn sehr intelligenten und würdigen Priester. In Begleitung des Geistlichen Spital, des Aus kultanten KwialkowSki, der GerichtSzeugen Sta- nislaus GralewSki uud Theophil Parvi fuhr der Untersuchungsrichter vr. Gebhardt in das Kloster. DaS Kloster der Karmeliter-Barfüßlerinnen liegt in einer der schönsten Vorstädte KrakauS, der sogenannten Wesola, in der Nähe des bota. Nischen Gartens und des Observatoriums, längs einer langen prachtvollen Seitenallee. An scho- < III. Der Aben-S II Uhr von Dresden nach Görlitz abgehend« Personenzug wird am FruerwerkStage ausnahmsweise auch an all« Haltestellen zum Aufnehmen «W»d Absetz'N von Passagieren anhalten. < , Dresden, den 26. Juli 1869. Königliche General-Direktion der sächsische» Staatseiseubahntn. vo« Lfchirschky. tt. Extrazüge, welche an sämmtlichen Stationen und Haltepunkten zum Absehen und Aufnehmen von Passagieren halten, werden abgeserttA 1) Von Dresden nach Krippen 2) Von Dresden nach Chemnitz bienenden Loche saß, oder vielmehr kauerte, aus einem Strohlager ein ganz nackte-, verwildertes, halb wahnsinniges Weib, welches bei dein gewohnten Anblicke von Licht, Außenwelt PM Menschen die Hände faltete und jämmerlich- flehte: „Ich bin hungrig, erbarmet Euch meß ner, gebet mir Fleisch, und ich werde gehvtfa« sein ..." Diese Kammer, welche nicht- auß« einem Haufen Stroh, aller Art Unrath und eb ner Schüssel mit verfaulten Kartoffeln, ab« sonst gar nichts, keinen Ofen, nicht Bett, nicht: Tisch noch Stuhl enthielt, diese Kammer, welchid kein Sonnenstrahl und kein Heerd erwärmtes hätten die unmenschlichen „Schwestern" ak» WohnungSkätte für eine ihrer Kolleginnen auK- erkoren, unv sie daselbst durch einundzwanzA Jahre, seit 1848, eingesperrt gehalten. Durchs einundzwanzig Jahr, gingen tagtäglich die graUAtz „Schwestern" an dieser Zelle vorbei und kein« von ihnen war eS in den Sinn gekommen, fiG des armen Opfers zu erbarnten. Halb Mensch, halb Thier, mit kothigem Leibes > schlotternden, dürren Beinen, eingefallenen Wan» gen, mit ganz geschorenem, schmutzigem Kopfes jahrelang nicht gewaschen, kam ein fürchterli ches Wesen zum Vorscheine, wie eS selbst DantC in. seiner stärksten Einbildungskraft nicht -eich» nen konnte. Die eingefallenen Augen auf ti» neu Punkt gerichtet, so kniete daS jammervoll^ Opfer im Kloster der Karmeliterinnen. Der Untersuchungsrichter befahl sofort, bete Barbara Ubryk ein Hemd zu geben und holte elbft den Bischof Galecki. Beim Anblicke d« Opfers war der Bischof tief gerührt, versammelte- bit Nonnen und machte ihnen die heftigsten Vor würfe über ihr unmenschliches Verfahren. „IM >as Eure Nächstenliebe? Auf diese Weife Wolke Ihr tn'S Himmelreich komme,»? Ihr Furiet»> nicht Weiber" — so sprach der erzürnte Bischof, und als sich dis Frauen entschuldigen wollten» donnerte er sie än: „Schweigt, Ähr Elenden, Am FeuerwerkStage: Sonntag, den 8. August; Diese Züge führ«» keine I V. Wagenclaffe.
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