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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189201064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18920106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18920106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-06
- Monat1892-01
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.01.1892
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GeWsts-AMMl für Kchlimf, Mlih, Kclnsdors, Küsdikf, 8t. Czidicn, Hcinrichsnt, Mikicn«« n. Mölse». AnrtsblatL für den Stadtrat zu Lichtenstein. — 42. Jahrgang. —-—- . Nr. 4 Mittwoch, den 6. Januar 1892. Dieses Blatt erscheint täglich sautzer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaisers. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Dio ^muelüuax der Linilei', dio von Ostsrn 1892 an dis IliosiM Lekuls zu bssuollou dabou, ist von Mttivooll, don 13. bis don 15. Juiiuui" 1892, naodiuittsKs von 2—4 Dlir iw Diroktioiis^iuiiuor dor nouon 8ebuls zu bsvrirksn. LebuIxüigbtiA wordsn Ostorn 1892 dio Lindor, dio bis dallin das soobits Dodonsjallr srlüllt llabon. ^lul bosondoron IVunsoll dor DItsrn odor ürÄsbsi' könnon auob solobo Lindor autzonommon vrordon, 6io bis zürn 30. duni 1892 das söobsts DobonsMÜr vollondou. ^ueb dis Liudor sind anzunwidon, dio ivoZon Lrankdoit odor sonstiger kokroollon Ostern 1892 die Lobuls voraussiebtliob niebt bosuollon können. VorzmLMn ist lür jodos Lind der Imxtsebsin, Ilir niodt in Hobndort geborene Linder nusserdom ein PanfWUKniss oder ein OekurtszeuAnis init fdnrrnwtliLber laukbesebeiniAunA-. Hobndor 1, ain 5. Oannar 1892. L>i« Krosser, Direktor. Das Fest der heiligen drei Könige am 6. Januar. Die Kirche hat so viele alte Feste, daß sie in den ihr heiligen Tagen die Feiern zusammenziehen muß und das Andenken an die Hochzeit von Kanaan, an die Wunder des Herrn, an die Anbetung der Weisen aus dem Morgenlaude zusammenfallen im drei Königsfest. Caspar, Melchior und Balthasar, die Magier, die Weisen oder drei Könige spielen in den Psalmen, in der mosaischen, heidnischen und christlichen Ueberlieferung ihre Rolle. Die Geschichte erzählt vom Stern über Christi Wohnstatt und von den Königen, die zum Christkind lein gezogen kamen. Melchior, so heißt es ferner, war der König aus Nubien in Indien, er opferte dem Kindlein Gold. Er führte bei sich den goldenen Apfel Alexanders des Großen und die 30 Pfennige, die Abrahams Bater in Mesopotamien hatte schlagen lassen; mit denselben hatte Potiphar den Joseph von seinen Brüdern gekauft. Als Jerusalem zerstört ward, fielen sie Melchior zu, der sie Christus opferte. Der zweite König hieß Balthasar und herrschte im indischen Reiche Godelia; er opferte Weihrauch; der dritte König, Caspar, war König im Reiche Tharsis im dritten Indien und opferte Myrrhen. Die Geschenke werden bekanntlich symbolisch ge deutet; das Gold bedeutete die königliche Würde und kann zugleich als Sinnbild der Tugend betrachtet werden. Der Weihrauch ist das Sinnbild der zum Himmel aufsteigenden Gebete und des Gott wohlge fälligen Opfers, und die Myrrhe, welche von Alters her zum Einbalsamieren der Leichname verwendet wurde, ist ein Sinnbild der Abtötung, deren Kraft die Seele vor der Fäulnis der Sünde bewahrt. Demnach bedeutet das Gold eine Anerkennung der Königswürde des Heilands, der Weihrauch eine Hul digung seiner Gottheit und die Myrrhe ist Zeugnis seiner Menschheit. Allein wohlgefälliger, als diese Gaben waren dem Herrn die innere Gesinnung, deren Sinnbild sie waren, nämlich das Gold: das Bild der Liebe, der Weihrauch das der Andacht und die Myrrhe das des Opfers des Herzens. Die Legende erzählt, daß sich die drei Könige später — nach der Heimkehr — taufen ließen. Später seien die