^33.1 >186« Mittwoch, den 25 April habe — also waS hier gegangen, könnt« auch «in anderes Mal gehen. Im übrigen spricht Sachs«« seine wiederholte Bereitwilligkeit auS, seine beste« Kräfte an eine Reform deS Bundes zu setzen, eS dürfte aber hier der gewöhnliche Geschäftsgang nicht auSreiche», sonst würde die ganze Reform-Frage in einer Weise verschleppt und ausgedehnt, die im 3«' tereffe der Reform nicht zu wünschen sei. Praktisch würde eine Verständigung unter den Regierungen sein und um diese herbetzuführen, erwarte man An träge Seiten deS Ausschusses. — Inzwischen habe» bereits mehrere Regierungen den Anfang gemacht, sich über eine gemeinsame Haltung zu verständigen. In Augsburg, dort, wo westlich die Eisenbahn nach den kernhasten Schwabenländern, südlich nach der Hauptstadt deS größten deutschen Mittelstaates, nördlich nach Franken, Sachsen, Thüringen und dem gesammten Norden Deutschlands führt, kamen am Sonnabende die Minister zusammen, von mehreren deutschen Staaten gesendet. Baiern, vertreten von Hr». v. d. Pfordten, welcher zugleich den würtembergischen Minister v. Barndühler mitbrachte, Sachsen, durch unser» SlaatSminister v Beust, find bereits einig über die Haltung, die sie sowohl gegenüber dem ParlamenlS-Antrage, als in dem Conflicte zwischen den Großmächten etnzunchmen haben. Auch Baden soll hiermit einverstanden sein; ob und welche Staaten vertreten sind und welcher Ansicht sic huldigen, ist zur Zeit noch nicht bekannt, hoffentlich aber geht auS dieser Conferenz etwas Gedeihliches hervor. Die beiden Staaten Kurhessen und Hannover, welche sich in der BundeStagSsitzung erklärten, daß doch der Friede erhalten bleiben möge, wurden erwartet, ob sie sich an der Conferenz betheiliqen werden, ist freilich ungewiß. Wir lassen vnS in der guten Meinung von dem Nutzen derselben nicht irre machen, wenn wir die Erfolge sehen, welche die deutschen Staaten bis jetzt schon vereinzelt errangen, denn ihrem Dazwischcntreten und ihrer Berufung auf Artikel 11 der DundeSgrundgesetze ist eS z« verdanken, daß der Krieg bis jetzt noch nicht auS- gebrochen ist. Sollten sie, wenn sie nunmehr g«- »einsame Position nehmen, etwa weniger Erfolg« erringen? Eie dürfen sich freilich nicht von so Wun-scha«. Die große Angelegenheit, welche in letzter Woche alle Gemüthec beschäftigte, die in unzähligen Volks versammlungen discutirt, in allen Leitartikeln der Zeitungen "besprochen wurde: der BiSmark'sche Par- lamentS-Antrag ist in der BundeStagSsitzung vom Sonnabend um einen Schritt weiter gerückt. ES handelt sich vor der Hand nur um die geschäftliche Behandlungsart dieses Antrages und die Fragen, die hierbei zu berücksichtigen, sind gar mancherlei; in erster Linie ist der Antrag zu erwähnen, daß, ehe über den Parlaments Antrag selbst verhandelt wird, die beiden Großmächte abrüsten. Preußen halte beantragt, daß sein Antrag durch einen be sonders hierzu zu erwählenden Ausschuß behandelt werde und der Bundestag stimmte in dieser Vor frage für Preußen mit 14 gegen 3 Stimmen, welche letztere aus unser Land und die Herzogthümer Nassau und Braunschweig fielen, während sich Luremburg der Abstimmung enthielt. Die Minorität hatte sich dafür in erster Linie ausgesprochen, daß der Antrag dem schon bestehenden politischen Ausschuss« über wiesen werde, sie schloffen sich aber nachher, da diese Frage nicht gerade von principieller Wichtigkeit ist, der Majorität an. Die Wahl deS Ausschusses wird in nächster Sitzung erfolgen. Bet dieser Ge legenheit gaben mehrere Regierungen bedeutsame Erklärungen ab, die sächsische Regierung verwahrte sich gegen die Unterstellung, welche im preußischen Anträge wegen Einberufung ein Parlaments ent halten war, als ob daS BundeS-Contingent, zu dem wir bekanntlich 6000 Mann nach Holstein ge schickt hatten, bet dem dänischen Kriege nicht seine Schuldigkeit gethan habe. Preußen möchte diesen Borwurf beweisen, ebenso die Behauptung, daß die Bundesgesetze zur Abwendung der Kriegsgefahr im Innern Deutschlands nicht auSreichten und daß alle militärischen Maßregeln durch die Langsamkeit deS Bundes und seine Schwerfälligkeit vereitelt würden. Mit feiner Ironie sägt Sachsen, daß, als eS galt dir BundeSiruppen auS Holstein herauSzutreiben, ' der Bund alle mögliche Geschwindigkeit aufgeboten Sinundrwanzigster Jahrgang. für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Amtsblatt -es Königlichen Verichtsamtes und -es Stadtrathes zu Dischofswer-a. Diese Jeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und kostet vierteljährlich 12j Ngr. Inserate werden nur bi« Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. Der sächsisch«