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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191105255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19110525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19110525
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-25
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.05.1911
- Autor
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Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sic ßüM MU, ?niÄ«s, Mns, A. Wa, tztiMsnt, Unit,«, MUckl, vitimsknf, Ms» A. W«s, A A. ^lakls, Am^ Wemils«, iäschiMtl m> DMei» Amtsblatt für das Kgl.Amtsgericht««d de«Stadtratz«Lichtenstein : -- -- - Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — —- - ' — - — St. J«hrga»g. —- Nr. 120. Donnerstag, den 25. Mai 1911 Diese» Matt erscheint täglich außer Lonx- und Festtag» nachmittag, fix den folgenden Tag. — Vierteljährlicher Lejngsprei» 1 Mk. KO Psg„ durch dir Post bezogrn 1 Alk. 7b Psg Einzelne Dummern 10 pfg. Lestrtlungen nehmen außer der «rpedttiou in ikichteustetu, Zwickauer Ltr. Vr. 5d, alle Laiserliche« Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen.. Inserate werden die fLnsgespaltrne Erundzeile mtt 1V, für auswärtige Inserenten mit 15 Psg. berechnet. Neklamezrile 30 Pfg. Im amtlichen Teile kostet die pvrispaitige Zeile 30 pfg. Frrnsprech-Auschluß Ur. 7. Inseraten-Ännahme täglich di» spättsten, vormittag» 10 Uhr. TelegrammAdreste: Tageblatt. Morgm Freitag, -e« 26 dieses Monat» -Heads 8 Uhr findet im Sitzungssaale des Rathauses eine öffentliche Stadtverordnetensitzung statt. Tagesordnung: 1. Richtigsprechung städtischer Rechnungen. 2. Mitentschließung wegen Berwilligung von 3500 M. für die Aufstellung von Gasautomaten. 3. Desgl. wegen Berwilligung von 800 M. für die Einrichtung von Multi» p'exgaSfernzündunp. 4. Desgl. wegen Ausstellung einer Straßenlaterne in der Rödlitzer Straße. 5. DeSgl. wegen Einlegung einer Gasleitung in die Mülsen St. Niclaser Straße. 6. Mitentschließung wegen Umpflastcrung der Topsmarktgosse und Regelung deS Topfmarktrs. 7. Umfrage. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Himmelfahrt. Ms Jesus einst von seinen Jüngern war geschieden Und ihn die Wolke nahm vor ihren Augen fort, Da hinterließ er ihnen seine» a-ottessrievrn Und auch sein heilge», ewges Trosteswort: Ich geh' zum Vater, und dah ich nun gehe, Das ist euch gut, denn meinen Deist send ich dafür, Der ist euch immer nah« aus der Himmekhöhe, Empfangt ihn nur und öffnet eure Herzenstür. In diesem Sinne sprach der Herr, und auch noch heute Wie damals klingt sein Trosteswort der ganzen Welt: .Ich bin euch nah und bring euch selge Himmels freude, Ach wacht doch auf und baut im Herzen mir «in Zelt. Dann könnt auch ihr, wie ich vorangegangen, Auf geistger Höhe sein, gleich wi« es mein« Art, Auch ihr könnt in den Himmel, wo ich bin, gelangen Und feiern mit mir dann auch eure Himmelfahrt." Carl Matthe«. Zum 25. Mai. Ein froher Tag hat wieder sich erneut. Wo unter Blüten schimmern Zweig' und Aeste! Wir alle rüsten weihevoll uns heut ' Zu unsres Königs liebem Wiegenfeste! Denn holde Feier ist uns dieser Tag, Den wir mit Freuden stimmungsvoll begehen, Gar festlich pulst heut jeder Herzensschlag, In allen Augen wir ein Leuchten sehen! König Friedrich August tritt an diesem Himmel fahrtstage in sein 47. Lebensjahr, in vollster männlicher Kraft, in erfreulichster körperlicher wie geistiger Frische. Wir nahen uns mit dem gesamten Sachfentande im Geiste dem erlauchten Träger der Wettiner Königskrone Erneut mit unseren innigsten Wünschen und dem Aus drucke unserer treuesten Gefühle. Und in diesen Em pfindungen mögen die Heilrufe zum 25. Mai weit Hinaus erklingen in die Lande. Denn Volk und Fürst sind fest und stark fürwahr Sich an das alte, treue Herz gewachsen, — So war's, so ist's, so bleibt es immerdar Unwandelbar in unserm lieben Sachsen! ' Nimm Gruß und Glückwunsch drum in Gnaden hin, Er kommt aus treuen Herzen allerwegen! Der Herr im Himmel wahr' Dir Herz und Sinn, Er geb' Gesundheit Dir und Glück und Segen! Das Wichtigste. * Das Kaiserpaar und die Prinzessin Viktoria Luise find nach Potsdam zurück;ekehrt. l * Das Großherzogspaar von Mecklenburg-Schwerin ßst gestern nachmittag wieder von Dresden abgereist. * Der Sachsen-Rundflug hat gestern mit der ersten Eichte Chemnitz-Dresden seinen Anfang genommen. * Auf dem Flugfeld von Angouleme kam es gestern Heim Fernflug Paris—Madrid zu ernsten Ausschrei tungen. * Nach London gelangten Meldungen soll der Aus-- Hruch einer wohlvorbereiteten Gegenrevolution in Por tugal dicht bevo-rstehen. * Bei den Straßburger Schauflügen anläßlich des »uverlässigfeitsfluges am Oberrhein kollidierte der Aviatiker Lemmlin chit dem Aviatiker Hirth. Er stürzte aus 60 Meter Höhe ab und war sofort tot. * In Torreon haben mexikanische Aufständische zahl reiche Amerikaner und andere Ausländer, sowie viele mexikanische Bürger niedergemetzelt. Die elsaß-lothringische Verfassung vor dem Reichsrag. (Eigen-Bericht.) Sch. Berlin, 23. Mai 1911. Ein großer Tag! Das Haus ist gleich zu Beginn der Sitzung dicht gefüllt. Frühzeitig treffen Staats sekretär Dr. Delbrück und der Staatssekretär für El- saß-Lothringen ein. Als der Reichskanzler den Saal betritt, eröffnet Präsident Graf v. Schwerin die Sitzung. Der Kanzler wartet erst den konservativen Redner ab. Zu allgemeiner Verwunderung spricht für die äußerste Rechte nicht der Preuße v. Hehdebrandt, sondern der Sachse Dr. Wagnjser. Man weiß es genau, er wendet sich gegen die Vorlage. Und doch ist es interessant, als er sein Bedauern ausspricht, daß die Verbündeten Regierungen die Warnungen der Partei nicht beachtet hat, der die positive Mitarbeit an den Vorlagen der Regierung zur Gewohnheit geworden ist. Wie ein roter Faden zieht sich durch des Reichs kanzlers Gegenrede: „Wir wollen in Elsaß-Loth- ringen einen Schritt vorwärts! Wir wollen die El sässer von dem Gefühl befreien, daß sie Deutsche zweiter Klasse sind, wir wollen, daß Elsaß im Bundesräte mit stimmen kann!" Eingehend sucht er die Konzessionen der Regierung, die diese im Laufe der Kommissionsbe- iratungen gemacht hat, zu rechtfertigen. Von einem riskanten und gefährlichen Vorgehen könne nicht ge sprochen werden. Es handle sich ja gar nicht darum, ein neues Haus aufzubauen, sondern nur darum, ein vorhandenes wohnlicher einzurichten. Er wolle die Verantwortung für eine Untätigkeit nicht tragen, die ruhig zusieht, daß Zustände weiter existieren, die kein Mensch für nützlich hält. Die Vorlage sei keine „Mor gengabe der Sozialdemokraten". Er könne das Gesetz doch nicht zurückziehen, weil die Sozialdemokratie dafür stimmt. Der Kanzler, der ziemlich erregt und oft zu der Rechten gewendet gesprochen hat, schließt wuchtig mit einem Appell an das Vertrauen. Beifall findet seine Rede nur in der Mitte und bei den Liberalen. Auf der Rechten bilden sich kleine Gruppen, die die Kanzler- redc lebhaft debattieren. Unter großer Unruhe muß so der elsässische So zialdemokrat Böhledos Wort nehmen. Seine Freunde betrachten die Vorlage als Abschlagszahlung und stim men zu.' Für das Zentrum ist, wie der gewandte Herr Schädler, der seit Jahren zum ersten Male wie der das Wort ergreift, kund und zu wissen tut, die Ge währung der drei Bundesratsstimmen das Erfreulichste. Mit ihm ist Herr Bassermann der Ansicht, daß die drei Bundesratsstimmen den Einfluß Preußens im Bundesrate nicht schädigen werden. Wie Herr Basser mann, der der Hoffnung Ausdruck gibt, daß