Heiligen über Konstantinopel und Mailand nach Köln gelangt. Von dort tönt am Rhein das Burschenlicd: „Zu Köln am Rhein — da sind zu sehen — die heil'gen drei Könige — zimzimserim, zimzimserim." Der Ueberlieferung des Bischofs Reinwald, der in Kaiser Rotbarts Gefolge die Reliquien der Heiligen nach Köln überführte, folgte, wie Bischof Johannes von Hildesheim um's Jahr 1370 berichtet, auch ein altes Kirchenlied: Sei o Herr, mein Gewinn, Nimm das Gold des Glaubens hin, Nimm die Myrrhen bitt'rcr Reue, Laß wie Weihrauch aufwärts zieh'n Mein Gebet all' Tag auf's Neue! Tagesgeschichte. *— Lichtenstein. Am Epiphaniasfeste, den 6. Januar, wird, wie alljährlich in den Kirchen Sachsens, eine Landeskollekte für die Zwecke der Heidenmifsion, u. zw. der von Leipzig auS geleiteten evangelisch-lutherischen Mission gesam melt. Das Erscheinungsfest gilt von alters her als das Missionsfest der Kirche. Erinnert es doch an das Kommen der ersten Heiden, der Weisen aus dem Morgenlande, zu dem neugeborenen Könige Israels, den sie in Bethlehem fanden und ihm Gaben anbetend darbrachten. Jenen Erstlingen sind unzählige aus den Heiden gefolgt und heute noch ergeht an die Heiden der Ruf des Evangeliums, und sind es nicht alle, so sind es doch alle Jahre etliche, die dieser Stimme folgen. Das Werk der Mission erfordert aber Mittel. Die Einnahme setzt sich neben der Landeskollekte aus größeren Legaten und kleineren Gaben zusammen. Arme Bergmannssrauen in der Umgebung Zwickaus geben jede monatlich 20 Pf. zur Erziehung eines Waisenkindes; eine Aufwärterin spendet seit mehreren Jahren schon 3 M. von ihrem empfangenen Weihnachtsgeschenk; eine arme Näherin i legte jedes 20 Pf.-St. zurück und brachte 7 M. 20 Pf., u. a. m. Möge jeder, der ein Herz hat für die Mission, an seinem Teile und nach seinem Vermögen eine Gabe spenden, Gott wird es lohnen! *— M ü l s e n St. N i k l a s, 3. Jan. In große Betrübnis ist die Familie des Gutsbesitzers A. Sch. hier versetzt worden, da das 7jährige Söhnchen an Blutvergiftung gestorben ist. letztere hat sich der Kleine dadurch zugezogen, daß er tuchblanfarbene wollene Strümpfe getragen, während er eine kleine Wunde am Fuße hatte. Möge der Fall zur Vor sicht dienen. — Zahlungseinstellungen. August Dom- nitz, Schuhmachermeister, Berlin. Ernst Kiesewetter, Schlächtermeister, Berlin. David Scheyer, Kaufmann, Elbing. Ferdinand Sellnick, Kaufmann, Fischhausen. Firma Schuster und Thiele, Forst. T. H. E. Schor, Kaufmann, Görlitz. Karl Kircheis, Hotelbesitzer, Wie- dentabl. Florian Krajca, Schneidermeister, Karlsruhe. Julius Blaue, Kaufmann, Putlitz. Otto Dassow, Kaufmann, Ratzebuhr. K. H. Schaarschuch, Kalk werksbesitzer, Krottendorf. Firma L. Cahn Gebrüder, Straßburg. O. Hanke, Kaufmanns-Witwe (Nachlaß), Stuttgart. Wilhelm Aichele, Kaufmann, Markdorf. Eleonore Bertha Ritter, geb. Lademann, Handelsfrau, Inhaberin einesSchuhwarenhandels, Leipzig-Lindenau. Johann Heinrich Woithe, Schneidermeister (Nachlaß), Oschatz. Friedrich Ernst Reuter, Hutmacher, Neu hausen. Max Silberstein, Handelsmann, Inhaber eines Herrengarderobegeschästes, Leipzig (Zwangsvergleichs termin 11. Jan. d. I.). Christiane Wilhelmine verw. Lucko geb. Musterkohl, Korbwarenhändlerin, Leipzig (Schlußtermin 30. Jan. d. I.). Gustav Adolf En dert, Bauunternehmer, Lindenau (Schlußtermin 30. Jan. d. I.). Immanuel Möckel, Schnitt- und Gar derobenwarenhändler, in Firma: „Immanuel Möckel", Kirchberg (Schlußtermin 25. Jan. d. I.). — Auf gehoben: Karl Friedrich Moritz Ziemer, Destilla teur, Meerane. Richard Hermann Zürn, Gärtner, Meerane. Ernst Emil Rudolf Kunath, Kaufmann, in Firma „August Fischer", Oberlungwitz. Friedrich Ernst Klemm, Gutsbesitzer, Görbersdorf. — Dresden, 4. Jan. Das heute abend 6 Uhr über das Befinden Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg ausgegebene Bulletin lautet: Der Prinz hatte heute mehrmals Schlaf von einstündiger Dauer, nahm reichlichere Nahrung zu sich und befindet sich subjektiv wohler. Fieber ist noch vorhanden. Die Körper temperatur ist auf 38,8 bei 82 Pulsschlägen gestiegen. — In Delitz sch versuchte ein junges Mädchen, Tochter eine» verstorbenen Beamten, sich durch Ver giften zu töten. Die Lebensmüde wurde in den An lagen vor dem Halleschen Thore aufgcfunden. In einem Briefe giebt sie als Grund ihrer That unglück liche Liebe an. Z Eine Aeußerung des Kaisers, welche derselbe am ersten Weihnachtsfeiertage beim Verlassen des Gottesdienstes in der Garnisonkirche zu Potsdam gethan haben soll, wild in Osfizierkreisen lebhaft kommentiert. Der Monarch ließ nämlich die Kom mandeure der Potsdamer Regimenter an sich hsran- treten und sagte zu ihnen: „Sagen Sie Ihren Herren Offizieren, daß diejenigen, welche nicht tanzen können, die Hofdälle nicht besuchen sollen". § Kaiserliches Weihnachtsgeschenk. Vor ungefähr 3 Jahren wurde ein junger Mann, Sohn einer höchst achtbaren Familie in Düsseldorf, während seiner Dienstzeit in dem westfälischen Artillerie-Regiment Nr. 7 in Wesel, wegen Teilnahme an einer Schlä gerei bei Gelegenheit einer militärischen Festlichkeit, zu einer Strafe von 5 Jahren Festungshaft verur teilt. Die dadurch aufs schmerzlichste betrübte Fa milie that alle Schritte bei der Behörde, selbst die Vermittlung Moltkes und der Kaiserin wurde nach gesucht, um die Strafe auf dem Gnadenwege abzu wenden. Alles schien vergeblich, bis jetzt auf ein er neutes Gnadengesuch an den Kaiser dem jungen Manne der Rest der Strafe erlassen wurde. Die Freude der Eltern kann man sich vorstellen, als der Telegraphenbote am Weihnachtstage die frohe Bot schaft brachte, daß der Sohn der Freiheit wieder gegeben ist. Z In der Sylvesternacht, als gerade die ersten Neujahrsrufe erschollen, ereignete sich in Wilmers dorf bei Berlin eine schwere Baukatastrophe. Da selbst hatte der Bauherr Heinrichs ein fünfetagiges Haus errichten lassen, das zum Frühjahr bezogen werden sollte. Dasselbe war fix und fertig und sollte nur noch vollständig austrocknen. Donnerstag um Mitternacht stürzte aber unter furchtbarem Krachen die ganze Vorderfront mit Ballons usw. vollständig in sich zusammen. Ein mächtiger Trümmerhaufe liegt an dem zur Ruine gewordenen Neubau. Eiserne Träger, Holzteile, Stückwerk ragt aus dem riesigen Steinhaufen hervor, und von der Straße, die seit der Katastrophe polizeilich gesperrt ist, kann man in die einzelnen Zimmer des Hauses schauen. Daß kein Menschenleben bei dem Unglück zu Grunde gegangen, ist einem wunderbaren Zufall zu verdanken. Auf der Straße waren mehrere Personen und im Hause selbst befand sich der Bauwächter. Letzterer war merkwür digerweise wenige Minuten vor der Katastrophe in die Hinteren Räume des Hauses gegangen, um zu revidieren. Als er das furchtbare Krachen hörte und die Wände erbeben sah, lief er wie sinnlos vor Schreck querfeldein. Der so wunderbar vom Tode Entron nene glaubte zuerst an ein Erdbeben. An eine Vor nahme von Arbeiten an dem Hause ist vorläufig nicht zu denken, da noch fortwährend Teile nach stürzen und das Leben von Menschen gefährden würden. Z Aus Kassel wird geschrieben: Auf der Main-Weser-Bahn hat sich am Sylvestertage wieder ein tätlich verlaufener Unglücksfall zugetragen, welcher eine dringende Mahnung an alle Eisenbahnreisende ist, sich während der Fahrt nicht an die Kupeethür zu lehnen. Ein junger Geschäftsmann von Gießen, der im 18. Lebensjahr stehende Konrad Nikolai, kehrte in Begleitung seiner Schwester von einer Reise
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