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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190909145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090914
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-14
- Monat1909-09
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.09.1909
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MMMWMWN Früher Wochen- und Nachrichtsblatt r^z Tageblatt siir HiWrf, Wlib, VmÄsls, UÄ»rs, Zt. WM HmrDm, M»m«, MM, MmÄnf Wlsko Zt. Mcls, Zt. Ä»b, st WA NmzMirs, Am, NitMöls«, UsGiDtl mit ArMim Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — : Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk kV. 8«br><MO. « 218 L"SLWLLW Dienstag, de« 14, September '»"» Dieses Glatt erscheint lägiich außer Lonn and Festtag» nachmittag» sür bin soigenben Lag. — viertMhriicher GrflMprri»: 1 Mk. bO Pfg„ durch die Post besagen 1 Mk. 75 pfg. «instlne Nummern 10 Pfg. Gestellungen nehmen außer der Srpeditton in Lichtenstein, vwickanerpraß« «r. öd, all» «atserltchr» Postanstaltrn, Postboten, sowie die Austräger entgegen, Inserate werben die fünfgespaltene SrundseUe mtt 10, sür auswärtige Luserenten mit 1b Pfg. berechnet, «ekiamneil» 80 Pfg. 3» amtlichen Telle kostet dir zweispaltige Zelle 30 Pfg. Frrnsprech-Än^chluh Nr. 7. Lnseraten-Annahm« täglich bi» spätesten» vormittag» 10 Nhr. Telegramm-Ädresse: Tageblatt. Das Wichttgste. * Zeppelin 3 ist am Sonnabend gegen 10 Uhr abends in Frankfurt am Main angekommen. * Der sozialdemokratische Parteitag wurde gestern jm Leipziger Volkshaus mit einer Begrüßungsfeier eröffnet. * Orville Wright führte auf dem Tempelhofer Felde abermals einen fast dreiviertelstündigen Flug in Höhen bis zu hundert Meter aus. * Bei den österreichischen Kaiserin an övern in Mähren sind durch scheugewordene Pferde von vier M Schwadronen zwanzig Soldaten schwer verletzt wor- Hden. * In Südtirol ist man einer weitverzweigten irre- A dentistischen Verschwörung auf die Spur gekommen, i Die Mitschuld mehrerer Mitglieder der Armee au A dem Verbrechen des Hochverrats scheint erwiesen. * Wie Sun aus Monterey meldet, schätzt man , nunmehr die Zahl der durch die Uebcrschwcmmuugen umgekommeuen Personen auf etwa zehntausend. * Der Generalinspekteur der zweiten Armec- inspcktion Generaloberst Erbprinz Bernhard von Sach- fen-Mejningen ist zum Generalfeldmarschall ernannt worden. Ter Erbprinz ist bekanntlich ein Schwager M des Kaisers. * Eine große Feuersbrunst wütete in dein Torfe Rimmendorf bei Breslau. Ter Brand entstand durch Spielen der Kinder mit Streichhölzern. 14 Wohn gebäude mit Nebengebäuden, sowie die ganze Ernte wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden ist enorm. * Die Zeppelin-Gesellschaft plant bei dem Be suche des Zeppelin 3 im Rheinland nnd Westfalen eingehende Fahrten durch beide Provinzen. Die Einberufung eines außer ordentlichen sächsischen Landtags,? Die Aussichten, die vielerörterte Lücke im neuen Wahlgesetze, durch welche einige Tausend sächsischer Landtägswähler ihres Stimmrechtes verlustig gehen, durch eine a tempo herbeizuführende Entscheidung des Königlichen Oberverwaltungsgerichtes noch vor Ab schluß der Wählerliste am 12. Oktober zu beseitigen, sind recht mäßiger Natur. Man muß sich nur ver- Uegenwärtigen, welch umstäudlicher Apparat notwendig sein wird, um bei der bekannten Schwerfälligkeit des Bureaukratismus eine Entschließung herbeizuführen, Wenn dafür nur eine Frist von 20 Tagen zur Ver fügung steht. Bis zum Abschlusse der Wählerliste sind allerdings noch 30 Tage Zeit, aber die Wahlbehörden bedürfen auch wenigstens 10 Tage Zeit, um nach einer die Steuerrestanten befriedigenden Entscheidung die Wählerliste auf den Namen der vorher gestrichenen Wähler wieder zu ergänzen. Gewiß arbeiten unsme Behörden, wenn Not am Manne ist, wie in dem vor liegenden Falle, mit einer recht erfreulichen Fixig- ikeit. Das mnß durchaus anerkannt werden. Aber cs fragt sich trotzdem, ob die Entscheidung über die Ein wirkung der Steuerrückstände auf die Ausübung des Stimmrechtes rechtzeitig zu erlangen sein wird, und tob sie dann auch so beschaffen ist, wie die vielen Steuerrestanten es wünschen. Die Dresdener Krcis- hauptmannschaft hat bereits ihren Kreisausschuß zum Nächsten Freitag zu einer Sitzung einberufeu, in der über die bei der Kreishauptmannschaft erhobenen Ein sprüche gegen die Landtagswahlliste verhandelt werden soll. Diese offenbare Beschleunigung der Sache ist itecht erfreulich, aber sie garantiert noch keineswegs basür, daß auch eine Entscheidung des Oberverwal- Mugsgerichts rechtzeitig zu erlangen sein wird. Ä Es kann nicht geleugnet werden, daß das Vor- veheu mancher Wahlbehörden bei der Streichung der Oteuerrestanten von der Wählerliste große Mißstim- Hiung in die große Masse der Wähler getragen hat. uns in Lichtenstein ist man allerdings ziemlich Meral v'orgegangen, so daß hier kaum Reklamationen erfolgen dürften.) Zunächst schien es, als ob nur eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes hier Abhilfe schaffen könnte. Bei näherer Betrachtung der Sachlage muß man jedoch zu der Auffassung ge langen, daß die schleunigste Einberufung eines außer ordentlichen Landtages den allerbesten Weg aus dem vorhaudenen Dilemma darstellen würde. Der 32. ordentliche Landtag, der das neue Wahlgesetz zu stande brachte, besteht noch zn Recht, und zwar auf Grund von Paragraph 41 des Wahlgesetzes bis zur Neuwahl der Abgeordneten nach dem neuen Wahl gesetze. Kommt die Regierung zu der lleberzeugung, daß ein außerordentlicher Landtag eine nicht zu ent schuldigende Lücke im Wahlgesetze beseitigen und eine Grenze festsetzen kann, bis zu welcher die Steuerrück stände auf die Ausübung des Stimmrechtes einen Einfluß ausüben, uud gibt der König seine Zustim mung zu der Einberufung eines außerordentlichen Landtages auf Grund des Paragraphen 115 der Ver fassungsurkunde, so können die beiden Ständekam mern in einer mehrstündigen Vereinigungsverhand lung die Lücke im Gesetz völlig geschlossen haben. Zu empfehlen wäre hierbei die Annahme des Vor schlages der Wahlrechtsdeputation der Zweiten Kam mer, die seiner Zeit bestimmte, daß solche Wähler vom Stimmrechte ausgeschlossen sind, die in den beiden letzten Jahren vor Abschluß der Wählerliste Rückstände auf ihre Steuern gelassen haben. Will mau noch liberaler sein, dann kann man auch anstatt der „beiden letzten Jahre" bestimmen „im letzten Jahre". Man hat dann aber eine bestimmte Grenze gezogen und jede willkürliche Auslegung des Gesetzes durch die Wahlbehörden ist ausgeschlossen. Die Einberufung eines außerordentlichen Land tages kann, so schreiben die L. N. N., bei gutem Willen auf allen Seiten sehr schnell erfolgen, seine Tagung braucht mit Rücksicht auf seine Kosten auch nur nach Stunden zu zählen: aber der ideelle Erfolg wäre gerade im gegenwärtigen Augenblicke ein ganz außerordentlicher. Es gibt infolge der Wirkungen der Finanzreform mehr als genug Mißvergnügte im Laude; kann die Regierung durch schleunige Abände rung von gesetzlichen Bestimmungen, die infolge ihrer rigorosen Anwendung die Zahl der Mißvergnügten stündlich vermehren, den unbedingt notwendigen Aus weg finden, daun wird sie Tausende zurückgewinuen ins Lager der Ordnungsparteien. Sie wird aber auch der sozialdemokratischen Agitation dadurch erheblich viel Wind ans den Segeln nehmen. Das sollte die Regierung reiflichst erwägen und so schnell als möglich auch danach handeln. ^Deutsches Reich. Dressen. (Zur Landtagswahlbcweguug.) Im zebuten ländlichen Wahlkreise ist von sämtlichen rechts stehenden Parteien als gemeinsamer Kandidat Herr Schuldirektor Schönfeld aus Kleinzschachwitz aufgestellt worden, da Herr Oswald Zimmermann sich endgültig entschlossen hat, in diesem Kreise nicht zu kandidieren, sondern die ihm angetragene Kandidatur im Stadt kreise Zschopau—Augustusburg auzunehmen. Herr Schuldirektor Schönfeld ist eine im zehnten ländlichen Wahlkreise sehr bekannte Persönlichkeit und erfreut sich dort großer Sympathien. Er gehört znr Zeit keiner politischen Partei an und wird sich im Falle seiner Wahl der Wirtschaftlichen Vereinigung anschließen. — (Der Nationalliberale Landcsverein für das Königreich Sachsen) wird auf Sonntag, den 26. Sep tember, eine Landesaüsschußsitzung nach Dresden ein berufen. Tagesordnung: Tic Landtagswahlen. Berlin. (Karlsruher Koiserrcden.) Der Kaiser hielt auf dem Forchheimer Exerzierplätze in Gegen wart der Kaiserin, des badischen Großherzogspaares und vieler anderer Fürstlichkeiten eine Parade über das badische Armeekorps ab. Nach der Parade zog der Kaiser an der Spitze der Fahnenabtcilnng in Karlsruhe ein und wurde vom Oberbürgermeister mit > einer Ansprache begrüßt. Der Kaiser erwiderte mit einer Rede, in der er das deutsche Heer als den Hort des Friedens feierte. — Bei der Galatafel im Residenz schlosse zu Karlsruhe wechselten der Kaiser und der Großherzog von Baden herzliche Trinksprüchc. lieber das 14. Armeekorps sagte der Kaiser unter anderem: „Ich kann nur von ganzem Herzen meinen Glück wunsch wiederholen zu der Prachtvollen Heerschau, die ich heute über die Badener Landeskinder habe abhalten dürfen. Das Korps ist gut und fertig, ein würdiges Glied in der Reihe der Armeekorps des deutschen Heeres, die bereit stehen sür die Ehre und Sicherheit unseres Vaterlandes und für den Frieden desselben, wenn es nötig ist, einzutreten, die ihre Waffenrüstung tragen niemand zulieb und niemand zuleide. Daß der Geist und die Gesinnung, die sich am heutigen Tage in den jungen Kriegern, wie in den altett Mitstreitern unserer Väter gezeigt haben, in alle Ewig keit dem Korps nnd dem Lande erhalten bleiben> darauf leere ich mein Glas!" — Ter Kaiser ernannte den Großherzog von Baden zum Generalfeldmar- fchall. — (Das Luftschiff Zeppelin 3) ist Sonnabend abend gegen 10 Uhr auf dem Gelände der Ila in Frankfurt am Main glatt gelandet. Nach der Schilderung eines Mitfahrers ist die Fahrt im ganzen recht glatt ver laufen. Man hatte bis Basel eine außerordentlich gute Fahrt gehabt, von da ab hatte man jedoch stark mit Gegenwind zu kämpfen. Trotzdem hat das Luft schiff seine vorgeschriebene Route über Freiburg— Baden-Baden eingehakten und das Manövcrfeld pas siert. Hinter Karlsruhe trat dann ein Defekt am Hinteren Motor ein. Man war in der Lage, die Sache auszubessern und den Motor wieder zuin Weiter laufen zu bringen; jedoch nach kurzer Zeit wurde die Maschine betriebsunsähig, uud man mußte mit dem vorderen Motor allein die Fahrt fortsetzcn. Man hatte von da ab stark mit Gegenwind zu kämpfen, so daß sich die Fahrgeschwindigkeit gegen Schluß der Fahrt sehr verringerte. Auch war das Luftschiff ge nötigt, durch den Verbrauch an Betriebsstoff während der langen Fahrt dynamisch gegen den Auftrieb an zukämpfen, wodurch ebenfalls die Fahrgeschwindigkeit noch herabgesetzt wurde. Daraus erklärt sich im ganzen die Verzögerung von über vier Stünden, die das Luftschiff erlitt. — (Der Preußische Adler am Trebuitzer Krieger- Denkmal), das zu Ehren der dort gefallenen Preußen am Trebnitzer Kirchenhose errichtet wurde, ist nun endlich angebracht worden, nachdem die Statthalterei den von der tschechischen Gemeindevertretung einge brachten Rekurs nach langem Zögern abschlägig beq schieden hat. Fast ein Jahr hat es gedauert, ehe der Statthalter sich zu diesem Schritte entschloß und er tat dies wohl auch jetzt nur, weil reichsdeutsche maß gebende Persönlichkeiten, die vor einigen Wochen in Trebnitz weilten, gedroht hatten, die Sache zum Gegen stände einer offiziellen Intervention zu machen. Als. nun deutsche Arbeiter am 6. September darau gingen, den Adler am Denkmale anznbringen, sammelten sich vor dem Friedhöfe eine große tschechische Menschen menge an, welche eine so drohende Haltung einnahm, daß die Arbeit eingestellt werden mußte. Erst am nächsten Tage konnte sie unter Gendarmerie-Assistenz zu Ende geführt werden. — (Schlechte Verpflegung von Manövertruppen in Würzburg?) Wegen teilweise schlechter Verpflegung der in Würzburg cinguartierten Truppe» hat sich der dortigen Bevölkerung eine große Erregung be mächtigt. Es kam zn Straßenanfläufen, Verwünschun gen wurden ansgestoßen und Spottlieder gesungen. Sogar Kinder durchzogen abends noch die Straßen und auch am anderen Morgen in der Frühe wurden wieder Spottlieder auf den Straßen gesungen. Gegen zwei Wirte, die ein Masscnguartier mit Verpflegung übernommen hatten, nahm die Menge eine drohende Haltung an.
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