Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189011278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18901127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18901127
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-27
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.11.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Brand men igen einher, welche 7« 7A 7« 7l0 Dank, v. 1830. krau. n Hauz- rd. »'d Theil- wnschmui! cs kaol ten Dan!, cicher Per- - von ihm 1890. amilit e während Begräbnis ers, Gro^ l, eite standen schmückten. iebeut«. Erscheint jeden Wochentag Nachmittags 6 Uhr für den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2b Psg., zweimonatlich 1 M. SO Ps. und einmonatlich 75 Ps. nd Theil- wigst ge. schweren Schwester 1N. ffene«. ach mittag 's de» r. ch7 Tagesschau. Freiberg, den 26. November. Ueber das beim Kanzler des deutschen Reiches statt- gesundene parlamentarische Diner wird in der „Nal. Ztg." noch berichtet: Wie bei den', parlamentarischen Diners des Fürsten Bismarck, so waren auch gestern die Abgeordneten nach dem Alter an der Tafel plazirt. Der Kaiser war außer ordentlich frisch und fröhlicher Stimmung. Nach aufgehobener Tafel entwickelte sich die Szene wie bei früheren ähnlichen "Gelegenheiten im Hause des Fürsten Bismarck. An Stelledes letzteren bildete der Kaiserden Mittelpunkt einer kleinen Tafel runde, in der mancherlei politische und nicht politische Gegen stände unter lebhafter Betheiligung des Kaisers besprochen wurden. Zunächst neben dem Kaiser hatten der Finanzminister Dr. Miquel und der Abg. von Rauchhaupt ihre Plätze ein genommen. Viele, die nicht den Vorzug hatten, die den Tisch umgebenden wenigen Stühle zu erreichen, standen herum und hotten den Gesprächen zu. Auch Abg. vr. Windthorst wurde im Laufe des Abends von seinen Freunden in die Reihe herein geschoben, er schien zu erwarten, daß der Kaiser ihm besondere Aufmerksamkeit erweisen würde, soviel man beobachten konnte, zog der Kaiser denselben aber nicht in die Unterhaltung hinein. Der Fürst Bismarck hat einmal gesagt, er glaube, daß der Kaiser sein eigener Kanzler werden würde. Wer Gelegenheit hanr, das Bild zu beobachten, das sich hier entwickelte, wurde nicht nur nach der äußeren Szenerie, sondern auch nach der Art der Unterhaltung an jenen Ausspruch erinnert. Kaum dürste in irgend einer anderen ähnlichen Gesellschaft unter Theilnahme des Souveräns eine anziehendere und fesselndere Unterhaltung gepflogen werden können, als es hier der Fall war. Ueber die Frische und die liebenswürdige Ungezwungen heit, mit welcher der Kaiser als Mittelpunkt die Unterhaltung beherrschte, war unter den Anwesenden nur eine Stimme. Nach dem, was wir hören, erstreckte sich das Gespräch auf die mannigfaltigsten Gegenstände. Von allgemeinem Interesse war die scharfe Aeußerung des Kaisers, daß alle dogmatischen Zän kereien ihm abhold wären. Es kam auch die sozialpolitische Gesetzgebung flüchtig zur Sprache, der Kaiser tadelte die Un- sruchtbarkeit der sozialdemokratischen Kongresse und der Politiker, die zur Mitwirkung bei der positiven Fortentwickelung der Gesetzgebung und der Staatsverwaltung nichts leisteten und sich auf zersetzende Kritiken beschränkten. In der Be kämpfung umstürzlerischer Bestrebungen müsse man mit Um sicht und Energie weiter vorgehen. Als die Unterhaltung auf die Entwickelung des Verkehrswesens kam, äußerte der Kaiser ein ebenso lebhaftes als verständnißvolles Interesse für den Ausbau der Wasser- und Kanalstraßen, er erinnerte daran, avie bereits der