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Sächsische Volkszeitung : 02.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192611024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19261102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19261102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1926
- Monat1926-11
- Tag1926-11-02
- Monat1926-11
- Jahr1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.11.1926
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Rümmer 249 — 25. Jahrgang Kmol wöch. Bezugspreis für Oktobr. IM einschl. kü .z, bei Uebersendung durch die Post außerdem Portozuschlag. Einzel-Nr. tv L. Sonntags-Nr. IS veschästl. Teil: I. Hillebrand in Dresden, Siickllsche Dienstag, 2. November 1926 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung o. Anzeigenaustrügen u. Leistung v Schadenersatz. Für undeutl. u. d. Fern ruf übermitt. Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt eingesandte u. m. Rückporto nicht versehene Manuskripte werd. nicht aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 2—3 Uhr nachmittags. Hauptschristleit.: Dr. Joseph Albert. Dresden. voltzreuung ki?e»e lioseiliM» V.krivili'lvli 0ne»«ien plUaltr» Ste. « p.rnn,» Z7479 »«IchitNoslrll«. DruN und «»»lag, Saxonia- Hnchdrucicll'l (.'.mbH.. Drebden-Üt. >, Polierttratze 17. Nernnii <U0I2. PoMldecklonlo Dresden 147V7 Banllonto: Dresdner Bank, Dresden Für christliche Politik und Kullur Itedakttoa der SächsNi«,»» lvalkSeetrunn Dresden-Allsladt I. Polterslratze >7 Psernrul MN und 21012. Lut rsksnl müssen Lie unSreÄsnsl. wenn 3is den Anforderungen. ciie da8 tägliche lieben und der öeruk an Lio stellen, gewachsen sein wollen, ln meinen beiden Oescliäkten erkalten 8ie bereit willigst fachmännischen l^at. Ilire -^ugen werden obne besondere Lereclmimg ^ur Feststellung der erlorder- licben Olässr geprüft, und die Anfertigung moderner -Lugengläser gescbiebt in meinen XVerlcstätten sorg fältig und scbnell. in dringenden ballen sofort. Optiker po«>enstoek vrsscien Q., Mtmsrkt uni prsser Ltrske 25. Die Sachsenwahlen Wenn je eine Reichs« oder Landtagswahl seit 1918 alle Kombinationen über den Haufen geworfen hat, so ist es die jetzige Wahl zum Sächsischen Landtag. In die sem Ausmaß hätte kaum jemand das Resultat Voraus sagen können. Wenngleich man damit rechnen mußte, daß die Rechtsparteien mit bedeutenden Verlusten aus dem Kampf hervorgehen würden, so Hütte man solche Verluste doch nicht erwartet. Die Deutschnationalen, die bei den Neichstagswahlen 1924 ganz bedeutenden Zu wachs erhielten, haben jetzt geradezu katastrophal abge schnitten. Ihre Stimmenzahl ist von 546 946 auf 341 065 gesunken. Im Verhältnis zu den Landtagsmahlen von 1922 ist natürlich der Stimmenabfall nicht s o gewaltig. Aber immerhin sinken sie von 19 Abgeordneten auf 14. Aehnlich liegen die Dinge bei der Deutschen Volkspartei. 1924: 409 721 Stimmen, heute: 292 079. Sie haben von 19 Abgeordneten nur 12 erhalten können. Am katastro phalsten ist die Wahl für die Demokraten ausgegangen. 1924: 192 032 Stimmen, heute: 111351, — sie erhalten von 8 Abgeordnetensitzen noch glücklich 5. Aus all diesen Verluststimmen der drei genannten Parteien haben sich die neuen: die Wirtschaftspartei und die Partei für Aufwertung aufbauen können. Während die Wirtschaftspartei 1922 nur ein paar tausend Stim men aufbringen konnte, kam sie 1924 bereits auf 124 198 und heute auf 237 462. Das ist ein ganz gewaltiges An wachsen, sie rücken zum erstenmal in den Landtag und erhalten sogleich 10 Sitze. Die Aufwertungspartei, die 1922 noch gar nicht, 1924 mit nur 18 926 Stimmen auf den Plan trat, hat es