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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200601021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920060102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920060102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-01
- Monat1920-06
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1920
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»1. 184. Dle»»l«>, i. Juni rsrs. U»n,lD»»ch«r-S«mm»lim»»^ »»»4«. Mir für Nachlgeipr»ch,: »»«« ' . Di» I loollia» S7 nun drei!» 3«i>» 2 «. »u> gamilienau»>,»v, Nnseigen »»i» Arueiaen-Di'eiie. sna«,. u.M°üuui,^nu>r»i. n»am,, m>- u»» Äroau,. erE -yoriu,»»,«»» ««» ^ TorN, Au»wSri>»» Auftrag« gegen Doraueke-adlung. Mnze,nummer 2N <ps. nur m» deutlicher Quellenengade („Dresdner A-chr.') ,ul»lftg. — Anoerlangle Schrlstftuckc »erden nicht ausberoahO. SchrHU,ch»g und LouptgetchSN-^efte: »»rteuNrgft, »»,»». Druck u. Verlag osn Vlepsch » Nelcher»! ur Dreed«. Paftlcheck-Knnlo ID JOB Netp^tg. Ein neuer Fel-zug gegen üie Sowjets? SeueAarn-sorganisatlonen gegen Autzland. Budapest. 81. Mat. DaS Blatt „Szozat" veröffentlicht au» zuverlässiger Quelle Mitteilungen über die Vorbe reitungen zum neuen Feldzug gegen So w jet rustland. Danach organisieren die russischen Monarch! ste« mtt französischer Unterstützung in den Ballanstaaten zwei neue antibolschemistis<l>c Armeen. In dem bulgari schrn Nokopol treffen Tag für Tag zaristische Offiziere ein. Da- politische Hauptguarticr der russischen Monarchisten soll »ach Bukarest verlegt werden. Wie verlautet wollen die Franzosen auf der Konferenz in Spa ihren Verbün deten die Unterstützung dieser neuen anti bolschewistischen Armeen Vorschlägen. Die Rumänen haben in einer vorläufigen Antwort die Liefe rung von Panzerwagen nild Munition zngesagt. Für die Gestellung von Truppen haben sic jedoch zur Bedingung gemacht, datz ihnen die Annexion Bekarabicns, die Er klärung Odessas zu einem Freihafen, die Zuteilung eines Mandat- über die Ukraine zugcsichcrt wird. Auster den russischen Freiwilligen werden in beiden Armeen serbische, bosnisch«, albanische und bulgarische Truppen ausgenom men werden. Die erste Armee wird in Bulgarien kon zentriert unter dem Kommando des Generals Glasenapp: di« zweite Armee soll in Polen, und zw«r in der Gegmd von Grodno, unter dem Kommando deS in Berlin be findlichen Obersten Rodzianko zusammengczogen werde». Dte rufstsch-PvInische» Kämpfe. Prag, 31. Mai. Nach dem Moskauer Kriegsberichte vom 81. Mai kämpfen die Roten Truppen noch immer auf -er Linie Bizi—Kriwitschc; an der Beresina dagegen scheinen vor Minsk die Roten Truppen bei der Mündung -er Uscha in die Beresina ans linke Ufer der letzteren ge worfen worden zu sein. Südlich Kiew meldet der Moskauer Bericht mtt frischen Kräften unternommene heftige pol nische Gegenangriffe. Der linke Flügel Ser Roten Front scheint 80 Werft südöstlich von der Station Wapn- arska an der Bahn Proshurow—Odessa vorgedrungcn zu sein. (SS.T.B.» Die rufstfch.lll«uischen Frledensverhaudtungen Kowno. 31. Mat. (Litauische Telegr.