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Dresdner Nachrichten : 09.11.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191511097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19151109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19151109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-11
- Tag1915-11-09
- Monat1915-11
- Jahr1915
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.11.1915
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so. Jahrgang. O 311. Dienstag, v. November 1018. Ddchlanschrift: «achrichten Dr««d«r. Fenifprrcher-Sammelnummer: »SS41. breiEZ - §^nSant- ZekokolaSe vrSvr^- Seko^IaSe Ailter-Zekokvlaöe ^äkao, Dssr-ek. Schristleitung und Hauplgeschästsstcllc: Maricnsttaste »8/4«. Druck u. Verlag von «irpsch L Ncichardt In Dresden. Dezugs.GebahrL'^'ÄLLnVÄ''«E'Z« I Anzeigen-Preise. Nachdruck nur mit deutlicher Ouellenanaabe t.Dreadner Nachr.") zulitlsig. - Unoerian.te SchristltliLe werden nscht aufbkwahrl. Krrisevac von deutschen Truppen besetzt. ZM Serben gesavgengenommeu, viel Kriegsmaterial erbeutet. - Vergebliche russische Angriffe an der ganzen Frant. - Heftige Kiimvse um deu Kol di Laua. - Versenkung des deutschen Kreuzers „lindine". - Fortsetzung der griechischen NenLraliMspoliM. -er amtliche deutsche Kriegsbericht. MuttNM Grobes Hauptquartier, 8. November. Westlicher Kriegsschauplatz. G» de» Bogese» schlöffe« sich nordöstlich vou Celleö »« bi« Besetzung eiueS feindlichen MineutrichterS durch »ulere Truppen lebhaste Rahkämpfe mit Handgrauateu und Mi»« ««. A« Hilfen first wnrde dem Gegner ein uoraefchodrnes Grabenstück entriffe«. Leutnant Imme!«««« schob gestern westlich von Donai das sechste feindliche Flugzeug ab. einen mit drei Maschinengewehre« ansgerüstete» englischen Bristol- Doppeldecker. vestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe de» Seneralfeldmarschalls ». Hlndenbur-: Südlich und südöstlich von Riga, ferner westlich von glakobstadt beiderseits der Eisenbahn Mita«—Jakob stadt »ud vorDS » ab « rg griffe» die Ruffen «ach starker Feuer»or»«reit«»g «it erhebliche« Kräfte« an. Ihre An» griffe sind, teilweise «nter schwere» «erlnfte» sür Ae, ab» »eschlpse«. Heeresgruppe de« veneralseldmarschaNs Prinzen Leopold: Seine wesentliche« Ereignisse. Heeresgruppe des Generals v. Llnslngen: Russische Angriffe nordwestlich von Czartorqsk bliebe« erfolglos. Drei Ossiziere, 271 Man« siele» ge- ssngen in «asere Hand. Balkan-Kriegsschauplatz. - Oefterreichisch-nngarische Trnppe« haben Jwantica »ffd de« Bijenac (MS Meters 7 Kilometer «ordSstlich davckk erreicht. , Dentsche Truppen sind im Angriffe auf die Höhen süd lich von Sraljevo. i Zwischen Sraljevo und Srusevac ist die westlich« Morawa an mehrere« Stelle» überschritte». Srusevac wnrde bereits in der Nacht vom S. znm 7. November besetzt. Ueber AM Serbe« sind «nverwnndet «efaugengenomme», über iSM Verwundete wurden in Lazarette« gesunde«. Die Beute besteht, soweit bisher festste-«, in zehn Geschütze«, viel Munition und Material, sowie erhebliche« Berpslegnngsoorrüte«. Iw Tale der südliche» (Binacka-j Morawa wurde Praskooce durchschritte«. fW.T.B.s Oberste Heeresleitung. Lefteneichlsch-uv-arlscher ffrkegrdrricht. Wie». Amtlich wirb oerlantbart »e« 8. Ravem- ber ISIS: Russischer Kriegsschauplatz. Bei Sapanow. an der Ikwa. am Kormyu-Bache und weftlich von SzartorqSk. wnrde« russische Angriffe ab geschlagen. Sonst nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Ruh« a« der Südweftfrout hielt i« allgemei ne« auch gelter« a«. I« Rordabschuitte der Hochfläche *a» Do derbo hatte« »use« Truppen wieder einzelne vor« stöb« deS Feindes abznweise«. Um de« Sol di Sana «urbe heftig gekämpft. Nachmittags fiel die Spitze dieses Berges i« die Hände der Italiener: abends wurde sie von «nsere« Trnppe« Lurch einen Gegenangriff znrück- gewonue«. Die feindliche Artillerie hat das Jener ans hie Südsrout vo» Riva eröffnet. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die beiderseits des Roraoiee-Tales »ordring«, de» bsterreichisch-uugarische« Solouue« warf« de« Feind g»S feia« H»heuftell«ug« »Srdlich vvn Jvnnji«. Deutsche Trupp« der Armee des Geuerals der In» sauterie ». Soeveb kämpfe» auf d« Höhe» südlich vo« Sralteoo. Flnbabwärts bei Trstentk Hab« stch «nsere Strettkräste den Uebergang über dt« hochgehende Morawa erkämpft. Srusevac und die Höhe« östlich, davon siud tu der Hand des Generals ». Gallwitz. Die bnlgartscheArmee gewinnt in erfolgreichem Fortschreit« die AnSgäng« des Beckens von LeSkovac. Der Stellvertreter deS Chefs des GeueralstabS: fW. T. B.j «.Höfe». Feldmarschall-Leutuaut. kioe wiklungrlose Kraftprobe. Fast so schnell wie sie gekommen ist, ist die griechische Kabinettskrise überwunden morden. König Konstantin hat an Stelle von Zaimis, der das Opfer eines heimtückischen Uebcrfalls der Vcnizclistcn geworden ist, Skuludis mit dem Vorsitz im Kabinett betraut. Da Skuludis bisher in der inneren Politik Griechenlands nicht hcrrwrgctrcten ist, könnte man einen Augenblick im Zweifel sein über den künftigen Kurs Griechenlands, wenn nicht der Umstand, daß die übrigen Mitglieder des Kabinetts Zaimis ihre Portefeuilles auch unter dem neuen Ministerpräsidenten behalte», deutlich bewiese, daß König Konstantin sich durch die parlamentarischen Kraftleistungen des Herrn Venizelos nicht von dem klarcrkannten Wege abbringcn läßt. Venizelos hat vor Monatsfrist, als das Kabinett Zaimis ans Ruder kam. erklärt, die Negierung bei den parlamentarischen Arbeiten unterstützen zu wollen, trotz dem er die äußere Politik nicht billigen könne. Einen Monat lang ging es denn auch, aber das Kabinett ZaimiS stand immer auf schwachen Beinen. Jeden Augenblick konnte ja der Kreter ins Horn stoßen und seine Scharen zum Angriff ans die Regierung versammeln. Ein Anlaß, die Negierung zur Stellung der Vertrauensfrage zu zwingen, war in jedem Augenblick bei der Hand. Haß der an sich ganz unwesentliche Zusammenstoß mit dem Kriegsministcr zum Sturze des Kabinetts Zaimis Her- Halten mußte, ist bezeichnend für die rücksichtslose Macht politik. die Venizelos in der Kammer zu üben entschlossen ist. Er hat aber dieses Mal seinen Zweck verfehlt, denn König Konstantin hat nicht, wie die Opposition vielleicht gehofft hat, Venizelos zurückberufen ins Kabinett, er hat auch nicht die Kammer aufgelöst und Neuwahlen ausschreiben lassen, sondern sich fürs erste mit dem Wechsel in dem Vor sitz des Kabinetts begnügt. Das ist nicht nur ein neues Zeichen für die feste Entschlossenheit des Königs, sich ans keinerlei Abenteuerpolitik einzulassen, cs ist auch ein Zeichen von Kraft und Sicherheit, das seinen Eindruck nach außen und innen nicht verfehlen wird. Im Grunde ist also der Vorstoß des Herrn Venizelos mißglückt. Die von ihm ersehnte Kursänderung in der äußeren Politik Griechenlands wird von dem neuen Mi nisterpräsidenten aller Voraussicht nach nicht eingeleitet werden. Und doch wäre es, nach Ansicht derer um Vcni- zelvs gerade jetzt die höchste Zeit. Venizelos hat in der Rede, in der er Zaimis Fehde ansagtc, ein Bild gemalt von dem größeren Griechenland, das er mit Hilfe ScS Verbandes zu schaffen gedachte. Die Küsten Kleinasiens sollten in die griechische Machtsphäre c:n- bezogen werden, in Mazedonien würde auf Kosten des ver haßten Bulgarien bas griechische Banner aufgepflanzt und auch Sie strittigen AegälS-Jnseln sollten wiederum, wie in der klassischen Zeit, unter griechisches Zepter kommen. Es ist gar nicht verwunderlich, daß cs in Griechenland Leute gibt, die sich für solche Zukunstsaus- sichten begeistern, und die an die Möglichkeit ihrer Ver wirklichung glauben, wenn sie sehen, wie ein Mann wie Venizelos, der stch Loch in früheren kritischen Zeiten als kühler realpolitischer Kopf erwiesen hat. sich dafür cinsetzt. Hierin liegt sicher zum großen Teil bas Geheimnis der Macht, über die Venizelos trotz all der unlauteren Ge schäfte, die ihm nachgcwiesen worden sind, immer noch ver fügt. Die Mehrheit, über die er in der Kammer gebietet, ist allerdings in der letzten Zeit zusammengcschmolzen und beläuft sich heute nur noch auf einige dreißig Stimmen, eS ist aber immerhin eine Mehrheit, die ihn in den Stand setzt, in jedem Augenblick der Negierung ein Mißtrauens votum auSzustcllen und einen Wechsel im Kabinett zu erzwingen. Von Tag zu Tag werden aber die Aussichten auf Verwirklichung des Traumes von einem Groß- Griechenlanü nach venizelisttschem Muster geringer, von Tag zu Tag wird auch die griechische Oeffcntlichkett bester erkenne», was für eine riesenhafte Aufgabe das griechische Volk zu leisten haben würde, wenn cs an der Seite der Engländer und Franzosen in den Krieg etngreifen würde. In den militärischen Kreisen Griechenlands hat man das von Anfang an cingesehen und danach gehandelt: die Zeit wird kommen, wo auch den Politikern, die den Haß gegen Bulgarien noch nicht begraben konnten, dies klar werben wird und jenes andere, daß nämlich auf dem Balkan Raum genug vorhanden ist für ein starkes Bulgarien und ein nicht minder gefestigtes Griechenland. Wenn griechische Interessen heute bedroht sind, so ist das nur von seiten einer Macht der Fall — nämlich von Italien, das den Dodekanes nicht räumen will und sich bemüht, den Besitz von Walvna durch Erwerbung südalbanischcr Gebietsteile zu sichern und wertvoller zu machen. Italien aber steht aus der Seite des Viervcrbaiides, von dem Venizelos alles Heil erwartet und dem zuliebe er in der vergangenen Woche die Kraftprobe im Parlament abgelegt hat. Sie hat keinen anderen Erfolg gehabt, als daß die griechische Neu tralitätspolitik fortgesetzt werden wird. ' Ob Venizelos das neue Kabinett unterstützen wird, ist noch nicht bekannt. Möglich ist es immerhin, daß er auch Skuludis bei passender Gelegenheit ein Bein stellen wird. Wie die Dinge liegen, ist aber nicht anzunehme», daß er damit mehr Erfolg haben wird als bisher. Tie Ereignisse überstürzen sich auf dem Balkan in einer Weise, die für die Engländer und Franzosen wenig Erfreuliches hat. Der ersten Enttäuschung, die in dem Rücktritt von Benizclos lag, ist nun die zweite, sein parlamentarischer Lusthieb, ge folgt, militärische Mißerfolge reihen sich in ununterbroche ner Kette an und beweisen auch dem sanatischsten Anhänger des Vierverbandes, wie es nnt der wirklichen Macht Eng lands und Frankreichs bestellt ist. Sollte also Venizelos unter dem Drucke seiner Freunde in London und Paris seine Machtpolitik fortsctzen und es aus die Auflösung Ser Kammer ankommcn lasten, so würde er möglicher weise bittere Erfahrungen machen müssen. Denn schließ lich wird man auch in Griechenland einsehen, wohin es geführt hätte, wenn das Versprechen einer Waffen- unteritützung, das, wie Asguith in seiner bekannten Rede anssührte, Venizelos aus eigener Machtvoll kommenheit gegeben hatte, verwirklicht worden märe. Auf der anderen Seite sind gerade in der letzten Zeit die grie chischen Beziehungen zu Bulgarien so eng und vertrauens voll geworden, daß auch für die Zukunft ein ersprießliches Zusammenarbeiten der beiden Staaten gewährleistet er scheint. Bulgarien hat sich nicht nur bereit erklärt, Grie chenland mit dem Getreide zu verivrgcn, das ihm durch Englands rücksichtslose und völkerrechtswidrige Blockade vorentüalten wird, die bulgarische Regierung hat auch die griechische Interessensphäre in Mazedonien zu achten ver sprochen. Das sind sichere Garantien, denen der Biervcr- band nur vage Versprechungen gegenüber zu stellen hat. Man muß schon Fanatiker sein, wie Venizelos, und sich mit Haut und Haaren der Entente verschrieben haben, wenn man unter diesen Umständen überhaupt noch zweifelhaft sein kann, daß die gegenwärtige kluge Neutralitätspolitik des Königs für Griechenland angczeigt ist und sie allein Griechenland sicher auswärts führen wird. Der griechische Ministerpräsident Stnludio hatte eine Unterredung mit dem Athener Berichterstatter der Londoner „Times", in der er sagte, er beabsichtige, gegenüber den Mächten des Vicrvcrbnndes eine Haltung sehr wohlwollender Neutralität einzunchmen. tW. T. B.) Aus Athen wird weiter gemeldet: Das neue Ministerium notifizierte den Gesandten der Mächte den Entschluß zur Aufrcchterhaltung der Neutralität. lW. T. B.l lMcldnng der Agsnce Havas.) Rach Mitteilungen aus politischen Kreisen wird die Kammer in zehn Tagen vertagt werden, da dann die verfassungsmäßig vorge sehene Dauer von drei Monaten für die regelmäßige Ses sion erfüllt ist. Die Venizelisten sollen dieser Lösung zu- stlnnnen, welche gestatten würde, eine Auflösung und Neuwahlen zu vermeiden, deren Ergebnisse angesichts der Mobilmachung ungewiß sind. (W. T. B.j b. Der neue griechische Ministerpräsident ist ein Mann von 80 Jahren. Sehr begütert, wandte er sich in seinen jungen Jahren der Diplomatie zu, einer Laufbahn, die er vor etwa vier Dezennien als Gesandter in Madrid beschloß. Dem Staate widmete sich Skuludis erst wieder in einem Augenblick, da das Königreich Hellas sich in schwerer Bedrängnis befand. Es war dies nach dem unglücklichen Feldzuge, den Griechenland im Jahre 1807 gegen die Türkei geführt hatte, als cs galt, möglichst gün stige Friedensbedingungen von den siegreich gewesenen Türken zu erlangen. Unter dem damaligen Ministerium Nallis übernahm der heutige Ministerpräsident das Porte feuille der Auswärtigen Angelegenheiten und führte die Friedensverhandlungen mit den Osmanen. An den glück lichen Leiter jener Verhandlungen erinnerte mau sich in Athen, als es sich um die Lösung des Balkankonsliktes auf der letzten Londoner Konferenz handelte. Skuludis wnrde mit der Vertretung der griechischen Interessen be traut, und aufs neue bewährte er seine diplomatische Gc schicklichkeit. Dem parlamentarischen Parteigetriebe steht er fern, während er mit seinen politischen Ansichten Rallis und Trikupis nahe ist. Die Zusammensetzung des griechischen Kabinetts. st. Nach Londoner Blättern hat das griechische Kabinett jetzt folgende Zusammensetzung: Skuludis. Ministcrpräsi-
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