jetzt auf 98 258 Stimmen gebracht. Sie erhalten 4 Mandate. Die National-Sozialisten (Hit- lergruppe) traten 1922 überhaupt noch nicht auf, hatten dann aber 1924 bereits 67 703 Wähler, und heute sind sie wieder auf rund die Hälfte der Stim- m e n (37 736) herabgesunken. Sie rücken mit nur 2 Ab geordneten in den Landtag. Zum erstenmal sind in diesem Wahlkampf die So zialisten getrennt marschiert: die 23 gemäßigten Sozialdemokraten, die eine eigene Partei unter dem Na men „Alte sozialdemokratische Partei (A.S.P.D.) gegrün det hatten, und die 17 Radikalen unter dem Namen Sozialdemokratische Partei (S.P.D.). Zusammen hatten diese beiden Parteien 1922: 1 060 247 Stimme». 1924: 936 206 und heute: 856168 (davon die A.S.P.D. 98 026 und die S.P.D. 758142). Auch die Sozialdemokraten haben also in bezug auf ihre früheren Ergebnisse Verluste erlitten. Die A.S.P.D. wird mit 4 und die S.P.D. mit 3t Sitzen vertreten sein, während sie bis jetzt zusammen 40 Sitze hatten. Die Kommunisten haben von den Parteien, die bis jetzt im Landtag waren, den einzigsten und größten Erfolg zu verzeichnen. Während sie 1922 266 804 und 1924 294 468 Stimmen zählten, brachten sie gestern 342112 Stimmen auf. Ihre Abgeordnetenzahl war bisher 10, nunmehr 14. Und das Zentrum? — Auch dieses Mal ist kein Zentrumsabgeordneter in den Landtag hineingekommen. Es hat sich um rund 500 Stimmen gehandelt, um die die Gcsamtziffer der Zentrumswühler hinter der auf einen Abgeordneten entfallenden Wahlziffer zurückliegt. Die Wahlziffer (bekanntlich jene Zahl, die man erhält, wenn die Gesamtsumme aller abgegebenen Stimmen durch die Anzahl der Abgeordnetensitze — im Sächsischen Landtag 96 — geteilt wird) beträgt 24 558 und die Zahl der Zentrumsstimmen 24 059. Wie ist dieses Resultat zu be urteilen? Ist es entmutigend für das Zentrum tu Sach sen überhaupt? Wird es sich noch lohnen, und hat cs in Zukunft überhaupt noch einen Zweck, für die Partei der Mitte zu propagieren und kandidieren? Offenbar wird sich die Wählerschaft dlese Frage vorlegen. Die Antwort kann nur der gewinnen, der sich die nackten Zahlenverhältnisse der verschiedenen Jahre vor legt. Im Jahre 1920, als Heßlein kandidierte und wirk Nach dem vorliiufioen Wahlergebnis wurden 2 357 69S gültige Stimmen abgegeben. Davon enifi" en auf die ASPS 98026, Deutschnalionalen 341965, Deutsche Volkspariei 292 079, SPD 758142, Kommunisten 312112, Demokraten 111351, Reichsparier des deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei) 237462, Völkisch-soziale Arbeitsgemeinschaft 16 382, Zentrum 24659, Nationalsoziale Ardeite»z,arteien (Hitlerbeweguria) 37 736, Reichspartri für Volksrecht und Auf wertung 98 258, Reichsverband der deutschen Haus- uns Grundbesitzervereine 7 927. Die Mandate verteilen sich demnach vorläufi r wie folgt: ASPS 4, Deutschnalionale 14, Deuts^ Volkspartei 12, SPD 31, Kommunisten 14, Demokraten 5, Wirtschastspartei 19, Hltlerbewegung 2, Auswertungspartei 4. Wahlkreis I Ostsachsen: 3l 10. >926 7. >2.1924 31. 10. 1926 7. 12. 1924 6. Demokraten 33 l23 (56 !9I) 1. Alte Sozialdemokr. Partei . 48 227 (siehe Nr. 4) 7. Wirtschastspartei .... 3.6 I3t (17841) 2. Deutschnationale .... 1-14 128 (20 l 086) 8. Völkisch-Soziale Arbeit?, zein. 3 095 3. Deutsche Volkspartei . . . 102 165 (146 168) 9. National-Sozialisten . . . 5» (13212, 4. Sozialdemokratische Partei. 299 234 (371 560) 10. Deutsche IenUnmspa.lei 3 307 (I886) 5. Kommunisten 8 >632 (64 669) 1t. Aufwertungspnrtei . . . 34796 0. Demokraten 47444 (89 328, 7. Wirtschaftspartei .... 07 66,0 (3^,623) Wahlkreis ist E h e m n i tz - Z w i ck a n : 8. Völkisch-Soziale Arbeitsgem. 