große Kurfürst und Friedrich der Große diesem wichtigen Wirthschaftsfaktor ihre Aufmerksamkeit geschenkt hätten, und betonte, wie die militärischen Interessen nicht minder wie die Transportbedürfnisse den Ausbau der Wasserstraßen erheischten. Der vom Kaiser in Audienz empfangene katholische Bischof Tanze aus China ist ein deutscher Missionar; er ist aus Bayern gebürtig und gehört dem Jesuitenorden an. Seine Audienz beim Kaiser und seine Besprechungen mit dem Reichs kanzler von Caprivi verfolgten den Zweck, den katholischen deutschen Missionaren in China einen ausgedehnteren und kräftigeren Schutz der Reichsregierung zu sichern. Der Bundesrath hat, wie schon gemeldet, in seiner vorletzten Sitzung der Kaiserlichen Verordnung, welche die völlige Inkraftsetzung des Jnvaliditäts- und Altersversicherungs- Gesetzes zum 1. Januar 1891 ausspricht, seine Zustimmung gegeben. Es ist damit die nahezu anderthalbjährige Arbeit der Durchführung des Gesetzes zum Abschluß gelangt. Als das Gesetz am 22. Juni 1889 veröffentlicht wurde, hatte wohl Niemand die Erwartung gehegt, daß das letzte der in der Kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 verkündigten sozialpolitischen Reformwerke sich in einer vcrhältnißmäßig so kurzenZeit würde gänzlich ausgestalten lassen. DerSchwierigkeiten waren nicht wenige, aber wie selten sonst, hat sich hier gezeigt, daß, wo ein Wille ist, auch ein Weg ist. Mit bewunderns- werthem Fleiß haben die Faktoren, welchen durch gesetzliche und Verwaltungsbestimmungen die Durchführung übertragen war, die ihnen zugewiesenen Pflichten erfüllt. Bundesrath und Landesregierungen, Behörden und Private haben dabei mit einander gewetteifert. Zunächst galt es, die Landesversicherungs- vnstalten zu errichten; dann wurde deren Ausbau vorgenommen. Hin Normalstatut wurde für sie entworfen, ihre Vorstände und Ausschüsse wurden gewählt. Die Anzahl und der Sitz der Schiedsgerichte wurde bestimmt, deren Zusammensetzung vor- Mommen. Die Vertrauensmänner wurden gewählt. Neben Bekanntmachung, die Entnahme der Standesamts-Formulare betreffend. Die Herren Standesbeamten des hiesigen Verwaltungsbezirks werden hiermit veranlaßt, die von ihnen für das Jahr 1891 bestellten und nunmehr hier eingegangenen Registerbände und Formulare alsbald und spätestens bis 7<X> 5„«k. 1,4 "k. LMaucktsch kteur: Georg Buchdruckern ! in Freiberg- diesen organisatorischen Arbeiten und der für das Verfahren bei der Erhebung der B^ag Zahlung der Renten das Aussehen Qmttungskarte wurde sestgestellt, dle ts i oM von der Beitragsmarken wurden bestimmt. Zuständigkeit der Erlassen der Einzelregierungen ordnete d e Zu mno g Behörden für die im Gesetze ausgesproch ^^ des Verfahren und der Geschäftsgang der ch Rechnungs- Reichsversicherungsamtes wurden gereg - . Utz bureau im Reichsversichernngsamte zustän- Alles dies fertig oder vorbereitet war, < ..„»gustalten dige Reichs-Ressort die Vorstände der Vers'^mss^ zu einer Konferenz, in welcher em gew mendes Vorgehen in noch streitigen Lie g . w einbart wurde' Kurz, die Durchführung^ beschleunigt, daß nunmehr der Abschluß d ! erioloen «-r ».ich!