von der anderen Seite eingeschlagen werden wird in die Hand, die der Reichstag dem Elsaß zur Versöhnung reicht, freut sich auch der fortschrittliche Mülber>-Mei- ning«n über das Werk gegenseitiger Verständigung. Die Hauptsache sei, daß Elsaß-Lothringen ein Bun desstaat wird. Durch diese Tatsache habe Preußens Re gierung in Süddeutschland moralische Eroberungen ge macht. Jetzt sei der Kaiser wirklich der Torwart des deutschen Tores geworden. Für die größte Hälfte sei- Hr Freunde spricht der freikonservative v. Dircks se,n für die Vorlage. Das Scheitern des Gesetzes würde unabsehbare Folgen haben. Nun würde man auf Jahre hinaus Ruhe haben. Mit schneidender Schärfe lehnt der wirtschaftliche Graf die „Fehlgeburt" ab. Bewegt ruft er aus, das Vertrauen an die Rückgratfestigkeit der Regierung sei geschwunden. Nach dem Elsässer Preiß, der in seinem Fanatismus den Antrag der Konservativen auf Streich ung der Buudesratsstimmen unter lautem Gelächter der Linken unlerstützt, begründet der Elsässer H a uß die zahlreichen radikalen Abänderungsanträge der el sässischen Nationalisten. Und dann gibt es unter allge- fM,iner Aufmerksamkeit in Gegenwart des Kanzlers eine Rede des Konservativen v. Old ein bürg. Mit hocherhobener Stimnie erklärt er, die Vorlage sei ein Schlag gegen die Ehre und das Ansehen Preußens. Der Redner läßt sich durch Zurufe der Sozialdemokraten nicht reizen, sondern ruft dem Kanzler erregt zu, über den Ausbau der Macht des Kaisers verhandle er, so lange die Standarte über dem kaiserlichen Schlosse weht, nicht mit den Sozialdemokraten. Ungleheurg Aufregung im ganzen Hause. t Der Kanzler erhebt sich sofort. Jetzt führt er unter lebhaftem Beifall aus, die Zukunft werde cs lehren, ob diejenigen Recht haben, die stille stehen wol len, oder die, die vorwärts gehen. Mit diesem Rededuell ist der Höhepunkt des Interesses überschritten. Nach eingehenden Darlegungen des Ltaatsfekretärs Dr Del brück greifen unter lautem Beifall der Linken der Fortschrittliche Dove und der Sozialdemokrat Frank Herrn v. Oldenburg heftig an. Ter konservative An trag auf Streichung des Bundesratsstimmen wird mit 200 gegen 112 Stimmen abgclehnt und der grund legende Paragraph 1 wird in der Kommifsionsfassung angenommen. Die größte Klippe des Gesetzes ist der Sprachenparagraph 24. In diesem wird der bisher in Elsaß bestehende Zustand hinsichtlich der amtlichen Geschäfts- und Unterrichtssprache gesetzlich festgelegt. Die Konservativen und Elsässer stellen Abänderungs anträge, die nach sehr interessanten Reden der Abge ordneten Beck-Heidelberg, B.ebcl, Naumann und Gröber, die beiveisen, daß die französische Sprache nicht in Gefahr sei, abgelchnt iverden. Mit 2 2 0 gicge n 10 0 Stimmen wird der Sprachenparagraph das Schmerzenskind der Kommission, in der Kommis sionsfassung angchnommen. D a m i t i st d i e V er fass-ungs Vorlage in zweiter Lesung er ledigt gegen die aus Konservativen, wenigen Frei- konservativen, Wirtschaftlichen, Elsässern und Polen bestehende Opposition. Deutsches Reich. Berlitt (Aus den Reichsländen.) Die sozialdemo kratische „Münchener Post" behauptet in einer Mel dung aus Baden, daß mit oder ohne Annahme der neuen Verfassung in Elsaß-Lothringen die Tage des gegenwärtigen Statthalters gezählt sein werden und erörtert die Frage der Nachfolge: Als ein ziger ernsthafter Kandidat werde „von vorläufig allein maßgebender Seite" der Ches der katholischen, nicht re- aierenden, fürstlichen Linie des Hauses Hohenzollecn nominiert. Es ist dies Fürst Wilhelm, der Neffe des Königs und der Bruder des Kronprinzen von Rumänien. Man nimmt an, daß die Zustimmung der Bundesfürsten für diese Kandidatur unschwer zu b^en sei und geht
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