-Agcntur.j Vor gestern ist ein Teil der litauischen Friedens- Delegation aus Moskau zurückgekehrt und hat gestern der Negierung und dem Ausschuss des Parlaments aus führlich Berietst erstattet. ES ist zu erwarten, dast die Jriedensverhan dl ungen Erfolg habe», («tb.) Rußland und Persien. (Eigner Drahtbcricht der „T r e S d ». Nachricht« n".I Konstautlnopel, 3t. Mai. Die persische Regierung hat in Moskau telegraphisch gegen die Besetzung persi schen Gebietes durch die russischen Truppen protestiert, Die Soivjelregierung hat daraus geantwortet, das? sie eine Untersuchung ei»geleitet habe. Sie könne jedoch persichern, dast Rnsttand nicht beabsichtige, sich persisches Gebiet ein er eignen oder dauernd zu besehen. Die Landung russischer Truppen bet Enzclt hatte nur den Zweck, die russischen Schisse, die dort im Hafen lagen, zurückzuhalten. In zwischen haben auch die persischen Behörden mit russischen Truppcnsührcln in Enzeli und Rescht Verhandlungen an- geknüpst, die zum Erfolg hatten, dast die weitere Räumung von Teheran eingestellt wurde. Tie persische Regierung beabsichtigt, sich in den nächsten Wochen nach Teheran zu- rückzubcgeben. Von anderer Seite wird dagegen be hauptet, dast die russische Propaganda in Per sien in grötzercm Umfange durchgeführt werde, woran sich jedoch die Truppen weniger beteiligten. ES handle sich um eine politische Mission, die i» Persien ikren Einflust ans die Bevölkerung auszuüben sucht. Anerkennung der Republik -es Fernen Ostens. Amsterdam, 31. Mai. Nach einer englischen Meldung ans Wladiwostok hat Tschitschcrin die ostsibirische Re gierung benachrichtigt, dast die Sowjetrepublik die Republik des Ferrren Ostens anerkennt und bereit ist, mit ihr in Verhandlungen einzutreten. (W. T. B.) Die lürklsche« Nationalisten. Paris, 31. Mai. Nach einer Meldung des „Dail« EHronicle" sollen die nationalistischen Streit kr äste bis auf 178 Kilometer an Konstantinopel herangekommen sein. (W. T, B.) Haag, 81. Mai. Aus Konstanttnopel wird der „Times" gemeldet, es hätte keinen Zweck mehr, zu verheimlichen, dasi die dem Schwarzen Meer zustrebenden Truppen Ke mal-Paschas demnächst mit den britischen Truppen in dem Hügelgeländc westlich Jsmid znsammenstosten würden. Beirut, 31. Mai. (Havas, Reuter.) Zwischen Silis und Aitab flieh die französische Kolonne Dcbteurvc auf starke reguläre türkische Truppen, die sich verschanzt statten, warf den Feind, machte zahlreiche Gefangene und eroberte Fahnen und Beute. Der Feind verlor 12 00 Tote. Alsdann rückte die Kolonne i» Aitab ein. (WTB.j Die Sngliinderherrschafl in Konstanttnopel. Amsterdam, 31. Mai. Di« „Times" meldet aus Kon stauttnopel: Etwa 80 Tür len wurden unter der An schuldigung, an einer Verschwörung beteiligt zu sein, verhaftet, darunter der ehemalige Minister des Aeuhe. ren Nazi in Bei und das Mitglied des Senats Ali Riza Pascha. Der vormalige Kriegsminister F-ewzi-Pasckur und der vormalige Mariueministcr Ren-Pascha wurden in Ab wesenheit -um Tode verurteilt. (W.T. B.l Z«r Besetzung Thraziens -nrch die «riechen. Berlin, 31. Mai. Laut Mitteilung der buhmrischcn Gesandtschaft meldet die Bulgarische Telegr.-Agentur aus Gümüldschina: Angesichts der Nachricht von -er be vorstehenden Besetzung Thraziens durch griechische Trup pen trifft di« bulgarische Bevölkerung sicberlmfte Vorbereitungen, um das Land zu verlassen und nach Bulgarien zu flüchten. Infolgedessen hat die Ne gierung ihrem Delegierten in Gümüldschina den Auftrag gegeben, den Auswanderern alle Erleichterungen zu ge währen. Die Notwendigkeit der Unterbringung der neuen Flüchtlinge verursacht die Erregung der bulgarischen Oeffentlichkclt. (W. T. B.i Amsterdam, 81. Mai. Wie die „TimeS7 ans Sofia mel det. erklärte im