- b-. stimmt ist, für 13 Millionen Deutsche m Fällen deraus er Invalidität und dem Alter result.renden ^h LU sorgen Kraft treten. Man hält es noch mehr als die anderen b sher erlassenen sozialpolitischen Gesetze für geeignet, den '" den Atzten Jahren leider immer mehr erweiterten Gegensatz rächen den einzelnen Klassen der Bevölkerung anSzugleichen. Wenn nach der Inkraftsetzung des Gesetzes alle an der praktischen Aus führung desselben betheiligten Faktoren so weiter arbeiten, wie es in dem Zeitraum von der Veröffentlichur^ des Gesetzes b heute geschehen ist, so ist begründete Aussicht vorhanden, daß die in die staatliche Jnvaliditäts- und Altersversicherung ge setzten Hoffnungen auch wirklich in Erfüllung gehen. Der Reichshaushaltsetat für 1891/92 balanzirt in Einnahme und Ausgabe mit 113064o888 Mark. 941135067 Mk. sind festdauernde, 90720452 Mk. einmalige ordentliche und 98790369 Mark einmalige außerordentliche Ausgaben. 130 Millionen, welche der NeichSkasse von dem Ertrage der Zölle und der Tabaksteuer verbleiben sollen, wer den nach dem Etatsgesetz auf 140242500 Mk. erhöht. Letztere sollen dazu verwendet werden, daß die am 1. April fällig werdenden Zinsen aus der Reichsschuld nicht mehr für das mit diesem Tage beginnende neue Etatsjahr, sondern noch für das abgelaufene in Anrechnung gebracht werden. — Die Einnahmen aus den Zöllen und Verbrauchssteuern sind auf 578753640 Mk. (mehr gegen das Vorjahr 41354500 Mk.) veranschlagt, da runter die Zölle mit 314620000 Mk., die Tabaksteuer mit und Amtsblatt für die königlichen Md Mischen^ehördcll^llZ — 43. Jahrgana Jaffray Donnerstag, den M» Novem 10535000 Mk., die Zuckermaterialsteuer mit 8306000 Mk., die Verbrauchabgabe von Zucker mit 52513000 Mk., die Salz steuer mit 40986000 Mk., die Maischbottich- und Brannt weinmaterialsteuer mit 18876000 Mk., die Verbrauchsabgabe von Branntwein mit 110170000 Mk., die Brausteuer und die Uebergangsabgabe von Bier mit 22 709 000 Mk. und die Aversen mit 3500 Mk. Die Reichsstempelabgaben sind mit 34506000 Mark veranschlagt; die Einnahmen der Post- und Telegraphen- Verwaltung mit 236008405 Mk. (mehr 17188895 Mk.), die Ausgaben mit 212217598Mk. (mehr 16110369 Mk.), sodaß sich 23790807 Mk. (mehr 1078526Mk.) ergeben. — Beiden Einnahmen des Reichsamts des Innern ist ein Plus von 608421 Mk. vorgesehen, welches vornehmlich aus dem Verkauf der Zusatzmarken für die Jnvaliditäts- und Altersversicherung entsteht, die Einnahme aus den Matrikularbeiträqen ist mit 322623505 Mk. (mehr 20451078 Mk.) und zur Vertheilung an die Bundesregierungen sind 331353000 Mk. vorgesehen. Im Etat des Auswärtigen Amts sind 213000 Mk. mehr für die Gesandischasten, die Konsulate und die Schutzgebiete aus- gewörfen. Neu errichtet sollen werden Konsulate in Nagasaki Neapel, Piraeus und Rotterdam. Im Etat des Reichsamts des Innern sind an Mehrausgaben 6229260 Mark für den Zuschuß des Reichs für die Invaliden- nnd Altersversicherung beim Reichsversichernngsamt 157900 Mk. für eine neue Rech nungskammer, speziell wegen der Jnvaliditäts- und Altersver sicherung ausgcworfen, ebenso für das statistische Amt für 46 neue Beamtenstellen. Die fortdauernden Ausgaben des Reichs heeres zeigen einen Mehrbedarf von 25754707 Mk wovan ein beträchtlicher Theil auf die durch die letzte MiMworlage bedingte Vermehrung der Präsenz entfällt, welche Ansätze en für ein ganzes ^ahr, statt früher für ein halbes gellen E das Artilleriewaffenwesen sind 7084465 Mk. und ffr dieMe Wahrung von Pferdegcldern 2064286 Mk. ausaeworien Marmeetat entfällt das Hauptplus der Ausgaben von 189?amr Mark aus die Indienststellung der Schiffs die allgemeine Diensteinkommenverbesserung 540000 Mark ausgcworfen. Bei den ° werden im ordentlichen Etat für die Marini 7^21 werden. Die em- Kreuzer, ein Aviso.