6 675 3 l. 10. 1926 7. 12. 1924 9. Deutsche Ientrumsparlei 15 665 (15 338) 1. Alte Sozialdemokr. Partei. 24 975 (siehe Nr. 4) 10. National-Sozialisten ... 7 587 (15 153) 2. Denischnatioiiale .... 109 950 (1791911 1t. Aufwertungspartei . . . 21779 3. Deutsche Volkspartei. . . 88 724 (128 538, 12. Hausbesitzer 2 380 4. Sozialdemokratische Pariei. 246 524 (395 939) 5 Kommunisten 15l 581 (1.38 919, Wahlkreis II Leipzig: 6. Demokraten 368,4 (55 513) - 3l. 10.1926 7. 12. 1924 7. Wirtschaftspartei .... 103 668 (67 820) 1. Alte Sozialdemokr. Partei. 24 824 (siebe Nr. 4) 8. 'Nationalsozialisten . . . 24 391 (39 338) 2. Deutschnationale .... 86987 (133 684) 9. Ailstvertniigspartei . . . 4 l 683 3. Deutsche Volkspartei . . . 101200 (134 720) 10. Völkisch-Soziale Arbeitsgem. I 712 4. Sozialdemokratische Partei . 212 384 (258 707) 11. Deui che Ientrumsparie! 4 497 (5 660« 5. Kommunisten 106 896 (90 840) 12. Hausbesitzer 4 617 lich in den Landtag gewählt wurde, brachte das Zentrum 22 731 Stimmen auf. Im Jahre 1922, als Wels kandi dierte, und kein Abgeordnetensitz errungen wurde, kamen 22 611 Stimmen zusammen. Während der letzten Reichs- tagswahl 1924: 25 893 Stimmen, lind gestern: 24 059. Die Neichstagswahlen von 1924 kann inan für das Zen trum schlecht als Vergleich herauziehe», denn damals kandidierte der deutsche Reichskanzler Marx und des sen Name, der in der Oeffentlichkeit stark propagiert wurde, hat offenbar eine gewisse Wählerzah! herauge- zogen, die sich sonst gar nicht zum Zentrum rechnen. Mau kann also nur einen wirklichen Vergleich init 1922 machen. Und in diesem Sinne hat das Zentrum gestern 1 tausend Stimmen gewonnen. Dos bedeu tet gegenüber den anderen drei Parteien, den Deutsch nationalen, der Volkspartei und de» Demokraten ein wahrlich nicht zu unterschützendes Prestige, denn diese drei Parteien haben ja (auch im Vergleich zu 1922) b i s zu 40 Prozent ihrer Wähler verloren. Die Zentrumspartei ist von den früheren im Landtag vertre tenen Parteien (abgesehen von den Kommunisten) die e i n z i g st e P a r t e i, die nicht nur ihren Stand wahrte, sondern ihn sogar überflügelte. Wir haben heute sogar noch 1300 mehr als seinerzeit im Jahre 1920 bei der Wahl Heßleins, der wirklich in den Landtag hineinkam. Die Wahlbeteiligung ist gestern im Verhältnis noch gewesen und somit stieg auch die Zahl, die das Zeurrum erreicdeu mußte, um einen Kandidaten durchzubringeu. Die Tatsache nun, daß gestern nur noch 50» T> meu zur Erlangung eines Abgeordnetensitzes ges.. haben, muß uns neben dem Gedanken, daß das Zentr.mi rein statistisch in den letzten Jahren seine Wahlzah- len erhöhen konnte, doch die ernste Frage stellen las sen: w n r e n d i e s e 5 0 0 S t i in m e n u u t e r k einen U m st ä n d e n in e h rauf z ubri n g e u ? Wir bestrei ten die Unmöglichkeit der Aufbringung voIlundg a n z und sind davon überzeugt, daß sie u ubediugt h äite aufgebracht werden k ö n n e n, wenn der g a u z e katholische Volkstcil seine Pflicht getan h ölte. Sachsen hat 250 000 Katholiken. Sollte diese Vier- teImillioii Mensche n nicht in der Lage sein, rund 25 000 Stimmen (die gestrige notwendige Ziffer — Wahl- zisser — zur Erreichung eines Mandates betrug sogar nur 24 558) bei einer Wahl aufzubriugen? Zwei Grup pen kommen hauptsächlich für die Feh'.stiimnen in Frage: die Nichtwähler und diejenigen, die sich durch irgendeine Wirtschafts-, Aufwertungs- oder eine ähnliche Partei haben einfangen lassen. Das Handeln beider Gruppen ist unentschuldbar. Seitdem das Wahl recht exi stiert, hat jeder auch die Wohl Pflicht. Das Versäum«
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