bulgarischen Parlament der Ministerpräsident, die Negierung sei entschlossen, der Bil dung von Banden, die den Griechen Widerstand leisten wollen, entgcgcnzutretcn »nd der Entente gegenüber loyal zu handeln. Dann werde man später versuchen können, eine Revision der Beschlüsse von San Remo über Thrazien berbetznftthren. (W. Dorbereikurrgen für Spa. 81. Mai. Dte „Morning Post" meldet: Die englische Regierung wird erst nach dem Ausfall der deutschen Reichstags wählen ihre Delegier ten für dte Konferenz in Spa ernennen und ihre Anträge für dte dortigen Besprechungen festlegen, da eS möglich sei, datz nach den RctchStagSwablen die bisherige deut sche Regierung verschwindet. Die Bündnis- Pflichten schreiben England vor, Frankreich und Belgien in ihren berechtigten Ansprüchen an Deutschland auch in Spar,« unterstützen. Der Brüsseler „Soir" verlang» von Belgien die Ablehnung jeder Verhandlung mit den Deut schen in Spa, solange nicht oie Wiederherstellung Belgiens und Nordfrankretchö und dte Zuführung aller dte Staats- Notwendigkeit überschreitenden Einnahmen Dtutchlands für diese« Zweck gestiert sei. Mailand. 81. « rat. Laut „Secolo" wird die Konferenz Ä H" "-Hl. ?"schobe n. stmder« endgültig am A. Jnni «attfindcn. (W.L.Ä Die öeulsch-franzSsischen Wirlschufts- Derhan-lurigen. (Eigner D r a h t b c r i ri> t der „D r e » d n. Nachricht«! n".j Paris, 31. Mai. lieber die deutsch-französi schen Handelsbeziehungen verlautet in amtlich:» Kreisen, dast die Deutschen sich nicht an die Abmachung binden wollen, den Versailler Vertrag bei diesen Besprechungen nicht in bic-Debatten zu ziehen. Sic sollen erklärt haben, datz dies kaum möglich sei, weil alle neu:» Verpflichtungen, dte Deutschland ans dem Handels«- und Industriegebiete eingehi. mit diesem Veridag und dessen Forderungen eng in Verbindung stehen, da cs von dem Vertrage abhängt, ob Deutschland in der Lage ist, neue Verpflichtungen freiwillig aus sich zu nehmen. Von fran zösischer Seite will man nun trachten, von den deutschen Sachverständigen über die Leistungen der dcut'chen Indu strie auf der Grundlage des Vertrages orientiert zu wer den. Deshalb sollen weitere Sachverständige ans Deutschland nach Paris kommen. Deursch.uugarifche Wtrtfchastsverhandlungen. Berlin, 20. Mai. Wie die „Neue Berliner" hört, ist vor einigen Tagen eine ungarische Delegation in Bern« cingetroffcn und verhandelt mit verschiedenen amtlichen Stellen zum Zwecke von Austauschgcschäften grostc» Stils. In Ungarn ist in diesem Jahre ein« so ausgezeichnete Ernte, wie sic seit Jahrzehnten nicht da mar. und einen Teil dieser Rekordernte beabsichtigt die ungarische Regie rung nach Deutschland auSzusühren, wenn sie dafür als Gegenleistung Industrieprodukte, besonders Ma sch inen, bekommen kann. Die Verhandlungen nehme», wie verlautet, einen günstigen Verlauf. Die Anschluhbewegung in Oesterreich und Tirol. Wie«, LI. Mai. Eine Abordnung Tiroler Abgeordneter sprach gestern bei Staatskanzler Dr. Renner vor, um ihn über seine Stellungnahme zum Anschlust Tirols an Deutschland zu befragen. Dr. Renner antwortete, er sei dahin informiert, datz auch West-Ungarn im Falle einer Volksabstimmung nur dann sür Oesterreich stimme, wenn dessen Anschlutz an Deutschland möglich ist. Es wird ver sichert. datz Dr. Renner sich bereits der Unter-fttttzung Italiens zu einem neuen Anschlutzplan an Deutschland gesichert hat. wie ja auch die Stimmung in England und Frankreich dem deutschen Plane nicht mehr ablehnend gegenübcrstehe. Tirol verhandelt mit Berliner Bank instituten gegenwärtig wegen Einführung der Markwäh rung in Tirol. — guru amerikanischen Essenbahnerskreik. Haag, 31. Mat. Infolge des schon viele Wochen an dauernden Eisenbahncrstretks in den Vereinigten Staaten sind die Rohstofftransporte nahezu lahm- g«legt, alle Güterbahnhvfe vollkommen überfüllt. Die Automobilindustrie fabriziert nur noch 66 Prozent ihres Durchschnittes. Dte Lebensmittelversorgung von Neuyork ist gefährdet. Dix Banken müssen dauernd hohe Kredite infolge der Marenstockung bewilligen. Dte Stahlindustrie wird nächstens nicht mehr genügend Kohlen haben. Sin amerikanisches Jucker-Nnsfuhrverbot. Washington, 81. Mai. Der landwirtschaftliche Aus schuß deS Senats sprach sich für die Gesetzesvorlagc ans. diEch die ein Ausfuhrverbot für Zucker erlaffen «erden »oll. Ausblicke aus Spa. Die in Berlin überreichte Einladung der Cnleure zur Teilnahme Deutschlands an der Konferenz in Spa be zeichnet als Hauptzweck der Veranstaltung „die Prüsung der bedeutungsvollen Fragen, die durch die Nichtaussührung der von Deutschland eingegangenen Verpflichtungen aus geworfen werden". Es wird hinzugesügt, dast die Kon screnz albe Mastnahmen zur künftigen Durchführung des FricdcnSvertrngcs ergreifen werde. Eine derartige zweite Friedenskonferenz hat nnr dann Wert und Sinn, wen» ihre Teilnehmer von der gemeinsamen Ucberzcugung bc herrscht werden, dast der Versailler Vertrag in seiner gegenwärtigen Gestalt von keiner deutschen Negierung selbst beim besten Willen erküllt werden kann, weil er dem deut schen Volke Unmögliches zumntet, indem er ihm Lasten euserlegt, die wett Über seine Kraft gehen. Nnr eine gründ liche Revision des Vertrages kann in den jetzigen unerträg iichen Zuständen Abhilfe schassen und die Grundlage zu einer allaemeincu Beruhigung Europas Herstellen. Sobald dieses Ziel erreicht ist, wird die Entente sich auch nicht mehr fortgesetzt den Kopf über neue ZwangSmatznahmcn z» zerbrechen brauchen, sondern die Erfahrung machen, datz dte Loyalität des deutschen Volles für eine gewissenhafte Leistung tatsächlich erfüllbarer Forderungen eine durchaus genügende Bürgschaft bildet. Der Umstand, datz unsere ehemaligen Kriegsgegnern überhaupt die Notwendigkeit einer solchen erneuten Besprechung Wer den Versailler Vertrag erkannt haben, ist schon an und für sich ü«r beste Beweis dafür, wie sehr bei ihnen selbst der Glaube an die Möglichkeit der Durchführung des Vertrages mit allen seinen Härten ins Wanke« geraten ist. Da gilt es nun sür uns, die uns günstige Lage richtig auszunühen, indem wir nach Spa unsere besten Köpfe entsenden, die, ausge rüstet mit einer tiefgründigen Kenntnis «nd umfassender Beherrschung des gesannen einschlägigen Materials, i« der eindringlichsten und überzeugendsten Welse unsere finanzielle und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, wie sie wirklich ist. darzulegen und damit bei unseren Gegnern nachhaltigen Eindruck zu erzielen vermögen. Wir müssen unter allen Umständen Ser Gefahr auswctchen, datz Spa zu einem zweiten Versailles für uns wird, und deshalb ist es von Ser größte» grundsätzlichen Bedeutung, daß unsere Vertreter gleich von vornherein die Unerfüllbarkeit des jetzigen Vertrages und die Notwendigkeit einer gründlichen Revision mit allem Nachdruck hervorheben und diese Auf fassung zur Grundlage der gesamten Verhandlungen machen. Zugleich mutz die Berliner Regierung von dem festen Willen beseelt sein, keinerlei neue Abmachungen gutzuheltzcn, die nicht innerhalb deS Bereichs einer ver nünftigen Erfüllirngsmvglichkeit für uns liegen. Im einzelnen werden von uns vornehmlich drei wesent liche Forderungen zu erheben sein: die Hcrabminderumg der Entschädigung ans einen für uns annehmbaren Betrag, -io Bewilligung einer deutschen Heeresstärke von mindestens 200 MO Mann und die sofortige Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Wenn die Entente überhaupt die Absicht hat, uns wieder empvrkommen zu lassen, und uns wieder Licht und Luft zum Leben zu gewähren, so kann sie unc- folgerichtig auch den unverzögerten Eintritt in den Völker bund nicht' verwehren. Ein Deutschland, das noch eine Bewährungsfrist durchmachen und so lang« im Büßerhemd an der Düre stehen soll, bis eS von der Entente für würdig befunden wird, als gleichberechtigtes Mitglied im Rate der Völker zu sitzen, must notgedrungen in seinen tiefsten Emp findungen aufgepcitscht werden und kann sich nicht mit ver trauensvollem Eifer an dem allgemeinen europäischen Wiederaufbau beteiligen. Die Behandlung, di« man in Spa dem bereits cm ge kündigt«», deutschen Antrag auf un verzügliche Zulassung zum Völkerbund bereitet, wird ein Prüfstein für die Gesinnung sein, die i» Lex Entente Deutschland gegenüber überhaupt herrscht. Die Noiivcudig keit der Bewilligung einer größeren HccreSstärkc alS IM000 Mann ergibt sich in zwingender Weise aus den Erfahr»« gen der Märzwocheu dieses Jahres, wo Deutschland noch ikbcr eine Armee von rmid 230OM Mann verfügte und dock) nur mit kna-rwcr Not Ruhe und Ordnung wiederber, zustellen vermochte. Da nun mit neuen Unruhen jederzeit gerechnet iverdcu must und außerdem im Osten die Gefahr eines bolscheinistischen Einbruches nicht von der Hand z» weisen ist. so ist eS ebenst» sehr im eigenen deutschen, wie im allgemeinen europäischen Interesse erforderlich, dast Dcrvtschland weiterhin über ein« bewaffnete Macht von mindestens 200000 Mann verfügen kann. Die Hauptfrage bildet -i« Herabsetzung der von Deutsch land zu leistenden Entschädigung ans ein normales Matz. Hierüber ist bereits in Hyth« zwischen Millerand und Lloyd George verhandelt worden» und zwar hat der englische Vor schlag dahin gelautet, die deutsch« Schul- auf IM Milliarde« Goldmark ohn« Zins«» als Gesamtheit der -eu-tfchvn Ber- pflichkung«n unter Verteilung der Abzahlung awf M Jahre festzufehen. Frankreich wollte dagegen einen Gesamtbetrag von 120 Milliarden mit 6 v. H. Zinseszins heraus schlagen. Da die Zi-nfeszinsrechnung im Laufe der Jahre sehr hohe Zahlen ergibt, so würde die Jahresrate der Belastung Deutschlands hiernach eine sehr bedeutende, durchaus un eifchmi«gliche Summe erreichen, während nach dem englischen Vorschlag -er Jahres«,«trag d«r deutschen Zahlungsverpflich tung nur Milliarden ausmach«« würde. Indessen auch 8V» Milliarden Goldmark jährlich würbe« für die geschwächte deutsche Volkswirtschaft, die schon jetzt die Lebenshaltung unseres Volke« tm ganzen stark beeinträchtigt. n«ch ein« viel zu schwere Last darftellen. Der bekannte Hamburger Bankier Marburg» «in« unserer hervorragendsten finanziellen Auto riHäten. schätzt den Bot rag, -<» Denttchlaud jährlich als End-
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