^ A^dentlichen Etats schließen mit maligen Ausgaben des aß . Mr die Marineverwal- 218 295975 Mk. Mmderbedar^ 450 Mk. gefordert, tung werden im außerord ch ^schaffung der Geschütze für davon IW« M"' ) Damsch, T°-k-d°b-N,ri-» "^NoN» RIERI. Wohnungen in 8riedrichsort. Abgeordnetenhaus Am Dienstag nahm d betreffend Abänderung die erste Bera hung des F-se^ wurde derselben des Erbschaftssteuerg s tz , Berathung der Ein» Kommission überwiesen welche für heutigen d?-» »--HM« d« wörtlich: .Welche Dchrnie g Nutzbarmachung des Koch- rung Lur Mörder g Mx Fraktionen deS Abgeordne- LKN L sechs Mitglieder, haben di- welcher Genugthuung es empfundenwird, daßErfmder undEr. findung dieses großartigen Heilmittels von Deutschland und von Preußen ausgehen. Man steht daher der Beantwortung der Interpellation vom Ministert.sche auS mit erklärlicher Spannung entgegen. Die stahl der fremden Aerzte, die gegenwärtig m Berlin zum Studium des Koch'schen Verfahrens verweilen, durfte sich auf rund 2000 belaufen. Die Hotelwirthe sind also Herrn Professor Koch zu einiger Dankbarkeit verpflichtet — Der „Post" wird aus Frankfurt a.M. gemeldet: Der hiesige Land- wirthschaftliche Verein und der Landwirthschaftliche Klub be- schloffcn eine Eingabe an das Reichskanzleramt, in welcher sie petitioniren, daß Versuche zur Heilung, der Tuberkulose der Rinder, sowie Diagnoseimpfungen beim Rindvieh mit Koch'scher Lymphe von staatswegen vorgenommen werden, und daß im Falle günstigen Erfolgs die Vertilgung der Tuberkulose des Rindes durch Reichsgesetz ungesäumt angeordnet und außerdem die ständige Jmpfkontrole aller Melkthiere und männlichen Zugthicre eingesührt werde. (Vor dem Viehstand dürfte aber doch wohl erst die Menschheit an der Reihe sein!) Ueber die Verhandlungen zum deutsch-österreichische» Vertrag berichtete der ungarische Sektionschef Szögyeny dem Kaiser von Oesterreich. Dle bisherigen Verhandlungen haben dem Berichte zufolge zu einem Einverständnis; zwischen dem österreichischen und dem ungarischen Handelsminister geführt. Ueber die Einzelheiten deS Vertrages ist noch nicht verhandelt worden; dieselben sollen erst in späteren Berathungen sestgestellt werden. Osfiziösen Meldungen zufolge werden zunächst nur die grundsätzlichen Bestimmungen des beabsichtigten Handels vertrages mit Deutschland besprochen. Nach dem Abschluß der Vorverhandlungen werden die Vertreter Deutschlands nach Berlin zurückkehren, um erst im Januar die Berathungen über die Einzelheiten des Vertrages aufzunehmen. Eine Abordnung von Fabrikanten von Maschinen uno Textilindustrie ersuchte den österreichischen Handelsminister, auf eine Herabsetzung der Zolle ihres Industriezweiges nicht einzugehen. — Bei der Ent hüllung des Denkmals der Arader Märtyrer hatte auch eine Anzahl ungarischer Arbeiter einen Kranz niedergelegt. Die selben wurden dafür von der kosmopolitischen Fraktion heftig angegriffen. Aus diesem Anlasse fand eine große Arbeiter-- crsammlung statt, welche erklärte, sich von den Vaterlandsloseu .Zusage». Die Versammlung faßte folgenden Beschluß: „Wir sie Individuen, die kein Vaterland kennen, lRnie der ungarischen Arbeiter verunglimpfen. , "" den Vaterlandsverräthern!) Wir verwahren seien 0 als ob nur jene Demokraten denn'wir und nationalen Gefühlen entsagen; Gesetze unv^nn»^ Verfassung unseres Landes und die zu verbessern ^"hwen derselben unsere Lage der von den Wir erklären uns hinsichtlich Pariser und Marxisten auf dem jüngsten nur für jene wetcb- "" Arbeiterkongresse ausgestellten Punkte zeit durchführbar unserer heimischen Gesetze der- 1- Mai als Arbeit!^! ^"^"""ung), und feiern somit den In Äali-n ^ der nationalen Trikolore." davon emfallen 357 aus Wahlrcsultate bekannt;
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite