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Dresdner neueste Nachrichten : 01.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191202016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-01
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.02.1912
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35«.re««s·d«iter Neuefte Nachrichten Nr. W Domterstail 1. FebrngLl9l2.«« litt, M Unabhängige Moment-ask text: I« Uadst lC d. l. Pol-K la stut. II loute imss IsslltostoJ itest NSUZI 1912 [olllssei.e.r. Alk» Eqkkza Schürtoll vooz Strasse, Post. önlsvlohlimp d Sohlossstk·, oli. i sen z- W . M« I M klc O itostot Fall cIM kumt -M « »- »z -soloise te e oset Ist Die such «-ii;zl,«s:»swskes as ri» m- m Ist-us 40 m »;»-«4oI-. Dieswesipqueßein-sama- uso m» ans MWM , pu. set scheidet-Insekt und Jahres » Nun nach tum- hiiikeöedliln Do M. sum-m lUMHI werden mit meu otqutbezablunq atme sm qu das Its-deinen an bestimmten Tages und « bitt nicht annimmt Telephontlche sussabe Von » m annimmt-. Unsre satt-act aus auswärtigen ais-tadeln Qwähggtnpnesetsgosnseöxlsktvelszlna m a 111 Un « irqu as. u u ad Nummer must-It R seiten. Um» Altes nnd U. Bemifthtes Seite 17. siäegk Landtag Seite Is. KolontalsNevtrement. neuer Gent-erneut für Kante-man es ist schon seit einiger Zeit bekannt, daß in gpwninlverwaltnng des Reiches eine Reihe get Reviremcntö bevorsteht. Das Annwe- Dk« Sols-B vom Gouverncur zum Staats zsp der schwankende Gesundheitszufmnd der erneute v. Reihe nberg (Ostasrika) und Dis. im s".ii’aniernn) mußte und muß auch noch ver ms Neubesetzuugen zur Folge haben. Während eriherr v. Rechenberg vermutlich durch den ogghsts Friedrich vonMecklenhurg kwcrden wird (wir verweisen ans den weiter ufolgenden Artikel), ist nun gestern die Be gg des Gouvernements von Kamerun durch den agent-en Rat im Reichskolonialamt Geh. Ober kxungsmt Eber-mater erfolgt, während Dr. Hm gestern den aus Gesundheitsrücksichten er eu Abschied erhalten hat. Dr. Otto Gleinn bisherige Gouverneur von Kann-run. war früher ktiolonialabteikunn als Reserent site Toao und tun tätig nnd wurde bei Errichtung des Reichs lalcnnts nls Vortragendee Rat in dieses Amt pminein bei dem er im März 1908 zum Ge hen Obcrrenierungsrat ausriickte. Inzwischen m mehrfach nach den Kolonieu gesandt, um den werncur von Kamernn auf längere Zeit zu ver m. Im August 1910 wurde er als Nachfolger Dr, Sein Gouvetneur non Kamerum Er ist noch nicht anderthalb Jahre in dieser Stellung ssen DU- ncne Gouuernenr non Kamerum Geheimer Oberregierungsrat Dr. Eber-mater im 48. Jahre-. Er ift geboren in Elberfeld Sohn eines höheren Inftfzverwaltnngsbeamten, crle in Marburg, Tllbingem Berlin nnd Bonn Rechte und Staatswissenfehafteu, erhielt feine lldung als Referendar im Bezirke des Ober sgertchts Köln und war als Richter vornehme bei den Landgerichten Vom-, Elöerfeld und Essen "ftlgt. 1897 trat Ebermaier zur Kolonialver-: ung über, um zunächst etwa s Jahre lang als richtet und Recht-Brut des Gouvernements von ItschsOftafrika Verwendung zu finden· 1902 ging er als erster Referent und stellver er Gouverneur nach Kanzel-um Von dort Ende zurückgekehrt, übernahm er zunächst für den ihn amerun ahlöfenden späteren Gouverneur Dr. die Geschäfte des Dezcrnars für Kamernn und dann zur Finanzverwaltung der onialabtellung über. Dort fiel ihm das nat für allgemeine Verkehrspolitlk, für das er keichende wirtschaftspolitlfche Kennluiffe und Er men mitbrachte-, fowie für grundsätzliche Glatz- Finanzangelegcnheiten zu. 1906 zum Wirklichen Monsrah 1909 zum Geheimen Oberregieruugöriat W-- Größte Verbreitung in Sachsen. Reduktion und Hauptgqchästsstelle Ferdiuandstraße 4. Fernsprecheu Redattiou Nr. 8897. Expedition Nr. 4571. Verlag Nr. 542 —-" ernannt, hat Ebermaier feit dein Tode des Unter ftaatssckretiirs Dr. Vöhmer der Finanzabteis lu n g des Reichskolonialamis, die er schon seit mehr als Jahresfrist vertretungsweise geleitet hatte, als Dirigent vorgeftanden. Als Dezernent für Verkehrspolitik war Eber maier auch Reichskoimnissar für die Deutsche Kolc uial-Eifendahn-Bau- und -Betriebsgesellschaft und wurde 1908 von dem damaligen Siaatssetreiär Dernburg u. a. in den Verwaltungörat der ost afrikanischen Eisenbahngesellschaft delegieri. In der. gleichen Eigenschaft begleitete er 1908 bis 1900 den damaligen Uniersiaatssekretär Dr. v. Lindeauist auf seiner ostafrikanischen Reife, bei der die dortigen Hochläuder auf ihre Besiedelungsfähigkeit acpriift und die wirtschaftlichen Unterlagen für die Fort führung der Usambarababn ins Innere gesammelt Ivurdeu. Als erste Frucht dieser Reise darf die Kilimandscharo-Eifenbahn in diefenTagen ihrer offiziellen Eröffnung entgegensehen. Daneben wandte der neue Gouverneur fein Interesse von jeher der landeskundlichen Er fehliefzung unsrer Schiitzgebieic zu. si- « sp- Ein Afrikasserzozp Von unserm wMitqrbeiten Berlin, 31. Januar. » Toao oder Ostairita, welches von den beiden Ochutzgebieten sollte man dem Herzog Adolf Friedrich zu MecklenburasSchwcrin zur Verwaltung übergeben? Die Wahl war schwer. Daß aber der »Asrika-Her-sog« bei dem bevorstehen den großen Ziolontalrcoirement berücksichtigt werden nuiß, steht schon seit langem fest. Die Meinungen ginaen nur darüber auseinander, ob der Heraoa stir den Gouverneurposten von Daressalam bereits die notwendigen verwaltungsrechtlichen Erfahrungen mitbrinqge oder ob es nicht doch besser sei, ihm in Lome Gelegenheit zu bieten, sich diese Kenntnisse gründlich anzueignem isiommt der Herzog nach! Togo, so geht Geheimrat E. Brückner als Nachfolger Dr. Solss nach Sainoa.i Aber ieder unbefangene Kenner der Verhältnisse dürfte sich saaen, daß Herzog Adolf Frieldrich sich in Deutschostasrita sehr wahr scheinlich ra eh einerbeiten mid..beliebt-maehen wird- And zwei sehr entgegengeiedten Gründen wird ihm das sehr leicht gemacht. Einmal, weil der bis herige, ietzt in der Heimat weilende Freiherr v. Rechenberg, der an einem Here-schier und einer Ohrenerkrantungsleidet, trotz seiner persön lichen Vorzüge im sachlichen Ergebnis an seiner Auf gabe gescheitert ist. Das läßt sieh nicht mehr ver schleiern und beschdnigen. Rechenbera glaubt selbst nicht mehr daran, daß eß ihm· gelingen könnte, die Ziele. die er sich gesetzt hat« zu erreichen. Mehr und mehr mußte er sieb, um Personal zu sparen, selbst mit bureaukratischer Arbeit überlasten. Auch bat schon Ternburg wiederholt darauf hingewiesen, wie bedauerlich es sei, daß Rechenberg noch nicht iiber den Kiliinandscharo hinausgeht-ringen war, la, daß seit Belieben der deutschen Herrschaft in Ostasrita kein Gouverneur Gelegenheit sand, Tabora zu be suchen. Es ist seitdem nicht besser geworden, sondern schlimmer-. Rechenberg ist weder räumlich noch polt tisch weitergekommen. Die bureaukratische Ueber lastung, an der er litt, setzte sikb auch auf die unter geordneten Stellen fort. Die Bezirkbamtsleute sitzen alle am Schreibtisch und lernen ihren District nicht kennen. Die Akten wachsen ihnen über den Kopf uoch ehe es ihnen gegliirkt ist« Einsicht, Ueberficht und praltifcheö Verständnis der eigentlichen kolouifatoris ifchen Ziele zu gewinnen. Dazu kam Recheuberad sftaudigen heimlicher, aufreibender Kampf mit den weitgehende-n einseitigen Ansprüchen der weißen Far mer. Es sind die negerunfreuudlichen Bestrebungen, so vor allem das Verlangen nach Arbeitszwanm dem die Neger unterworfen werden folleu, sowie nach Er bobuug der blitienfteuey der Einfuhrzölle auf die Nahrungsmittel der Neger, insbesondere auf Reis cvdlich nach Einführung von Llrbeitskarten Schon Graf Götzen, der Vorgänger Rechenbergs, hat solche Forderungen der Former in langen Schrift iauen mit ausfiihrlicher Begründung als undurch führbar-, ungerecht und gefährlich abgelehnt. Rechen berg hat immer neue Anstiirme aus dieser Richtung: Zu bestehen gehabt und ist schließlich nervös und krank avon geworden. Einen schweren Vorwurf macht yman ihm non kundigster Seite daraus. daß er einen grossen Teil der Tierwelt der deutschen Massaistepue binnen eines Monats durch farbige-d Militär habe vernichtete lassen. Unhaitbare Zustände-! Hier könnte das Reginie eines Herzogs zu Medi lenburg, des Anverwandten eines regierend-en deut schen Fiirstenlnnises, schon allein durch die Autorität, die von seinem Namen ausgeht, manchen Wandel schaffen. Der Herzog ist kein bureauiratischer Feind der Tierwelt, sondern deren glühender Verehrer und Schützen Er dringt an maßgebenden Stellen seit Jahren aus großziigige Förderung der-V e r kehrs - oerhältnisse in unsern afrikanitchen Schwac bieten und piädieri höchst modern für Einführung non Flugzeuge n zu diesem Zwecke. Von größter Be ,dentung aber, mag der Murg-Herzog nun Togo oder »die Oftkolonie übernehmen, ist, daß er sich neben dem Namen seiner hohen Geburt einen besonderen Ruf als einer unsrer ersten Asrikasorscher geschaffen hat. Der Herzog, der im 39. ebensiahre, also im kräftigsten Mannesalter steht, Dootor honoris eausn der vier Fakultäten der Universität Rostock uud ZigL Preußis srher Masor a. D. ä· Ia suite zweier Regimenter ist, begann seine asrikanischeu Forschungsreifeu im Jahre 1907 und hat seitdem eine Reihe von Fahrten mit außerordentlicher Energie und glänzendem Erfolge durchgeführt Die quer-Afriia-Expedition des letzt vergangenen Jahres nach dem Tfchadsee und Nord lamerun ist in weiteren Kreisen bisher weniger be kanuigewordem als ihr nach ihren Ergebnissen und nach ihrer Bedeutung siir die neuen Gebiete erwerbungen iu Kamernu zukommt. Diese ueueste Expeditivn des Herzogq ging von der Kongomiindung den Übangi aufwärts lud Bangi nnd fiber Fort Possel nach dem Scharisluß, dann ans der Karawaneustraße Inach dem Tschadsee. Sie führte nach Nordwmerun iu den letzthiu so bekanntgewordenen Entenkops und den an Frankreich abgetretenen EutensehnabeL Herzog Adolf Friedrich eriorschte den Viehkeiehtum des Logone gebiets und den Jammer der Schlaftrantheii. Von der Scharimiindnng aus gewann er den Tschadsce und betrat dessen Inseln als erster Deutscher· Von Kufseri aus machte er einen plöftecher nach dem französischen Bagirmi und drang in östlicher Richtung bis Melsi vor. Die Rückreife ging über den Schuri und Logome nach Nordbamerun, von da über den Tuburifee nach dem Benue und dem Nigger. Tag gesamte neue wissenschaftliche Material stellte der Herzog deutschen Instituten und Museen zur Verfügung. Er hat sich bereits fo«große Verdienste und Kenntnisse im Erwar zen Erdteile erworben, daß sein Name: der fritas Herzog, bald ebenso populär wie fiir die deutsche Kote nialpolitik wirksam und wertvoll werden dürste. su Dsd d V Faun-tryi- so If i tisd ils te en un okok en tuqu .- vaie r Mo Mk. itel haus, auswärtö duks unsre Aussabeltellen monatllch 70 Is» vierteliäætlldi Mo Vt. frei dems. Mit der Mel-entladen tietlaqe »F sitt me Neues-« oder ·Dkeöduet Its-leise Mitter« le tb M. mouamch mehr. Hof-bezug m Deutschl-nd und den deutschen Komm-tu sug. A am ·Jqut-.Neuecce« monetL DOM« vistteljöhrLLW M « s ohne Jllustr.Beique · 75 , « · 225 , Js- Eisenach-Unpa- Insg. A mit·sllaftr.Neu»-ste« monatl.l· oXkr.,vlttticlühkc.s.lo Ok· 111-sc B ihnesllustzr. But-ge · 158 . . « 4.57.· Nach dem Auslande m Kunz . wöchentlich l Ut. W Ums-I- loss- Gcllcclllflkkil 111 Pllcclllllll Belagerungszustand in Efffabom Wie fchon berichtet, nehmen die Atbcitöunruhen in Portugal wieder alle Kräfte des unglücklichen Landes in Anspruch. Der von dcn Arbeitcrorganifa tioncn befohlenc Generalftreik «ift tatsächlich ausge brochen, und die Regierung befindet sich in einer fchr unangenehmen, ja gefährlichen Lage. Von den Zu ständen in der Hauptstadt und der Provinz Pottugals gibt die folgende uns zugehcndc Drahtmcloung sein an fchauliches Bild: - G Lissabon, Zi. Januar. (Priv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Lissabon macht jetzt einen ausgezeichnet organisierten Streit durch. Viele Tausende organisierter Arbeiter haben der For derung der Unionen Folge geleistet und in Ruhe die Arbeit eingestellt. Große Mengen andrer Arbeiter schließen sieh den Ansstiindigen in ieder Stunde an. Handel und Industrie sind gelähmt, das Publikum ist aller Verkehrsntöglichkeiten beraubt. 3 eitnm gen erscheinen nicht mehr. Auf dient-Straßen aber geht es friedlich zu, abgesehen von gelegent lichen Bo mb en w ti rse n, die aber eher Schrecken erregen als Schaden anrichten wollen, und abge sehen von den patrouillierenden Tritt-dein die aber bis setzt noch nicht ln Tätigkeit zu treten brauchten. Tas Kabinett beriet die ganze Nacht hindurch, sand aber nicht die geringste Mögliki)t'eit, den mächtigen Gegnern beizukommen Tie bisher lonalen Etsenbahner haben beschlossen, gleichfalls in den Ausstand zu treten, salls die Disserenzen zwi schen der Regierung nnd ihnen nicht sofort ge schlichtet werden. Dadurch würde es unmöglich werden, Militär aus dem Lande nach der Haupt stadt zu bringen. In andern Stadien versuchen die Arbeiter, die Briestrager und Telegraphem arbeiter und Beamten zum Ausstand zu bewegen bis ietzt aber ohne Erfolg. Gestern abend wurde über ganz Lissabon nnd Umgebung das Stand recht verhängt. Die Theater, alle Laden und Nestanrantö sind geschlossen. Die Streitenden zwingen alle Arbeitewilligem die Arbeit einzu stellen. 80 sunge Telegravhenbeamte sind verhaftet und aus ein Kriegsschiff gebracht worden. Sie reizten die andern Postbeatnten zum Aus-stand aus. General Carvalhaes ist zum Kommandanten er-· nannt worden. Die Telegrapbenleitnngen stehen unter ntilitärischer Bewachung, Soldaten sind so gar aus den Dächern der Häuser ausgepfianzt wor den. In Moida bei Lissabon kam es zu einem ernsten Zusammenstoß, wobei dem Ortsvorsteher mit einer Axt der Schädel gespalten wurde. DieStadt Elbora, wo der Ausstand begann, wird gleichfalls von Truper bewacht. Die elektrischen Straßen-, bahnwagen hielten gestern denVertehr in geringer Anzahl noch ausrecht, bis mitten in der Stadt eine Born-be auf einen Wagen geschleudert wurde.« Ein berittener Ossizier sab den Attenttiter nnd wollte tbn verhaften Dieser aber erfaßte eine neue Bombe und drohte, sie aus den Ossizier s wersen, der sich daraus schnell zurückzog. Auch in andern Orten wurden Bomben geworfen-, Charles Dickens. In feinem 100. Geburtstaae i7. Februari. Von Julius Hart. Wshi hat auch Charles Dicken-S den größten Lohn feiner Zeit empfangen . . . und die Nachwelt den Lorbeerkranz, den ihm diefe aufs Haupt e, fchon vielfach welk werden. Viel Staub ist auf fein Wert gefallen. Und noch mehr als mit dat man es in feiner Heimat auf der Wage Kritik gemäft und nicht allzu schwer befunden. Dych noch mmer leben die Pictwickier, David ,stfleld,»Oliver Twift als freundliche Hauts- und zliefngeifter bei uns fort, als ein »Heimehen am JMgt die Seele des Dichters in einer stillen Munde noch in unsre Herzen hinein, und der hail aus der IlZeit unsrer Großvater und Groß tt- eines noch emiitvolleren, empfindfamerenH Ustpurdigeren anschlale behaglichcrer Zu ltegi in unterm Ohr. Und man nimmt wohl und wann noch ein haldzerlefeneö Buch aus Bücherschrank - ,aud der Jugendzeit, aus der Endzeit klinkzi ein Lied mir immerdar« . . ~ um Ukthren n den Traum der Vergangenheit« uns alg die beffere dünkt. Und mii einer Träne, einem Lachen, verliebt und entrüstet denken wir io unendlich guten und fo bdfen Wesens-Men sdtd herzensbraven Mr.Pickwick und des red- UI San Wellers, des acwaltiJin Besser-T der Bellen Trotwood und ihres . Dick, des so lskluaen Einkatngcm dem König senkt 1., ch M den Kopf abfihluqen, all feine orqen hinter- U but- des ewig pumpenden Mr. Micardus der höchst lomifchen Med. Gama. der wacker-en ukeimfleiietin i- MeinsEmlys und Fischer Ismisi und wie fie fonft im langen Reian an sFtsitüdberzieven « U M Dreif r ehnt von two-two war W dst populäer Eliaim England-. der Voll-d- Fdlen dem alleMaffen laiifedten, Engl-Uhu M TM Tropfen Blut, in feinem Fühlern in feines M innetften Natur in Uebereinftimmuna mit kl- liaiion teilhafti ihrer Schwächen und Tüch- ML Und Deutf leind befaß damals noch seinen Bin nicht hikkku our- und Familienromam der UMIA verirhlun en wird; nur einige Werte sIWstM künftierifgeu Kultur und Bildung, und »O Vvch nur ein Besitz der wenigem oder ganz » ask-« Tiefstedendes. Erst mit nftav Freisinn « TM ksm diefer Roman anes tu uns. nnd als si der »deutsche Dickenö« trat Freutaa in die Literatur ein. Der englische Grzädler aber gali uns ganz als ein Eigener, er wußte das deutsche Volk wie das Einer Heimat mit der ganz ursprünglichen naiven -rzählergabe, die dcn bunten Teppich der Handlung webt, zu fesseln, zu unterhalten, und seine Bücher gingen Tiber die ganze Erde, waren daheim ·in Schlösser-n und Hütten. Auch sie sagossen ein Gin keitsband um die Völker. Franciö ret Barte sang n einem Gedicht davon. wie er im amerikanischen Urwald an der letzten Grenze der Kultur in einer Farmerhiitie seinen Dickens wiederfand. Jn feinem Gemisch von Kindersinn und Theatras lit, von Fetzenöiiberschwang und Geschäftsklugheit, von Poe e und Schwulst, von Nurbtcrnheit und Geisterspuk, voller Nomaniik und Abenteuerlichkeit, Spannungen und Ausregungen, im'duntcsten Wechsel »der Komit nnd sentimcntalcr, iränenreickier Er ichütterungem - das Böse schwarz malend und das Gute immer Tun Sieg führend, - isi der Dickensiche Roman der ppus und das Vorbild einer Volks unierhaltungskunft, einer Familieneriiäblunm das echte Märchen der Orienta en, der a exandrinische Roman der antiken Welt, der Ausdruck eines oommonssouso aller Menschen, der Massenaesiihle und immer ein Spiegel der Seele der zahllos Tausenden. . Mit leichter fand sinieb sie Dielens bin, fkeine Geschichten, von se nerFa ulierlnst sielj tragen la end, sot los und ohne Uebcrlegung und n dieser Wog noeg nicht wissend, was wohl in der nächsten Wo in ihnen sich zutragen würde. Denn allwöchentlich oder allmonatliclj, in Lieferungshestem flatterten sie in die Welt hinaus, mit Sehnsucht nnd Spannung erwartet, und der Erfinder des Fortsetzung-folgt- Routiqnes hatte nor allem daraus zu achten, daß in jeder Nummer etwas Merkwürdlilfleö und Besonderes sich ereignete, etwas Sensatione es, und eine große Esäeiiizene die Phantasie mit Harten Eindrücken er-« sii ie. Das einzelne oeti mute« als ein in lieb ne rundetes Ganzes wirken und mit Rätsel nnd Frage hinweisen instit-is Kommende. Vielsakd wurden seine Leser seine itarbeiter. ans deren Wllnitdr. Forde rungem Stimmutgiew Ratschläge er achtsam las-lebte- Jn sahlråiFen riesen trauten sie iiin nach dein weiteren icksal seiner Personen, suchten den Gang der dandlunf Du erraten. gaben ihre Sympathie-n und Antipatb en un erkennen, und er erinkr so sein« unmittelbar die Wirkungen, die seine Oel-b tbten aus liisten, blieb in innigsten Verbindungen M se isiiebnnaen mit der Seele leine- solieh . san- und gar weiblich empfänglicher Künstler, ein Künst ler des »Was ihr wollt-C hingegeben an das Ver langen der vielen, von ihrer Gunft fikh tragen laffend, - kelu Herrenmensch, der feine Persönlichkeit, seinen Willen, feine Anschauungen dem Leser aufzwingt, ein Fiihrer feiu will, der Neues, Eigenes, Besonderes in die Welt hinauötriigt, ein weicher, frauenhafter Zug auch ins Weichliche, Schwächligh allzu Feminiue, Süßliche ausartend, haftet der terms-Kunst an. « » Sie ist gütig und menschenfreundlich Ihre itarkfte eth sche Kraft das Mitleid. Und voller Barm herzigkeit und Wohlwollen steigt sie herab in die Hütten der Atmen und Elendem Hi den von Sorge nnd Leid Bedrückun, eine soziale riiftcrin und die Herzen zur Hilfe erweckcnd und aufrufend. Sie kämkft mit Leidenfthaft und Erbitterung gekren den Ego Zum-s an, gegen Dariherzigkeit, tin el und Hochmut, gegen die kapitalistische Welt und die un seren-te Verteilung der Güter, gegen das englier rhlafter, Deuchele und augenoerdrehende Fromme lei. Und vor allein in dein Roman »gute Zeiten« iweicht auch aus dem Gesichte dieses rzählers der Zug zur Frauenmilde, - der sonnige Schein feiner Herzliehkeih und sein Mund kann nicht mehr fröhlich lachen. Der Humor wurde esent harten und herhen Zronih und der naturaliftiä Roman der athtziner ahre wirft feine diifteren ehattcn vor. Gegen die Verdammungen durch die Erziehung mit ihrer ein seitigen Pflege des Verstandes und der vollkommenen Augfchaltun der Phantasie - dle Verkndiherungen und Stutnpfginni seiten des ftaatliehen Bureautratiös inno, den eddliäen Formaliomus der Inftizpflege und ihre Vathariömen hat er auch mit den schärfsten und fihneidiqften Waffen anzukiirnofen gesucht. Dtckens ist vor agent und in erster Linie Markt-litt, nnd diese Moral wkrb nicht ohne starken lehr-haften Beigeschmack vorgetragen Wesentlich aus der mora lischen Anschauung nur heraus sind feine Gestalten geschaffen« mn eine einzige Tugend oder ein Laster einieltiq zu miser-en, eine moralische Lehre und Tendenz zu predigen. »Gegen die Leidenschaften und ISinnlicchiden der Liebe letzt er den bürgerlikg samt ttäken sieben, und diese dqtg sich nickqt Uer dle Grenzen des Jamiltäezwemütl en,Bnläss en hinaus genauen sie sonnt keine Fisches-wichen Kot-collin noueu. ne please an de- o erfreche neu und tm Pon- Iseal hö- Vselodsänsrzeätrat u Aufs-Ident pt ung. er ee ganz pk 111-:- sxsndsss Eis-»P- Pskgsssssss V- Denk-El e n , uns , spe ne as « e Mc ungdfe Geset- Msesdniue nnd IT- Mite- Jst-vit- M Inland. II- I. PHO- groer ? srkapellmt MS cr 1912 Isva m is( mir l Its-tm rang anstecht«. Feiner, tiefer, ursprünglicher essen dart sich dieses Naturgesiihl nur in dem tarken ani-( mistischen Charakter seiner Kunst, in der tende, mit der er Wind, Wasser nnd Wolke, seden anm und Stein, alles Haus«-säh Herd, Tisch und Uhr, mensch lich beseelt und heledi, mit seinen Empfindungen und Stimmungen zusammenwachsen läßt. Diese Natur-. Haus« nnd Derdgesiihlh zarten Jamiliensinne baden den großen Hindert-Freund in ihm werden lassen der in den besten seiner omane immer wieder von Kindern ekgkihlen läßt nnd in ihrer Zeichnungauch sein Besies g . Und dieser moralische Roman seiner Gesinnung nach ist seiner künstlerischen Behandlung und Dar »stellung nach ein humoristischer. Freilicgn nieniaer xvoller Humor-, als voller Spaß nnd Konn , Witz und guter une, weniger ins Jnnerliche Tiese gebend, qcs sich aus Aeusperciche hattend... such taki-im -Biiqe, durch ein Merkmal der sondetlchkeit und Absurdiiäi, eine Angewohnbeit, ein lächerliches Uns hänqsel die Menschen kennzeichnend. Aber in dieser· nrwiicdsiqem naiven Lust am Clownsmß ist Dicken-s auch wie-der das echteste Kind seines Volkes und jeden-. Volke ein Liebling nnd Freund nach seinem Herzen. J Smmciglloieks Beqkåvnn lHeute vormittag ift nun Felix Schweighofet sit Gen e getragen worden . . . Die Kapelle des Tolkewitzcr Friedhofes fah über hundert Trauergäste versammelt. Der Satz de- Itoicn Künstlers war zwischen zwei Reihen ande- Ilabetn in der Mitte der Kapelle auiåelkabth Nur ein Beitchenktanz thückte ihn - det schied-grub der Gattin. Die esse las der katholtige Pfarrer Rudolf. In kleinen Trost-warten qeda te et der Stoßen Durste uns-sanft Reiswein-, die viele anfende herze-i erquickt. G vor ask Tfn Habe er Proben seiner Kunst file einen obktii ie eits weck gekebem völlig überwiesen iei biete-met botf itzt ke onnnetn er Geistlide tiibmte den Wo It tiq eitssinn des Bekliorbeneni er habe un ns Is« Max »g- sse sgskswsisssss· sk en n n er e e we v I e Fee-due Denk-nat seiest, Pein Fette merke we · . en. ""·ii o sei u cis-im gtkåexrnäaatxm ERKLMUTLEÆSLM aste uc e neue amer a e s IF pofex Ists schalten dabe. gis Its-IF U B Or
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