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Dresdner Nachrichten : 30.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192704303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-30
- Monat1927-04
- Jahr1927
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- Dresdner Nachrichten : 30.04.1927
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A.-«che»«». A»«i Sonnabend, L». Aprll 19L7 Gegründet 18« viabiaxsckrlft, Rachotchto» Dreobe» „ SSS»1 Vnrliir Nachta«Ivrüld«l SO Oll DW.gr-«°bühr «LÄLL'VW'ÄN >> berechn,«: dt« «üNpal FaEnianieia«, und S die K mm -reit» Ärtl, !ta. Bu»w. Aufträge g«a> Anzeigen-Preise: ZK« ausrrbalb SchrtitleNnna and HimotarschLtzi-rll«: Marte«straf,« 3»4S Druck n. Derlag von Ltevtch ck MeUvarbt t» Dreede« Postscheck-Konto t«2SS Deeede» Nachdruck am «tt d«utltck«r Quellenanaabr '.Dresdner Nackr.'> »ulSttt«. Unverlangte Schriftstücke werden nicht autbewabrt Ke5taurant kuropakok / Var Ver Irettpunkl cler vornekmen Qeselkckatt kickrtlmittsg» rsnr/ree — lesen Sonnedens Qesellssrettsedens : n»0»»0»o»»o»o»oaa»»oO»»««»«»»»oo»»cko»Sooa»»a»»«»»»n»»»»»»nnnn"nnnnoo»a»»»»o»»a»oaooo»««»»«»»o »»»»«»»»»» »o»»>II»>IUUUM Lenäig-Notels / Vas Sckanäau Königsvilla uns Quisisana Vas luvvsl ser Säck5. ssivveir /Vut groüer Ireler rerrssse Uestaursnt uns s-vkr-ree Die Grundlagen der Entente London-Rom. Auhland kommt -och nach Genf.—Die Mississippi-Deiche gesprengt.-A-elsAlpenflug getnngen. Lon-o« dementiert eine« Vertrag. London. 2V. April. Die in einem Teile -er kontinentalen Presse verbreiteten Gerüchte von einem schriftliche« »der mündlichen Abkomme« zwischen England »nd Italien werden dem Vertreter der T. U. gegenüber an amtlicher Londoner Stelle als jeder Begründung entbehrend bezeichnet. Hinsicht, ltch Albaniens sei die Lage so, daß die Notschalter- konferenzvor geraumer Zeit Italien aus rein geographi schen Gründen als handelndes Organ der Botschafter- kovferenz bestimmt habe. Wenn in Albanien ein Konslikt entstehen sollte, so würde die Botschasterkonferenz aus Grund dieses Beschlusses aus Italien als den unmittelbaren Nach bar von Albanien und die aus naheliegenden Gründen am meisten interessierten Großmächte zurückgretfen. Die Be hauptung. daß England Italien in einem schriftlichen Abkommen freie Hand in Albanien oder in einem weiteren Gebiete des Mtttelmeere» gegeben habe, sei völlig aus der Luft gegriffen. Interessant ist weiter der englische Hinweis, daß eine Pariser Stelle an der Verbreitung von Nachrichten wie den oben wiederaegebenen interessiert fei. So sei ge legentlich des Amtsantrittes des neuen italienischen Bot schafters in London vom Quai d'Orsay das Gerücht verbreitet worben, daß Großbritannien durch den englischen Botschafter in Rom bei Mussolini energische Vorstellungen in der albant- schen Frage erhoben habe. Der Sinn dieser durchaus falsche« vehanptnage« kSnne «nr darin liegen, dab man in Paris offenbar ei» Interesse daran habe. Mussolini in keiner Stel lung zu beirre«. lT. U i Veunrrrhlgrmq in Paris. Der Anhalt der englisch-italienischen Entente. Paris. 29. April. Die Meldung über einen Gehetmvertrag zwischen London und Rom findet in der Pariser Presse große Beachtung. Besondere Bedeutung mißt man der angeblich ver einbarten englisch-italienischen Zusammenarbeit im Mittel- ländischen Meere bei. die. wie „La Presse" erklärt, aus schließlich eine Spitze gegen Frankreich habe. Die der italienischen Botschaft in Parts nahestehende Nachrichten, agentur TranSalpina dementiert ebenso wie heute mittag der Quai d'Orsay formell das Bestehen eines Geheimvertrages zwischen London und Rom und verweist auf die Abneigung Englands. Verpflichtungen einzugehcn. die seine Bewegungs und Entschlußsreiheit einengen könnten. Nach Informationen des Vertreters der T-U. in Parts besteht augenblicklich zwischen England und Italien krtneMtlitärkonventton. Eine solche ««»de vor Bei legung d«S MossulkonflikteS zwischen de« beiden Staate« ab geschlossen. zu einer Zeit, als England eine Kriegserklärung der Türkei befürchtete. Nach dieser Konvention verpflichtete sich Italien, in kleinasie« zwischen Mersina »nd Adalia mit SSV9V9 Mann einznsallen. Diese Militärkonvention ist aber nach der friedlichen Regelung der Mossulasfäre hinfällig und nicht wieder erneuert worden. Dagegen kam zwischen Italic« «nd England eine Entente zustande, die später in Nom be stätigt wurde, die sich ank das östliche Mittelmeerbecke« «nd de« Balkan bezieht. I« diese« Vertrag verzichtete Italien auf alle Ansprüche im westliche« Mittelmeerbecke« einschließlich Marokkos «nd sicherte sich eine Unterstützung Enalands auf dem Balkan und leine Expansionspolitik im östliche« Mittelmeerbecke« «nd tm Roten Meer. d. h. Abessinien. Auf Grund dieses Abkommens wurde auch der Ttrana- vertrag vor seiner Unterzeichnung von Mussolini dem Foreign Office zur Kenntnis gebracht, das den Vertrag billigte. Daraus ist auch die englische Weigerung zurückzusühren. die Vermittlerrolle zwischen Italien und Jugoslawien zu über nehmen. Der Gewährsmann der T.-U. stellt das Bestehen eines Seeabkommens zwischen England und Italien in Abrede. <T. U.i Der Arrfskan- in Mvnkenegro. Paris. 29. April. Der „Matin" meldet beute in Ergänzung der gestrigen Meldung aus Tirana, der Aufstand der montene grinischen Bevölkerung sei aus Ausschreitungen der serbischen Truppen zurückzuführen. Das Attentat^ines serbischen Offiziers auf ein montenegrinisches Mädchen siMzur Erhebung der Einwohner eines Dorfes geführt haben. Nach richten ans zuverlässiger Quelle besagen, daß die Montene griner eine Brigade der serbischen Okkupationsarmee vernichtet «nd mehrere Gefangene gemacht hätte«. Die albanische Regie rung bewahre strengste Neutralität. Angebttche Kriegsmatznahmen Roms bei Siume Paris. 29. April. Nach dem „Matin" soll man in Bel grad unbestreitbare Nachrichten über starke kriegerische Vor bereitungen der italienischen Faschisten gegen Jugoslawien haben. DaS Grenzgebiet von Tarvis und Fiume >'el,e unter dem Belagerungszustand. Selbst in den kleinsten Ortschaften lägen starke Abteilungen faschistischer Miliz. De« italienischen Untertanen slowenischer Nasse seien die Pässe abgenommen worden, da man von ihnen Verrat befürchte. Der ganze Grenzstrich zwischen den beiden Städten sei schwer befestigt. Schützengräben mit betonierten Unter ständen unter Artilleriestellungen zögen sich meilenweit durch bas Land, sogar für schwere Artillerie seien schon Ausnahme stellungen geschaffen worden. Die Aussen kommen öoch nach Gens. Die Kommission ernannt. lD « rch Funkspr « ch.i MoSka«. 29. April. Die Sowfetrcgiernng ernannte heute die Mitglieder der rnksische« Kommission für die Internatio nale WirtschastSkonferenz. Znm Vorsitzenden «nrde Osft»ski. ,« Mitglieder« Sokolnikow. Chintfchuk «nd Lepfe ernannt. Der Kommission sind fünf Sachverständige beigegeben. Sekretär der Kommission ist Stein. — Aus dieser kurzen Meldung geht hervor, daß sich die Sowjets trotz der bisher widersprechenden Meldungen doch entschlossen haben, ohne neue Einlösung die WeltwtrtschaftSkonferenz zu beschicken. » Pari». 29. April. Der „TempS" will »« der Beteiligung Rußlands an der WeltwtrtschaftSkonferenz in Genf wissen, daß in Moskau SetettS die Absicht bestehe, auch zu der vorbereiten den Abrüstungskonferenz, die tm Herbst ihre Be ratungen wieder aufnehmen soll, einem Vertreter zu entsenden. Man fei darüber htnanS in MoSka« anch in ErwSannge« darüber eingetreten. Rußland zunächst durch eine« ständige« veobachter in Genf vertreten zn lasse», «l» Gründe für den Umfall Moskaus führt das Blatt an. daß Rußland sich nicht länger aus der Diskussion der großen internationalen Pro- blem«. deren Schwergewicht sich mehr und mehr nach Genf ver schiebt, auvschließen könne. Ein zweiter Grund für die Sowfet- regiernna lieg« zweifellos in de« völlige« Fiasko ihrer Politik in China. Deutsches Material zur Wettwtrtschasts- konserenz. Bericht der dentsche« Grupp« der Internationalen Handels kammer. Berlin, SS. April. Als Material für die Arbeite« der weltwirifchastSkoafere«, hat die dentfche Gruppe »er Inter nationale« Handelskammer einen Bericht ausgearbeitet, der sich im ersten Teil mit der augenblicklichen Weltwirtfchaft». tage und ihren Ursachen befaßt. Et« »weiter Teil des Berichts beschäftigt sich mit besserung der Lage können. Hier nehmen den der gegenwärtigen Fremdenrechts ein. El werte Vorschläge für den Mitteln, die zur ver- in Betracht gezogen werden ersten Platz Milderungen Zollpolitik sowie -es » kommen dann sehr beachtens- . . , die Verbesserung -er Technik der Zollgesetzgebung sowie der Handels verträge, wie -. B. einheitliche Regeln für die Ein reihung der Waren in den Zolltarifen, Einführung inter- nationaler alphabetischer Warenverzeichnisse und Vermeidung der unnötigen Vermehrung der Zolltarifposittonen und Unterpositionen. Für die Handelsverträge werden Metstbegünstigungsverträge mit Tartfabreden empfohlen, da diese die starke Tendenz auf allmählichen Abbau der Zollmauern hätten. Bezüglich der Freizügigkeit würde es sich empfehlen, ein einheitliche Sliberales Fremdenrecht zu schaffen. Besonders sollte baS Er fordernis b«S PaßvisnmS Wegfälle«. Wenn es in bezug auf die Wanderungsfrage auch die Aufgabe Europas selbst sein sollte, dem Zuwachs seiner Völker Lebensmöglichkeiten zu eröffnen, so sollten doch anderseits Länder mit größerer räumlicher und wirtschaftlicher Aufnahmefähigkeit Menschen gleicher Kulturstufe ihre Grenzen nicht verschlossen halten. Die Nutzanwendung auf die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre neue EinwanberungSbeschränkung liegt hier sehr nahe. Besondere Möglichkeiten, das gegenseitige Verhältnis der Industrien international zu ordnen, sieht der Bericht in -er modernen Entwicklung der Wirtschaft znm internationalen Kartell, und Trustgedanken. Der Bericht schließt mit dem Wunsche, daß die Weltwirtschafts, konferenz nicht ein einmaliges Ereignis bleiben möge. Kopenhagen, 29. April. Das Folkething lehnte heute mit 7» gegen 63 Stimmen bet 2 Stimmenthaltungen die Vorlage ab. wonach bi« Volksabstimmung über die Abrüstung und die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht bi- -um 1. Juli stattftnden sollte. <T. U.) Sozialistische Kampfziele. Ein Leipziger Agrarprogram«. Der Parteitag, den die Sozialdemokratische Partei dem nächst in Kiel veranstalten wird, wirft bereits seine Schatten voraus. So erlebten wir in diesen Tagen schon ein recht aufschlußreiches Vorgeplänkel, das sich die sächsischen Links, sozialisten und die preußische Negierungstruppe der Partei um Wert und Unwert ihrer gegenseitigen Politik liefern. Der Genosse Fleißner stellte zuerst den preußischen Genossen ein recht schlechtes Zeugnis über ihre Tätigkeit aus und regte die Abhaltung eines eigenen Preutzentages an, aus dem die dortige Koalttionspolittk wohl nach dem Vorgehen der sächsischen Partei zur Debatte gestellt werden soll. Der „Vor wärts". nicht faul, gab den Hieb zurück und stellte an Hand einer Reihe von guten Beweisgründen fest, daß ausgerechnet die Sachsen wenig Anlaß hätten, mit Steinen zu werfen, weil sie selber im Glashaus säßen. Die sächsische Parteipresse wiederum, im Bewußtsein des Besitzes der allein selig machen den Lehre vom heiligen Marx, läßt sich natürlich solche TN- zapfungen nicht gefallen und haut mit doppelter Energie zurück. So geht der Bruderkampf lustig hin und her und eröffnet die Aussicht auf recht bedeutsame Erörterungen über die zukünftige Koalitionspolitik der Partei tm Reiche sowohl, als auch in den Ländern, in denen sie sich noch an -er Macht erhalten hat. Daneben flattern aus allen Teilen und Winkeln des Reiches besondere Wünsche der organisierten Parteigenossen auf. die in ihrer Zusammenfassung eine merkbare wettere Radikalisierung der Parteikampfztele be zwecken. Der „Vorwärts" bringt auf vier engbedruckten Seiten ein Sammelsurium solcher Anträge, mit denen man sich in Kiel wird beschäftigen müssen. Und wenn natürlich anch noch nicht abzusehen ist, was von diesen Anregungen wirklich in den Parteikatechismus ausgenommen wird, so sind die vielen Anträge kleiner und kleinster Gruppen -och recht lehrreich als Symptome für die innere Einstel lung der sozialistischen Massen, die ja, wie die Er fahrung lehrt, ihren Willen im Laufe der Zeit immer auch den innerlich widerstrebenden Führern aufzuzwingen ver mögen. Wie nicht anders zu erwarten ist, gehen die einschnei dendsten Anträge von Leipzig, dem Rom der marxistischen Kirchenväter, aus. aber auch die anderen sächsischen Hoch burgen, wie Dresden. Chemnitz, Zwickau usw„ wett eifern mit Erfolg an Dogmenfestigkeit mit den roten Bor- kämpfern an der Pleiße. So wird das Kapitel „Ausgaben der Sozialdemokratie in der Republik" wohl am schärfsten Umrissen von einem Riesenantrag aus Zwickau, der nach einer schier endlosen Kritik an den heutigen Zuständen der bürgerlich-kapitalistischen Republik empfiehlt, „den Widerstand der Bourgeoisie mit den Mitteln der Diktatur zu brechen". Die vorbereitende Taktik ist „rücksichtsloseste Opposition" in den Parlamenten. Stettin, das den Zwickauer Antrag gewissermaßen ergänzt, betrachtet „die bürgerliche Republik nur als diejenige Staatsform, in der der E n ts ch e i dung S- kampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie seine letzte undschärfst« Phase erreicht" und will diesen Kampf „mit allen Mitteln", vor allem mit dem des Klassenkampfes, ge führt wissen. Auch BreSlau, der Stammsitz des Reichs« tagSprästdenten Löbe, fordert den Kampf „nicht nur tm Geist« der parlamentarischen Opposition, sondern auch mit außer parlamentarischen Mitteln". Auch wie die neue Taktik beschaffen sein soll, verrät eine ganze Reihe von ähnlich ge- richteten Anträgen, so ein Dresdner, der tm Namen von Ostsachsen verlangt, daß die Partei tm Reiche „in voller Selb ständigkeit und ohne Rücksicht auf bürgerliche Parteien" vor- geht. Noch deutlicher in dieser Richtung ist ein Antrag Ber lins, der jedes weitere Paktieren mit dem Zentrum ab« lehnt. Mit lakonischer Kürze wirb da festgestellt, „daß das Zentrum, seinem inneren Wesen und seinen Zielen nach, nur arbeiterfeindliche Politik treibt und treiben kann". Deshalb sollen auch „Rücksichten auf die Koalition in Preußen" nicht verhindern, diese Partei mit aller Schärfe zu bekämpfen. Das ist so ungefähr -aS Bild, wie sich die sozialistische» Organisationen im Lande die Fortführung der Innenpolitik vorstellen. Wie ihrer Klassendtktatur außer- und innerhalb der Parteimauern nachgeholsen werden kann, wird so neben bei durch ergänzende Anträge illustriert, die mit erschreckender Deutlichkeit -artun, wie weit die Knechtschaft der Ge sinnung in dieser Partei der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit schon gediehen ist. So soll nach einem Antrag der Elbgemetuden durch eine Umfrage bet de« OttS«
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